Beiträge von Molar Colgajo

    Prolrog

    London , was für eine wundervolle , einzigartige Stadt .

    Glanz und Pracht des Empires sind allgegenwärtig.

    Herrausragende Schulen und Krankenhäuser die auf dem modernsten Stand ihrer Zeit sind .

    Oper , Theater , Museen , Gallerien und nicht zuletzt unzählige Buchläden laden die Menschen ein an der Kultur teilzunehmen .

    Von den vornehmen Clubs in denen ein Gentelmen sich entspannen kann.

    Wenn , ja wenn man genug Geld hat und in den richtigen Kreisen geboren wurde.

    London , welch furchtbare Stadt .

    Die Straßen , eine einzige Kloake .

    Hunger und Krankheit sind allgegenwärtig.

    Armenhäuser , Gefängnisse, Einrichtungen die man beschönigend Arbeitshäuser nennt.

    Einfache Fähigkeiten wie Lesen Schreiben und Rechnen sind bei den wenigsten wirklich vorhanden.

    Ungezählte Menschen für die Leben nur bedeutet Heute und Morgen zu überleben .

    Wenn , ja wenn man Arm ist und in die falsche Familie geboren wurde.

    Für Sikes ein Zuhause fern der Heimat , ein Jagdgebiet von unendlichem Beutereichtum , ein Sanktuarium das seiner würdig ist ...

    1)

    Das " RatPit " ist sicher einer der hässlicheren Orte die es in London gibt und Sikes achtet sorgfälltig darauf das niemand erfährt das er es vor Jahren gekauft hat , aber für das Geschäft das er heute Abend tätigen will ist es genau der richtige Ort.

    Die Stammgäste hier haben oft auf die harte Tour gelernt das es besser ist nicht darauf zu achten was am Nebentisch passiert und die , die ihre Neugierde , ihr Leichtsinn oder einfach nur der Zufall heute Abend hier hereingespült hat bekommen genug geboten um abgelenkt zu sein .

    Trotzdem wird er auf Nummer sicher gehen .

    In einer Welt und zu einer Zeit Alt zu werden in der die meisten Menschen die so Leben wie Er früh sterben erreicht man nicht wenn man sich nicht so gut auf alle Eventualitäten vorbereitet wie man kann.

    Ein gut trainierter Terrier den seine Leute besorgt haben , ein paar Münzen an den Ratter damit er einige seiner besten Ratten auswählt und damit der Hund auf sein Zeichen hin in der Grube kämpft , einige Jungs im Raum verteilt die bereit sind für einige lächerlich kleine Münzen die Stimmung anzuheizen , das sollte eigentlich reichen die Aufmerksamkeit der Menge dahin zu verlagern wo er sie haben möchte .

    " So furchtbar Albern : geht es ihm durch den Kopf : die meisten von ihnen Arbeiten auf die eine oder andere Art für mich , aber da sie es nicht wissen sehe ich mich tatsächlich genötigt für etwas zu bezahlen das ich genausogut einfach befehlen könnte . Doch so ist das nun mal mit Geheimnissen . Manchmal zwingen sie einen zu den absurdesten Dingen. "

    Seine Blicke gleiten taxierend über die Menge und er ist zufrieden die für das Rat Pit übliche Mischung zu sehen .

    Eine Gruppe recht wolhabend aussehender junger Stutzer die etwas Aufregung in ihrem Leben suchen und die wenn sie nicht aufpassen mehr finden werden als sie erwartet haben.

    Einfache Bürger aus den ärmeren Virteln der Stadt und ein großer Anteil Arbeiter die auf die Rattenkämpfe wetten wollen und sich an billigem Gin und noch billigerem Bier berauschen .

    Ein paar möchtegern Künstler die "natürlich" auf der Suche Inspiration hier eingekehrt sind .Inspiration die erstaunlich oft etwas mit Vollrausch oder Weiblicher nähe zu tuen hat .

    Dazu die normale Mischung von Angehörigen der Halbwelt in der Er nun schon so lange lebt.

    Verteilt im Raum versuchen einige Mitternachtsblumen sich einen Spendablen Freier für die Nacht zu angeln .

    Ehrliche Huren hat er schon immer gemocht , solange sie halbwegs sauber und Gesund sind und nicht versuchen ihre Freier zu prellen tragen sie auf ihre Art zum Ruf des RatPit bei und werden deshalb geduldet .

