"Kenne deinen Feind und du bist im Vorteil."
Zitat: Professor M. England 1870
Entkommen.
Diese Ausgeburt ist mir entkommen. Schickte seine "Kinder" um mich zu liquidieren, sich an mir schmutzig zu machen.
Wie eine Ameisenkönigin die ihre Wächter schickt um sich zu schützen. Leider war ich für seine Handlanger der falsche Gegner auf den Dächern über der Gasse und sie starben im Inferno meiner Waffen.
Jedoch nagt es an mir das er entkommen ist. Die sich verdichtende Wolkendecke nutzend als sie sich vor den Mond geschoben hat. Niemand entkommt mir, doch er hielt sich 10 Jahre in den Schatten. Zeit genug für ihn, zuwenig für mich. Für einen wie mich ist die Zeit relativ doch die Unendlichkeit meiner Selbst ist nun endlich und dann werden 10 Jahre eine sehr kurze Spanne auch wenn man durch die Zeiten reisen kann.
Dieser Seelensauger muss aus dieser Welt. Dieser Schatten aus dem Kollektiv des Bösen in einer anderen Dimension von Schwarzem Nebel aus der er gerissen wurde durch meine Hybris. Formwandler die sich an jede ihnen gegebene Umwelt anpassen können. Meine Recherchen der Geschichte dieses Planeten brachte mich zu der erschreckenden Erkenntnis das er oder seine Gattung nicht zum ersten Mal hier diesen Boden betreten haben. Sie ergossen sich durch temporale Risse, angelockt von dem Bösen , dem Leid , dem Schmerz in jedem von uns. Erschreckend seit wievielen Jahrtausenden sie hier schon wandeln. In den unterschiedlichsten Formen die in Geschichten und ja sogar Märchen vorkommen.
Die Geschichten über rachsüchtige Götter, dem Werwolf, dem Vampir und unzähligen Menschenopfer werden plötzlich logisch wenn man dieses Wissen inne hat. Nebel die sich durch Mimikry verfestigen, ihre atomare Form festigen und Gestalt annehmen. Meine Befürchtungen gehen dahin das er nicht der einzige hier auf dieser Welt ist aber um es mir etwas leichter zu machen taufte ich ihn auf den Namen Reaper. Es ist leichter wenn der Feind einen Namen hat.
Passend so rühme ich mich, denn er zerschneidet seine Opfer, wenn man sie so nennen kann, mit der Präzision eines laienhaften Metzgerlehrlinges. Ein Wust von Fleisch, Knochen und Gedärm. Das reinste zerfetzen eines Körpers und ein Anblick der wahrlich nichts für schwache Geister ist. Doch er mordet nicht wahllos, er wählt. Bei seinen Opfern handelt es sich um Menschen die aufgrund ihrer Taten ins Auge des Reapers gefallen sind. Dieser Schatten jagt mit einem Sinn den ich zu gern erforschen würde. Diese Gattung reagiert auf Geruch der Seele. Ja es gibt sie, zumindest vereinfacht erklärt. Je schlimmer die Taten desto stärker riecht er und das nimmt der Reaper wahr. Wie ein Bluthund der den Fuchs jagt und ihn am Ende in seinem Bau zerfetzt, sich anschliessend labend an der dunklen Seele die den Körper verlässt. Der Reaper braucht sie, er lebt davon, wird stark an ihr und absorbiert sie vollständig. So wie Wir Essen und trinken müssen , frisst er ihre Seelen. Die Energie die jeder inne hat.
Wenn man so darüber nachdenkt reinigt er diesen Planeten von allem Übel und man könnte diesbezüglich ein Auge zudrücken, so mein Gedanke , jedoch hat alles einen Haken was mir vor 10 Jahren dort über den Dächern bewusst wurde. Er hatte "Kinder". Nicht auf herkömmliche Art gezeugt sondern erschaffen. Diese Rasse von Schatten , Jägern, erschafft sich Handlanger die zu ihrer Beute werden, deren vergifteten Seelen sie aufnehmen und stärker werden. Ein Parasit den sie einpflanzen und der den charakterschwachen Delinquenten verändert. Zu Taten antreibt, bis ihre Seele vollkommen vergiftet ist. Ich hörte von diesem Mythos und las davon in den Chroniken der Zeit.
Wie genau das vonstatten geht kann ich bis heute nicht erklären aber ich weiss wo er zufinden ist. Ich habe seine Spur gefunden und er hat sich hier nun zur Ruhe in den Schatten gelegt. Er hat das Land nicht verlassen und ist wieder erwacht. Ein 10 Jähriger Schlaf des Todes.
