
Molar Colgajo Offizier
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Splitter und Bruchstücke aus Molar`s Leben 3
“Schau mal Kain, ein Spiegelsextant!”, die grünen Augen des heranwachsenden Elfen funkelten, als er das Gerät in die Höhe hielt.
“Du kennst Wörter, Titu”, antwortete der Mann an seiner Seite, mit einem außergewöhnlich schweren und rauchigen Akzent und schüttelte dann den Kopf.”Und was macht man mit dem Ding?”
“Navigieren.”, antwortete ihm Titu und stellte das Sextant und gab es an die Frau zurück, welche so freundlich gewesen war ihm das Objekt herüber zu reichen.
Mit betontem Interesse beschaute sich Kain die anderen Gegenstände die vor ihm auslagen, aber bis auf das er sie hier und dort in den Unterlagen von Titu gesehen hatte, wurde er nicht daraus schlau. Kain ist und war schon immer Wächter der Hoheiten gewesen und hatte auch nach all den Jahren die er nicht mehr in Andachuchiens verbracht hatte, schon genug mit der Sprache zu kämpfen und mit dem Wetter! Gerade hüllte sich in die dunklen Kleider der Leibwache. Doch die Wintermonate wollten ihm niemals behagen, dementsprechend steckte sich der hochgewachsene Mann nur zu gerne in den dicken Mantel aus Otterfell. Kain warf einen Blick in den Himmel. Immerhin stürmte es nicht, oder noch schlimmer: schneit!
Kurz fröstelte es ihn, dann lag sein Blick wieder auf den Jungen. 7 Jahre kannte er ihn jetzt und wo der Blondschopf die ersten Jahre nicht gewachsen war, bekam Kain nun allmählich Sorge: Titu reichte ihm bereits zum Kinn, dabei musste Kain sich schon durch so manche Tür ducken!!
“Sag Kain...”, unterbrach Titu das Grübeln des Wüstenmannes: “Ist sie gegangen, oder haben wir sie verloren?”
Kain fluchte und Titu lachte.
“...ist beim Tuchhändler...”, merkte die Frau neben ihnen an. Ohne den Blick vom Sextant zu heben, deutete sie mit einer Hand in Richtung des zugehörigen Standes.
Schleunigst bedankten sich die beiden, und eilten los.
Nur Titu warf einen letzten Blick zurück. Irgendwoher kamen ihm die schwarzen Locken bekannt vor....
“Herrin, Ihr dürft das nicht tun. Irgendwann finden wir Euch nicht wieder!”, beklagte sich Kain, als sie Rika aufgefunden haben.
“Ihr habt mich nicht verloren.”, lachte die Frau und drückte dem Mann die Stoffstücke in die Hand. “Zieh den Stoff in alle Richtungen.”, wies sie ihn an.
Der Händler, ein Mann in - für die Unterstadt ungewohnt gehobener Kleidung - war doch glatt bleicher geworden, als er den Riesen Kain und den jungen Elfen auf sich zulaufen gesehen hatte. Doch jetzt war er entspannter, wenn ihm auch nicht gefiel wie Kain und Titu anfingen an den Stoffproben zu ziehen und zu zerren.
“Sera Rika, ist das für den Krankenflügel, oder das Hospital?”, fragte Titu und zog eine Grimasse. Ihm war das Stück zerrissen. Kain sprach ein ähnliches Schicksal über drei weitere.
“Hospital? Die feinen Tücher für ein Hospital? Ihr müsst wahrhaftig hohe Gesellschaft bei Euch empfangen Fräulein Rika. Gerne unterbreite ich Euch Vorschläge für große Lieferungen! 3 Ballen Leinen im Monat kann mein Haus euch liefern! Herausragende Qualität selbstverständlich! Und ihr möchtet doch gewiss euer Haus eurem Stand und Geschmack entsprechen lassen. Seht nur, seht nur.. Aus den schönsten Stoffe Vorhänge, Laken und Decken können die Bescheidenen Arbeiter für Euch herstellen. Oder die beste Wolle der Unterstadt für einen wollenen Mantel?”, begann er zu preisen und versuchte tunlichst sich nicht anmerken zu lassen, dass ihm gar nicht gefiel wie Kain und Titu mit seinen Stoffen umgingen.
“Herrin Illana, sollte wirklich in einen Wollmantel investieren.”, dachte Kain laut nach und ließ den Händler sich die Hände reiben.
“Ich friere nicht.”, lächelte Rika unbekümmert.
“Die Stoffe aus Andachuchiens viel schöner.”, behauptete Titu. Er ließ den Blick über die Ballen gleiten. Sie kamen nicht im geringsten an die fernöstlichen Tuche heran.
“Titu, wir befinden uns auf der Sturminsel. Am Hafen der Unterstadt. Natürlich preisen sie hier keine Meter von Gold an.”, antwortete Rika amüsiert.
Titu zuckte mit den Schultern. “Kann sein… Ist ja eh nur für Verbände das hier.”
“Verbände?”, fragte der Händler entsetzt.
“Verbände.”, antworteten die 3 aus einem Munde.
Wenige Schritte von diesem ungewöhnlichen Trio entfernt waren zwei Männer in die Speisenauswahl eines fliegenden Händlers vertieft, und während dieser seine Auslage mit Blumigen Worten anpries: “ Gewürzkuchen so süß wie der Süße Kuss eurer ersten Liebe die Herren. Pasteten so scharf gewürzt das ihr glauben werdet ihr würdet ein Messer verspeisen, nicht jedermanns Geschmack und doch solltet ihr sie einmal gekostet haben.Dazu ein Saft so warm und mild wie die Stimme die euch als Kindern Geschichten erzählte.”
hatte einer der Männer aus lebenslanger Gewohnheit gleichzeitig auf die Gespräche die um sie herum stattfanden geachtet.
Das offenkundige Entsetzen in der Stimme des Tuchhändlers als dieser realisierte welchem zweck seine Waren zugeführt werden sollten hatte ein kurzes Lächeln über sein Gesicht huschen lassen doch der Name Rika war es der sein Interesse für das was unweit von ihm geschah geweckt hatte. Eine leichte Drehung, und während es für jeden so wirken musste als ob er sich immer noch für das Essen vor ihm interessierte hatte er nun Gleichzeitig freien Blick auf den Stand des Tuchhändlers.
“ Ihr seid eine Heimsuchung mein Freund und ich hoffe ihr wisst das. Mein persönlicher Versucher. Vertreten wir uns ein Wenig die Beine habt Ihr gesagt. Und wohin führt Ihr Mich ?! Wieder Einmal zum Essen.” : beschwerte sich Molars Begleiter gut gelaunt nachdem er einige Gewürzküchlein und zwei Becher warmen Fruchtsaft erworben hatte. Ich sollte euch wirklich böse sein, aber dazu schmeckt es einfach zu gut.Während er so halb ernst halb spielerisch lamentierte hatte er sich zu Molar umgewandt und diesem einen der Becher in die Hand gedrückt. “ Ich will lieber nicht fragen wo mitten in dieser kalten Zeit Früchte für diesen Saft hergekommen sind, aber seine wärme wird uns guttun.”
Dankbar nahm Molar den Becher entgegen und erwiderte mit einem Hauch gutmütigem Spott: “ Reuben, wenn ich nicht da bin und euch in Versuchung führe wer hat die ehre eigentlich in meiner Abwesenheit ?” und mit einer winzigen Geste in Richtung des beachtlichen Bauches seines Begleiters fuhr er fort. “ Euer Treuer Freund hier ist ja nun wirklich nicht nur mein Werk und nur vom Lesen der Schriften in eurem Geschäft wird er nicht gekommen sein.” Mit einem leisen lachen stießen die beiden Männer ihre Becher aneinander , namen jeder einen tiefen Schluck und genossen für einen Augenblick Geschmack und Wärme ihres Getränkes.
Der arme Tuchhändler konnte einem gewiss Leid tun. Jahr ein, Jahr aus bemühte er sich seine Waren unter die Leute zu bringen um sich nach und nach einen guten Ruf zu erbauen die ihn in späteren Jahren einen warmen Platz entweder in der Oberstadt oder Andernorts einbringen sollte. Doch damit zu Werben, dass Fräulein Rika seine Tuche ausgerechnet als Verbandsmaterial nutzen wollte.. nein, das konnte er sich einfach nicht schön denken. Wer wird denn schon das gute Tuch bemerken, das einem Wunde und Stumpfs abschnürt?! Doch es war nun einmal das Fräulein Rika die ihm gegenüberstand, wie so häufig in ihrer teuer glitzernden Rot-Orangenen Pracht und zumindest an seinen Leinen Interesse hat. Er seufzte leise.
“Nun, das ist doch ganz außerordentlich! Und wenn ein Tuch zu schade ist um es als Wundverband zu benutzen, dann dürfen sich eure Patienten doch ganz besonders aufgehoben fühlen, nicht wahr? Nun, also wenn jemand einen anderen Menschen derart verwöhnen möchtet, dann seit Ihr bei mir definitiv an der richtigen Adresse! Nur das Beste für Jedermann!”, lachte er.
Rika kicherte.
Titu rollte demonstrativ mit den Augen, und veranlasste Kain dazu ihn kurz strafend in die Seite zu kneifen.
Dann räusperte sich der Leibwächter: “Habt Ihr die Entscheidung getroffen, oder gibt es keine Wahl?”, fragte er an seine Herrin gewandt.
Diese legte den Kopf schief und betrachtete den Händler mit großen lilanen Augen und einem ununterbrochenen Lächeln. “Nennt mir doch noch einmal die Preise für euer Leinen.” Dabei hielt sie die zwei ungerissenen Stoffproben hoch.
Der Preis wurde genannt. Sehr leise, aber er war horrend genug, dass Titu sichtlich entsetzt reagierte und auch der Leibwächter alles andere als Begeistert drein blickte.
Rika störte es nicht, denn sie fingerte bereits nach ihrer Geldkatze und fischte vier glänzende Silbermünzen heraus. “Ich nehme die Ballenlieferung an.”
Kains Hand zuckte vor und hinderte Rika daran dem Händler die Münzen zu geben, aber mit freundlicher Bestimmtheit wurde diese weggeschoben.
“Aber.. das kann ich nicht wechseln!”, stammelte er.
Rika winkte ab: “Ich bezahle hier und jetzt.”
“Natürlich Eure Exzellenz!”
“Und ich nehme die monatliche Lieferung davon.”
Jetzt schaute er doch überrascht: “Ihr.. ihr wollt mich damit beauftragen?”
“Ja, natürlich.”
“3 Ballen dieser Sorten im Monat?”
“Das ist korrekt..”
“In die Kolonie?”
“Das ist korrekt.”
Der Händler öffnete den Mund zwei Mal bevor er weiter sprach: “Mit Freuden werde ich Euch beliefern! Es wird eine herausragende Werbung sein auf dieser Insel, dass Ihr unser Weberhaus erwählt habt. Oh und wenn-”
Es wirkte nicht so, als ob Rika zuhörte. Ihre Augen waren schon längst abgedriftet und hingen irgendwo in den Wolken. “-Gleich morgen werde ich es euch liefern.”
“Tut das. Für ein Jahr.”
“Ja, gewiss!”
“Hervorragend.”, Rika klatschte in die Hände. “Nun, habt ihr beiden noch etwas?”, fragte sie ihre Begleiter die Synchron den Kopf schüttelten. “Gut, dann bis morgen. Mögen die Drachen ihre Schwingen schützend über euch halten.”.
Man verbeugte sich voreinander zum Abschied. Das Wiedersehen sollte ja doch schon bald sein.
Kain und Titu schüttelten den Kopf.
“Und ich habe geglaubt Ihr bezahlt für die zwei Ballen! Euch treibt der Wahnsinn Herrin!”, fluchte Kain.
“Aber ich habe für die Ballen bezahlt..”, antwortete Rika mit unschuldig.
“Ich glaube er hat eingeschlagen bei dem Silber und dem Auftrag. Und nicht für den Auftrag mit entsprechendem Preis.”, raunte Kain etwas leiser, damit der Tuchhändler dies nicht auch noch hören konnte.
Rika blieb stehen und schaute ihn mit großen Augen an: “Meinst du?”
“Jawohl, Herrin.”
“Oh. Nun.. er ist ein Mensch, er wird es schon sagen, sollte er es falsch verstanden haben.”, schmunzelte sie dann.
Zumindest ihre Begleiter einigten sich stumm darauf, dass das nicht passieren wird. Der Händler wurde sich zu spät gewahr, dass er einen Jahreshandel samt Lieferung von 3 Ballen Leinen für nur 4 Silbermünzen abgeschlossen hatte, da waren sie sich sicher!
“Sera Rika.”
“Ja, Titu?”
“Bevor zur Kolonie zurückgehen würde ich gerne noch etwas dort e- oh, hey, den kennen wir doch.”, zeigte Titu plötzlich auf und deutete unverblümt auf den großen Herrn, der gerade mal die Hälfte von Kains Masse besaß.
Kain und Rika folgten dem Fingerzeig auf den Offizier der Ambassador. Kain kam er nicht bekannt vor, aber ganz wohl war ihm der Anblick von diesem Fremden nicht. Titu konnte ihn davor bereits zuordnen. Er hatte ihn schon mal gesehen, weil das ihm zugehörige Schiff häufig hier am Kai lag und deren 1O mit Rika bekannt ist. Und die Tatsache, dass sie mittlerweile zum zweiten Mal die Kosten für die Genesung eines Patienten übernehmen wollten. Jetzt dämmerte es Titu auch, warum die schwarzhaarige Frau von eben ihm bekannt vorgekommen ist. Er schaute zurück zum Händler mit den Seetauglichen Werkzeugen und kurz kreuzten sich die Blicke, dann schoben sich Bewohner dazwischen und er verlor sie aus den Augen. Egal.
Rika wie immer lächelnd, Titu voller Jugendlicher Neugierde und Kain mit einer gehörigen Portion Skepsis traten an den Stand voller verlockenden Düfte.
“Seid gegrüßt. Lang ist es her… Könnt ihr etwas den beiden hier empfehlen?”, eröffnete die Priesterin strahlend.
In der Zeit in der Reuben Molar bei seinen Besuchen auf den Sturminseln kennen gelernt hatte, hatte er sich daran gewöhnt dass dieser wohl die unterschiedlichsten Menschen kannte. Mit ihm einen Spaziergang zu machen konnte dazu führen das man sich plötzlich in einem Gespräch mit Bettlern oder Straßenkindern wiederfand von einem Blumenmädchen angesprochen wurde oder mit einem Seefahrer ein paar Worte wechselte. Genausogut konnte es aber auch vorkommen das ein Kleriker, ein Händler, ein einfacher Bürger oder jemand dessen Kleidung und Auftreten auf seine Gehobene Stellung in der Gesellschaft hinwiesen seinen Begleiter grüßte und ein paar Höflichkeiten gewechselt wurden.
Anfangs hatte es ihn irritiert, wenn er ehrlich zu sich war sogar empört wenn Molar in seiner Anwesenheit plötzlich einen vor Dreck stehenden Bettler umarmte als hätte er einen alten Freund vor sich. Was mochten die Menschen um ihn herum Denken wenn sie das sahen, und würde das nicht seinen Ruf in mitleidenschaft ziehen? Er, Reuben, in Begleitung von jemandem der so offensichtlich einen Hang zum Bodensatz der Gesellschaft hatte ?
Inzwischen war er mehrmals Zeuge davon geworden wie einem Blumenmädchen oder einem der Straßenkinder Münzen die für diese ein kleines Vermögen bedeuten mussten so selbstverständlich in die Hand gedrückt wurden als ob sie ihnen zustünden.
Als ihm einmal wohl recht deutlich anzusehen war was er von dieser Geldverschwendung hielt hatte Molar ihn von der Seite angesehen und gemurmelt: “ Was wollt ihr mein Freund? Ihr seht ein Wunder und versteht es nicht. Alchemie war das was ihr gerade gesehen habt. Lasst sie in ihren Laboren Tränke brauen die das Leben verlängern und nach den Unmöglichsten Dingen suchen. Währenddessen wart Ihr heute Zeuge wie Totes Metall sich, zumindest für dieses Kind, in Leben verwandelt hat.” Un dann, deutlich leiser als ob Molar eher zu sich selber spräche als zu Ihm: “ Lasst mir die Gewissheit das wenigstens etwas von dem Metall das ich bei mir trage Leben bedeutet.”
Aber das hier ? Das ging doch nun wirklich fast zu weit. Die Herrin Illana. Die Dame Rika.
Die Heilerin. Von Stand und Ansehen nun wirklich jemand den er nicht mit seinem begleiter in Verbindung gebracht hätte. Obwohl, und ein wenig schämte Reuben sich für den gedanken der ihm durch den Kopf schoss, ein schlecht Gelaunter Molar mochte durchaus der Grund dafür sein das eine Heilerin Arbeit bekam.
Instinkte sind schwer zu Unterdrücken, und so kam es das als Molar sich der Gruppe die zu ihnen getreten war zuwandte seine Hand wie von selbst zu einem der messer die er bei sich trug gleiten wollte. Es gelang ihm zwar diese Bewegung zu unterdrücken, doch war er sich sicher das der Hüne von einem Mann dem er sich nun gegenüber sah diese Reaktion wahrgenommen hatte. Der Junge Elf, der ihm zumindest vom sehen bekannt war mochte es vielleicht für ein kurzes Zucken gehalten haben, aber gewettet hätte er darauf nicht. Die Jugend zu unterschätzen konnte sich als gefährlich erweisen, und jemand der Herrin Rika begleitete hatte wahrscheinlich unabhängig von seinem Alter bereits einiges gesehen und erlebt.Das Rika selbst mehr sah als man annehmen mochte setzte er als Sicher voraus.
Hätten die Männer und frauen der Ambassador ihn nun gesehen wären sie verwundert gewesen, denn als Molar die Dame Illana ansah stand in seinen Augen für einen Moment eine Ehrfurcht die man sonst höchstens sah wenn er sich dem Ahnenaltar näherte.
Hatte er ihre begleiter mit einem Nicken begrüßt so verbeugte er sich nun vor Rika .
“ Mögen die Drachen ihre Schwingen schützend über Euch und die Euren halten Herrin Rika” grüßte er . “Yasid hier, und dabei deutet er auf den Fliegenden Händler, verkauft ein Getränk von dem er schwört das es aus Äpfeln und Pflaumen besteht, und auch wenn er mir nicht um Gold verraten will womit er es gewürzt hat ist es doch eine angenehme Möglichkeit diese Elendige feuchte Kälte die diese Insel als Wetter bezeichnet für eine Augenblick aus den Knochen zu vertreiben.”
“ Eurem Jugendlichen Begleiter, dabei nickte er dem Elf zu, würde ich Yasif`s Gemüsepasteten ans Herz legen. Allerdings , fügte er an den Elf gewandt mit einem Augenzwinkern hinzu, sind sie von solcher schärfe das die Gefahr besteht das ihr von der Hitze die sie im Magen entwickeln länger etwas habt als euch recht sein mag.”
“Ruben hier,und mit einer Handbewegung stellte er seinen Begleiter vor, schwört auf die Gewürzküchlein”. Korrigiert mich sollte ich mich irren sprach Molar nun den Hünen in Rikas Begleitung direkt an , doch ich vermute ihr kommt aus deutlich wärmeren Gefilden und so mögt ihr in Yasif`s Küchlein vielleicht einen Geschmack aus Gegenden wiederfinden die Euch vertraut sind.”
Damit wandte er sich wieder Rika zu um hinzuzufügen” Betrachtet Euch und die Euren bitte als meine Gäste sollte euch etwas von dem Angebotenen zusagen, und sollte bei diesem Wetter etwas gewünscht sein um den Saft kräftiger zu machen, dabei klopfte er sanft auf seinen Mantel, so bin ich sicher auch dafür lässt sich eine Lösung finden. “
“Koralon.”, sprach Kain rau und bedachte Colgajo Molar mit einem düsteren Blick.
Rika schüttelte den Kopf und grinste Kain an: “Mitr.”
Der Wüstenstämmige hob die Augenbraue und zuckte dann mit den Schultern. Daraufhin warf er Molar Colgajo mit einem Blick die unausgesprochene Bitte zu, solcherlei Reaktionen zu unterlassen. Das die beiden fast auf Augenhöhe voreinander standen, machte es doch einfacher.
Einen Moment lag Rikas Blick noch auf ihren Begleiter, kicherte und drehte sich wieder dem Seefahrer zu und wirkte seltsam berührt davon, dass man sich vor ihr verbeugte, oder waren es seine Worte?
“Danke für deine Empfehlung Molar Colgajo.”, sprach sie und es entstand eine kurze Pause. “Ihr zwei, ihr habt eure eigene Stimme.”, bemerkte sie dann.
Titu, der bereits daran war die empfohlene Gemüsepaste zu bestellen drehte grinsend den Kopf: “Guten Tag, mein Name ist Titu und ich studiere Kartographie in Teranis. Meine Aufgabe ist es Sera Rika darin zu unterstützen, dass wir auch wirklich jeden Winkel von Teranis kennen. Und schärfe macht mir nichts. Ich esse seit über 7 Jahren ständig scharf!”, erklärte er stolz und verbeugte sich schnell.
“Ich werde gerufen Kain. Ich bin Leibwache von der Herrin Hoheit Illana.”, er verbeugte sich.