    Halten sie sich an diese einfachen Regeln bietet das Personal ihnen hier Schutz vor unangenehmen Kunden und spendiert auch mal `nen Drink .

    Sollten sie allerdings krumme Sachen versuchen ....

    Nun , nachdem Sikes am Anfang seiner Geschäfte im RatPit durch seine Mittelsmänner ein paar Exempel statuieren ließ wissen die Blüten der Nacht das soetwas eine ausgesprochen dumme Idee wäre .

    Irgendwo , wahrscheinlich in der nähe einer der verteilt im Raum aufgebauten Tresen werden sich also auch ein paar Luden rumtreiben die ihre Mädels im Auge behalten.

    An der Grubenwand sieht Sikes ein Messer lehnen dem er selber schon Aufträge vermittelt hat .

    Man ignoriert sich, denn wenn man kein Geschäft miteinander abschließt ist es besser so zu tun als ob man den Anderen nicht kennt . Noch so eine Absurdität mit der er zu leben gelernt hat.

    "Hast auch schon mal besser ausgesehen " : denkt er : " Ein Jahr gebe ich dir noch dann werde ich wohl davon hören das du einen Auftrag vermasselt hast und entweder mit Seilers Tochter tanzt , oder , wenn du Glück hast , dabei draufgegangen bist . "

    Gedankentlich streicht er das Messer von der Liste seiner Aktivposten.

    Sikes ist beileibe nicht die Wohlfahrt und auch nicht Sentimental genug um Aufträge in Erinnrung an alte Zeiten zu vergeben .

    Für Ihn wird dieses Messer nie mehr Arbeiten .

    Es mag Herzlos erscheinen, aber so ist die Welt in der er lebt nun mal , die meisten altern durch ihre Lebensumstände viel zu schnell und wer seine Nützlichkeit verliert endet als einer der unzähligen Bettler in Londons Gassen .

    Abgerundet wird die Mischung durch die üblichen Tagediebe aus Londons Bodensatz .

    Zufrieden stellt er fest das seine Männer in der Menge niemandem Auffallen werden .

    Nach außen hin entspannt wendet er sich seinem Gast zu und gibt dabei dem Ratter das vereinbarte Zeichen .

    2)

    " Nun mein Junger Unbekannter Freund " : eröffnete Sikes das Gespräch ." Ich gebe zu sie haben mein Interesse erweckt . Nicht nur das ein völlig unbeschriebenes Blatt wie sie es geschafft hat überhaupt einen meiner Kontaktleute zu finden , was für sich gesehen schon eine beeindruckende Leistung ist . Nein darüber hinaus haben sie ihn sogar davon Überzeugt das sie Vertrauenswürdig genug sind um Geschäfte mit mir zu machen ."

    Fast schon Zeit für die Morgendämmerung.. Ein Hafen wie so viele andere , beliebig , austauschbar , nichts was ihm länger in Erinnerung bleiben wird .Ohne nachzudenken könnte er im Moment nicht mal so genau sagen wie dieser nun eigentlich heißt .

    Na gut , das könnte auch daran liegen das er das erste mal seit Monaten die Grüne Fee hat Tanzen lassen , und aus Erfahrung weiß er das daß seinem Kopf noch nie gut getan hat .
    Angetrunken lehnt er an der Wand eines Lagerschuppens und lauscht den Geräuschen die von den nur wenige Gassen entfernet Tavernen zu ihm dringen .

    Fast kann er sie vor sich sehen , die Spieler die noch ein letztes mal für heute Nacht versuchen das Glück zu zwingen .

    Die weniger erfolgreichen Freudenmädchen die versuchen noch ein paar Münzen zu verdienen oder wenn das nicht klappt wenigstens etwas wärmenden Alkohol gegen die kälte der Nacht herauszuschlagen .

    Irgendwo erholen sich die Opfer der üblichen Schlägereien oder Flicken die Messerhelden gerade ihre Wunden . Irgendwo liegen die Sinnlos Betrunkenen mit etwas Glück nur in der Gosse , wahrscheinlicher aber in ihren eigenen Exkrementen und werden wenn sie Pech haben Opfer der Straßenkinder die sich auf diese frühen Stunden spezialisiert haben .