Ach du mein geliebtes England, voll Pein in dieser Zeit der Industrie und Revolution, so jung noch an Erfahrung und Geschichte verzeih meinen Fehler, ich werde es wieder gutmachen.
***
Seine Hand glitt schmerzhaft mit dem Lappen über den Eichentresen der sich mit der Zeit der Jahre tiefdunkel verfärbt hatte. Kalt war es an diesem Morgen und ein typischer englischer Sommer. Grau durch die dicken Wolken aus denen es unermüdlich regnete und der Wind kalt durch die Strassen pfiff und sich an den Wänden seiner Taverne brachen. Alt war er geworden und die gelebten Jahre machten sich bemerkbar. Wenn er morgens in dem Zimmer erwachte, über seinem nicht ganz legal erworbenen Heim und Alterssicherung, spürte er das erlebte. Die Kämpfe in der Butcher Street bis White Chapel haben viel abverlangt doch er hatte sich bewiesen. Seine geistige Finesse, sein kompromissloser Umgang mit seinen stets treuen scharfen Begleitern die er nie ablegte und seine Kraft hatten ihn unzählige Male davor bewahrt selbst ein Opfer zu werden.
Aufgewachsen als Waisenjunge in den Strassen Londons, die er wie kein anderer kannte, hatte er sich durchgeschlagen. Er lernte auf seinen Strassen und überlebte. Natürlich hatte er Träume sich von diesem Schicksal zu befreien doch die Realität war stärker und anstatt sich zufügen, was ihm tiefst zuwieder war, beschloss er seines Schicksal selber Herr zu sein. Nun stand er hinter dem Tresen, blickte in den Rauchverhangenen Raum seinen Taverne, auf den abgetretenen Dielenboden, den gelblich verauchten schimmernden Wandleuchten und den Rundtischen auf denen noch die Stühle standen da er gerade erst den Boden gefegt hatte. Selbst mit sich zufrieden grinste er, liess den Korken aus der Rumflasche ploppen und nahm einen tiefen Schluck, der wie Feuer seine Kehle runterfloss. Ein Fluss von Erinnerungen rann in ihm herab. Erinnerungen von Salzwasser, lachenden Halunken , einem riesigen Schiff das die Wellen teilte und Kämpfe brachen über ihn herein die er mit einem Kopfschütteln verwarf. "Sikes du alter Spinner!", sprach er in den leeren Raum," Zu früh für so starken Stoff." Er lachte und wandte sich wieder dem Tresen zu. Er wurde schlagartig aus seinen Gedanken gerissen als es an der Hintertür seiner Küche hämmerte. "Wurd auch Zeit!" brüllte er, warf sich seinen verranzten dunklen Gehrrock über und trabte durch die Küche, vorbei an gusseisernen Pfannen, dem alten Holzgrill und riss die Türe auf. Draussen standen zwei grobschlächtige Kerle die zusammen zuckten und ihn verunsichert ansahen als er sich vor Ihnen aufbaute. Die zwei waren in London und im Hafenviertel bekannt das sie nicht lange fackelten wenn es darum ging Dinge zu erledigen, jemanden zu beseitigen oder wie auch immer Forderungen von ihm umzusetzen. "Spät dran, hab euch gestern abend erwartet." , fauchte er sie an. "Was hat euch aufgehalten?" Die zwei starrten ihn leer dümmlich an als wenn sie nach Worten suchen würden während der Regen stärker wurde und die Gasse in der sie standen sich verfinsterte. "Habt ihr keine Zunge mehr?" "Doch haben wir aber können wir reinkommen, hier draussen ist es nicht sicher." , stammelte einer der beiden nervös, während der andere die Gasse hinunterstarrte.
"Was faselst du da?", sprach Sikes und blickte ebenfalls in die Gasse, " Da ist nichts oder sind euch die Cops gefolgt?" Beide schüttelten hektisch ihren Kopf und schauten nervös sich um. Ihr Blick wurde flehend was Sikes stutzig machte. "Dann bewegt eure Kadaver mal rein und wehe ihr macht mir den Boden siffig." Die zwei stürzten hastig an ihm vorbei und er schloss die Tür.
Eine Gestalt löste sich aus dem Schatten der Gasse und seine Nase berührte das Holz der gerade geschlossenen Türe und atmete tief ein. Ein erregtes Knurren tönte aus ihm heraus und die silberne Klinge glitt kratzend am Holz entlang ehe es sich abwandte und im Schatten der Gasse auflöste.