Rika lächelte schief, ob der Ansprache von Kain. Es war das selbe Lächeln welches sie zeigte, als Molar das Wort “Herrin” ausgesprochen hatte. Dann wandte sie sich an den ihr noch unbekannten Reuben und verneigte sich. “Und ich bin Rika. Es ist schön euch kennen zu lernen, denke ich.” Interessiert starrten die lilanen Augen zwischen Molar und seinem Begleiter hin und her.
“Wenn Du uns auf diese Speißen und das Getränk einlädst, dann lass mich euch an einen warmen Ort einladen. Vielleicht erfriert Kain uns, wenn wir uns noch länger hier aufhalten.”
Kain ließ ein zustimmendes Brummen hören.
“Sera Rika, ich weiß nicht. Der Landesherr ist in der Kolonie.”, merkte Titu an.
“Was soll es Larodar interessieren? Ich hatte nicht vor ihn plötzlich in seinen Gemächern zu erschrecken..”
Titu und Kain lachten, es war weniger das Lachen über einen Scherz, sondern die leise Gewissheit, dass etwas ähnliches sich bestimmt schon einmal ereignet hatte.
“Also, jetzt lasst euch von Yasid gut verköstigen ihr zwei.”, lachte Rika und sah zu wie die beiden sich zum Händler drehten. “Und was treibt euch hierher? Wir haben unseren Teil hier eben getan.”, sie deutete zum Stoffhändler. “Außerdem versprechen die Nebel, dass sie ihre Meinung zum Wetter bald ändern werden. Wenn es nichts ausmacht, würde ich mich darum kümmern, dass wir gut in der Kolonie ankommen. Du hast dort einen.. Freund nicht wahr?”, deutete sie auf Fenril hin und ihr Blick glitt an den Bekanntschaften vorbei.
Sie betrachtete das Treiben um sich herum und lächelte amüsiert. Sie sah zwei Kinder näher kommen. Es gab zu beobachten, wie die eindeutige Frage in den hungrigen Augen der Kinder sich kurz in einen Schreck verwandelte, als eine Frau sie aufhielt. Es war zu sehen, wie Ramona Devries sich auf den schmutzigen Boden abkniete und mit beschwichtigt gehobenen Händen undeutliche Worte austauschte.
“Sie finden doch alle immer die Wege die sich kreuzen.”, sagte Rika.
Molar der sich Reuben zugewandt hatte hörte Rikas letzte Worte zwar, da er nun aber mit dem Rücken zu geschehen stand bezog er ihre Aussage auf ihr zusammentreffen. Als Voodoosi eine Bemerkung über Wegkreuzungen auf sich zu beziehen liegt nahe und so dachte er sich in diesem Moment auch nichts weiter dabei. Ein fragender Blick zu seinem Begleiter wurde mit einem Nicken beantwortet. Also drehte Molar sich zurück zu Rika und begann seinen Begleiter vorzustellen.
“ Master Reuben hier handelt hauptsächlich mit Büchern und Schriftrollen. Da er ein Talent besitzt den Geschmack seiner Kundschaft voraus zu ahnen hat er im Laufe der Zeit einige wirklich Einzigartige Werke aufspüren und Verkaufen könne. Eine doch sehr, sagen wir wandelbare, Schrift hat ihn zudem recht begehrt gemacht wenn es darum geht für seine Kunden auch einmal etwas ungewöhnlicher Wünsche zu erfüllen als es Schreiber normalerweise anbieten.”
“ Was sagt ihr Reuben, fasst das euer Angebot halbwegs richtig zusammen?”
Reuben stieß einen Amüsierten Laut halb zwischen einem Lachen und einem Schnauben aus, nickte, tätschelte seinen Bauch und erwiderte “ Durchaus, aber meistens fügt ihr noch hinzu das meine Preise eurer Meinung nach so deftig sind wie die Speisen die ich bevorzuge. “ Was, wandte sich Reuben nun direkt an Rika, natürlich die schamlose Übertreibung von jemandem ist der auf einen Rabatt hofft und sein unverständnis darüber zeigt das wie ein guter Wein ein gutes Fass braucht um darin zu reifen auch meine Kunst nur in einem Angemessenen Behältnis reifen kann.” Dieser Satz wurde mit einem so treuherzigen Blick vorgetragen dass Molar sich ein Lachen verkneifen musste und stattdessen Reuben mit seinem letzten Schluck erwärmten Saft zu prostete ehe er seinen Becher an Yasif zurückreichte und diesem einige Münzen zu schob um die gemeinsame Rechnung zu begleichen. Den normalerweise eher ernsten Molar auf diese Art mit seinem Begleiter scherzen zu sehen war doch recht ungewöhnlich.
“ Verzeiht daher wenn ich euch nun verlasse,fuhr Reuben fort, aber ein Händler hier auf dem Markt soll Pergament aus der Haut ungeborener Lämmer anbieten und da einer meiner Kunden darauf brennt ein Schriftstück auf eben jenem doch eher selten zu erhaltenden Material angefertigt zu bekommen muss ich mich nun wohl oder übel Sputen ehe es mir noch jemand vor der Nase weggekauft hat.”
Mit diesen Worten drückte er Yasif seine leeren Becher in die Hand, nickte den Anwesenden zu während er Molar mit einer Hand kurz an der Schulter berührte wandte sich ab und verschwand mit einer Flinkheit zwischen den über den Markt eilenden Personen die seine Körpermasse nicht hätte vermuten lassen.
Molar sah im einen Augenblick hinterher, murmelte einige unverständliche Worte vor sich hin und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Rika zu.
“Euer angebot einen wärmeren Ort aufzusuchen klingt immer verlockender, sollten eure begleiter also für den Augenblick gesättigt sein werde ich mich euch gerne Anschließen.Vielleicht könntet ihr dort oder auf dem Weg eure Einschätzung zu den Fortschritten meines Freundes mit mir Teilen? “
“Ich denke, dass es schade ist, dass er nun schon gehen muss.”, sprach Rika und verneigte vor den nun gehenden Reuben. “Was da erzählt wurde, klingt tatsächlich sehr interessant. Womöglich ist es auch nur der Tatsache geschuldet, dass eine meiner Berufungen sich Magier nennt und solche sowieso schon die seltsamsten Dinge in den Händen hielten, wer weiß.”
“Oder in Massen in ihren Büros aufbewahren, so wie du Rika.”, stichelte Titu mit vollem Mund.
“Gut, dass du dich dem Haus Rotherans anschließen wirst und kein Talent für Magie hast und dich diese Dinge kaum mehr interessieren. Und fast sicher sind.”, zwinkerte Rika.
“Stimmt auch wieder.”, er schluckte den großen Happen herunter und grinste zu Molar hinauf. “Rotheran ist eines der Fürstenhäuser von Kasador.”, er straffte den Rücken, “Ich werde meinen Dienst in ihren Reihen nicht als Krieger tun, so wie es meine Eltern getan haben, aber Kartographen sind rar und solche die Städte verzeichnen können begehrt.”, verkündete er. Jedes Wort das er sprach zeugte von Stolz und Überzeugung, dass dies der Weg ist den er sich gewählt hat und auch gehen wird.
“Sehr schön...”, nickte die Priesterin und lächelte Molar an. “Ich kann dir gerne davon berichten.. und wir können uns auf den Weg machen, aber…”, Rika legte eine lange Pause ein. Jetzt nahm Ramona den frei gewordenen Platz direkt neben Molar ein. Bei ihr zwei Kinder, die für dieses Wetter nur mangelhaft eingedeckt waren. In den hungrigen Augen lag eine Frage, aber jetzt auch eine Unsicherheit. “Ich grüße euch zwei. Ich grüße dich Ramona.”
Miss Devries, mit der bekannten Spannung im Rücken nickte jedem zu. Kurz hing ihr Blick an Offizier Colgajo fest. Ihr leise gesprochenes “Hello.”, wurde dabei fast verschluckt.
Der neugierige und fragende Blick von Miss Illana lag schwer auf ihr. Sie öffnete den Mund, räusperte sich und versuchte es erneut: “This girl… sie hat Fieber… glaube ich..”, sagte sie und nickte kurz zu dem jüngeren Mädchen, welches sich still hinter dem anderen auf den Beinen hielt.
“Wer hat Verantwortung über euch?”, fragte Rika.
Die Mädchen schauten verwirrt Kain übersetzte: “Wer zieht euch auf?”
“Ich sie… Herrin.. Herr..”, antwortete das andere nur wenig ältere Mädchen.
Rika strahlte richtig: “Hervorragend. Würde jemand die jungen Wesen auf den Arm nehmen? Die Rechnung war beglichen, ja? Gut, dann werden wir uns direkt auf machen. Kain, wie schön du wirst uns wohl nicht erfrieren müssen. Außer es geht etwas schief.”, Rika lachte über ihren Scherz und wartete das die Kinder aufgenommen worden sind, während sie ihren Handschuh auszog.
“Danke für die Köstlichkeiten!”, rief Titu noch dem Standmeister zu.
“Haltet die Augen geschlossen. Haltet die Luft an.”, forderte Rika, biss sich beherzt in die Hand und kurz darauf waren sie verschwunden...
Wer sich nicht an die Anweisung hielt den hat es wohl die Luft aus der Lunge gezogen und dürfte eine Sekunde später noch immernoch bunte Farben, Schleier und Lichter wie von Sternen vor den eigenen Augen flimmern sehen.
Die Luft roch noch immer nach Meer, aber es spielten sich nicht mehr die markanten Gerüche des Hafens ein. Auch das Rufen und Plaudern von Händlern war verstummt. Nun befanden sie sich vor einem hölzernen Tor auf einer weiten Wiese. An den Bauten vorbei erkannten sie Strand und Meer.. Das ordentlich gearbeitete hölzerne Tor wies mit großen Lettern auf, wo sie nun standen: Vor der kasadorischen Kolonie Sulmar.
“Alle in Ordnung?”, erkundigte sich Rika.
Ramona Devries versuchte ihr Balance zu fangen. Sie kannte das kleine Dorf bereits gut. Sie hatte viele Tage hier verbracht um ihren Bruder zu pflegen. Sie erkannte zur Linken das Wirtshaus “zu Sangilus Füllhorn”, während am Ende des Dorfplatzes zwei wichtige Bauten standen. Das eine war das Amthaus, wo Rat gehalten wurde, doch weiter zur Rechten erkannte man den Beginn eines fast klösterlich anmutenden Langhauses: Dem Krankenflügel.
“ Joder!”
Zwei drei unsichere Schritte brachten Molar an den Rand der Gruppe wo er das Kind das er gegriffen hatte vorsichtig absetzte. Ein tiefer Atemzug, ein weitere schritt an dem Kind vorbei und er Spuckte mit dem Rücken zu seinen Mitreisenden Herzhaft aus den Boden bevor er sich mit einem lauten Fluch wieder umdrehte.
“ Joder! Oh wie ich diese Art zu reisen verabscheue! “
Dann wurde ihm bewusst das die Situation die für ihn höchstens unangenehm gewesen war für das Kind das er eben noch getragen hatte durchaus furchteinflößend sein konnte. Eben noch auf dem Markt, dann plötzlich von einem Wildfremden aufgehoben um einen Lidschlag später an einem ganz anderen Ort zu sein. In die Hocke gehend um fast so etwas wie Augenhöhe zu erreichen zwinkerte er dem Mädchen zu und flüsterte “ Nimm es nicht zu ernst wenn der alte Knochenkopp schimpft kleines, macht meine Tochter auch nicht.” dann, kurz seinen Finge an seine Lippen legend “ Aber nicht weitersagen, capice.”
Er streckte der kleinen seinen Hand hin: “ Was sagst Du? Besser halbwegs bequem getragen als unbequem gelaufen? Und als das Kind zögernd und reichlich verwirrt von den Eindrücken der letzten Augenblicke die Hand austreckte beförderte er sie mit einem raschen griff auf seine linke Hüfte, wo er sie sorgsam darauf bedacht sich den zugriff auf seine Waffen nicht zu blockieren mit seinen Mantel Schößen wie in eine Decke einschlug.
Er wandte sich nun wieder der Gruppe zu und sah Rika mit einem schiefen Lächeln an.
“ Ich wollte nicht Undankbar erscheinen das ihr uns schneller zu einem warmen Ort bringt, aber ich bin nicht böse dass nicht jeder so reist wie ihr es tut, wer bräuchte dann noch einen Smutje.”
Dann wandte er sich Ramona zu, hob grüßend die Hand an seinen Hut: “ Mrs.Devries, immer eine Freude euch zu sehen.”
Er rückte seine kindliche Fracht etwas zurecht und fast ungläubig entfuhr es ihm” Himmel, das Würmchen hier wiegt weniger als CocoLou, und auch wenn mein Äffchen ein guter Esser ist, DAS kann nicht richtig sein..”
„Mein Gedanke war es das Menschenkinder in Kombination mit diesem Wetter, dieser Kleidung und Fieber ihrem Lebensende näher sind. Deswegen war mir die Anwendung legitim.“, murmelte Rika mit schief gelegten Kopf zu Titu und Kain während sie Molar beim Fluchen lauschte.
„Sag es nicht zu laut, sonst hören dich die Mädchen.“, flüsterte Titu mahnend.
„Habe ich zu laut gesprochen?“, fragte Rika leise mit schief gelegten Kopf.
Titu und Kain schüttelten den Kopf.Ramona hielt das andere Mädchen in ihren Armen, das sich langsam aus ihrer Schreckstarre löste.
„You okay...?“, fragte Ramona leise und musste sich wieder räuspern. „Du hast dich erschreckt, nicht wahr? Wir sind nicht weit weg vom Hafen. Miss Illana dort wird dafür Sorgen, dass deine Schwester schnell gesund wird. Versprochen. Schau, er ist auch wirklich nett.”
Zögerlich nickte das Kind auf ihrem Arm, nachdem sie einige Sekunden lang wachsam danach schaute, ob es Molars spontaner Fracht auch wirklich so gut ging, wie man es ihr vor wenigen Minuten bereits einmal versprochen hatte, nachdem Ramona das seltsam weiß-rote Gesicht bemerkte. Scheinbar hatte Molar ohne Probleme das Vertrauen der Mädchen verdient. Und die Begrüßung von Molar ließ Ramona zögerlich nicken.„Entweder ich verstehe nicht, was das mit einem Smutje zu tun haben soll, oder ich weiß etwas nicht über diesen Beruf. Dabei unterhalte ich 9 Schiffe!“, schmunzelte Rika, nachdem sich Mister Colgajo beruhigte. „Ich bevorzuge es auch nicht. Ich wirke, wenn es als legitim erscheint.. Und das sichern von zwei Lebewesen fällt darunter. Wenn die Götter es so einrichten, werdet ihr aber mit der Kutsche zurück kehren, wer weiß.... aber ihr habt wohl Recht, wenn der Zustand unter dem von Coco Lou fällt, dann wird etwas getan werden müssen.“ Damit machte sie die ersten Schritte in die Kolonie.
„Miss Illana... Offizier Colgajo ist.. ein guter Smutje..“, sagte Ramona leise.
Rika legte den Kopf schief: „Das ist korrekt. Ich erfuhr es, als ich auf der Ambassador dich abholen wollte.“
Ramona senkte den Kopf.
Kain hob die Hand: „Er ist Gast, Sera Devries. Ihr wollt, dass er kocht?“
Ramona schüttelte hastig den Kopf. “‘n Vorschlag…”, antwortete sie leise und sah kurz zu Molar hinüber.
“Wenn ihm der Sinn danach ist kann er es tun. Was hälst du davon Molar? Die Küche ist ausgestattet und hat Raum genug für euch alle zur Unterhaltung. Bis dahin gibt es etwas einfaches für die beiden… Brot vielleicht? Ich möchte sie so lange untersuchen um zu erfahren was mit ihr ist.”, dachte Rika laut nach.Dem Ende des Kolonie Weges näher kommen sahen sie wie die Tür des Amthauses sich öffnete und eine Gestalt in schwarzer Kutte und verzierten schwarzen Leder das Haus verließ. Die Blicke kreuzten sich und er machte sich zu ihnen auf den Weg. Mit der Kapuze tief in das Gesicht gezogen und dem Tuch vor seinem Mund wirkte er wenig zugänglich. Sie blieben stehen.
Kain und Titu verneigten sich tief: “Der Götter Segen dem Yatar..”, sprachen die beiden.
“Hallo Larodar!”, rief Rika fröhlich.
Lord Vendruchi wirkte wenig angetan von dem Treffen. Sein kühler Blick wanderte über die Ankömmlinge. “Ich grüße Euch Rika... Und was ist mit diesem Hofstaat?”
“Ach, wir haben Molar Colgajo von der Ambassador angetroffen zusammen mit einem Freund namens Reuben. Sie haben etwas getrunken und etwas gegessen bei Yasid. Und dann kam Ramona Devries hier mit zwei Kindern. Eines ist krank. Wir kümmern uns sie um sie und dann trinken wir vielleicht Tee. Wer weiß!”, antwortete sie und bewegte sich dabei fließend von einer Seite zur anderen, wie ein aufgeregtes Kind.
“Oh, wie… nett.”, triefte der Sarkasmus und es hätte nur noch gefehlt, dass seine Augen Rollen.
“Bis auf das Fieber von einem Kind ist es das wirklich, denke ich! Komm doch mit?”, lächelte sie unbekümmert.
Lord Vendruchi verzog keine Miene, als er antwortete: “Nein. Ich habe zu tun.”
“Schade. Nagut, dann dir Erfolg beim Arbeiten. Ich komme natürlich morgen auch zur Besprechung dazu. Gibt Neuigkeiten bezüglich der Belagerung.”, sie klappste ihm auf die Schulter.
Er schaute missbilligend drein, machte einen Schritt zurück und verabschiedete sich Wortlos.
Kain und Titu verneigten sich erneut vor ihm und warteten bis der Yatar des Reiches weiter gezogen war.
“Guck, ich habe ihn nicht erschreckt.”, lachte Rika, als Titu und Kain sich wieder entspannt haben und es weiterging.Ramona schüttelte verständnislos den Kopf. Die Beziehung zwischen dem Landesherren von Kasador und Miss Illana war ihr ein Rätsel.
“Er hat nicht mal richtig Tschüss gesagt. Das ist nicht sehr nett.”, bemerkte das Mädchen auf ihrem Arm entsetzt und ließ die Schwarzhaarige schmunzeln.“ Eine warme Küche, trocken werden und etwas Essen, klingt gut oder?” flüsterte Molar im gehen seiner viel zu leichten Fracht zu, um dann fortzufahren “ Master Kain, sollten wir uns näher kennenlernen werdet ihr feststellen das Ramona mir mit ihrem Vorschlag und Herrin Rika mir mit ihrer Erlaubnis eine Freude bereitet haben. Es ist möglicherweise schwierig mich von den Töpfen Fernzuhalten wenn wir ein Haus betreten und ich weiß das jemand Hunger hat.Und diesen Beiden, dabei blickte er zwischen den Mädchen hin und her, beim Essen zuzusehen wird mich ziemlich sicher auch ohne Feuer für den Rückweg wärmen.”Er ging so um Ramona herum das die beiden Mädchen sich ansehen konnten und redete einfach weiter “ Etwas Brot und ein bisschen Brühe für den Anfang ihr zwei, wir wollen euren Magen nicht überfordern.Und dann, wenn die Dame Rika euch untersucht hat und einverstanden ist vielleicht eine Eierspeise? Mal sehen was die Küche so hergibt .”
Plötzlich wird seine Stimme leiser und er klingt fast verlegen. “Ramona, ihr kennt die Kolonien um ein vielfaches besser als ich, könnte ihr… würdet ihr mit ihnen.. die kleinen werden doch im ersten Frost.. “ Er verbeißt sich einen Fluch, ihr Ausdrucksloses Gesicht macht es einem aber auch nicht leicht. “ würdet ihr dafür Sorge tragen das die beiden etwas vernünftiges zum Anziehen bekommen ? Mantel, Hosen,Kleid oder was immer bei solchem Wetter brauchbar ist? Seien wir ehrlich, wenn ich dafür sorgen sollte , und jetzt tritt ein amüsiertes Funkeln in seine Augen, dann laufen die zwei wahrscheinlich mit dem besten Messer herum das ich finde aber von dem Rest habe ich einfach keine Ahnung.”
„Ich bitte um Euer Vergeben, Ser Colgajo.“, entschuldigte sich Kain mit einer Verbeugung.
Die Kinder strahlten einander an, als sie den offenen Gedanken von Molar lauschten. „Das klingt SO lecker!“, flötete das Mädchen auf Ramonas Arm und strahlte den Smutje zu Ramonas Linken glücklich entgegen.
Dann kreuzten sich die Blicke der Kinder, dank des Seitenwechsels von Molar und sie grinsten voller wilder Fantasien, was ihnen dieser Mann so kredenzen könnte in ihren jungen Köpfen.
„Herr Molar. Was ist der Unterschied zwischen einem Ei und einer Eierspe.. äh.. Eierspeise?“, fragte die Kleine dann.
Was der Koch dann noch vorschlug, ließ ihre Augen nur noch größer werden. Kleidung für sie beide? Aufmerksam taktierten sie mit ihren neugierigen Gesichtern die Kanonierin, welche ihr Gesicht hastig nach Rechts wegdrehte. „Ist das wahr? Wir bekommen auch Kleidung? So viel?“, fragten sie erst den Voodoosi und dann Ramona, die an allen vorbei schaute.