    Ob es auch hier die Häuser gibt die nur die völlig heruntergekommenen besuchen ? Billigster Fusel , Huren die mehr Läuse als Zähne haben und bei denen der Dreck besser riecht als der Körper den er bedeckt ??

    Wahrscheinlich schon .

    Eben nur ein Hafen wie so viele vor ihm und wie es wohl noch viele geben wird .

    "Was soll`s.." : murmelt er vor sich hin

    Müde stößt er sich mit den Schultern von der Mauer ab und setzt seinen Weg in Richtung Hafenbecken fort während er sich gegen den üblen Geschmack in seinem Mund eine Selbstgedrehte anzündet . Wenigstens ist das Kaff so klein das er keine Schwierigkeiten haben wird zum Schiff zurück zu finden , ist ja auch was wert

    In jenen Stunden der Nacht wenn das Versprechen auf den kommende Morgen wie eine Lüge erscheint findet sich Molar immer häufiger an der Reling wieder wie er in die Tiefen des Ozeans starrt .

    -

    Das Verlangen das er nach seiner Teilassimilation durch das Schwarze Eis spürt setzt ihm , der sich normalerweise das fühlen verbietet , immer mehr , immer häufiger zu.

    -

    Sehnsucht ? Ist da wirklich Sehnsucht nach dem Gefühl der Auflösung seines Selbst , Sehnsucht nach dem Gefühl aufzugehen in etwas unendlich größeres , die er in diesen kostbaren , wenigen Minuten bevor die Heiler ihn zurückholten erfahren durfte ?

    Ist da wirklich Verlangen nach diesen Momenten ohne Vergangenheit und Erinnerungen , ohne Schuld und Ego ?

    -

    Fast schon wiederwillig reißt er sich aus seinen Gedanken , sein Blick schweift über das Deck , zur Tür der Kapitänskajüte ,höher hinauf zum Steuerrad ..

    Dort steht SIE und führt das Schiff sicher durch die Nacht .....

    SIE an die er Freiwillig durch Eide Gebunden ist die nur sein Ende lösen könnte.

    -

    Müde und verwirrt kehrt er unter Deck zurück in der Hoffnung wenigstens noch etwas Schlaf zu finden ehe seine Wache beginnt.

    Zurück vom Winterlager der Arena versuche ich mich an ein paar Worten.

    Mann möge mir Falsch geschriebene Namen vergeben.

    -

    Nachdem LuKan und Molar noch recht kurzfristig Landgang erhalten haben sind sie mit Freuden der Einladung gefolgt Zeit im Winterlager der Arena zu verbringen.

    Die An und Abreise mit diversen Postkutschendiensten hat erstaunlich gut funktioniert.

    Wie immer in eher unerschlossenen Gebieten gab es einen Moment der Verwirrung als der Kutscher nicht mehr so genau wusste wo er abbiegen muss aber das hatte sich nach einem kurzen Umweg recht schnell geklärt und so erreichten wir früher als gedacht das Gut des Herren Bergenbrecht. Eine wahrhaft beeindruckende Feste wie sie solch einer treuen Klinge des Roten angemessen ist in einem Teils friedlichen teils eben noch recht unbekanntem Landstrich von ganz eigener, rauer Schönheit.

    Als erstes wurde uns ein Schlafplatz zugewiesen, der auf das angenehmste trocken und warm war. Da wir so etwas im Winter aus Erfahrung nicht als normal voraussetzen waren wir hier bereits das erste Mal freudig überrascht. Das uns bereits kurz danach warme Getränke angeboten wurden um auch die Kälte der Reise die uns noch in den Knochen steckte zu vertreiben war eine weitere Geste die uns für den uns noch unbekannten Gastgeber einnahm. Um dem noch eifrig arbeitendem Personal nicht im Weg herum zu stehen nutzten wir die Zeit bis zum frühen Abend um uns mit der uns fremden Umgebung ein wenig vertraut zu machen und entdeckten zu unserer Freude unter anderem ein beheiztes Badehaus. Auch das ein Luxus den man nicht überall findet und der der späteren Nutzung vorgemerkt wurde.