"Setzt euch!" , befahl er harsch. "Was ist los mit euch verdammt nochmal. Was ist da draussen passiert das ihr wie Mädchen zittert?"
Die zwei schauten ihn mit grossen Augen an. Er erkannte Angst darin. Die zwei , die zu seiner Bande von Schlägern und Eintreibern gehörten und Meister darin waren Furcht zu verbreiten hatten diese nun selbst. Irgendetwas haben die zwei gesehen das sie so erscheinen liess. "REDET!" , brüllte er sie an , "oder ich bringe euch zum Reden!" Sikes liess seine Klingen in die Hände gleiten. Scharfe Messer mit weissem Knochengriff, die stets ihm gehorchten und so manchesmal seinem Willen blutig gefolgt waren. Jedoch wischte er sie immer sorgfältig danach ab. Er hing an Ihnen. Sie waren seine Freunde, die einzigen auf die er sich verlassen konnte und ihn nie im Stich liessen. Seltsame Wege hatten sie zu ihm geführt, ein Vorfall in seiner Kindheit als er sich noch in den Gassen geschlagen hat um zu überleben. Ein seltsamer Tag war es damals gewesen, doch diese Erinnerung war verblasst.
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"Wenn ich kurz unterbrechen darf mein Lieber Freund aber die zwei werden nicht reden. Sie haben etwas in den Schatten der Strassen Londons gesehen das ihren Geist verwirrt hat und sie nicht begreifen können."
Sikes wirbelte herum und warf die Klingen in die Richtung aus der die Stimme im Raum gekommen war. Sie verfehlten nicht und schlugen in den Mantel eines seltsam gekleideten Mannes dessen Gesicht bis zu den Augen mit einer ledrigen Maske verhüllt war.
"Du warst auch schonmal besser was das angeht."
Ich schlug die Klingen aus meinem Mantel die im Stoff stecken geblieben waren. Sikes sprang hinter den Tresen und zog die wuchtige abgeschnittene Schrottflinte hervor und drückte den Abzug. Zu seiner Verwunderung klickte es nur während ich die Patronen vor seinen Augen auf den Boden fallen liess.
"Lass es. Ich muss mit dir sprechen. Ich brauche deine Hilfe und ihr zwei bleibt besser genau da wo ich euch sehen kann.!" sprach ich während meine gezogene Waffe die zwei im Visier hatte. "Zwing mich nicht das hier auf dem entgültigen Weg zu klären, denn das ist wahrlich nicht das was ich will."
"Was willst du dann und wer bist du?", sprach Sikes während er hinter dem Tresen hervorkam, langsam mir entgegentrat und mir einen Stuhl am Tisch wies während er dort ebenso Platz nahm. "Steck die Waffe weg, die zwei reagieren erst wenn ich es sage und momentan sind die zwei noch dümmer als sonst, also keine Gefahr, nur für sich selbst." Er funkelte die zwei böse an. Sie sackten gekränkt zusammen. "Nehmt euch ne Flasche und verschwindet aus meinem Laden, wir reden später. Ich hab was zu klären!"
"Ich bin Nickodemeus und Ihr bleibt besser hier oder trinkt die Flasche jetzt. Ihr kommt nicht weit wenn ihr jetzt rausgeht." "Was soll das heissen? Was weisst du? Bullen? Scotland Yard?", zischte Sikes mir böse zu. Ich beugte mich über den Tisch und flüsterte Sikes zu: "Schlimmer mein Freund, schlimmer als all das was du gesagt hast. Der Tod wartet da draussen auf perverste Art und die zwei sind nur die Vorspeise. Dich will er!" Er riss den Kopf in den Nacken und lachte laut auf während er auf den Tisch schlug. "Der Tod? Du hast doch nicht mehr alle auf der Stirn. Der Schwarze Mann in Person will mich beehren? Dann verdammt nochmal lass ihn ein! Ich warte. Meine Jungs und......., ", Sikes verstummte mitten im Satz denn seine Männer waren alles andere als seiner Meinung. Beide hatten sich hingesetzt, die volle Flasche vor ihnen und aus ihren Augen flossen Tränen.
"Ich sagte es ja. Da draussen wartet er. In den Schatten. Auf dich. Er hat Witterung aufgenommen und deine Seele ruft nach Ihm. Den Ripper hat er sich schon geholt. Erinner dich. Die Morde hörten schlagartig auf und es geschah nie wieder was."