„...sure..“
„Was hast du gesagt?“
Ramona schaute kurz dem Mädchen in die Augen, das ihre Worte nicht verstanden hatte und dann schnell wieder gerade aus: „'werde schauen, was die Schneiderin hier hat... ich werde es erledigen...“
„Wir bekommen also wirklich neue Sachen?“
„Aye....“
Die feste Umarmung die Ramona erhielt brachte die Frau zum stillstand. Das hatte sie wohl überrumpelt. Sie schaute etwas verloren drein und als sie sich unbeobachtet dachte, lächelte sie warm und erwiderte die herzige Umarmung.Das jüngere Mädchen schaute es sich ab und warf ihr fiebriges Gesicht an Molar und drückte ihn so fest wie sie konnte zum Dank.
Zeit in der Ramona wieder aufholen konnte.
„Ich denke, dass es eine kleine Auswahl geben wird. Der Krankenflügel umfasst 15 Betten auf 5 Zimmer. Wir könnten mehr aufnehmen, aber den Göttern zum dank wird dies vielleicht nie nötig sein. Außerdem gibt es aktuell nur 6 Patienten. Es ist Winter und da wollen die meisten lieber Zuhause sein.“, erklärte Rika und öffnete die Tür in den lang gestreckten Flur des Hauses.
Die angenehme Wärme eines Kamins strömte ihnen sofort entgegen und man sah eine junge Frau summend eines der vielen Zimmer verlassen.Überrascht sah sie zu der Gruppe hinüber und eilte ihnen entgegen, dort angekommen verneigte sie sich dann tief.
“Der Götter Segen der Stadtherrin. Sera Illana, so viele.. Wie viele müssen versorgt werden? Ach, Sera Devries, einen guten Tag wünsche ich Euch.”, ihr Blick fiel dann auf die zwei Mädchen und sie schlug die Hände vor den Lippen zusammen. “Ach! Ihr armen ihr zwei seht ja ganz fürchterlich durchgefrorener aus als unser Ser Kain, hier!”, klagte sie erschüttert und trat heran um die Hand an die Wange des fiebernden Mädchens zu halten und ließ sich den Schreck über die Temperatur nicht anmerken. “Wie gut, dass ihr hierher gefunden habt. Ich bin Miriam und eine Heilerin dieses Hauses. Darf ich mich um euch zwei wunderhübschen Damen kümmern? Ganz viel wärme, eine leckere Mahlzeit und mal beschauen was euch sonst fehlt?”, fragte sie mit dem Lächeln einer liebevollen Mutter. “Na kommt.”, sie drehte ab und öffnete die Dritte Tür des Flures:“Wie ist denn euer Name?”, fragte Rika freundlich.
“Ich bin Sarah und meine kleine Schwester heißt Amelie,”, antwortete die Ältere und ließ sich von Ramona vor einem Stuhl absetzen. Auch für Amelie stand ein stuhl in diesem sehr spärlich eingerichteten Raum bereit. Hier gab es nur 3 Stühle, einen Tisch, zwei gefüllte Vitrinen und ein längliches Bett.
“Wenn es dir und Amelie nichts ausmacht, dann würde ich euch jetzt untersuchen, ja?”
“Ich helfe dir, Miriam.”, merkte Rika an und vergaß dabei zu lächeln, als sie mit gerunzelter Stirn die kleine Amelie betrachtete. “Ramona, geh du doch mit Molar in die Küche. Du weißt ja, wo alles ist. Und Titu, bringst du dann ein Brot für die Mädchen mit, damit sie schon einmal etwas zu essen bekommen?”
Ramona schaute kurz zu Molar und nickte dann.
Titu lächelte aufmunternd die Mädchen an: “Ich werd euch das Beste Brot bringen das es hier gibt.”
“Danke, danach habt ihr beiden frei.”, sprach sie zu Titu und Kain.
Damit verließ die Runde den Raum.
Kain verneigte sich höflich jeweils vor Ramona, als auch von Molar zum Abschied.
“Bis gleich, Kain.”, sagte Titu und drehte sich fröhlich pfeifend ab.
Ramona nickte Kain zu und folgte Titu unauffällig.“Ja, also.. hier ist die Küche.”, stellte Titu überflüssigerweise vor, als die 3 sie betraten. Es war niemand anwesend. Sie war sehr groß, mit viel Platz zwischen den Arbeitsflächen. Es gab die Möglichkeit das 4 große Töpfe auch einzelnd hätten angefeuert werden können und dann noch einen großen seltsam anmutenden Ofen, der wohl ausschließlich zum Backen genutzt wurde.
Töpfe, Messer, Schüsseln und alles was ein gut gefüllter Krankenflügel gebrauchen könnte hing ordentlich an den Wänden aufgereiht. Wer auch immer der Küchenherr war, die Velother namen ihre Aufgabe ordentlich zu arbeiten wohl sehr ernst. Es gab ansonsten noch zwei Türen in dem Lichtdurchfluteten Raum. Eine Tür führte nach draußen, wo man durch die bunt verglasten Fenster eine Wasserpumpe erkennen konnte.
Der junge Velother spazierte zu einem dieser Öfen, wo ein hoher Korb stand und deckte diesen ab. “Volltreffer! Sangillus Pracht!”, feierte der Junge die entdeckten Backwaren, welche nach süßen Hefezopf dufteten. Sogleich wurde eine davon in den Mund gestopft. Zwei weitere nahm er sich noch hinaus und drehte sich zu den beiden Gästen: “Ih komm schurecht?”, fragte er an Ramona gewandt und sie nickte. “Gudd! Schüh!”, und ließ die beiden zurück.
Ramona war, wie immer still und gespannt wie ein Bogen als ihr Blick hin und her wanderte und sie sich zu einer der Feuerstellen bewegte, und ihren Mantel über einen Stuhl an der Seite warf. “..Zutaten sind dort…”, sie wies mit einem Kopfrucken zu der zweiten Tür der Küche die den Smutje in einen übersichtlichen und penibel sortierten Speißekeller führen würde. “Ich hole Wasser.. Für die Brühe…?”
“ Danke, und wenn ihr einen der Öfen anfeuern könntet während ich mir einen Überblick verschaffe ? “ Auch Molar entledigte sich seines Mantels und schlüpfte dann aus seiner mit Knochen Fetischen und anderem Tand behangenen Jacke , er rollte sie so zusammen das ihr Innenfutter seinen Schmuck verbarg.” Wollen ja nicht das die Würmchen vor Schreck das essen vergessen “ murmelte er dabei. Er blickte sich in der Küche um, gab einen Anerkennenden Laut von sich und betrat mit wenigen großen Schritten den Speisekeller.Nachdem er sich versichert hatte das er die Tür gut hinter sich ins Schloss gezogen hatte lehnte er sich für einen Moment gegen die Wand und schloss die Augen. Der Laut den er ausstieß konnte nur als ein Wimmern bezeichnet werden .Seine Hände glitten über seinen Gürtel, fanden eine kleine Dose aus der er mit geschlossenen Augen eine Prise von einer Schwarze Pulvrige Substanz entnahm und sich in den Mund streute. Wenige Augenblicke später straffte sich sein Körper, er schlug die Augen auf ging tiefer in den Keller hinein und betrachtete die Speisen die ihn Umgaben.
Kleine Fässer mit gesalzenem Fisch und Fleisch, Winterhartes Gemüse und ein Regal voller Äpfel, Eier, sorgfältig auf Holzwolle gebettete Eier , Käselaiber, Speck, Schinken, jemand hatte sich die Unterschiedlichen Temperaturen des Kellers auf das Geschickteste zu nutzen gemacht um lange Haltbarkeit zu erreichen. Ein halbes Schwein hing neben einer Rinderkeule und in einer Eiskiste, alleine die zu beschaffen musste ein ordentliches Sümmchen gekostet haben, lagen einige frische Fische . Hier eine mit Honig haltbar gemachte Schweinelende, dort in Wein eingelegte Birnen.. Wer immer hier verantwortlich war hätte wenn es nach Molar gegangen wäre einen Orden verdient . Auch wenn er längst nicht alle Schätze in Augenschein genommen hatte so brannte es ihm doch auf den Nägel endlich loszulegen.
In einem der Regale hatten eine Handvoll leere Körbe gestanden, in einen davon gab er nun ein paar Markknochen die in einer Wandnische kalt gehalten wurden ein wenig Gemüse und einige Zwiebeln Obenauf legte er einige Eier und kehrte dann zurück in die Küche.
Wie erwartet brannte in einer der Feuerstellen bereits ein kleines Feuer, wollte man schnell ein Ordentliches feuer haben gab es eben nichts besseres als Ramona in der nähe zu haben. Zwei Eimer Wasser standen wie Angekündigt neben dem Herd bereit. Ramona selbst stand an einer der Türen einen Lederriemen um die Linke Hand gewickelt über den sie mit der Rechten Hand ihr Messer wetzte und schien die Reflektionen des Feuers im Glas zu betrachten.
Sie war wie immer sparsam mit ihren Worten gewesen und hatte es vorgezogen ihr Verstehen nur mit einem Nicken bekannt zu geben, bevor er in den Keller gegangen war. Über seine Achtsamkeit bezüglich seines Tands hatte sie auch nur ein Schulterzucken übrig.
Ramona nahm sich zwei Holzeimer, die wartend neben der Tür standen und schloss sich die Tür nach Draußen auf. Einmal kurz ausgespült, pumpte sie das Wasser hinein und stellte es drinnen für Molar bereit.
Der zweite Gang nach Draußen, brachte ihr Holz.
Die Devries hatte sich vor die Feuerstelle gehockt und dessen Zustand abgeschätzt. „Nice.“. Er war ausgekehrt. Ramona mochte es, wenn Leute ihre Arbeitsstätten so sorgsam behandelten. Sie wünschte, sie könnte das über ihre Crewmates sagen, und in ihren Gedanken schwieg sie über ihren Bruder der ständig danach aussah, als hätte er bis zum Oberkörper IN einer Kanone gesteckt.. Ob es irgendwo so große Kanonen gibt?
Und schon verlor sie sich mit ihrer Konzentration darin ordentlich die Holzscheitel aufzulegen. Zum Schluss hatte sie aus ihrer Hosentasche ein verschnürtes, Daumendickes Papierpäckchen hervorgeholt und mit einem Streichholz entzündet. Als dieses für ihren Geschmack ausreichend Flamme zeigte, schob sie es in die Mitte der Hölzer und trat zurück. Der Rest würde von alleine geschehen. Das alles hatte sie nur wenige Minuten gekostet, als die ersten Scheitel bereits wie gewünscht die ersten Roten Stiche empfingen.
Dass er sie nun beschäftigt auffand, war natürlich. Immerhin war sie nicht in einer Taverne, wo ihr dieser Umgang mit ihren Dolchen untersagt war. Sie und Messer führte immer zu... Missverständnissen. Also wartete sie und sah hin und wieder aufmerksam zu ihm hinüber. Abwartend… “So you..”, fand sie mit langer Pause ihre Stimme wieder. “..Ramon hat nicht erzählt, dass Sie eine Tochter haben…”, griff sie das Gehörte auf, als Molar sich etwas von Amelia versprechen ließ. So wie sie es betonte, könnte sie auch glatt den Wahrheitsgehalt dessen bestreiten wollen, auch wenn Ramona diese Absicht fern lag.Molar zuckte mit den Schultern: “ Hab es selbst lange nicht gewusst. Wissen nur eine Handvoll Leute.” In seinen Augen lag eine Mischung aus Bitte und Schmerz als er fortfuhr: ” Ist besser für Sie wenn es so bleibt. Und Ramon.. Ramon redet gerne. nehmt es mir nicht krumm, er würde wahrscheinlich nicht absichtlich etwas ausplaudern, aber warum das riskieren?”
Seine Hände begannen Automatisch mit Arbeiten die er bereits so oft verrichtet hatte das er dabei kaum Denken musste. Ein Brett wurde zurecht gestellt, ein Messer ausgesucht , ein Topf stand halb auf dem Feuer und in etwas Rinderfett rösteten darin die Markknochen an. Ein singendes Geräusch erklang als das Messer kurz über einen Wetzstahl glitt und dann tanzte die Klinge über das Brett als er begann die Zwiebeln und das Gemüse zu würfeln.
“ Ella, den Namen hat ihre Mutter ihr gegeben gibt er dem Drang nach von seinem Kind zu erzählen, ist in den Drachenlanden aufgewachsen.Möchte nicht wissen wie oft ich an ihr vorbeigegangen bin und nicht wusste das mein Kind an mir vorbeiläuft. Alte Geschichte, ein Mann eine Frau ein paar schöne Tage, hat es mir nie gesagt, und dann vor ein paar Jahren steht dieses Junge Mädchen vor mir und ist MEINE Tochter. Hab sie vor Gericht als mein Blut anerkannt und dafür gesorgt das sie ein Auskommen hat. Aber sie ist eine Wildkatze. Sorgt lieber für sich selbst. “ Ein kurzer Blick zu Ramona, ein Grinsen: “ ist euch nicht unähnlich.”
Das Gemüse gesellt sich zu den Knochen und ein Duft von Röstaromen beginnt sich in der Küche auszubreiten . Ein lautes Zischen als ein teil des kalten Wassers in den heißen Topf gegeben wird.
“ Sagt ruhig wenn ich zu viel rede. Müsst euch das nicht anhören. “Während er plaudert haben seine Händ zwei Schüsseln gegriffen und Eiweiß von Eigelb getrennt , er rührt einen Teil des Eiweiß in das Gemisch aus Wasser Knochen und Gemüse und schiebt den Topf dann komplett auf das Feuer . Während er mit einer Gabel das restliche Eiweiß zu einer festen masse Schlägt murmelt er vor sich hin . “ Was ist der Unterschied zwischen Eiern und einer Eierspeise, HAH, mach dich auf was gefasst Kindchen.” mit einem Seitenblick zu Ramona “ ist es grausam von mir diesen beiden zu zeigen das es einen unterschied zwischen Nahrung und Essen gibt ?
Ramona hob die Augenbraue. Wer für Haryette arbeitete, oder generell diesem Handwerk überlassen war musste wohl oder übel Einbußen auf sich nehmen. Wahrscheinlich hatte er also Recht damit, dass dieses Geheimnis besser nicht die Runde machte. Dennoch. Sie schob die Augenbrauen zusammen: “Ramondis.. erzählt nicht was ein Geheimnis sein soll.”, oder ihn zu sehr belastet, dachte sie im stillen bei sich, was ihr einen traurigen Blick einbrachte. Wenn es um Ramon ging war sie ein offenes Buch, das niemand verstand. Das hatte sie vor ein paar Wochen erst lernen müssen.
Während sie ihm aufmerksam lauschte hob sie immer mal wieder ihre Klinge auf Augenhöhe um es genauer zu untersuchen. Über den Vergleich schüttelte sie abweisend Blicken den Kopf. “Sie… Ella hatte die Wahl dazu. But... the talk.. it’s fine…” Sie führte den Langdolch wieder in das Lederne Scheidengefäß an ihrer Hüfte und wickelte das Lederband ab, damit auch dieses irgendwo an ihr verschwand.
Seine Frage jetzt ließ sie irritiert den Kopf schief liegen: “Ich kenne sie nicht.. sie werden sich erinnern.. vielleicht hungriger werden, aber.. Es…”, sie deutete auf die Masse die er so beherzt anrührte: “Ist dasselbe.”
“Mmh” Molar nahm sich die Zeit Messer und Brett zu Reinigen und zum Trocknen beiseite zu stellen. Ein kurzer prüfender Blick zu Topf in dem nun die richtige Temperatur erreicht war die dafür sorgte dass das Eiweiß langsam stockte und alle unerwünschten Trübstoffe dabei in sich aufnahm. “Ich zweifle nicht daran dass Ramon ein Mann mit Ehre ist und Ihr habt schon recht, Ella weiß das inzwischen jederzeit ein sicherer Ort auf sie wartet.”
Er griff sich aus einem Regal unter den Arbeitstischen einen Süßen Wein von dem er einen Ordentlichen Schluck über das Eigelb goss, fügte etwas Honig hinzu zog eine kleine Glasröhre aus seiner Gürteltasche und gab daraus eine Prise von mit Safran vermischtem Muskat in die Schüssel. Nachdem die Phiole wieder verstaut war begann er mit einer weiteren Gabel das alles zu einer Masse zu verquirlen.
“ Nahrung und Essen, Essen und Nahrung , habt geduld mit mir wenn ich sage es ist lange nicht dasselbe. Ich könnte diese Eier einfach nur Kochen, Nahrung. Ein trockenes Stück Brot, Nahrung. Wichtig, aber nicht immer befriedigend. Das was diese beiden kennen. Der Hefezopf den Titu ihnen gebracht hat, weich, duftend, wohlschmeckend, das ist Essen. Der Eierschaum den ich vorbereite. das ist Essen. Etwas das über die pure Nahrungsaufnahme das reine erhalten des Körpers hinausgeht.Befriedigend, aber nicht immer Wichtig. “ Er stellte die Schüssel ab, zog den Topf ein wenig vom Feuer damit die Brühe darin ziehen konnte ohne zu Kochen. Dann lehnte er sich an die Arbeitsplatte, atmete tief durch und warf Ramona einen Seitenblick zu. “ Ich schwafle, weiß auch nicht warum, vielleicht weil ihr zuhört und nachdenkt wo viele nur reden, vergesst es einfach.” Er nahm einen tiefen Schluck aus der Weinflasche die noch neben ihm auf der Tischplatte stand und wischte sich mit der anderen Hand über die Stirn.
Inzwischen hatte sich auf dem Topf eine Schicht aus grauweißem geronnenem Eiweiß gebildet die Molar nun mit einem Schöpflöffel abnahm. Darunter, ihren milden Duft verströmend befand sich nun eine leichte Brühe die er mit etwas Salz nachwürzte.Jede Minute am feuer würde sie nun nur noch kräftiger Machen.Er füllte einen deutlich kleineren Topf zu zwei dritteln mit Wasser und stellte ihn so an die Flammen das es sich langsam erwärmte.
“He is so much more than that..”, hauchte sie leise und mit einem so selten gesehen Lächeln auf den Lippen. Das war aber auch so schnell verschwunden, wie es gekommen war.
Ein sicherer Ort. Ramona ließ das Gesagte eine Weile auf sich wirken. Dann trennte sie sich von ihrer Position und nahm nun angelehnt Platz an einem Tisch in Molars nähe ein. Die Arme fest unter der Brust verschränkt, rieb sie sich abwesend über den Rechten Arm. Die Augen waren ausdruckslos auf das Feuer gerichtet. “Ihre Wahl ist groß. Sie hat es gut. Das ist.. was Leute wohl mögen an Ihnen.. Sie machen sich Gedanken, Offizier Colgajo.. und sprecht diese aus..” Es dauerte eine Weile bis ihre Augen wieder aufmerksam das Handwerk des Smutje der Amabassador beäugten. “so I understand..”, sie hob ihren Blick kurz um in das Gesicht ihres Gegenübers schauen zu können und schmunzelte sachte.
“Sie haben vergessen, dass sogar Captain Dharak sein Gedächtnis bei mir auslagern wollte.” Daraufhin seufzte sie und schaute wieder in das Feuer. Wenn sie nur vergessen könnte.
“Ich.. verabscheue Schwafler, but.. talk.. is okay. Well.. Ramon und ich sind Zwillinge.. es wäre seltsam, wenn ich etwas gegen.. Leute die reden hätte, right..? Ich.. mag es nur nicht es selbst zu tun.. People tend to.. think worse.. about it.. that’s why-”, ein seltener Schmerz lag in ihrem Blick und dann streifte sie dies mit einem Schulterzucken von sich. “Es wäre einfacher, wenn die Leute.. nicht nur Essen, sondern auch mal.. Nahrung daraus hören würde.”,
“Wenn Sie mehr oder… weniger… Flamme brauchen.. Tell me, cause THAT is easy.”
Einen Moment sah Molar Ramona nur still an, dann nickte er . Sie alle trugen ihre Schmerzen in sich und Worte, nun Worte waren da trügerisch wo Schweige ausreichend sein konnte. Master Beck konnte man in so einem Moment in den Arm nehmen, Skip den wer weiß wievielten Rum in die Hand drücken,JerryLee mit ein paar Münzen an einen Spieltisch setzen. Nichts davon wäre hier und jetzt angemessen. Und um ehrlich zu sein hatte er in den Monaten die vergangen waren gelernt Ramona zu sehr zu respektieren als das er sie mit solchen Oberflächlichkeiten verärgern wollte. Gut, er fürchtete sie auch aber das war nur ein Teil der ihn um so mehr Achtung vor Ihr empfinden ließ. Anwesend sei, bereit zu sein zuzuhören sollte sie reden wollen, ihr das Anzubieten was in ihrer beider Welt Vertrauen und einer Freundschaft noch am ähnlichsten war mehr hatte er nicht.
Gedankenverloren glitt seine Rechte Hand knapp oberhalb der Flammen über das Herdfeuer. “ Normalerweise würde ich die Brühe noch Stunden ziehen lassen, aber da wir so viel Zeit heute nicht haben dürften wäre mehr Hitze durchaus willkommen, seid so gut.”