    Als der Abend anbrach war die Zeit gekommen in der LuKan und ich unter den wachsamen Augen Kuhls dem Herren Bergenbrecht in seiner Halle unsere Aufwartung machen konnten. Molar wäre nicht Molar hätte er nicht einen Zahn als Gastgeschenk übergeben welcher denke ich durchaus mit amüsiertem wohlwollen angenommen wurde. Nachdem auf diese Art der Höflichkeit genüge getan war, das Gastrecht ausgesprochen war und zugleich sanft an die Gastpflicht erinnert wurde, wurden wir aufgefordert es uns bei Speis und Trank gutgehen zu lassen.

    Auch hier wurden wir wieder angenehm überrascht. Wo so mancher in Winterzeiten eine mehr oder minder nahrhafte Suppe reicht zeigte sich hier was ein Landesherr der an seine Schutzbefohlenen glaubt erreichen kann. Von frisch gebackenem Brot über Fleisch und verschiedene Käsesorten bis hin zu dem im Winter so seltenem Gemüse wurde alles aufgetischt was Herz und Magen begehren konnten. An diesem Punkt erlaubte ich meinem Schützling LuKan sich bis auf weiteres unter die anwesenden zu mischen und seinen eigenen Neigungen zu folgen so dass ich ab hier nur noch für mich sprechen kann.

    Unter den geladenen dieses ersten Abends befanden sich auch Bewohner des nahegelegenen Dorfes und bereits nach kurzer Zeit machte eine Örtliche Legende über einen heimgesuchten Friedhof die Runde auf dem einerseits möglicherweise eine den Drachen geweihte Klinge zu finden war, zumindest aber hinweise auf selbige, andererseits drei Seelen ihrer Erlösung harten .

    Alle warnenden Worte der Dörfler sich von diesem Ort fernzuhalten und ruhen zu lassen was auch immer dort ruhe führten eher dazu das in den anwesenden Arenaten, einigen weiteren Gästen, und ich kann es nicht leugnen auch in mir, das verlangen aufkeimte sich selbst ein Bild von den Gegebenheiten zu machen und falls möglich und nötig diesen Ort und die dort verbliebenen Seelen von ihrem Fluch zu befreien .

    War auch der Hausherr zunächst nicht davon begeistert das seine Gäste aus einer Feierlichkeit plötzlich eine Art Expedition machen wollten so führte eine direkte Intervention des Goldenen der durch einen der Anwesenden sprach zu einem Sinneswandel seinerseits. Und so fand sich bereits kurze Zeit später ein Trupp zusammen der Aufbrach um den Friedhof aufzusuchen. Ich der ich weit davon entfernt bin ein geübter Kämpfer zu sein durfte mich zu meiner Freude der Nachhut anschließen. Erlaubt das ich hier über das schweige was an jenem Ort geschah, nur so viel sei gesagt, die Legenden über die Geister erwiesen sich als wahr. Eines unter jenen Geistwesen muss in seinem Leben eine mächtige Hexerin gewesen sein verfügte sie doch selbst über ihren Körperlichen Tot hinaus noch über beachtlich Kräfte. Hatten wir in der lockeren Stimmung des Abends noch geglaubt einer leicht zu erfüllenden Aufgabe gegenüber zu stehen so kehrten wir ernüchtert und eines Besseren belehrt zurück um in Gespräch und tiefem Nachdenken einen weg zu finden unserem Anspruch an uns selber doch noch gerecht zu werden.

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    Nun ist das mit langem und tiefgründigem Nachdenken so eine Sache für sich. Wenn man Klug ist überlässt man es denen die sich dazu berufen fühlen. Ich für meinen Teil habe einige Stunden in einer spontan entstandenen Würfelrunde bei mal mehr mal weniger ernsten Gesprächen verbracht und darauf gezählt das sich in den um mich herum entstehenden Plänen schon eine Möglichkeit finden würde meine bescheidenen Fähigkeiten einzubringen. Irgendwann zu früher Stunde habe ich dann meine Lagerstatt aufgesucht und im festen Glauben daran das die Drachen, wenn sie wünschen, dass wir eine Aufgabe erfüllen sollen uns auch helfen werden einen Weg zu finden tief und seit längerem einmal wieder traumlos geschlafen.

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    Nach einem Ausgedehnten Frühstück bei dem der Duft von Speck und Eiern den Speisesaal durchzog erfuhren wir das in den Nachtstunden einer Mittstreiterin eine Art Vision des Grauen zuteilwurde in deren Verlauf sie einen langen Text niederschrieb der viele viele kleiner und größere Aufgaben für uns enthielt. Sollten wir bereit sein und nicht zuletzt uns fähig erweisen diese Aufgaben zu erfüllen so sollte uns als Lohn die Möglichkeit zuteilwerden die drei seit Jahrhunderten zur Strafe auf den Friedhof gefangenen und in das Zwischenreich verbannten Seelen in das Nachleben zu schicken.