Sikes stand auf, mich im Visier und er ging zu seinen Männern. "Hat er Recht?" Beide nickten. "Bitte Boss, schick uns nicht raus. Du weisst wir sind dir treu aber jag uns nicht raus. Die Schatten leben und flüstern. Es ist furchtbar." "Schatten die flüstern..........Du hast se nicht mehr alle!", schrie Sikes und holte zum Schlag aus doch ich blockte ihn, indem ich seinen Arm festhielt. Sikes funkelte mich böse an. "Lass los!" , zischte er wütend. "Das bringt nichts! Je mehr Emotionen hier drin entstehen desto leichter wird es für ihn. Dem Reaper!" "Reaper? Du hast sie echt nicht mehr alle.", fauchte Sikes mich erbost an.
Plötzlich wurde die verschlossene Tavernentür aus den Angeln gesprengt , die Lichter erloschen und es wurde schlagartig so dunkel das wir unsere Hände vor Augen nicht mehr sehen konnten. Es war als wenn sich alle Schatten dieser Welt sich in diesem Raum versammelt hätten um uns die Sicht zu nehmen. Ich hechtete hinter den Tresen in dessen Nähe ich mich befand. Er ist hier. Der Reaper. Das erstemal in meinem Leben das ich sowas wie Furcht verspürte. Ein seltsames Gefühl. Bringt wohl die Sterblichkeit mit sich. Ich hörte die zwei Handlanger aufspringen und orienterungslos durch den Raum rennen als es kurz knackte und ihre Stimmen verstummten. Es war eiskalt in der Taverne. Kein Leben mehr in diesem Raum, nichtmal in der Luft. Ich suchte nach dem Ätherfeuer. Ein Gerät das ich erfunden hatte das für eine Weile ein immens helles Licht produziert. Verloren beim Sprung.
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Sikes Schädel dröhnte. Er war durch den halben Raum geflogen und mit dem Hinterkopf gegen den Tresen geknallt als die Explosion diese Dunkelheit mitbrachte. Er war benommen und sah nichts doch irgendetwas war vor ihm, er spürte diese Kälte und hörte ein Flüstern. "Sag bist du reif. Bist du lecker? Du riechst so gut. Du bist böse." Sikes brachte keinen Ton raus als sich eine Hand um seinen Hals legte. Sein Körper gehorchte ihm nicht mehr. Er schrie , zumindest dachte er das aber kein Ton kam aus seiner Kehle. Dann schoben sich aus den Schatten ein paar dunkle Augenpaare an sein Gesicht und er sah in eine blutüberströmte Fratze die nah an seinen Gesicht roch. Es atmete tief seinen Duft. "Ja!" , stöhnte es, "Du bist reif. Dich kann ich brauchen. Du bist lecker!" Die Fratze glitt zurück in die Dunkelheit und Sikes sah das aufblitzen einer Klinge. "Das wars. Der Tod holt mich. Verdammte Scheisse!" , schrie Sikes und riss einen Arm hoch und schlug in die Dunkelheit mit einem seiner Messer in der Hand das plötzlich neben ihm gelegen hat. Nachdem die Hand des Reapers seinen Hals losgelassen hatte,kam Bewegung in seinen Körper. Diese kurze Zeit hatte gereicht das er wieder klar werden konnte und er stiess mit aller Kraft in den Schatten und traf. Die Klinge bohrte sich in die Dunkelheit und glühte flammend rot auf. Der Reaper schrie auf vor Schmerz und ein grüner Schein erhellte schlagartig die Taverne.
"Gefunden!" , rief ich freudig und Sikes starrte mich verdutzt an. Das Ätherfeuer tat seine Wirkung und für seine kurze Brenndauer konnte ich den Reaper sehen. Er trug einen Ledermantel, eine zerfetzte Hose, eine Art Kapuze, seine Arme waren mit blutverschmierten Seilen bedeckt und in seiner Hand eine geschwungene Klinge. Er schrie unter dem Schädel den er trug. In seinem Hals steckte eines von Sikes Messern das ihm furchtbare Schmerzen verursachte. Die Klinge glühte rot, wie im Schmiedefeuer und der Reaper konnte es nicht herausziehen.
Er stolperte schreiend , zischend zur Türe und wollte flüchten. Diesesmal nicht Reaper! "Sikes? Kriegst du noch so einen Wurf hin?" "Mit Vergnügen!" , knurrte Sikes nahm das zweite seiner Messe und warf. Der Reaper schrie auf. Sikes hatte gut gezielt. Die Klinge bohrte sich rötlich glühend in sein rechtes Bein und der Reaper taumelte rückwärts ins Wolkenverhangene Tageslicht von London.