Er zog den kleineren Topf auf eine der Kalten Feuerstellen, setzte die Schüssel mit der Eimasse darauf und begann sie leise vor sich hin summend zu einer Schaumigen und doch festen Masse aufzuschlagen.
Gewissermaßen war Ramona, dass ihr Gegenüber sich nur eines nicken bediente. Sie war es so gewohnt umgeben von Redseeligen Menschen zu sein, die mal mehr, mal weniger pissed auf sie reagieren. Mit Ausnahme von Carmello, der sich gerne ein paar Sekunden Zeit ließ auf der Suche nach irgendeinen Spruch, damit die Geschehnisse sich zu seiner Zufriedenheit drehen.
“Sure.”, sie stieß sich vom Tisch ab und hockte sich vor das Feuer. Während sie zwei prüfende Blicke auf die Flammen warf, rückte sie ihren geschwärzten Handschuh zurecht. Dann griff sie in die entzündeten Holzscheitel, zog einen heraus und legte ihn schnell um, damit er aufrecht an den anderen lehnten. Mit zwei weiteren Hölzern war eine gute luftige Pyramide geschaffen, in dessen Mitte wurde ein kleines Päckchen geschoben. Zufrieden mit ihrem Werk reibte sich die rechte Hand, mit der sie eben noch im Feuer gespielt hatte.
Sie erhob sich und kurz darauf gab es eine Stichflamme. Es hatte zwar nicht die Ausmaße wie auf der Fêt de Ghed, denn dafür war die Feuerstelle zu winzig, aber dennoch “beruhigten” sich die Flammen auf eine anhaltende intensität. “Good enough?”
Es klopfte. Eine Elfe die Miriam zum Verwechseln ähnlich sah öffnete die Flurtür der Küche und verbeugte sich höflich. “Sera Devries. Ser Colgajo, ich lasse ausrichten, dass es den Mädchen gut geht und ich Euch wenn Ihr es wünscht zu ihnen führen kann. Die Mahlzeit die Ihr bereit habt, kann ich Ihnen nachbringen, so denn sie nicht vollendet ist.”, sie machte einen Knicks. “Sera Illana schlägt ansonsten vor, dass ich den Tisch im Speißeraum decke und Ihr Euch dann dort einfindet. Die Wahl obliegt dem Küchenchef.”
Die Stichflamme hat Molar obwohl er so etwas hätte ahnen sollen verblüfft, aber als er die gleichmäßige Hitze bemerkte die sich unmittelbar darauf ausbreitete stieß er einen anerkennenden Pfiff aus.
“Ich bezweifle irgendwie das ihr welchen Göttern auch immer allzu oft Dankt Ramona, aber ihr habt ein Talent das ich gerne öfter in der Küche sehen würde.” Er hebt die Eimasse aus dem improvisierten Wasserbad und stellt sie ab als es an der Türe klopft.
Er hört der Elfe zu die ihre Botschaft überbringt und denkt kurz nach. Die Mädchen sind gut aufgehoben und er würde ihnen gerne das Essen das er ihnen versprochen hat selber bringen. Davon ab ist es Ramona die die beiden gerettet hat, daher steht es in seinen Augen ihr zu sich davon zu überzeugen wie es den beiden geht.
“ Sehr Freundlich von Euch”: wendet er sich daher an die Elfe: “ dann würde ich gerne hier noch letzte Hand anlegen . Falls Mrs.Devries derweil nach den Kindern sehen möchte müsstet ihr mir nur kurz verraten wie ich am besten zum Speisesaal komme. was das eindecken angeht,Tiefe Teller oder Schalen für die Brühe wären gut und etwas Brot dazu? Und für die Eierspeise ein paar kleine Schälchen wenn ihr so gut wäret?” Er merkt was er da sagt und sieht die Elfe etwas verlegen an.” Verzeiht, aber den Mannschaften muss man so etwas manchmal sagen, ich wollte nicht in zweifel ziehen das ihr eure Aufgaben beherrscht.”
Das Bemerkung über ihr Talent, ließ Ramona den Kopf senken und zur Seite schauen. Sie brauchte ein paar Sekunden, bevor sie die hochgezogenen Schulter wieder senkte: “Wir halten davon eines: Abstand.”, erinnerte sie sich an einen Spruch von Miss Illana und schüttelte daraufhin den Kopf. “Es ist kein Talent. Das dort.. ist nur Feuer.”
Dann wurde die Aufmerksamkeit von der Elfe eingefordert die in die Küche kam.
Die Dame hatte ein herzliches Lachen. Es bestand kein Zweifel daran, dass sie eine Verwandte von Miriam sein musste: „Sorgt Euch nicht, Ser Colgajo. Soeben habt ihr meiner sonst gefolgten Frage vorgegriffen, denn Eure Pläne waren mir unbekannt. Hört, nebst dem Handwerk habe ich von Sera Illana gelernt, dass zu viel Anstand und Rücksicht die Gemüter manchmal dazu treibt immer das negative aus der Sache zu ziehen und somit einen unnötig belastet. Ich danke also für Eure Entschuldigen und werde gerne für Euch aufdecken, was ihr wünscht. Zudem ist der Speißeraum direkt gegenüber. Sera Devries, wie ist denn Euer Wunsch?“Ramona hatte nebenbei schon einen beräderten Küchenwagen aus der Ecke gezogen. Und sie wirkte irritiert darüber, dass man sie in das Gespräch um die Kinder warf. Würden sie sie nicht sowieso gleich sehen? „..Würden wir uns sonst im Büro von Miss Illana treffen, Miss Jule?“, fragte sie vorsichtig an.
„Das ist richtig.
„Dann... sehen wir uns alle gleich Speißeraum.“, antwortete Ramona nach kurzem Grübeln
„Sehr wohl Sera Devries. Sehr Colgajo.“, die Frau senkte höflich ihr Haupt und schloss die Küchentür wieder hinter sich.„Miss Illana hat viele Artefakte dort..“, kommentierte die Kanonierin ihre Entscheidung und fügte dann hastig an: “Die Mädchen könnten das Essen vergessen..”
Sie warf einen Blick in die geflochtenen Korb beim Ofen. Das eine waren die hier genannte „Sangillus Pracht“, aber im anderen befand sich tatsächlich auch Brot das sie auf den Kuchenwaagen stellte. Ob Titu ganz absichtlich nicht in beide Körbe geschaut hatte und damit der süßen Backware den unüberlegten Vorzug gab würde zumindest Ramona nicht wundern. Sie hatte schon beobachtet, wie Miss Illana während eines Gespräches Das Bürofenster öffnete durch das der junge Velother dann geklettert kam. Aber so wie er sich Lord Vendruchi gegenüber benahm konnte man wohl darauf vertrauen, dass er ansonsten wusste wie man sich zu benehmen hatte – Er musste es nur wollen…..
Als alles so weit war, hielt Ramona dem Offizier jeweils die Tür auf. Im Gegenüberliegenden Raum empfing sie dann das Gelächter zweier Kinder, die jeweils auf einem Knie von Titu saßen der einen Reim aufsagte und die Mädchen nach unten drückte.. Ein Reim der seltsam Vertraut war: Hoppe Hoppe Reiter.
Ein Tuch war um den Kopf von Amelie und Sarah geschlungen, das mit jedem nach hinten Kippen ein Stück weiter von ihren noch feuchten Haaren rutschte. Ihre kleinen Körper waren geschlungen in hellen Roben die ähnlich einem dickstoffigen Kimono geschnitten waren und dabei viel zu groß war.
Auch, wenn die Gesichter der Mädchen eine gewisse Röte zeigten, spielte sich nicht das beunruhigende weiß bei der kleinen Amelia ein. Sie wirkten quietschfidel.Der Raum hatte genügend Platz für 6 Tische mit je 4 Stühlen. Die Fenster waren hoch und zeigten eine noch buntere Färbung auf, die selbst das sich zuziehende Wetter von draußen noch anschaulich gestalteten.
Rika stand bei einem dieser Fenster, wobei sie sich fließend von Rechts nach Links bewegte. Sie wirkte so etwas abwesend, obwohl ihre Augen auf die 3 jungen Leben in diesem Raum lagen und die Priesterin ihr übliches Lächeln auf den Lippen trug.
Titu saß auf einem herangezogenen Stuhl, zu Kopf eines sorgfältig eingedeckten Tisches, wobei für die Kinder zwei kleine orientalisch verzierte Schalen gewählt worden ist. Der junge Velother ließ sich nicht wirklich stören bei seinem Spiel, außer das er Ramona und Molar mit einem Grinsen begrüßte. Beim Vierten “Fall”, bemerkten dann auch die Kleinsten unter Ihnen was da gerade angerollt kam….Ramona hatte die Stirn gerunzelt, als sie sah wie Titu mit den Mädchen umging. Doch würde Rika das nicht normalerweise unterlassen? Amelie hatte immerhin Fieber.
Der junge Velother bemerkte den Blick von Ramona und lächelte. “Sie sind gesund.”
“Und wir haben Hunger!”, verkündete Sarah.
“Ich auch. SO VIEL.”, Amelie rutschte von Titus Schoß als erstes herunter und untermalte ihre Worte mit breit ausgestreckten Armen.
Rika kehrte nun auch in das Hier und Jetzt zurück und kam lächelnd näher.Wenn Köche sagen 2 bis 3 Handgriffe dann meinen sie wahrscheinlich eher ein paar mehr. Da bildete Molar keine Ausnahme. Die Markknochen wurden aus der Brühe gefischt, das Mark entnommen mit einem teil vom Eischnee vermengt und gewürzt, , mit dem Löffel abgestochen und zurück in die Brühe gegeben wo sie in der Wärme zu Einer art Klöße stockten.
Der Restliche Eischnee wollte vorsichtig unter die inzwischen etwas abgekühlte Eimasse gehoben werden um sie in etwas luftiges süßes nach Wein und Gewürz duftendes zu verwandeln. Hier ein letztes riechen, da ein letztes probieren. Den Topf auf den Wagen, die Schüssel mit der Eierspeise Abdecken und auf den Wagen. Und ganz unten auf den Wagen seine geliebte Jacke. Das er sie gerade nicht trug hieß nicht das er sie nicht in seiner nähe, quasi griffbereit wissen wollte. Hier einmal Wischen da etwas reinigen.. Köche eben..
Dank Ramonas hilfe war das alles recht schnell erledigt und so fand er sich im Speisesaal wieder, mitten in einer Szene die gut und gerne in einer Familie hätte stattfinden könne.
Für einen Moment einen winzigen Moment wurde Molars Gesicht ausdruckslos und leer als er diesen Anblick in sich aufnahm. “ Unschuld, dachte er bei sich, wahre Unschuld, sie sind unter Fremden die sie noch vor kurzem nicht gekannt haben und etwas Wärme, etwas Aufmerksamkeit und obwohl sie es doch bereits besser wissen sollten blühen sie auf als ob die ganze Welt aus Freundlichkeit besteht. ” dann erschien auf seinem Gesicht ein halb amüsiertes halb gespielt verwirrtes lächeln als er Amelie rufen hörte… sooo viel.
“ Ja… aber .. bin ich hier denn überhaupt richtig.. ich sollte doch für Zwei nicht gerade saubere kleine Straßenkätzchen kochen.. und hier: dabei sah er sich suchend im Raum um: hier sind nur zwei sauber Junge Damen anwesend.”
Amelie sah entsetzt zu Sarah hinüber , es konnte doch nicht sein das sie hungrig bleiben sollten nur weil man sie gewaschen hatte. Wäre in diesem Moment eine Schlammpfütze verfügbar gewesen niemand hätte sie davon abhalten können sich von Kopf bis Fuß darin zu wälzen. Doch auch Sarah wusste für einen kurzen Augenblick nicht was sie von dieser neuen Entwicklung halten sollte und war sprachlos.
“ Fehler alter Knochenfreund : schoß es Molar durch den Kopf: böser Fehler. “ Er ließ sich auf ein Knie Sinken breitete die Arme halb aus und mit einer Stimme die so sanft und ruhig war wie selbst diejenigen die ihn kannte es wohl nicht erwartet hatten fuhr er Fort: “ na kommt schon her ihr beiden Kätzchen, lasst euch nicht von mir veralbern, ist nicht gut für den Appetit. Niemand der Hunger hat soll sagen können das der ollen Molar ihn nicht gefüttert hätte. Habe euch Essen Versprochen und Essen sollt ihr haben.”
Ein zögern und dann liefen Sarah und Amelie zu Molar der vorsichtig eine Rechts und eine Links in den Arm nahm. “ Das war nicht nett, weißt du , erschrecken ist nicht nett”: sah Sarah ihn vorwurfsvoll an und ihre Schwester stimmte heftig mit dem Kopf nickend zu”Er neigte seinen Kopf so tief herunter das sie fast Gesicht an Gesicht waren und flüsterte: “ Großes Geheimnis, manchmal machen Erwachsene dumme Sachen.” Dann zwinkerte er ihnen zu erhob sich vorsichtig und etwas Ungelenk wieder sah zu ihrer Gastgeberin hinüber zwinkerte abermals und mit einer Verbeugung die selbst bei Hofe durchaus angemessen gewesen wäre zog er seinen Hut vor den Kinder . “ Wenn ich die Damen dann zu Tisch bitten dürfte. Zeit zu speisen. “
Viel schneller hätten die beiden wohl nicht zu ihren Stühlen rennen können. Über einen ordentlichen Hunger war wohl jeder Schreck schnell verziehen und vergessen.
Rika setzte sich lächelnd auf die andere Kopfseite. “Habt ihr euch austoben können in der Küche?”
Ramona bezog schweigend Stellung an der Wand.Mit großen Augen verfolgten sie die Hände, die ihre Schüsseln namen und Dinge hinein füllten die sie so wohl noch nicht gesehen hatten. Man sah die Skepsis über das ihnen Unbekannte in den Augen, aber nach anfänglichen zögern griffen ihre Hände nach der Porzellanware und setzten es an die Lippen.
“Bei Sangillus! Sie essen ja wie ich damals!”, lachte Titu der bemerkte, dass die Kinder sich gar nicht erst um Besteck bemühten und wandte sich dann um zu Molar und Ramona. “Ich war auch mal eine Straßenratte. Hat sich geändert, als ich meine Hand in die falsche Tasche stecken wollte.”, erklärte er und sah verheißungsvoll zu Rika hinüber. “Ich wusste zwar, dass wir endlich einen Stadtherr hatten, aber naja, konnte ja nicht ahnen, dass sie das ist.”, er lachte über sein vergangenes Erlebnis.
Ramona runzelte die Stirn: “Sie lassen sich beklauen... und nehmt ihn daraufhin auf?”
Rika grinste: “Titu kennt Teranis wie… wie sagen sie.. wie seine Westentasche. Er musste seine Strafe abarbeiten und danach habe ich ihn und Ursula aufgenommen. 3 Jahre lang hat mir Larodar in den Ohren gelegen und mir dieses Angebot mit Teranis unterbreitet. Es macht die Dinge einfacher, wenn man auf solche Vertrauen kann, die die Wege und Verstecke schon kennen. Das die alten Stadtkarten unbrauchbar waren, war mir ja schon bewusst. Nach der Befreiung von Teranis war ein gutes Stück von zerstört. Es war eine gute Begegnung. Wenn ich darüber nachdenke ist Titu der einzige gewesen der in all den Zeiten versucht hat mich zu beklauen.”, sie kicherte. “Jetzt nutzen wir sein Wissen und seine Interessen so wie er es wünscht. Nach der Befreiung der Velother von Kasador hat das neue System es jedem ermöglicht sich hochzuarbeiten, sofern sie es möchten.”
Ramona schüttelte verblüfft den Kopf und besah sich wieder der Mädchen. Wo am Anfang nur der Hunger gesprochen hatte und sie gierig waren, wurden ihre Blicke erst klar und dann ganz verträumt.“Das… ist.. SO LECKER!”, sagte Amelie laut und strahlte Molar entgegen. “Ist das Eierspi… spei..”
“Eierspeiße”, half ihre Schwester nach und tat den ersten Griff nach Besteck.Wie fast immer wenn er etwas servierte hatte Molar selber kein interesse daran mit zu essen. Er hatte sich einen Stuhl genommen und so gestellt das er die Speisenden betrachten konnte. Aus seinem Hutband hatte er einen Zigarillo gezogen an dem er obwohl er nicht entzündet war ab und an zog. Kaltrauchen hatten sie das auf Wache genannt. Kein Rauch keine Glut kein Geruch verriet wo man war,aber man hatte den geschmack des Tabaks und wenn der Speichel floß hatte man auch etwas Nikotin.. schon seltsam wie man Dinge aus früheren Zeiten beibehält: dachte er bei sich, der Körper erinnert sich und der Geist folgt.”
Auf einer anderen Ebene verfolgte er den Gesprächsverlauf ausreichend um Amüsiert aufzulachen als Amelie ihre Markklößchen als Eierspeise bezeichnete.Er verließ seinen Platz um an den Servierwagen zu treten, die abgedeckte Schüssel herunterzuheben und zwischen den Beiden Mädchen zu Platzieren.
“ Wenn ein Huhn ein gutes Huhn war: begann er zu fabulieren: “ wenn es jeden tag brav sein Korn gepickt hat, seine Federn schön ordentlich gehalten hat, wenn es artig PockPockPock gemacht hat”: und hierbei imitierte er so hervorragend Schlecht ein Hühner Gackern das Sarah vor Kichern Brühe aus dem Mund floß : “ wenn ein solches Huhn also so gelebt hat wie es das Große Huhn im Himmel von ihm möchte, dann und nur dann darf ein solches Huhn Eier legen die einer Eierspeise würdig sind. Und jetzt nehmt ihr jede einen Sauberen Löffel in die Hand,Augen zu, eure Nasen ganz nah über die Schüssel, gut so. Ich zähle jetzt bis drei dann ziehe ich das Tuch weg und ihr müsst ganz feste den Duft schnuppern. Die Augen bleiben zu, wer schummelt dem zieh ich an den Haaren Capice? Dann tunkt ihr euren Löffel in die Schüssel , ab in den Mund damit und dann Kätzchen Amelie und Kätzchen Sarah wisst ihr wie eine Eierspeise Schmeckt. dann dürft ihr die Augen öffnen und es euch schmecken lassen.”
Eifrig und aufgeregt befolgten die Kinder seine Anweisungen . Um die Schüssel zu erreichen knieten sie sich auf ihre Stühle und legten sich fast mit dem Oberkörper auf den Tisch.” Wie ihr schon gesagt habt Master Titu, grinste Molar, an den Tischmanieren könnte man Arbeiten, aber das habe ich wohl angezettelt.”
Also , los gehts, Eins Zwei Drei und damit zog Molar das Tuch mit einem Ruck von der Schüssel.”
Die Augen fest zusammen gekniffen hibbelten die Mädchen aufgeregt über der Schüssel auf das es endlich los gehen möge. Amelie hatte schon eine Sekunde früher die Augen geöffnet und quietschte bevor sie sich daran erinnerte das sie ja jetzt ganz tief einatmen musste.
Der Duft der Eierspeise strömte ihnen in die Nase und fast hätten sie die Augen geöffnet. Aufgeregt suchten sie mit dem Löffel den Inhalt der Schüssel und steckten ihn in den Mund.
Fast schon konzentriert ließen sie das Essen von Backe zu Backe wandern.
Sarah reagierte als erste indem sie förmlich auf ihrem Stuhl zurück sprang und fix von Ramona gerettet wurde um nicht davon herunter zu fallen. Mit immer noch geschlossenen Mündern, aber jetzt aufgerissenen Augen starrten sie zu Molar herauf. Freudiges Quietschen kam aus ihren Kehlen.
Eilig wurde diese Entdeckung geklaut und herunter geschluckt. Gestrahlt und in gemeinschaftlicher Arbeit die Schüssel näher heran gezogen um beherzt nachzulegen.Die Fabelei Molars hatte reichlich Wirkung gehabt. Bis auf die kurze Unterbrechung um Sarah zu retten, hatte Ramona , aber auch Titu, interessiert zugesehen wie der Smutje die beiden Mädchen verzauberte.
Ramona hielt danach die Hand gehoben, den Blick auf ihr Gesicht zur Seite von Molar verbergend. Die Schultern bebten.
Rika legte den Kopf schief und schaute zwischen Molar, der stumm lachenden Ramona und dem dahin schmelzenden Titu hin und her: “Amelie und Sarah sind Halbmenschen, aber nicht mit Katzen verwandt.”, sprach sie mit Verwirrung in der Stimme.
Titu warf die Hand an die Stirn und lachte: “Ser Colgajo, Leute wie sie kann die Welt ganz gut vertragen. Und so wie das Essen duftet scheint es den beiden Kätzchen nicht einfach nur zu schmecken.”, lächelte er warm mit Blick auf die zwei feiernden Kinder. “Ey! Ich will auch was. Aah.”, möpperte er dann und öffnete den Mund, damit er von Sarah gefüttert wird.
Sarah warf ihm einen abweisenden Blick zu und schüttelte den Kopf.
“Heh…”, hauchte Ramona dann sanft “Offizier Colgajo hat sehr viel gekocht. Es wäre nett von dir ihn ein bisschen zu teilen und ihn wenigstens probieren lassen zu dürfen.”