    Alle Aufgaben hier aufzuführen würde des guten Zuviel sein doch sei gesagt das von Kraft über Handerksgeschick von Kunstempfinden bis Geist alle Fähigkeiten der Anwesenden gefordert wurden.

    Im verlaufe dieser Aufgaben wurde ich Zeuge eines Bogenturniers das sowohl mit großer Freude als auch Kunstfertigkeit ausgeführt wurde und dessen Verlauf und Ergebnis sowohl die Teilnehmer als auch die Zuschauer begeisterte, eines Schattentheaters aufgeführt von den Jüngsten unter uns das uns eine Legende aus den Anfängen der Welt näherbrachte und durfte mit mäßigem Erfolg, aber großem Lerneffekt an einem Schwertkampturnier teilnehmen. Je weiter der Tag voranschritt desto mehr Aufgaben wurden gelöst. Am seltsamsten für mich war wohl ein einer Gerichtsverhandlung vorrausgehender Disput darum ob Töten unter bestimmten Umständen erlaubt ist oder eben nicht. Ich werde nie ganz verstehen wie man glauben kann das ein Leben an sich bereits ein Wert ist den es zu bewahren gilt. Mögen die Drachen mir vergeben aber an diesem Punkt habe ich wohl noch eine weite Reise vor mir.


    Letztendlich wurden alle Aufgaben die nötig waren erfüllt um den Drachen ein Schwert weihen zu können mit dessen Hilfe die Verdammten Seelen erlöst werden sollten. Einem aus niedrigstem Stande entsprossenen wie mir war es eine große Freude zu sehen das ein anwesender Schmied der sein Schwert hierfür zu Verfügung stellte würdig erachtet wurde selbiges auch im Namen der Drachen zu führen. Waren wir Erfolgreich? Nun wie man es nimmt, Zwei Seelen vertrauten auf die Gnade der Drachen und wurden erlöst doch die Hexerin wollte lieber weiter im Zwischenreich verbleiben als Reue zu zeigen und sich der Gnade der Drachen anzuvertrauen. So kann man wohl nur sagen 2 von 3 sind gar nicht so übel. Die Nacht verbrachte ich abermals mit angenehmen Gesprächen, Würfeln Speisen und Getränken und nicht zuletzt bei hervorragender Musik .

    Gleichgewicht


    Vier Uhr Morgens

    Ruhig und sicher gleitet die Aera Hard dem nächste Tag entgegen . Während der Großteil der Manschaft schläft und die paar Leute die Wache haben mit ihren Aufgaben beschäftigt sind ist es zur Abwechslung wunderbar leise an Bord.

    Er genießt diese Stille ...

    So gut er auch mit dem einen oder anderen an Bord auskommt , mit so vielen Menschen umzugehen strengt ihn immer wieder an .Aber hier in seiner Kombüse , nahe am Herd auf seiner Seemanstruhe sitzend ,den Rücken an die Wand gelehnt und sich in den Anblick seines Altars versenkend ist die Welt in Ordnung.Hier kann er in ruhe nachdenken. Sein Rückzugsort , seine Festung , selbst der Käptn , ja sogar " Er" respektieren das hier SEIN Reich ist und seine Regeln herschen . Sogar diese beiden würden ihn in diesen Stunden nur stören wenn es gute gründe dafür gäbe.

    "ER" ... seltsam , die meisten an Bord wissen auf irgend eine Art von IHM , einige wenige kennen sogar seinen Namen , aber wenn irgendwer von IHM redet , was selten genug geschieht, ja sogar wenn man an IHN denkt erscheint es selbst den wenigen die möglicherweise wissen wie er heißt irgendwie falsch SEINEN Namen zu benutzen.

    Selbst der Käptn dem man nun wirklich nicht nachsagen kann das er allzuvielen Menschen respekt erweist scheint IHM gegenüber von einer gewissen Scheu erfüllt zu sein .


    Molars Altar

    In seiner scheinbaren primitivheit nur ein weiteres Kuriosum auf einem Schiff das vor seltsamkeiten nur so überzuquellen scheint .