Meine beiden Waffen im Anschlag sprang ich über den Tresen dem Reaper hinterher und feuerte das Inferno ab. Doch meine Kugeln durchschlugen ihn einfach ohne auch nur eine Wirkung zu hinterlassen. Der Reaper taumelte und das Glühen der Klingen wurde schwächer. Sikes spurtete an mir vorbei mit einer Wurfaxt in der Hand. "Anfänger.", bellte er mir zu und warf. Zu unserem verwundern wirbelte der Reaper in der Gasse herum und fing die Axt auf, die auf seinen Schädel gerichtet war. Emotionslos zog er sich die Klingen, die nun nicht mehr glühten aus seinem Körper, drehte den Kopf zur Seite und schaute uns lange an.
Ich rannte los, Sikes folgte mir und der Reaper packte uns aus vollen Lauf an den Hälsen. Wir erstarrten sofort. Diese Kälte, kein Gliedmass gehorchte uns.
"Du bist anders als er. Viel älter und sehr böse. Was bist du?", fragte er mich.
Sikes starrte baumelnd am Arm leer in die Luft.
"Ich werde dein Ende sein und dich dahin zurück schicken woher du gekommen bist. Das ist meine Welt. Nicht deine!", krächzte ich. Der Griff wurde fester und der Reaper kam näher. " Du riechst anders. Nicht wie er."
"Er ist anders , lass ihn leben. Du brauchst diese Seele nicht." Er verdrehte den Kopf zu Sikes zog ihn ran, atmete ihn ein und warf ihn krachend gegen die Tavernenhauswand. Das waren mehr als nur die Rippen. Armer Sikes.
Der Reaper drehte seinen Kopf zu mir. "Ich werde dich finden. Doch für heute haben wir genug. Meine Kinder passen auf mich auf."
Meine Stimme versagte nun vollständig und er liess mich hart aufs Pflaster fallen, eher er sich im aufkommenden Schatten auflöste.
Wieder entkommen!
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Sikes erwachte mit pochenden Schmerzen. Sein Schädel dröhnte als hätte jemand einen Knüppel darauf losgelassen und als er aufstehen wollte schrie er auf. Sein Körper war wohl ebenso malträtiert worden. Er fluchte laut in sein Zimmer in dem er lag und schaute sich um. Auf seinem Nachtisch standen drei Flakons mit grüner Flüssigkeit neben einem Brief. Zitternd vor Schmerzen öffnete er ihn und las:
Guten Morgen mein Freund.
Hast dich wacker geschlagen und ich Danke dir das du vor den Schatten nicht gekniffen hast. In den Flakons auf deinem Tisch ist Medizin die dich wieder stärken wird. Ich warne dich aber vor Nebenwirkungen. Sie lösen Erinnerungen aus die dir wahrlich nicht mehr bewusst sind.Nebst der Einstellungen und den Umdenken deiner Existenz.
Jeden Tag eine Flakon nicht mehr, sonst zerreist es dir dein Hirn und verlängert dein Leben.
Das Chaos in deiner Taverne habe ich beseitigt und die Türe ist auch wieder in ihren Angeln.
Das erlebte war kein Traum also nimm meinen Rat an und halte dich von Schatten fern. In ihren Tiefen lauert mehr als es dir momentan bewusst ist.
gez:" Sir" NickodemeusBlack
P.S: Ich habe mich deiner Klingen angenommen, schon wieder, hatte vergessen aus welchen Material sie gemacht wurden. Sind jetzt wie neu. Achte gut auf sie, wie damals. Sie sind die einzigsten die dich am Leben halten können.
P.P.S:
Wenn es dich mal nach draussen verschlagen sollte, geh in die Butcher Street zum Professor und sag ihm das du ein Freund von mir bist.
Sikes legte verwirrt den Brief beiseite, erhob sich stöhnend aus seinem Bett und wankte schmerzerfüllt zum Fenster. Kalt war der Morgen, wie jeder verdammte Morgen in England. Der Typische englische Sommer.Er schaute hinunter in die Gasse. London war erwacht. Arbeiter schlurften träge zu den Docks und in die Fabriken, Lastkutschen rumpelten übers Kopfsteinpflaster, Kinder zerrten an den Röcken ihrer Mütter und inmitten all der Hektik , Kutschen und Armut stand unbeachtet all jener eine Schwarz gekleidete Gestalt unter ihnen. Das Gesicht durch eine Kapuze verhüllt welches zu ihm hinauf blickte ehe sie sich im Treiben der Massen aus Sikes Blickfeld auflöste.