Nachdenklich kaute Sarah auf ihrem Leibgericht, zuckte mit den Schultern und steckte Titu dann den gefüllten Löffel in den Mund.
“Woah…”, Titu weitete die Augen. “Woah!” Er hielt sich die Hand vor den Mund: “Götter, Ihr könnt wirklich sehr gut kochen!”“Ich danke euch Ser Titu : übernahm Molar die Anrede die der Elf verwendet hatte; obwohl ich recht sicher bin es gibt da einige Leute die euch wiedersprechen würden wenn es darum geht ob es mehr meiner Art geben sollte, aber ohne die großzügigen Gaben aus dem Keller der Hausherrin und dabei warf er Rika einen Dankbaren Blick zu wäre uns dieser Anblick; ein Kopfnicken zu den Mädchen, nicht vergönnt gewesen. Mrs.Devries vor Ort zu haben war ebenfalls ausgesprochen Hilfreich. Was blieb mir da schon anderes übrig als für die beiden Jungen Damen mein möglichstes zu tun.Plötzlich trat ein Ausdruck in Molars Stimme den man wohl am besten als Kalten Stolz bezeichnen konnte. “ Ohne Unbescheiden sein zu wollen dürfte Allerdings das was mein möglichstes ist wohl für manch andere Unmöglich sein. Kätzchen wenn Mrs. Devries ebenfalls kosten dürfte? Ohne ihr Feuer hätte ich euch bestenfalls rohe Eier servieren können, geht auch schmeckt aber eher seltsam.”
Mit einer fließenden Bewegung zog er seinen Stuhl wieder zu sich heran und setzte sich schräg gegenüber von Rika. “ Halbmenschen also? Er zog fragend eine Augenbraue hoch. Halb Ork eher nicht wenn ich die beiden so ansehe und wohl auch keine Kätzchen wenn ihr das sagt.” Er senkte die Stimme in der Hoffnung das die Mädchen ihn beschäftigt wie sie waren nicht hörten. Ich kenne die Sturminseln nicht halb so gut wie ich es vielleicht sollte. Aber da es Gegenden gibt in denen das ein Problem wäre sagt mir bitte ob ihnen dadurch Gefahr droht. “
“Ehre dem Ehre gebührt.”, antwortete Titu anerkennend und tat sich dann endlich auch etwas auf einen Teller. Einen kämpferischen Blickaustausch später, war es ihm sogar erlaubt etwas von der Eierspeise zu entnehmen.
Auf Molars anraten hin drehte sich Amelie zu Ramona hin, die mit gesenkten Kopf konsequent den Blicken auszuweichen versuchte. Das Mädchen runzelte grüblerisch die Stirn und drehte sich wieder ihrem Essen zu. Tatsächlich nahm sie eine Pause von der Eierspeise und füllte artig einen Teil in ihre eigene kleine Schlüssel.
Rika schüttelte langsam den Kopf: “Es wird ihnen wohl kaum Gefahr drohen, nur weil die Herkunft ihres Blutes nicht “rein” ist. Zumindest nicht an diesem Ort. Die Sturminsel ist allen Rassen offen. Gewiss gibt es den ein oder anderen der bevorzugt unter ähm… seinesgleichen… zu leben, aber der einzige fühlbare Schnitt ist hier nur jener zwischen der Unterstadt und Oberstadt.”, sie zuckte mit den Schultern. “Und ja, sie sind vom Blute her keine reinen Menschen. Aber das Bild der anderen Seite war nicht so klar, wie das des Menschen, deswegen ist es mir so nicht möglich zu sagen welche Geister mit ihnen alles verwandt ist. Und sie wissen es auch nicht, ihre Eltern sind nicht mehr bei ihnen. Sofern ihnen also keine anderen Pläne und Ideen vorbestimmt ist, werden wir sie wohl in das Waisenhaus bringen.”, Rika legte den Kopf schief. “Was hättet ihr tun wollen, wäre meine Antwort eine andere gewesen, Molar?”
In der Zeit in denen Rika die leise Frage beantwortete, rutschte Amelie von ihrem Stuhl und ging, mit ihrer abgefüllten Mahlzeit in der Hand zu Ramona um sie ihr hinzuhalten. „Dankeschön das du uns und ihm geholfen hast.“
Ramona hob die Hände: „I-it's allright.. iss du nur.“, murmelte sie leise und sorgte dafür, dass das Mädchen trotzig die Unterlippe vor schob. Mit einem Seufzen kniete Ramona sich vor der Kleinen ab. „Das is' für euch.. also... lass es dir schmecken.“ Sie lächelte das gleiche schiefe Lächeln wie ihr Bruder es tat.
„Nicht einmal probieren?“, Amelie schaute enttäuscht
„I... well... fine.“, gab Ramona sich geschlagen. Sie wollte nach der Schüssel greifen, aber das Mädchen entzog ihr diese.
„Im stehen isst man nicht. Da setz dich.“, erwiderte sie, und ging zu ihrem Stuhl auf diesen sie fordern klopfte.
Der Blick den Ramona daraufhin zu Molar warf war ziemlich finster. Dennoch, sich dem Willen beugen setzte sich Ramona Molar gegenüber und ihr Schoß wurde sofort unter Beschlag genommen.
Die Kanonierin unterlag irgendeinem Zwiespalt, aber es war eindeutig, dass Kinder sie mürbe machten. Sie kämpfte und verlor, und nachdem Ramona zumindest verhindern konnte, dass auch ihr ein Löffel zwischen die Lippen geschoben wurde aß sie sehr langsam und still aus der Schüssel. Das Gehör auf das Gespräch zwischen Rika und Molar gerichtet.“Ach,”, fiel es Rika dann ein und die wendete ihren Kopf zu Ramona. “Ich habe von euch beiden lange nichts mehr gehört. Was ist eigentlich mit unserem Termin?”
Die Schwarzhaarige hob erst die Augenbraue. Scheinbar überlegte sie, was gemeint war. Dann fiel es ihr ein. “Ich… wir.. haben gearbeitet…”
Rikas Kopf berührte was schon ihre eigene Schulter, so schief wurde er gelegt: “Ich dachte man hätte euch beurlaubt?”
Ramona sah betroffen drein und senkte Haupt und Schultern: “Ich… hatte das.. bis vor ein paar Wochen.. vergessen..”, gestand sie leise und ihre Miene verhärtete sich daraufhin.
Rika besah sich einiger Sekunden der Frau und hob dann wieder ihren Kopf.
“Nun…”, begann sie langsam… “Kommt auf mich zu, wenn ihr euch nicht wieder in Arbeit ertränkt.”
Ramona nickte und die Priesterin sah wieder zu Molar.
“Wir hatten noch gar nicht über euren Freund gesprochen. Er war sehr angeschlagen. Ich weiß zwar nicht, woher Haryettes Vertrauen kommt das ihr ihn bei mir abgesetzt habt, aber es geht ihm gut. Sodenn der Wille der selbige bleibt dürfte er voll genesen.”, sie kicherte.Als ob es einen Unterschied macht ob das Blut rein oder vermischt ist schoß es Molar durch den Kopf. Es fließt und schmeckt gleich.Nachdenklich sah Molar Rika an, seine Stimme wirkte rau, abgehackt “ Könnte sie nicht auf der Straße lassen, will sie nicht an Bord nehmen, zu Jung, zu Unschuldig, gehen drauf, oder schlimmer, hören auf so Unschuldig zu sein. Haben Ramona vertraut,haben keine Angst vor ihr, haben mir vertraut. Der nächste dem Sie Vertrauen? Wer weiß.. Waisenhaus? wenn ihr sagt es ist gut wird es so sein. Wenn es kostet wird bezahlt werden.Wären sie in Gefahr? würdet ihr sagen das Waisenhaus ist nicht gut?Leute kennen Leute, gäbe Orte wo sie Sicher wären, wo man sich kümmert, könnte arrangiert werden.Hätte euch wohl gebeten ihnen solange Zuflucht zu bieten. “ Ein bitteres lächeln flackerte kurz auf: “ Einer wie ich könnte seine Münzen schlechter anlegen.”
Belustigt beobachtete er was sich zwischen Amelie und Ramona abspielte, wer hätte gedacht das die kleine eine so klare Vorstellung davon hatte wie sie seine bitte erfüllen wollte. Ramonas finstere Blick machte ihm jedoch klar das er haarscharf dabei war Grenzen zu verletzen die zu übertreten ihm nicht zustand. Er machte eine entschuldigenden Geste ehe er sich wieder Rika zuwand. “ Wer weiß schon wieso die Capitana jemandem vertraut. Ihr habt einen Ruf als Heilerin den viele verbreiten und bei Ramon beeindruckende Arbeit geleistet.Nehmt ein Fairen Preis. Grund genug euch aufzusuchen wenn hilfe benötigt wird, Ayu? Gut wenn es Fenril besser geht. Hat Arbeit vor sich für die er seine Kräfte brauchen wird. Wenn die Capitana Pläne mit jemandem hat kann es anstrengend werden.” Bei dem letzten Satz schmunzelte Er vor sich hin.
"Unschuld ist etwas, dass entweder die Götter in die Hände der Sterblichen geben, oder die Sterblichen sich erschaffen.", zuckte Rika mit den Schultern. "Gewiss, man könnte viel tun und Münzen haben in vielen Kulturen einen erhöhten Stellenwert. Es würde bei diesem Haus auch einiges erleichtern, sind sie doch ihrer Tätigkeiten auf Spenden angewiesen…
Das Waisenhaus gehört Keks, wobei sie dieses samt ihrer Schafe quasi an Felix gegeben hat. Er beschwert sich darüber regelmäßig, denn es fordert von ihm mmmh… erwachsen sein ein." Rika schmunzelte darüber. "Nachdem er offiziell den Namen seines Vaters angenommen hat, wollte er sich wohl beweisen und das was man ihm gegeben hat an andere heran tragen. Nun, mir sind keine Fauxpase bekannt bezüglich des Waisenhauses."
"Wer is' sein Vater?", fragte Ramona.
Rika grinste: "Ach stimmt, du hast sie alle nie kennen gelernt… Es ist Jean-Luc Picard. Dennoch werde ich die Kinder nicht zwingen dort hin zu gehen. Wir hatten noch nicht die Möglichkeit ihnen eine Wahl zu lassen. Doch wenn wir es jetzt täten, womit wären ihre Gedanken da belastet? Würden sie hier bleiben wollen, weil sie hier in heißen Wasser baden konnten, gesundet sind, Titu zum spielen haben und dann noch herrlich essen konnten? Würden sie sie wählen, weil sie es gewesen ist die sie zu diesen Erfahrungen führte? Würden sie deinen Namen wählen, weil du mit väterlichem Herz auf die beiden schaust und ihren Mägen einen Traum zuführtest? Mit Argumenten kann man einem jeden Lebewesen die eine oder andere Wahl geben. Ihr hier seid alle nicht auf den Kopf gefallen. Das Waisenhaus hat es sich ganz bewusst zur Aufgabe gemacht jedes Kind aufzunehmen das in ihre Arme geführt wird. Bei ihnen vergeht keine Zeit in der sie es sich erst überlegen müssen, ob ja oder nein. Nunja, es ist ein Streitfall."
Ramona runzelte die Stirn, dann beschaute sie sich das Leichtgewicht auf ihrem Schoß. "Amelie? Sarah?.. Warum seid ihr nicht zum Waisenhaus gegangen?", fragte sie vorsichtig.
"Was ist das?", fragend schauten die beiden auf.
"Ein Ort für Kinder die ein Zuhause suchen.", antwortete Rika ihnen milde lächelnd.
Sarah schaute zwischen den Erwachsenen hin und her und zuckte mit den Schultern: "Nie von gehört.", und wendete sich wieder ab.
"Damit wissen wir zumindest, dass unsere Gäste ihre Auswahl noch gar nicht kennen.", schloss Rika. "Nun denn, Pläne sind immer spannend, denke ich. Du wirst die Ausmaße die hinter ihren Ideen steckt wohl am besten kennen. Was meinen Ruf bei euch angeht, kommt es mir natürlich gelegen. Ich habe nur noch selten die Möglichkeit meine Aufgaben in diesem Sinne zu erfüllen. Auch wenn es einfordert, dass es überhaupt erst zu solchem Unheil kommen muss. Was Ramondis jedoch angeht kann ich auch nur von mir gelegenen Unheil sprechen. Von den Berichten seiner Crew habe ich erfahren, dass er sich weder die Zeit nahm, noch man ihm die Zeit gab die er brauchte um gesund zu werden."
Zum ersten Mal sah Rika ernst aus: "Ihr Lebewesen eilt viel. Zu häufig drängt ihr einander um Ideen zu erfüllen, und zu häufig fühlt ihr euch gezwungen eure Ideen und Ideale schnell zu erfüllen. Das Pläne immer nur Ideen sind, ob eigene oder fremde wird auch vergessen. Seltsam wird es, wenn Fremde eine Vorstellung von einem anderen Wesen haben und dieses dazu bekommen wollen Aufgaben zu erfüllen die der Andere für sich noch gar nicht erkennen kann.", sie seufzte. "Im Fall von Ramondis hätte es sein Leben kosten sollen. Ich habe einen anderen Vorschlag machen und zahlen können. Für mich ist es völlig natürlich Preise zu begleichen. Doch wenn Ideen häufiger darin enden sollen, dass ihr es mir ermöglicht meine Aufgabe zu erfüllen, dann dürft ihr euch jetzt aus Sterblicher Sicht ausreichend getadelt fühlen. Passt also auf Fenril auf, während er Aufgaben erfüllt."
Ein Unterton von Entschuldigung klang in Molars Stimme mit als er relativ trocken feststellte: “ Ich mag in mancher hinsicht der Hüter meiner Capitana sein, aber wie heißt es in dem Buch der Christen, nicht der Hüter meiner Brüder. Wer ihr folgt tut das auf eigenes Risiko. Werde da sein, ob an seiner Seite oder in den Schatten das wird sich zeigen. Mehr kann ich nicht anbieten.” Ein seufzer drang über seine Lippen : Joder, auf der Dracheninsel ist es irgendwie leichter. “ Nachdenklich glitten seine Augen zu Ramona hinüber: “ Ramon..versteht, ich mag Menschen wie Ramon, mag beide, aber ob überhaupt jemand Ramon dazu bringen könnte sich zurück zu halten? Er scheint zu lieben was er tut, ist Stolz,. brennt.. beide brennen.. macht sie für unsereins so Wertvoll. Egoistisch von uns ? Ayu. “
Während er sprach hatten seine Linke wie von selbst an seinen Hut gegriffen und das Skalpell das er hinter Federn verdeckt im Hutband trug hervorgezogen und begonnen damit zu spielen. “ Ist keine Freude euch Kundschaft zu besorgen” dann mit einem eisigen Lächeln: “ Jedenfalls nicht immer “ Er blickte zu den Kindern und sah dass die Aufregung des Tages, das warme Bad und das reichhaltige Essen Wirkung zeigten. Amelie war auf Ramonas Schoß ruhiger geworden und spielte Verträumt mit ihrem Löffel und auch Sarah die eben noch halb im Spaß mit Titu darüber gezankt hatte wem das letzte Markklösschen gehören sollte schien nun deutlich Müder zu werden und ein Gähnen zu unterdrücken.
“Waisenhaus also wenn niemand Einspruch erhebt und sie es annehmen” sagte er direkt an Rika gewandt. Könnte Schlimmer sein. Bleiben zumindest an einem Ort den sie kennen. “ mit der rechten griff er in seine Weste und holte einen schmales mit Runen bedeckten Barren hervor den er auf den Tisch warf. “ Zwergensilber, sollte auch hier seinen Wert haben. Er stieß es mit der Spitze des Skalpells an. Nehmt euren Teil dafür das ihr euer Werk an ihnen getan habt gebt dem Heim und wenn genug da ist nutzt den Rest wie es euch angemessen Erscheint. Klebt kein Blut dran seid versichert. Nicht nötig das man erfährt dass es von mir kommt.” Er lachte leise vor sich hin.” Wenn ihr recht habt und Unschuld etwas ist das wir uns erschaffen können dann war ich niemals so Unschuldig wie diese Beiden, aber nur von Unschuldigen bevölkert wäre die Welt furchtbar langweilig, Ayu?”
Ramona wirkte mit ihren leicht zusammengekniffenen Augen so, als würde sie Molar am liebsten über den Tisch hinweg anspringen, irgendetwas sagen… doch sie erinnerte sich sehr klar an Commander Reeds Drohung und damit schwieg Ramona.Stattdessen schüttelte sie also sachte den Kopf, lehnte sich zurück und zog Amelie das ohnehin schon lose Handtuch von der Schulter, damit sie ihr liebevoll über den Kopf streicheln konnte.
“Bringt mir wen ihr wollt, ich kann nur nicht garantieren, dass ich jeden retten kann. Ich bin nicht immer hier. Und die Zeit die nötig ist mich irgendwie darüber zu informieren ist auch häufig jene die dieses Wesen nicht mehr hat. Aber in dem Fall von den beiden hier..”, dabei schaute sie zu den Mädchen, “War es wohl eine interessante Fügung. Und alles gut.
Die Welt der Drachen ist nicht einfacher. Außer man lebt in Aldradach außerhalb der Zeit des Festes.”, schmunzelte sie. “Aber Zwergensilber ist hier tatsächlich von höherem Wert, als das es dort gewesen wäre. Ich danke dir für die Bezahlung und kann dir zumindest was mein Zutun angeht sagen, dass es jede Unze ihnen zu Gute kommen wird. Auch wenn ich nicht glaube, dass irgendjemand im Waisenhaus traurig darüber wäre zu erfahren von wem diese Spende stammt… Ramona… im Angesicht des Wetters das sich da draußen bald in einen Regenguss verwandeln wird, würde ich vorschlagen du machst dich morgen damit auf um die zwei hier auszurüsten für ihre Wege, sofern du die Zeit hast?”
Ramona nickte: “Sie.. bleiben hier?”“Ich brauche keinen Titel um zu erkennen, dass diese beiden heute keine langen Strecken mehr gehen werden. Und du mit deinem Arm solltest sowieso nicht zwei Kinder tragen, auch wenn ich mir sicher bin, dass du sie sogar bis zum Waisenhaus tragen würdest.”, sie zwinkerte Ramona zu und übersah ihren warnenden Blick geflissentlich.
“Fine…”, murmelte die Schwarzhaarige.“Sera Devries, wenn Ihr mir kurz helfen würdet, dann würde ich sie in eines der freien Betten legen, bevor sie uns auf den Stühlen einschlafen.”, Titu gähnte dabei ausdrucksvoll und steckte sowohl Sarah, als auch Amelie an.
Es gab nur einen kurzen Protest, aber man hatte recht. Langer Hunger, Krankheit, dann die Aufregung, Heilung, gutes Essen und warme Gefilde hatten die Müdigkeit tief in ihre Knochen getrieben. Sie hatten es verdient eine sichere Mütze an Schlaf zu gewinnen.
Mit aufmunternden Schubsern, brachte Ramona Amelie dazu von ihrem Schoß zu rutschen. Sich selbst dann erheben, ging sie um den Tisch herum, Sarah folgte sofort.
Titu stand jetzt auf und verneigte sich höflich vor Molar: “Ich bedanke mich für die gute Speise und das Kennen lerne. Der Götter Segen mit Euch.”
Ramona schob die Mädchen vorsichtig vor sich und sagte dann mit ungewohnt sanfter Stimme zu ihnen: “Da, besser ihr sagt auch schon Tschüss. Es könnte sein, dass er weg ist wenn ihr wieder wach werdet.”...Molar erhob sich ließ sein Skalpell verschwinden, ging auf ein Knie herunter und betrachtete die beiden Müden aber zufriedenen Gesichter die zu ihm aufsahen. Eine fingerspitze führte er zum Mund und berührte damit sanft jedes der Mädchen an der Stirn. “ Süßen Schlaf euch beiden und passt weiter gut aufeinander auf. Vielleicht sieht man sich einmal wieder dann habe ich sicher eine kleine Leckerei für zwei artige Kätzchen, na solange ihr nicht ZU unartig gewesen seid habe ich auch welche. Immer Brav sein ist schon ziemlich schwierig ayu?” dabei zwinkerte er den beiden zu.Plötzlich fand sich Molar in der Umarmung beider Mädchen wieder.Einen Moment versteifte sich sein ganzer Körper sichtlich . Dann entspannte er sich etwas und lauschte als die kleinen ihm fast Unhörbar Dankesworte zuflüsterten. “ Als er sich wieder erhob schloss er ganz kurz die Augen sog Atem in sich und sah den Jungen Elf an. “ Dank für euren Segen Ser.Titu um mit den Worten der meinen zu antworten Möge Grand'Mere Grete in Nacht und Sturm auch für euch ein Licht leuchten lassen. “
Als Titu und Ramona die Kinder aus dem Raum geführt hatten trat Molar an ein Fenster, betrachtete den Himmel, zuckte mit den Schultern und murmelte vor sich hin “ DAS war unangenehm. Eines Tages gehe ich zu weit und sie wird mich angreifen und dann hoffe ich ihr seid erreichbar denn ich bezweifle das ein einfacher Heiler mir dann noch helfen kann. Was immer mit ihrem Arm ist ich hoffe er heilt. ” Er drehte sich zu Rika um und machte eine vage Geste mit der Linken . “ Mag seltsam klingen, aber ich mag Sie wirklich gut leiden.“
Er griff sich Topf und Schüssel, stellte sie zurück auf den Servierwagen und blickte Rika fragend an: “ stört es wenn ich noch ein wenig Klar Schiff in der Küche mache ?”