    Sein Herz bildet eine alte Weinkiste in deren inneres er vor langer Zeit ein Bild der Dunklen Madonna gezeichnet hat . Diese Kiste begleitet ihn immer wenn er für längere Zeit das Schiff verlässt und ist deshalb , für Orte und Zeiten in denen sein Glaube eher zu Problemen führen würde, bewußt unauffällig gehalten . Nicht das es ihm nicht egal wäre was andere von seinem Glauben halten und er die risiken die damit einhergehen nicht billigend in Kauf nehmen würde, aber in seinen Jahren an Bord der verschiedensten Schiffe hat er gelernt das von ihm erwartet wird auf seine Schiffskameraden Rücksicht zu nehmen und auf Landgang zumindest zu versuchen sie nicht einfach nur dadurch das er der ist der er nun einmal ist in Gefahr zu bringen .

    Rings um sie verstreut stehen und liegen ohne jede für einen Fremden erkennbare Ordnung die Unterschiedlichsten Dinge .Knochen , Zöpfe , Federn , Kräuter , Gewürze , Münzen und Schmuckstücke mischen sich mit Muscheln , Blüten und Steinen. Zigarren manche halb geraucht andere brandneu liegen neben Schalen voller Rum , Salz ,Wasser und Erde . In kleinen Ampullen ist etwas Blut ( und man fragt wohl besser nicht von woher es stammt ) Gewürze und Räucherwerk mischen sich mit Behältern die Drogen oder Gifte enthalten. Schlangenhaut liegt neben frischem Leder und irgendwo in dem ganzen Chaos das sich wohl nur ihm wirklich erschließt liegen seine Geliebten Wurfmesser.

    Seine Messer...

    Genau auf ihnen bleibt sein Blick heute liegen .

    Wie lange sie ihn schon begleiten . Lange , lange bevor man ihn als Molar kannte bevor er auch nur selber zu sich selbst gefunden hatte waren sie bereits ein Teil von ihm .

    Einen Moment denkt er darüber nach das das Blut das sie in all der Zeit vergossen haben inzwischen wohl schon in Fässern abgemeßen werden könnte . Die Leben die sie zusammen beendet haben hat er nie gezählt , ebensowenig wie die Finger und Zöpfe die sie abschnitten.Im Dienste dieses Schiffes und anderer Schiffe die ihm eine Zeitlang auf seinen Reisen ein zuhause boten mögen sie auch das eine oder andere mal das Leben eines Kammeraden erhalten haben , doch auch das hat er nie nachgehalten .

    Er hat nie verstanden warum ein Leben an sich ein Maßstab oder ein Wert sein soll .

    Es sind Messer , scharf , ausbalanciert , ein Teil von ihm der genutzt werden will. Wie oft ? Wofür ? Wen interessiert das ,solange er sie nur nutzen kann .


    Vertieft in ihren Anblick wandert sein Geist durch die Zeiten ...


    Das Kind


    Das Kind wittert leichte Beute..

    Hier in den Dunklen Winkeln der Altstadt von Muxia in denen es Nachts jagt fühlt es sich sicher .

    Der , der ihm da entgegenkommt scheint in diesen Gassen ein Fremder zu sein , Alt , auf einen Stock gestützt und seltsam angezogen kommt er dem Kind durch den Nieselregen der heute Nacht herrscht entgegen . Könnte , wenn man die merkwürdige Kleidung betrachtet , ein Jud sein der sich zu weit von seinem Viertel entfernt hat denkt er sich . Praktisch , dem wird niemand lange nachweinen so wie die Leute hier über Juden reden . Ihm ist sowas egal . Er hat keine Zeit sich über Rasse,Hautfarbe oder Religionen Gedanken zu machen . Dazu ist er viel zu sehr mit überleben beschäfftigt. Von ihm aus kann es auch ein Sarazene oder der Papst persönlich sein . Hauptsache es springen ein paar Münzen dabei raus .

    Körperlich wäre Kind einem Erwachsenen noch nicht gewachsen ,das ist einen Lektion die man hier in den Gassen sehr schnell lernt , aber er hat auch nicht vor Fair zu kämpfen , er hat ein altes aber verflixt scharfes Messer das er an einem Fischstand gestohlen hat und wenn er sein gegenüber Überraschen kann ist das alles was es braucht .