Als die zwei sich verabschiedet hatten war Ramona in die Hocke gegangen. Amelie auf die Rechte, Sarah auf der Linken Seite, nahm sie die zwei hoch. Mit einem herausfordernden Stolz in den Augen schaute sie zu Rika herüber und verließ daraufhin mit Titu die Räumlichkeit.
Rika winkte dem Grüppchen munter hinterher, bis sie verschwunden waren und wandte sich dann dem Smutje zu.
„Einer der beiden würde dich angreifen?“ Rika schaute Molar einen Moment ungläubig an. Dann zur Tür durch welche Ramona, Titu, Sarah und Amelie gerade verschwunden waren..
Als es der Stadtherrin endlich dämmerte fing fing sie laut an zu lachen. Sie erhob sich von ihrem Platz und lehnte sich an den Tisch. „Weißt du, Larodar hat sich schlechter unter Kontrolle. Glaube mir: Er droht ständig mir die Finger zu brechen, den Kopf abzuschlagen, oder seinen Dolch irgendwo durch meine Haut zu jagen.“, erzählte sie amüsiert: „Aber das ist ganz normal. Ich sage ihm regelmäßig, dass das nicht sehr nett ist, aber wir sind trotzdem gute Freunde. Viele meiden ihn, oder genießen seine Anwesenheit mit großer Vorsicht. Hier und da sicherlich berechtigt, aber häufig ist es entweder Stolz oder Angst, der sie abhält.. Aber er hat seine Art und Weise zu zeigen, dass er sich kümmert. Er hat die Velother in einem ihm fremden Land befreit mit seiner Politik; Maeve trägt ein Schutzzeichen bei sich, welches er selbst hergestellt hat; Isaac hat ein Zuhause gefunden; Für Pandor hat er schon häufig seine Zukunft aufs Spiel gesetzt; In Bogenwald unterstützt er solche die Bogenwald wohl auf einen guten Weg bringen könnten. Uuund er ist immer stets bemüht mich aus Ärger heraus zu halten.“. Ihr Körper bewegte sich wieder fließend von links nach Rechts. Immer wieder schmunzelnd oder kichernd über ihre Erzählung.
„Ich sehe ein ähnliches Verhalten in Ramona. Sie ist voller Misstrauen. Es stört mich nicht. Ich meine: erinnere dich an Larodar! Natürlich greift sie dich an, wenn du ihrem Bruder etwas willst. Aber du hattest das doch nicht vor, oder doch?“, daraufhin legte Rika sich eine Hand über das Rechte Auge und versuchte böse zu schauen – aber scheiterte kläglich daran. „Ich frage mich, wie man so böse gucken kann mit nur einem Auge.“, murmelte die Priesterin fasziniert. „Wusstest du eigentlich, dass sie die Tage hier nicht damit verbracht hat voller Angst an Ramondis Seite zu sitzen? Sie hätte jede Minute damit verbringen können darauf zu warten, dass er wieder aufwacht. Stattdessen fing sie einfach an mitzuarbeiten, als sei es selbstverständlich. Hat Miriam sie darauf angesprochen, schaute sie böse und machte einfach weiter. Sie ging sogar in die Taverne und einmal kam sie dann zurück um zu erklären, dass sie die nächsten Tage in Irland sein wird. Sie wählte auf die Crew der Surprise aufzupassen anstatt bei ihrem Zwillingsbruder zu bleiben.“
Rika verschränkte nun lächelnd die Arme vor der Brust: „Ich zweifel nicht an deiner Sorge, aber ich verstehe, dass Lebewesen andere Sterbliche wie sie oder Larodar mit Vorsicht genießen. Deine Hoffnung jedoch nehme ich dir: Auf herkömmliche Wege sind ihre Wunden nicht zu heilen. Und ich stelle mich nicht über eine getroffene Wahl. Und wo wir bei Hoffnung sind. Ich glaube du zerschlägst Jules Hoffnungen, wenn du ihr auch den Eifer nimmst das dort oder dies hier-”, sie deutete auf die Anrichte und auf den gedeckten Tisch “- aufzuräumen. Wie wäre es hingegen wir gehen rüber in mein Büro und trinken einen Kafje oder Tee und dazu Kekse? Ah, heiße Schokolade hätten wir auch.”
“tuos temperet domum tuam “ konnte Molar sich nicht verkneifen zu erwidern. “ Bedauerlich das zu hören, aber die Devries sind alles andere als Gewöhnlich, also mag sich mit der Zeit ein Weg finden.” Er griff nach seiner Jacke, Schüttelte sie mit leisem klimpern aus und schlüpfte hinein. Eigentlich hätte er sich gerne in der Abgeschiedenheit der Küche eine weitere Dosis der schwarzen Träume gegönnt, aber das konnte warten. Aus den Ärmelaufschlägen seiner Jacke zog er einen Flachmann hervor , schüttelte ihn kurz und Antwortete: “ Tee wäre Willkommen und wenn ihr nichts dagegen habt zur Begleitung etwas kräftigeres, Fizzler soll ja die reinste Medizin sein.” Er streckte sich einmal kurz, schnupperte und strich dann fast liebevoll über seine Jacke.” Sie mag ja etwas Müffeln, aber ohne sie habe ich jedesmal das Gefühl nicht richtig angezogen zu sein.” Er sah sich noch einmal prüfend im Raum um , wandte sich der Gastgeberin zu und deute mit der linken auf die Türe. “ Nach Euch.”
“Nutzt die Zeit die ihr habt. Wenn ihr nur wartet wird niemand von euch irgendetwas gewinnen.”, lächelte Rika und beobachtete aufmerksam wie Molar wieder in seine Sachen schlüpfte. “Und ich glaube zu verstehen, was du meinst. Ich kenne Fizzler nicht, aber ohne das hier-”, sie bewegte ihre beiden Hände schnell, woraufhin ihr Schmuck an den Handgelenken laut klimperte und raschelte: “ist es seltsam geworden. Aber behangen sein liegt wohl mehreren im Blute.”, sie warf einen Blick auf seine Kleinigkeiten wie Besonderheiten und kicherte in sich hinein.
Also ging sie vor, mit leichtem munteren Schritt.
Ihnen gegenüber wartete Jule wie bereits vermutet darauf ihr Werk im Speisesaal zu tun. “Jule, könntest du uns gleich auch eine heiße Schokolade bringen?”
“Für Sera Devries?”
“Natürlich. Ach, und bevor sie denkt sie könnte sich unauffällig davon stehlen..”
“Ich werde sie informieren....”Um zum Büro zu kommen mussten die beiden durch den langen Flur schreiten, der sie zu einer weiteren Tür nach draußen führte. Dort ging es über einen kleinen Gartenweg hinüber zum Amtshaus. Wie von ihr erwartet regnete es auf die beiden hernieder, aber Rika schien es zu genießen. Die meiste Zeit ihres Weges hatte sie die Augen auf den Himmel und dessen kühlen Nass gerichtet und nicht einmal dabei geblinzelt. Am großen Amtshaus angekommen, testete sie erst ob die Tür sich überhaupt öffnen ließ. Als sich dies bestätigte wurde diese dann schwungvoll aufgeworfen.
Das mit ihrem Erscheinen nicht gerechnet war, sah man an dem kleinen Hüpfer den das nächste Spitzohr tat. Er war schlank und einen Kopf größer als Molar. In einer einfach geschnittenen, aber edlen Robe gehüllt eilte er auf die Neuankömmlinge zu und verneigte sich tief.
“Der Götter Segen über Euch Exzellenz Illana.”, er richtete sich auf und tat selbiges dem Gast gegenüber. “Der Götter Segen mit Euch Ser.”
“Hallo Rory, Ich wollte dich nicht erschrecken.”, entschuldigte sich Rika und schaute kurz peinlich berührt zu der Tür die sie vorhin so enthusiastisch geöffnet hatte.
“Schon vergeben, Sera Illana. Tee und Gebäck?”, antwortete er ihr und folgte zu einer verzierten Tür.
“Ja, aber… darum kümmere ich mich schon. Ich danke dir. Du musst noch arbeiten?”
Rory schüttelte den Kopf. “Nachdem der Yatar die Kolonie verlassen hat, wollte ich tatsächlich das Haus schließen. Ihr kamt überraschend. Wie so häufig. Benötigt Ihr mich?”
Rika schüttelte den Kopf und drängte Rory fast unauffällig vom Türknauf. “Nein, aber lass bitte die Seitentür geöffnet. Ich erwarte noch die junge Devries. Wir sehen uns dann wohl morgen zur Sitzung. Grüß mir deine Familie.”
Rory lächelte warmherzig, tat einen Schritt beiseite mit einem Abschied auf seinen Lippen, verneigte er sich tief und wandte sich ab.
“Ihr Götter, selbst eine Tür eigenständig öffnen ist manches mal ein unterschätzter Luxus.”, lachte sie und ging diesem nach.Das Büro… Konnte man als dieses bezeichnen, wenn man sein Augenmerk hauptsächlich auf die Schränke voller Unterlagen und aufgerollter Karten auf Pergament und Leder legte, dazu nicht den Schreibtisch an einer großen Fensterfront und 2 einladenden Ohrensesseln davor. Der Tisch an der Seite mit seinen Stühlen durfte man durchaus noch mit hinzu stellen. Doch wenn man das vergaß, dann wurden die Augen belustigt mit allerlei Besonderheiten. Neben ihrem Tisch stand ein Globus. Die Meere aus Glas, das Land aus silbernem Metall, der sich drehte, doch im Innern zeigte sich eine Leere und der Ring der um diesen Lag verriet ebenso keinen Mechanismus.. Hier hingen reich verzierte Traumfänger, woanders Tand der an den Schmuck der Voodoosi erinnerte und dort an einer Wand waren sorgsam aufgehängte Talismane... Und als Rika durch die Mitte ging hüllte sich alles in einen eigentümlich leuchtenden Schimmer, als über ihr gläserne Lampione erstrahlten.
“Sind auf mich geprägt.”, erklärte sie das aufleuchten mit einem Blick nach oben.
Sie schritt sofort an ihren Schrank und ging davor auf die Knie um ein Türchen davon zu öffnen. Daraus holte sie orientalisches Teeservice, zwei Kannen und ein Stövchen, dass sie artig zu ihrem großen Arbeitstisch trug.
“Welchen Tee möchtest du? Ich habe sämtliche Sorten die es in Aldradach zu kaufen gibt. Ich trinke fast immer Zitrone-Pfeffer. Ah, Zucker…”, sie wuselte zurück zu ihrem Schrank und holte gepresste braune Zuckerwürfel, und Kandis heraus.
“Setz dich ruhig... “ lächelte sie und entzündete zwei kleine Kerzen um sie in das Stövchen zu schieben. Wasser gab es aus einer gläsernen Kanne das bereits auf sie gewartet hatte.
“Jetzt wo das mit den Kindern pausiert…”, sie lehnte sich an ihren Tisch und schaute ihn neugierig an: “Wie geht es dir? Ich glaube das erste Mal haben wir uns bei dem kleinen Winterfest von Jonny gesehen. Aber das ist für dich schon so lange her.”Im vorbeigehen hatte Molar sich kurz bei Jule, griff sich seinen Mantel aus der Küche und legte ihn sich um die Schultern. Regen an sich hätte ihn nicht gestört, aber Regen und Kälte zusammen, da sah die Sache schon anders aus. An Bord, bei Sturm oder ähnlichem gab es Ablenkung und wenn er seine Wache als zweiter Offz. antrat gab es in der Regel genug zu erledigen. Mochte Rika es ruhig genießen, Er Schlug den Kragen hoch zog die Schultern etwas nach oben und folgte ihr einfach wobei er aus den Augenwinkeln seine Umgebung absuchte.Er nickte dem Elf der sie begrüßte zu, ließ seinen Mantel von den Schultern auf einen Arm gleiten und folgte Rika in ihr Büro. Aufmerksam versuchte er diesen Raum in sich aufzunehmen. Manches schien vertraut, anderes wirkte vollkommen Fremd. Als die Lichter heller wurden, was ihm einen anerkennenden laut entlockte, und Stück für Stück die Schätze enthüllten die hier aufbewahrt wurden dachte er bei sich: “ Ich glaube hier könnte ich manche Stunde damit verbringen nur zu betrachten was jetzt bereits Sichtbar ist. Und wer weiß was sich hier noch dem Blick entzieht. Vergiss nicht das sie tiefer sieht als andere alter Knochensammler. “ Abgelenkt hätte er ihre Frage nach dem Tee fast überhört: “ Mmh? oh, Zitrone Pfeffer klingt interessant ich denke da werde ich mich Euch anschließen. Er zog einen der Stühle etwas vom Tisch drapierte seinen Mantel mit Sorgfalt über die Rückenlehne und setzte sich. “ Das Winterfest: er streckte die Beine aus überschlug die Knöchel und sah Rika aus Augen an die plötzlich Müde wirkten: “Das war ein Abend an den ich gerne zurückdenke. Hervorragendes Essen, angenehme Gesellschaft, Friedlich . Wir hatten so hohe Hoffnungen in Master Mckenzie. Glaube immer noch das er kein schlechter Mann ist. Aber unsere Wege haben sich getrennt. Am ende war die Art wie wir die Welt sehen, vielleicht sehen möchten, zu weit von der Seinen entfernt.”Kurz blickte er auf seine Hände hinab ehe er Weitersprach” Ihr habt es ja selber Gesagt, wenn Menschen für ander Menschen planen…”
“ Alte Wunden haben sich gemeldet und mich eine Zeit beschäftigt, alte Schwüre wollten überdacht werden, instinktiv glitt seine Hand zu einer winzigen mit einigen tropfen Blut gefüllten Ampulle die an seine Jacke genäht war. Die Geschäfte Blühen, alte Freunde gingen, neue sind dazugekommen. Wenig Aufregend für ein Leben wie das meine aber ich bins zufrieden gewesen.Jetzt, er machte eine Ausholende Geste mit der Rechten, Jetzt trägt die Luft den Duft von Veränderung und wer weiß von Kampf und auch damit werde ich zufrieden sein. Zu Viel Ruhe bekommt unsereins einfach nicht. ”
Schon darauf vorbereitet gleich zwei verschiedene Kännchen Wasser aufzukochen. Mit einem erfreuten Lächeln, pustete sie eine der Flammen wieder aus, damit diese Kerze nicht unnötig brennen musste.
„Ja ich kannte diese Kombination noch nicht. Aber seither trinke ich bei Thordis selten etwas anderes! Nagut, dürfte auch daran liegen, dass sie stets bemüht ist mir eine Freude zu machen. Als die Schlammmassen über uns zogen, hat sie mir die Kanne Tee sogar bis in den Tempel gebracht. Man sagte mir letztes Jah-“ Rika unterbrach sie sich kurz, weil sie sich daran erinnerte, dass es einfach zu viele unterschiedliche Jahreswechsel gab in den Welten. „Ich meine das vergangene Fest da hat man mir gesagt, dass Thordis häufig darüber meckert, weil ich sie während des Wettstreits nie besuchen komme. Und das schon 8 Jahre in Folge. Traditionen soll man halten, sagen die einen, aber dafür komme ich an so vielen anderen Tagen zu ihr.“
Als es hinüber ging zu Worten über McKentzie lächelte sie unbeirrt.
„Ich hörte reichlich von euren Hoffnungen. Zum einen während des Essens, aber auch über die deinen in den Monaten die folgten. ”So viele Welten und Länder habe ich schon betreten, aber jene die ich mitbekommen habe stimmen häufig nicht mit den Fremden überein. Doch so wie ich die Wesen kennen gelernt habe, werdet ihr gut darüber hinweg kommen. Es war kein Schaden es auszuprobieren mit ihm, wenn man die Lehre daraus zieht. Und wo Wege sich kreuzen müssen sie auch irgendwann wieder weiter gehen.”, sie zuckte mit den Schultern und legte danach den Kopf interessiert lauschend schief.“Ruhe?”, sie kicherte. “Mir ebenso nicht. Veränderung bedeutet immer, dass etwas altes zerstört wird.. oder zumindest umgebogen. Das dies nicht immer ohne Gewalt geschieht, so wissen wir wohl beide: ist natürlich. Nur macht es nicht vor meinen Augen. Ansonsten muss ich mich darum bemühen dazwischen zu springen. Und auch wenn es mir nichts aus macht: Es ist… unangenehm. Abseits dessen bin ich neugierig wie sind deine Gedanken zu diesen Entwicklungen von denen du gesprochen hast?”
Es klopfte und Jule steckte den Kopf in das Büro. Höflich einen Knicks tun brachte sie einen großen Krug aus dem es dampfte, in der anderen Hand hielt sie einen tropfenden Stoffschirm.
“Ich danke dir Jule. Doch ich wundere mich, dass du schneller bist.”
“Die Sera sitzt bei den Mädchen im Bett und erklärt ihnen mit Streichhölzern wie man ein gutes Kochfeuer macht. Ich glaube aber, dass Amelie sehr bald ihre Augen nicht mehr so schnell öffnen wird. Sarah schläft tief und fest. Es wird also nur eine Frage der Zeit sein bis sich die Sera darüber Gedanken machen muss aus dem Bett zu klettern ohne die beiden zu wecken..”, Jules schmunzelte über die Vorstellung und verabschiedete sich dann wieder.“Sie sind sich ja wirklich ähnlich.”, lachte Rika.
Auf die frage hin was er von den neuen Entwicklungen halte hatte Molar kurz das Gesicht verzogen und in die Winzige Flamme des Stövchens geblickt. Gerade als er sich an einer Antwort versuchen wollte wurden sie durch die ankunft von Jule unterbrochen. Eine Ablenkung die ihm für diesen Moment nur recht war. Halb amüsiert zum größten Teil aber überrascht lauscht er der Schilderung der Elfe. Die Ernste Ramona in ein Kinderspiel vertieft? Es hatte ihn beeindruckt wie selbstverständlich die Kinder ihre Hilfe angenommen hatten und das sie mit ihnen Umgehen konnte hatte sich ebenfalls gezeigt. Aber das hier, das war anders. Eine Sanfte Seite an Ramona? Warum eigentlich nicht. Ab und an hatte er einen Blick von ihr zu Ramon bemerkt der nicht die kälte enthielt die sie dem Rest der Welt zeigte. War auch in ihr die Sehnsucht nach einem Normalen Leben die jeden von ihnen manchmal überfiel? Abermals, warum eigentlich nicht? Senor Konrado hatte irgendwann einmal in der Zeit als sie sich gerade kennenlernten auf eine Familie gezeigt und gesagt: Das ist nicht unser leben Molar! Aber vielleicht hätte es das sein können! “ Der Molar dieser Tage hatte das nicht verstanden, aber inzwischen gab es Nächte in denen er zumindest wusste das ein verstehen möglich war.”Er hätte diesen Gedanken gerne Weiterverfolgt und wenn er Rika richtig einschätzte hätte sie ihn wahrscheinlich einfach in ruhe Nachdenken lassen aber alles in allem war jetzt einfach nicht der Richtige Zeitpunkt dafür. Dinge wollten Ausgesprochen werden die unter 4 Augen gehörten.
“ Was ich von den Entwicklungen halte? Wisst ihr das ich das selten gefragt werde ? Es ist leicht IHR Schatten zu sein und die Menschen vergessen das der Schatten Augen und Ohren hat. Ein Werkzeug, ein Messer zu sein ist einfach, und die Menschen vergessen dass das Messer denkt. Die Capitana ist Jung, Ungeduldig, sie sieht die Welt und will sie ändern, will sie so Formen wie sie ihrer Meinung nach zu sein hat. Wenn es denn sein muß mit Feuer Blut und Eisen. Manchmal fürchte ich sie versteht nicht was sie entfesseln könnte. Das sie mich in die Situation bringt um sie langfristig zu Schützen gegen das zu handeln was sie kurzfristig möchte. “
Molar griff hinter sich unter den Mantel und zoge ein Messer hervor. Er genoß die Tatsache das sich in Rikas Augen Neugierde und Lächeln die Wage hielten als er die Waffe hervor zog. Darin war sie so vielen überlegen die nun besorgnis, einen Anflug von Furcht gezeigt hätten. Er drehte das Messer in den Händen und betrachtete es. Eine Gut zwei Hand lange Klinge die aus einem Stück Knochen geformt war . Ein Teil des Messerückens gezackt und entlang der Klinge Runen einer alten Sprache eingraviert.
“ Gegen Feuer habe ich nichts und Eisen hat seinen nutzen. Blut , oh Blut ist etwas besonderes und ich haben sooo lange nicht davon gekostet.” An dieser stelle schlich sich etwas in seine Stimme das sehnsüchtig fast gierig klang: Aber manches wird besser mit Gold Silber Kupfer gelöst. Und am Ende nach allen Taten sind es Worte die Welten verändern. “
Liebkosend glitten seine Finger über die Klinge bevor er sie mit einer raschen auf ihre Art eleganten Bewegung wieder unter dem Mantel verbarg.
“ Ich bin Alt geworden in einem Leben das die meisten jung von uns nimmt”: sagte er und seine Augen schienen etwas weit entferntes zu betrachten: “ Wollen hoffen sie wird es auch. Er atmete tief durch. Ihr Hattet Tee erwähnt ?”
Er hätte wohl richtig gelegen mit seiner Vermutung. Die Stadtherrin hätte einfach weiter dort an den Tisch gelehnt gestanden und ihn aus großen Augen her angestarrt. Zumindest so lange bis etwas neues geschah, oder ihre Aufmerksamkeit von etwas anderes auf sich gezogen worden wäre.
Das Lächeln auf ihren Lippen war von Wissen begleitet, als er seine Gedanken preis gab. Doch sie hörte ihm zu, nickte hier und da und lächelte weiter.
Als er dann auf den Tee zu sprechen kam, hob sie die Hand über das heiße Kännchen und nickte dann. “Ja, ich denke, dass die Hitze gut ist für Thordis Tee.”, antwortete sie und rutschte von der Tischkante. Getrockneter Tee wurde aus einem Handgroßen Beutelchen mit dem Symbol des Teehauses von Aldar in ein Teeei gegeben und dann dem Kännchen dazu gegeben.. “Einen Moment bitte. So..”, die legte den Deckel des Kännchens wieder auf und setzte sich sich so in den Ohrensessel, dass sie ihm zugewandt saß.“Dein Messer und ich, wird sind gleich.”, antwortete sie ihm, ihren Blick auf seine Augen gerichtet. “Wir haben einen Nutzen. Wir haben einen festen Zweck und Sinn. Wir kennen unsere Aufgabe. Lebewesen können uns für ihre Zwecke nutzen. Lebewesen können uns für ihre Zwecke missbrauchen.
Dein Messer und ich, wir können dir beide Blut bringen. Du kannst es nutzen und ich gebe es dir jetzt und hier. Dein Messer und ich, wir können helfen und wir können schützen.
Du magst Alt sein unter ihnen, und dich von den Jungen lenken. Doch es ist ein Wechselspiel. Du hast einen eigenen Willen und auch wenn viele Regeln, Erwartungen.. und Ideen dich bewegen: Es ist immer noch deine Hand mit dem du das Messer führst. Dein Handeln und deine Worte sind es die man zu Werkzeugen machen kann, ja. Vielleicht war es dir in dem Moment nicht klar, welche Tragweite deine Schwüre haben. Vielleicht war dir in dem Moment nicht klar, was die Münze die du gibst in einer anderen Hand zu bezwecken mag. Vielleicht bewegst du dich nur in den Welten, wo Worte, Münze und zuletzt der Stahl als einziges Bedeutung haben.
Du magst dich wie ein Werkzeug fühlen. Du magst dich mit einem Messer vergleichen. Und doch bist du sterblich. Du hast erkannt, dass du denkst. Da sind wir dann gleich.
Die Welten sind grausam, wenn vergessen wird was nur ein Werkzeug ist und was nur ein Lebewesen ist. Beides geformt aus seinen Umständen.. Aber wer hat vergessen? Die Welt? Sie? Du? War es nur der Moment?
Es gibt solche die eilen und sich so sehr nach Veränderung sehnen. Es gibt die, die jeden Halm ergreifen um diese Veränderungen zu bringen. Es gibt jene die sich dazu rufen lassen sich diesem Willen der anderen zu beugen. Es gibt jene die gegen andere rebellieren. Es gibt jene die etwas anderes tun. Es gibt jene die, die die Regeln biegen oder brechen. Es gibt jene die nur geschehen lassen. Welche Namen die Taten auch haben wollen: Denken, Worte, Münze, Mord, Schutz, Zerstörung, Streben… Es bleiben Taten.
Und in meinen Augen ist es gleich wie Alt du bist. In meinen Augen ist es gleich wie Jung andere sind. Mir ist es gleich, was deine Beweggründe waren und dich nur als anderer Leute Werkzeug siehst. Wir sprachen vorhin von Unschuld. Etwas das ihr selbst schafft, oder von den Göttern gegeben ist. Die Sterblichen sagen gerne, dass sie und auch ich Werkzeuge der Götter sind. Und wenn ich an diese Dinge denke…”
Ihr Blick blieb ungebrochen auf seinen Augen liegen.
“Dann bist auch du Unschuldig in meinen Augen. Denn in meinen Augen zählt nur euer Leben. Meine Ohren sind Taub für jede Idee, jede Tat. Wenn du vor mich trittst, bittest oder hoffst auf Stärkung und Heilung: Dann werde ich meinen Sinn und Zweck erfüllen.
Ob Werkzeug oder Nicht. Du bist sterblich und dein Herz seelig.”
“ In der Sekunde in der Rikas Augen seinen Blick einfingen wusste Molar das er ein Problem hatte. Masken und Schutzwälle die er um sich trug wie Kleidung würden nichts vor ihr verbergen sollte sie wirklich sehen wollen. Mochte er den Menschen in seiner Umgebung als der erscheinen den er sie sehen lassen wollte, oder eher den verbergen den er nicht sehen lassen wollte, bei Ihr würde das nur in dem Ausmaß gehen das sie selber zuließ. Er hatte offen zu ihr gesprochen denn jemanden wie Sie zu Belügen war etwas das selbst er nicht in betracht zog. Nicht alles sagen, nicht über alles Reden? Das würde sie verstehen und respektieren. Vielleicht nicht gutheißen, aber respektieren. Wenn man ihre Kindliche Freude erlebte konnte man leicht vergessen welche Macht in ihr wohnte, aber jetzt, in Augen blickend die mehr gesehen hatten als er Wissen oder Verstehen wollte verbrannte jede Illusion der man sich über die Macht dieser Frau hingeben konnte . Hatte sie..hatte Sie ihm wirklich gerade von ihrem Blut angeboten? Er verstand sie Falsch, das konnte nicht anders sein. Sie.. Sie konnte das Unmöglich Wörtlich gemeint haben. Doch alleine die Vorstellung. Jene wenigen Tropfen, nur um zu Wissen wie sie Schmeckte. Wie ein Wesen das so Einzigartig war schmeckte. Welch außergewöhnlicher Genuss das sein Musste .Er biss die Zähne so fest zusammen das Knochen und Muskeln schmerzten um Laute puren Verlangens die sich tief in seiner Kehle bildeten zu unterdrücken. Wollte er heute nacht schlaf finde so würde er eine große Dosis dunkler Träume brauchen.
Er verstand nicht alles was sie ihm zu sagen versuchte , forderte Sie ihn heraus? Bot sie ihm Trost an? Aber er Wußte das er verstehen konnte. Zeit, ihr lauschen, denen die ihr ähnlich waren lauschen und verstehen , akzeptieren wäre möglich. Fragte sich nur ob er das wirklich wollte.
“ Ich: er räusperte sich, keuchte kurz auf als für Sekunden ein krampf durch seinen Kiefer schoss, DAS würde Morgen unangenehm werden: Ich Danke Euch” war alles was er zu Antworten wusste. Doch diese wenigen Silben waren waren zutiefst ehrlich gemeint.
...Vor Jahren war Rika durch Aldradach gegangen. Nie zuvor war sie an diesem Ort gewesen und sie hatte keine Augen. Dennoch schritt sie mit Eifer durch die Straßen und ließ sich nicht davon abhalten, auch die noch so verwinkelte Ecke aufzusuchen. Und dann, als sie durch die Inneren Tore schreiten wollte um zurück zu kehren drängte sich die Präsenz des Drachens entgegen, dem sie diente. Dem Boten seines Weges. “Rika, hier bist du also. Man hatte schon gewettet, dass du dich verirrt hast. Jetzt bin ich um 60 Kupfer reicher.”, hatte er lachend gesagt und fragte sie mit väterlicher Stimme, ob sie nicht ein Eis mit ihm essen möchte. Die Sonne brannte heiß hernieder, aber er war immer so gegangen, dass der Schatten seiner Gestalt und Schultern sie schützten. Und als sie den Eismann nicht gefunden hatten gingen sie zum Stand von McOnis. Sie probierte Blaubeere-Kirsch und er tat es ihr dann gleich. Sie unterhielten sich viel, grüßten die und das Fremde und genossen die neuen Geschmäcker. Doch nichts von ihrer Unterhaltung war wichtig für den Lauf der Welt. Es waren wohl die belanglosesten 3 Stunden die ein Bote der Drache mit einem seiner Lageristen hat verbringen können. Und als sie darüber sprachen auf was er gewettet hatte lächelte er das lächeln, dass sie ohne Augen nicht sehen konnte und legte seine Hand auf ihre Schulter: “Du kennst deinen Sinn und du kennst deinen Zweck. Warum also solltest du Irren meine Freundin?”....Wieso Molar wohl zweifelte? Waren ihre Worte unpassend? Ungewöhnlich? Überraschend? Sie entsprachen der Wahrheit. Und Rika schätzt die Wahrheit. Sie lügt nicht. Und unter den sterblichen hat sie gelernt welche Weiten der Fels mit dem Namen Wahrheit trug.
Sie hat zu viel erlebt. Zu viel gesehen. Zu viel Leid. Zu viel Blut. Doch auch zu viel Glück? Zu viel Leben? Nein. Nichts davon war zu viel. Und sie kannte sein begehr und wurde davon nicht abgeschreckt. Dafür war kein Platz in ihrem Sein.
War sie zu leichtgläubig damit? Sollte sie vorsichtig sein? Wozu? Natürlich hatte sie das ernst gemeint. Es war wahr. Jedes Wort.
Und so war auch sein Dank.
Sie erhob sich und kam ihm näher. Die Hände auf seine Schultern legend, beugte sie sich vor um ihre Stirn an seinen Zylinder zu legen. Hätte er ihn nicht getragen so wäre sicher: Sie hätte seine Stirn berührt. “Dank ist selten auf dieser Welt. Also danke ich dir.”, hatte sie leise gesagt und sich dann umgedreht.
Die Priesterin kehrte zurück zum Tisch, wo der Tee seinen Duft langsam aufsteigen ließ. Zwei Tassen wurden gefüllt und Molar eine davon gereicht.
Die eigene Tasse an die Lippen führen atmete sie tief den Duft ein. Der unverkennbare Duft von Zitrone und dahinter lag etwas schweres. Bitter und vielleicht etwas Scharf. Doch anstatt daraus zu trinken stuppste sie gleich 3 Würfel Zucker in ihre Tasse und grinste ihr kindlichstes Grinsen.
Aus Rikas Blick entlassen hatten Molars Schultern einen Moment gezittert. Dankbar das sie sich abgewandt hatte und ihm absichtlich oder nicht ein paar Sekunden Zeit ließ zurückzufinden. Selbst seine Eigene Reaktion auf ihre Berührung war heute für ihn eine Erfahrung. Sicher, er hatte gelernt die die ihm Nahestanden zu umarmen,ihre Berührungen hinzunehmen und in einigen seltenen Fällen sogar anzunehmen doch Normalerweise war Körperliche Nähe etwas das ihm Unbehagen bereitete. Kinder, das war in den meisten Fällen etwas anderes aber Erwachsene lösten den guten alten Kampf oder Flucht Reflex aus. Wenn die Körperliche Lust gestillt werden wollte, nun dazu gab es schließlich fast überall Männer oder Frauen die sich für mal mehr mal weniger Münzen bereit fanden dabei behilflich zu sein. Doch selbst das Wissen das Rika ihn wenn sie wollte so gut wie Sicher vernichten konnte hatte die Reflexe die ihn sonst beherrschten nicht Ausgelöst. Tief in ihm war in kürzester zeit das Wissen das diese Frau Gefährlich hin oder her solange es einen anderen Weg gab niemandem ein Leid zufügen würde verankert worden.
Die Teetasse in der Hand erlaubte er sich die Wärme die sie verströmte in sich aufzunehmen. Grete hat Zeit und Mühe darauf verwandt sie zu Lehren das Tee etwas gänzlich anderes war als der Flüssige Teer der an Bord Literweise getrunken wurde.Und der Smutje hatte sich an den Farben Aromen und Düften erfreut die sie ihnen nahe gebracht hatte. Fast andächtig nahm er einen Ersten Schluck und spürte dem Geschmack hinterher.” Ich habe mich geirrt : murmelte er: Fizzler besteht zwar weitgehend aus Szechuan Pfeffer aber seine leicht betäubende Wirkung würde diesen Tee zerstören. Meine Komplimente an den der diese Mischung erschaffen hat.”
Dann, mit einem Blick hinüber zu dem Krug der die Heiße Schokolade enthielt fragte er mit einem leisen Lachen. “ Sollte Ramona sich selbst gefangen haben und das Bett nicht verlassen können ? Das wäre eine Geschichte die gar zu köstlich wäre. Man könnte sie zwar nicht erzählen aber alleine der Gedanke ....”
“Weil dir niemand.. außer Ramon.. glauben würde…?”, da stand sie, den Mantel über die Schulter gelegt und mit nassen Haar, in der Tür und sah wie üblich wenig begeistert aus.
Rika kicherte und nahm einen Schluck. “Hallo Ramona. Molar hat gerade den Tee von Thordis gelobt, den sie übrigens selbst anmischt,”, kommentierte sie zu dem Smutje hinüber und sah wieder hinüber zu der Seefahrerin. “Geschichten sollten nicht immer verschwiegen bleiben, wer weiß wen es noch erheitern könnte.”
Ramona verzog missbilligend das Gesicht.
“Nun… Komm her und setzt dich dazu, oder möchtest du die Tür bewachen?”. grinste Rika unbekümmert.
Ramona reagierte erst nach ein paar Sekunden. Ob zögerlich oder verärgert, sie schloss die Tür so leise, wie sie diese gerade eben geöffnet hatte. Und irgendwie wunderte Ramona sich nicht über den Anblick wie Miss Illana und Offizier Colgajo so entspannt da saßen und Tee tranken. Sie schien nichts verpasst zu haben. Mit mürrischem Ausdruck und dieses Mal deutlichen zögern setzte sich Ramona auf den freien Stuhl, über den sie vorher ihren feuchten Mantel hing. Sie wollte wohl gar nicht hier sein? Aber wann strahlte sie schon aus, dass sie das wollte?
“Thordis würde sich bestimmt über das Lob freuen, wenn du es ihr persönlich ausstellst. Zumindest, wenn du wieder beim Wettstreit anwesend bist und dort Dinge tust.”, zwinkerte Rika Molar zu und stellte kurz ihre Tasse ab. “Hier, eine… nicht mehr ganz so heiße Schokolade für dich.”, lächelte Rika der Kanonierin entgegen.
Die blauen Augen weiteten sich kurz, sahen dankbar auf und nahmen ihr den Krug aus der Hand. Ohne große Umschweife setzte sie das Getränk an, nur ganz leicht und trank still.
Die Magierin kicherte und hohlte jetzt ein Tuch aus derselben Ecke aus der das Service vorhin gekommen war.
Ramona ahnte schon was ihr jetzt bevorstand, als Rika sich vor sie stellte und sich nicht von dem abweisenden wie vernichtenden Blick stören ließ und das Tuch ausgebreitet über Ramonas Haar legte.
“Ich habe ja gesagt, dass der Nebel seine Meinung zum Wetter ändern wird. Welch herrlicher Regenguss!”, schmunzelte Rika.
Als Ramona langsam das Tuch von ihrem Kopf zog, war ein beunruhigender Ton von ihr zu hören gewesen.. Die Augen waren fest auf auf den Rücken der Priesterin gebannt, die zu Sessel und Tee zurück kehrte.
Die Blicke der beiden Frauen trafen sich, und es war Ramona die nach kürzester Zeit aufgab. Sie seufzte, schlug die Beine übereinander und widmete sich murrend ihrem nurnoch kläglich dampfenden Getränk, während sie sich mit der anderen Hand die Haare abtupfte.“Ich mag bunten Besuch, denke ich.”, schloss Rika als sie ihren Blick zwischen Molar und Ramona hin und her gleiten ließ. “Was hat dich eigentlich dazu getrieben Seefahrer zu werden?”, fragte sie dann in die Runde und sah aus dem Augenwinkel, dass Ramona wohl jetzt in diesem Moment am liebsten sich auflösen wollte.
Warum hatte sie nur so eine abneigung gegen Fragen? Es blieb immer spannend!
Molar grinste in sich hinein. “ Weil es eure Geschichte gewesen wäre, nicht meine Entscheidung sie zu erzählen. Aber die Gesichter hätte ich schon gerne gesehen. “ Was immer da zwischen Ramona und Rika nun eigentlich vor sich ging, er beschloss es zu ignorieren. Ein weiterer schluck Tee und fast hätte er sich verschluckt. Wie bei allem hatte sie nun diese Frage aus dem Hut gezaubert? Niemand, aber auch wirklich niemand an Bord hätte eine solche Frage gestellt. Nicht einmal die Capitana hatte je erwartet das er darüber Sprach. Und Rika? Mit einer Selbstverständlichkeit als hätten sie über eine weitere Teemischung geplaudert hatte sie eine der schwierigsten Fragen gestellt. Sollte, konnte er Antworten. Nachdenklich, Abschätzend wanderte sein Blick zwischen den beiden Frauen hin und her. Ramona , er war bereit darauf zu vertrauen das sie schweigen konnte. Rika? Was hätte sie zu gewinnen oder er zu verlieren wenn er Antwortete? Er holte einen weiteren Zigarillo aus seinem Hutband hervor und klemmte ihn in den Mundwinkel. Sollte seine Sprache dadurch undeutlicher werden dann war das eben so.“ Dieses eine Mal.. und NUR dieses eine Mal “: begann er: “In der Heimat bedeuten Molar und Colgajo eigentlich dasselbe Fetzen, Lumpen, der Zerrissene Rest von etwas das einmal war. Vor diesem Namen? Ein anderes Leben, ein anderer Mann. Denke nicht mehr oft daran. War auf eine ander Art als heute frei. Dann unfrei, Leibeigener. Was für ein schönes Wort für Sklave nicht wahr? Leibeigene dessen dem ich gehörte hielten nie lange durch. Zwei Jahre, Drei Jahre waren viel. Immer Hungrig, nie mehr als gerade genug Nahrung um zu Arbeiten. Hat seinen Grund warum Molar jeden füttert. Peitschen Stöcke Schläge Tritte . Hat man uns aufs Blut geschlagen hat einer dem Anderen die Wunden geleckt. Hat geholfen, gereinigt. Werde den Geschmack nie Vergessen. Nachts das Wimmern derer die Zerbrechen. Kann es hören, kann es im Wind hören wenn es Kalt wird. Bin ein Tier gewesen, weniger als ein Tier, ein Tier hat Wert für seinen Besitzer. Wir… Wir sollten einfach nur sterben und wenn wir vorher Gewinn einbrachten um so besser.Selbst unser Knochen wurden Verkauft, gab immer einen Arzt der sie wollte. Hätte aufgeben können, hätte aufgeben müssen, aber das Tier wollte nicht sterben, Oh Nein. Eine Nacht hat ein Betrunkener Wächter ein Feuer verursacht. Aufstand Chaos wir haben die Knochen unserer Vorgänger benutzt und gewütet , geschlachtet. Dann.. Laufen, verstecken, Kleidung stehlen, Essen stehlen und immer noch Hunger. Habe glück gehabt, eine Werft entdeckt in der ein Schiff gebaut wurde das es auf dem Papier gar nicht gab. Die Drago. Habe den Männern meine Dienste als Koch angeboten. Was haben sie gelacht, die Hungrige Magere Kreatur ein Koch. Haben schnell aufgehört zu Lachen. Essen überzeugt. Konrado kennengelernt. Da war nichts an Land was mich gehalten hat. Nur Erinnerungen . Er bot mir Freiheit, ein neues Leben, er sah wer war, wer ich sein konnte und wo ander zurückgewichen wären sah er einen den er an Bord haben wollte. Eigentlich eine leichte Wahl, Töten und Sterben an Land oder Töten und mit Glück deutlich Später sterben auf See. “
Molar hatte während dieses ganzen Vortrags Monoton vor sich hin gesprochen. Den Blick in seinen Tee gerichtet hatte er es bewußt vermieden die Beiden Frauen anzusehen. Erst jetzt blickte er langsam wieder auf, nahm einen Schluck Tee, saugte heftig an seinem Zigarillo und schloss mit den Worten: “ Natürlich war es dann doch nicht ganz so einfach wie es geklungen hatte, Ayu?”
Erwartet? Ob Rika wirklich erwartet, dass man ihr rede und Antwort steht? Erwartet sie, dass man ihr gegenüber alles preisgibt und dabei sich auf dem weiten Fels der Wahrheit bewegte?
Hätte er geschwiegen, hätte sie ihn ziehen lassen. Doch jetzt sprach er und während er das tat wurde der Tee zur Seite gestellt. Die Monotonie in seiner Stimme erkannte sie wieder, also wollte sie ihm die Aufmerksamkeit geben. Damit ihr Blick auf dem Herzen liegen konnte, dass gerade so bereitwillig Erinnerung preis gab die vielleicht sonst nicht wieder gesprochen werden würden.Auf eine entfernte Art und Weise schien es, als ob Rika lächelte dabei. Sie lud ein einfach zu Sein ob nun redend oder schweigend. Aber es war nicht das kindliche, es war nicht das fröhliche und auch nicht das unbekümmerte… vielleicht war es aber auch nur eine Illusion die auf ihren Lippen lag. Eine Illusion die sich manch einer von ihr erhoffte… oder herausschneiden wollte.