    Nahe genug , noch ein zwei Schritte weiter und er würde links an seinem erwählten Opfer vorbeigehen , der rechte Arm schwingt hoch , die Hand dreht das Messer zum Schnitt nach vorne ein rasche feste Mischung aus Hieb und Schniit von rechts nach links und sein Opfer ... fällt NICHT .. Kind hat verfehlt .. unmöglich und doch ist es soeben passiert.

    Im letzten Moment hat sich der Alte um eine winzigkeit zurückgelehnt .. gerade genug das die Klinge um ein paar milimeter zu kurz gezielt war.

    Kind verwandelt mit den Reflexen der Jugend seine Bewegung in eine Drehung reißt den Arm herrunter um aus der Drehung herraus mit aller Kraft in Magenhöhe zuzustoßen . Eine Unsaubere Art sein Opfer zu erlegen aber Kind hat bereits gelernt eine Situation so zu nehmen wie sie ist und das beste daraus zu machen .

    Verfehlt ... Abermals verfehlt , wie zum Teufel konnte das geschehen..

    Irgendwie hatte sich der Alte erneut im letzen Moment bewegt.Diesesmal hatte er einen Schritt zur Seite und nach hinten gemacht und war so der Klinge entgangen.Als Effekt davon stürzte Kind von seinem eigenen Schwung mitgerissen nach vorne , schlug schwer auf seinen Knien auf und landete mitten in einer Pfütze.

    Das wurde langsam Absurd fast schon lächerlich . Kind kochte vor Wut und hätte den Alten am liebsten angeschrien das er gefälligst still halten solle .

    Normalerweise wäre er jetzt wo sein Überraschungsvorteil dahin war geflitz , hätte all die kleinen Winkel und Ecken zum verschwinden genutzt die er kannte und ein Teil von ihm hätte auch jetzt nichts lieber getan , aber er war Hungrig, ihm war kalt , er war Wütend , hatte sich weh getan und er war Naß .Unlogisch , Emotional , Dumm aber hier und in diesem Moment Grund genug für einen letzten Versuch . Er rappelte sich auf warf sich herrum und ging diesesmal sein Opfer direkt und frontal an . Stoß , Schnitt , Hieb nichts traf . Jede seiner Bewegungen wurde mit einem ausweichen einer scheinbar langsamen aber effektiven Bewegung seines Opfers gekonntert . Und dann , mit zwei schnellen schlägen seines Stock`s ging der Alte zum Angriff über entwaffnete ihn wobei der Stock sein Messer fast unmittelbar über dem Griff traf und zerbrach und schlug ihn zu Boden .

    Benommen von dem Hieb den es einstecken musste lag Kind da als der Alte sich über es beugte. Zu seiner Überraschung begann der Alte leise zu lachen .

    " Noch nicht kleiner Mann , nicht hier , nicht jetzt und ganz sicher nicht Du." : hörte er den Alten flüstern .Dann drehte der Alte sich um und begann seinen Weg fortzusetzen .Doch bereits nach wenigen Schritten blieb er stehen drehte sich wieder zu Kind um und sah es einige Augenblicke nachdenklich an . Seine Hand glitt in die Manteltasche und hohlte ein dünnes längliches Päckchen hervor das er ein zwei mal hin und herdrehte und schließlich fast zögerlich zwischen sich und das Kind auf den Boden warf . " Aber wer weiß schon was die Zeit bringt " : murmelte er dabei vor sich hin und dann wieder mit diesem leisen Lachen in der Stimme : " Ich , möcht mann meinen ." Dann drehte er sich Endgültig um und Ging .


    Kind rappelte sich auf und macht zögerlich die wenigen Schritte die ihn von dem Päckchen das der Alte auf den Boden geworfen hatte trennten . Er hockte sich hin . hob es auf und öffnete es .

    Eingebettet in ein Stück aus leicht gefettetetem Leder hielt er zwei Wurfmesser in der Hand . Staunend sah er sie an .Dann , mit einem Blick in die Richtung in die seinen scheinbar so leichte Beute verschwunden war schob er sie unter seine Jacke , wirbelte herrum und rannte so schnell er nur konnte in die entgegengesetzte Richtung um in den Gassen und Hinterhöfen die ihm so vertraut waren zu verschwinden .