Es.. ist faszinierend. Immer und immer wieder. Sterbliche die so fragil ihren Weg gehen. So verletzlich. Und doch gehen sie ihrer Wege. Mit einer Entschlossenheit, einer Verzweiflung und einer Kraft die das Leben und das Sterben danach wert machen sollte.
Ramona hatte zu Boden gesehen. Diese Frage, sie hatte auf sie nicht dieselbe Wirkung wie auf den Offizier, aber dennoch spürte sie Spannung. Ramon hatte ihr davon erzählt. Aber ob sie selbst antworten sollte? Ramona kämpfte schweigend mit sich selbst in der ersten Stille. Seitdem sie auf dieser Insel ist versuchte sie ihr Möglichstes um zu vergessen. Die Wunden zu heilen. Sie versuchte ihr Möglichstes, weil sie das was sie endlich wieder hatte beschützen und erhalten wollte. Doch jetzt taten ausgerechnet die Personen enttäuscht, die ihr eigenes wort Ramona gegenüber gebrochen hatten.
Sie dachte, dass die Ärztin dort einfach eine neue Frage stellen würde, aber dann antwortete Molar. Ramona hob den Kopf. Was er sagte veranlasste sie zum stummen dank dafür, dass sie diesen Becher hielt. Fest und aus Wut umklammernd.
Aber ihre Augen verirrten sich nicht irgendwo, sondern lagen auf Molar. Weil sie ihm aufmerksam zuhörte und auch zuhören wollte. Wie sie es immer tat, weil.. warum eigentlich?
Ihr Zwilling hatte ihr erklärt, dass er erst auf der Plantage verstanden hat, dass einen Nachnamen zu besitzen ein verdammtes Menschenrecht war. Das es in dieser so dummen “Neuen Welt” und darüber hinaus überall diese Menschen gab die anderen ihr Leben absprachen… Nein, noch nicht einmal als dieses anerkannten. Und das die Leute mit denen er geschuftet und geblutet hatte, für alle einfach nichts waren. Und sobald sie nicht einmal mehr zum amüsieren taugten getötet… oder um Insassen wie ihm eine Lehre zu erteilen.. an einen Baum hängen gelassen wurden…“Wäre.. wäre es einfach gewesen.. wärst du nicht du..”, rang Ramona sich dann durch und kurz darauf senkte sie hektisch ihren Blick. “Sorry…”, murmelte sie entschuldigend… weil sie jede Höflichkeit vergessen hatte. “Meine Schwester hat gesagt… das Vergangenheit einen Menschen zu.. dem macht was er Heute ist… Selbst… wenn er die Vergangenheit.. abstreitet.. und das es irgendwo.. jemanden geben wird der wartet… oder..” und das folgende Wort sprach sie mit einer inbrünstigen Verachtung aus: “Gott… es so einrichtet, dass eine Begegnung.. warten wird die.. wichtig ist für das Herz…”
Mit gesenkten Haupt war ihr Gesicht von ihren Locken fast verborgen, während der Krug zwischen den Händen gerollt wurde.. langsam.. eine Weile schwieg sie.
“I-Ich wollte das nie... zur See meine ich.. but..”, sie brach ab und kämpfte wieder. Dann setzte sich aufrechter hin, ihr Gesicht angespannt und in Schatten gelegt:. “Human trafficking. Er brauchte Geld… für seinen Suff.. sagte es wäre für Sammy… aber… keine Ahnung.. Ich war nicht stark genug.. konnte sie nicht beschützen und ich mich nicht wehren…”, sie zitterte bei diesen Worten. Ob vor Wut oder Trauer war nicht zu beurteilen. Sie war angespannt und strahlte eine verzweifelte Mordlust aus, wie damals als MCKentzie es zu weit trieb und sie ihn fast umgebracht hätte… “Danach.. ist viel passiert. Wurden aufgegriffen, Strafdienst.. Artillerie.. ich wusste nicht mehr.. ob ich daran glauben sollte… dass Ramon nicht tot sein konnte.. oder.. ob.. er doch.. im Gefängnis gestorben ist…”
Sie atmete tief durch und sah mit höhnisch gehobener Augenbraue zu Molar hinüber: “Als ich nach dem ganz groben Unfug gefragt habe… told ya… es wäre nicht mein erster tot…. Habe das Schiksal heraus gefordert. Alles angezündet. Aber von Feuer… von Feuer sterben wir nicht… Naja… und dann fand ich Ramon und habe angeheuert.”
Ramona schien sich zu entspannen. Nur die Hände, die den Becher fürchterlich fest umklammert hielten bewies Molar und Rika das dies nur eine Oberflächlichkeit war...Als Ramona Anfing zu erzählen war Molar vollkommen Reglos geworden.Selbst sein Atem ging schlagartig so langsam das sich die Brust nur noch andeutungsweise hob. Um keinen Preis wollte er etwas machen das sie Ablenken, sie am Reden hindern würde. Er wusste Sie, der das reden so schwer zu fallen schien vollbrachte gerade etwas besonderes. Daran teilzuhaben war das stochern in den eigenen Wunden Wert gewesen. Die Verachtung in ihrer stimme als sie von Gott sprach tat ihm fast Körperlich weh, Loah.. Die Drachen denen er gefolgt war und die denen er auf seinem Weg vielleicht noch folgen würde, Gott, Götter , er hatte nie gezweifelt das da etwas war.Er hatte nie geglaubt, er hatte einfach gewußt.In seinem Kopf stritt er mit ihnen, hasste und liebte sie, diskutierte verfluchte dankte und vergab ihnen.
Ihre Schwester, in Ramons Auftrag hatte er sie Aufgesucht, ein nettes einfaches Mädchen so war sie ihm vorgekommen, vielleicht etwas Naiv, einfacher gestrickt als ihre Geschwister.Als Ramona endete zündete er ohne groß nachzudenken sein Zigarillo an, nahm einen tiefen Zug, blickte dann selber beinahe überrascht auf den glimmenden Tabak in seiner Hand und löschte ihn an der Stiefelsohle. Gab es etwas das er sagen konnte? Er streckte eine Hand aus und für die Dauer eines Herzschlags wagte er es ihren Arm zu berühren ehe er die Hand wieder Senkte.“ Ihr habt den Besonderen für Euer Herz gefunden.. habt ihn verloren und Wiedergefunden. Wünsche euch und Wünsche euch von ganzem Herzen das der Weg den ihr geht dahin führt das ihr zusammen Glücklich sein dürft.
Mit einem letzten Schluck kalten Tee spülte er seinen Mund aus. Sehr sehr leise fügte er dann hinzu “ ich danke euch beiden fürs zuhören und Euch “ dabei blickte er Ramona mit einem Ausdruck von Bewunderung an “ für das zuhören dürfen.”
Rika hatte nur die Augenbrauen gehoben und war amüsiert über den Blick ihres Gastes, der eilig sein Rauchwerk ausdrückte nachdem er all die Zeit davor ganz ohne Feuer ausgekommen war. Danach verfolgte sie weiter wie diese beiden hier sprachen. Sie war vielleicht der Initiator gewesen für diesen Moment, aber es lag wie immer in den Händen der Sterblichen zu schöpfen und zu formen was werden soll, dachte sie bei sich und lächelte sanft. Es war ihr anderes nicht möglich, sie liebte diese Geschöpfe.
Das Molar seinen Gedanken Ramona berühren zu wollen schnell wieder aufgegeben hatte, war vielleicht gut. Wer weiß, vielleicht hätte es die Anspannung zerrissen die herrschte und Raum für anderes gegeben. Gegebenenfalls wäre ein zerbrochener Krug auf den Boden die mildeste aller Reaktionen gewesen. Wer weiß das schon…Ramona hatte kurz den Blick auf dem Boden verloren und ihn dann wieder aufgehoben. Als sie aber seine Wünsche für sie und ihren Zwilling hörte sank wie so häufig an diesem Tag ihr Kopf, die Schultern vorgeschoben sodass ihre Locken das Gesicht weiter verdeckten. Sie sagte nichts… und als er sich auch noch bedankte mit diesem Ton… da sank sie kaum merklich ein Stück in sich zusammen. “yeah… whatever…”, presste sie gequält hervor.
Sie bereute es gesprochen zu haben. Und das er sich dazu genötigt fühlte freundliche Worte an sie zu richten… Nervös fuhr sie sich über den Nacken und setzte dann schnell den Krug an die Lippen um nichts weiter und nichts falsches sagen zu müssen.
Rika lächelte: “Natürlich höre ich zu, wenn ich eine Frage stelle. Danke für deine Worte das war sehr mutig von dir... “, sie warf einen kurzen Blick auf Ramona und schmunzelte. “Das war auch sehr mutig von dir Ramona..”, lächelte sie aufmunternd und legte sich anschließend nachdenklich einen Finger an die Wange: “Wisst, ihr.. mir sagte man, dass Lebewesen Dank, Lob und Bewunderung annehmen dürfen und auch sollten. Selbst, wenn diese nicht der Wahrheit entsprechen. Dieser Art von Worte peinlich berührt abweisen kann man natürlich tun, aber nicht jeder versteht das.”
Ramona hob kurz entsetzt den Blick, dann wechselte ihr Ausdruck schnell in diesen düsteren Vorwurf, ehe sie wieder den Kopf senkte: “Aye ma’am.”“ Ich scheine ein Talent zu entwickel euch gegenüber nicht unbedingt die Richtigen Worte zu finden Ramona” : bemerkte Molar relativ trocken als er Ramonas Reaktion bemerkte. Ich werde es vielleicht lernen zu schweigen. Manchmal , und ich fürchte da bin ich so wie die meisten Männer, vergesse ich wann stille angemessener ist.
Wieder fiel ihm dieses Lehrer Schüler Verhältnis zwischen Rika und Ramona auf. Nun, wenn dem so war hätte Ramona durchaus an schlechtere Lehrmeister geraten könne. Auch wenn… Nun die priesterin der Drachen konnte, da war er sicher auch eine Strenger Meister sein.
Er drehte sich zu Rika und murmelte vor sich hin: “ Heute dachte ich noch ich treffe Reuben, besorge mir etwas Pergament in guter Qualität von ihm und bewege ihn dazu für einige Zeit seine Unterkunft zu verlassen und mir Gesellschaft zu leisten.Einer von vielen Tagen eben. Wer hätte Gedacht dass mein Tag sich stattdessen so entwickeln würde. Sagt mir bitte, sind es Fragen aus einer Laune heraus die heute gestellt werden, oder , und vergebt wenn ich es bei jemandem mit euren Gaben für möglich halte, folgt ihr einem bestimmten Zweck damit?"
Rika wollte antworten, aber Ramona seufzte als ob sie etwas sagen wollte.
“Nein.. das ist es nicht..”, murmelte sie. “Miss Illana hat schon Recht. Meistens ist mir.. Mir ist sowas… peinlich…”, gab sie zerknirscht zu und sah dabei in irgendeine Ecke damit sie niemandes blicke kreuzen musste. “Und ihr.. ihr ist das ziemlich egal.”
Mit einem Hände gehobenen Achselzucken grinste Rika breit: “Jaa. Ich erfülle durchaus einen Zweck mit meinen Worten und Fragen, aber es ist definitiv keiner der mir vorgegeben ist. Soweit ich das zumindest weiß.”, Bei den letzten Worten schaute sie betont nachdenklich nach draußen und zuckte dann abermals mit den Schulter. “Man sagte mir schon häufig, dass ich zu neugierig bin. Ich stelle Fragen und andere Antworten. Entweder kurz oder lang. Erzählen sie lang, kann ich sie einschätzen. Erzählen sie kurz, dann weiß ich sie auch einzuschätzen. Erzählen sie noch kürzer, weil sie schweigen, dann weiß ich dies ebenso einzuschätzen. Die Art wie wir mit den Antworten umgehen ist nur unterschiedlich.. denke ich. Mich berührt es nicht, wenn ich, wie sagen sie, einen Nerv treffe. Es wurde schon viel Stahl durch diesen Körper getrieben für all die Fragen die ich gestellt habe., aber es hat nichts geändert. Das was ihr sagt hat auch keinen greifbaren nutzen für mich in den meisten Fällen. Mich kümmert nur der Erhalt und kann mein Handeln daran anpassen.
Zum Beispiel ist es mir möglich auf sehr viele Arten zu heilen. Steht vor mir eine Seele die Magie fürchtet, abweist oder gar nicht dafür empfänglich ist: Dann wähle ich einen Weg mit dem mein Gegenüber einverstanden ist. Kreuzt jemand meinen Weg der alles was einem Gott oder seinen Boten ähnelt mit einer Portion Abstand genießt.. dann werde ich nicht jene Bitten die Heilung zu unterstützen. Und so weiter...
Doch wenn meine Worte und Fragen einen Nerv treffen und nicht nur ich davon lernen kann, ist vielleicht für jemanden weiteren etwas gewonnen. In diesem Fall habt ihr beide doch mindestens etwas voneinander gelernt, denke ich. Ich weiß es natürlich nicht, dies müsstet ihr mir dann sagen.”
Dann tippte Rika sich grüblerisch gegen die Wange. Diese Verbindung die der Smutje einfiel war so nicht gegeben. Rika erfüllte einfach nicht die Normen, die Wesen sonst unterstellt waren. Sie war häufig Lehrer, häufig Meister. Wenn es um das eine geht, dann war sie sehr streng. Sie wusste aber auch, dass Fehler natürlich sind. Dennoch sah die Priesterin sich selten als dieses. Sie würde immer Schüler sein, denn es gab so viele Welten, Kulturen und Wesen da draußen… Alle so unterschiedlich und faszinierend.. und doch in ihrem Kern gleich.
Rika wollte diese ganzen Titel nie. Sie trug die Verantwortung der Positionen und hielt die Erfüllung ihres Sinnes und Zweckes hoch. Zuletzt, als sie offiziell zur Priorin der Stadt Aldradach erhoben worden ist war es deutlich gewesen wie ihr diese Sachen passierten:
‘ “Hiermit verkünde ich im Namen der Obersten und zu unserer hellsten Freude die Ernennung von Rika Illana zur Priorin der Stadt Aldradach!”
Die anwesenden Aldradacher und auch die Gäste der Lager haben angefangen zu jubeln. Sie beglückwünschten die Tempel Priesterin zu ihrem Amt und applaudierten wild und lang. So lange, dass Rika sich dazu entschied sich irgendwann zu setzen, damit die Anwesenden endlich wieder damit aufhörten.
“Rika, ich freue mich, dass du die Wahl angenommen hast.”, grinste Zenobius, der Richter der Stadt, ihr laut zu.
Darauf hatte Rika dann sehr verwirrt geantwortet: “Wahl? Ich hatte keine Wahl!”.
Alle um sie herum lachten. Ein paar bemerkten einen besonderen Witz darin, denn die Welt befand sich unter Blauer Herrschaft…’
“Mein Plan für heute war, dass ich mit Kain und Titu Stoff kaufe. Jetzt sitzen wir hier. Und ich entschuldige mich dafür, dass deine Pläne durchkreuzt wurden. Ist die Änderung denn noch zu deiner Zufriedenheit geschehen? Und ich habe ich noch mehr Fragen! Zum Beispiel: Was esst ihr am liebsten? Wo geht ihr am liebsten hin? Was ist es, dass ihr gerne tun wollt und für euch im Moment unerreichbar erscheint? Seid ihr dem Tag, oder der Nacht zugewandt? Seid ihr glücklich?”Es war selten und oft erfolgte es in Momenten die anderen Unangemessen erschienen, selbst die Capitana hatte sich Sarkastische Reaktionen darauf nicht immer verkneifen können, doch ab und an hörte man ein kurzes lautes herzhaftes Lachen von Molar. Hier, in diesem Raum voller Wunder in dem er sich auf seltsame Weise entspannt fühlte ließ er es einfach geschehen. Oh Loah, was für ein Genuß.
“ No Hard Feelings.. ihr alle habt es zu einem deutlich interessanteren Tag gemacht und Reuben wird auch an einem anderen Tag verfügbar sein. “ Wie so oft begann er die Sprachmelodien um sich herum aufzunehmen und zu verwenden. Anpassung, Einfügen, in den Hintergrund treten, etwas das seine Natur geworden war.
“Was eure Frage nach Tag oder Nacht angeht würde ich sagen ich bevorzuge den Übergang, die Dämmerung. Zwielicht , verlockend und auf seine Art friedlich. Die beste Zeit um etwas, jemanden zu jagen. Morgens wenn die Welt leer und ruhig erscheint und das Vertrauen in das neue Licht die Wachsamkeit einschlafen lässt. Abends, wenn die Schatten lebendig werden und das vergehende Licht das Auge trügt.” Er hob fast entschuldigend die Schultern .” Der Herbst des Tages hat irgendein Barde mal gesagt. Der Gedanke hat mir gefallen.”
Ramona zuckte zusammen, als Molar plötzlich lachte. Sie hatte ihn hier und da mal lachen gehört, aber nicht so. Etwas ungläubig hatte sie Rikas Worten gefolgt und scheinbar war der Smutje völlig frei damit den Gedanken von der Priestern zu folgen. Dann sah sie auf ihren Krug hinab, die Schokolade setzte sich schon ab, also trank sie schnell weiter.
Die Gastgeberin bot währenddessen Molar einen Nachschenk des Tees an. Dann hielt sie sich plötzlich kurz die Hand an die Stirn, schwang sich aus den Sessel zurück zum Schrank um dort eine geschlagene und reicht verzierte Dose hervorzuholen. "Ich habe die Kekse vergessen.", kicherte sie. Es befand sich hauptsächlich Süßes Spritzgebäck darin und in einem Trenner solche aus dunkler Schokolade. "Sie sind von Adelaiìde, sie arbeitet in der Partnervermittlung von Aldradach.", kommentierte sie in Molars Richtung und stellte diese zu ihren Gästen auf den Tisch um sich dann wieder zu setzen. "Der Herbst des Tages… Das ist mir ein neuer Begriff. Sehr schön, denke ich.", lächelte sie aufgeregt und schaute dann fragend weiter zu Ramona, ob diese auch gewillt war weitere Fragen über sich ergehen zu lassen. Rikas strahlen nach zu urteilen schien es, als würde es ihr eine unfassbare Freude machen Fragen zu stellen und Antworten zu erhalten.
Die Kanonieren hatte dieses Synonym für die Dämmerung auch noch nicht gehört. Sie überlegte einen Moment. "Starry nights… wir lagen in den Dünen.. Und Ramon erzählte mir was er alles gelernt hatte über Sterne.. Und danach ist immer der frisch gebaute Briefkasten explodiert.", antwortete sie als ob es völlig fern lag, dass die Zwillinge irgendeinen Anteil daran gehabt hätten.
Mit einem Griff zu den dunklen Keksen zuckte sie mit den Schultern: "I like chocolate.", da das sowieso schon die meisten wussten schob sie ihre Locken nur ein ganz kleines bisschen peinlich berührt vor ihre Gesichtszüge. "Naja.. Und ich gehe am liebsten... dahin wo mein Bruder ist.
Molar hatte erfreut seine Tasse nachfüllen lassen. Wieder spürten seine Hände der Wärme des Getränkes nach. Er erhob sich mit der Tasse in der Hand trat zu einem an der Wand hängenden Amulett und betrachtete es für kurze Zeit. Feinste Metallarbeit, irgendein Künstler hatte viel von seinem Können in dieses Stück gelegt. Sein Zweck war ihm unbekannt, aber die Ausführung der Arbeit bereitete ihm freude. “Ein Tag an den ich mich länger erinnern werde: dachte er: die beiden kleinen waren auf ihre Art so vollkommene Kunstwerke wie dies hier. Beat me, aber es ist Zeiten her das ich so frei gesprochen habe. “
Er drehte sich um als Ramona den Briefkasten erwähnte. Gar nicht so leicht das was sie der Welt zeigte mit der Frau überein zu bringen die in diesen Worten beschrieben wurden.Langsam ließ er einen schluck Tee im Mund kreisen. Die frische der Zitrone, eine Bitternote wie von ihrer Schale das schärfere aber unaufdringliche Aroma des Pfeffers. Auch das ein Kunstwerk für sich.
Er nahm wieder Platz sah Ramona und Rika an und machte mit der Linken eine eher Hilflose Geste. “ Das mit der Lieblingsspeise ist schwer. Für mich schwer. Fleisch? Ich mag die Textur den Biss seinen Duft. Wenn es gut ist ohne Gewürz. Der reine Geschmack von Fleisch, seinen Säften. Die einfachsten Dinge, Kartoffel und etwas Butter. Solche Dinge mag ich.” Er griff sich ein Stück von dem Spritzgebäck und kaute darauf. “ Der Rest? Der Rest an Kochen ist Verführung”.Er grinste: “ Und es gibt Tage da ist mein Lieblingsessen einfach etwas das ich nicht selber zubereiten Musste.”
“Wieso explodieren bei euch Briefkästen?”, fragte Rika interessiert nach und konnte sich das wohl nicht ganz vorstellen.
Ramona zuckte mit den Schultern. Ein höhnisches Schmunzeln lag auf ihren Lippen: “Rache am Dekan. Nachdem Ramondis aus Singapur zurück kam hat er dann Feuerwerk mitgebracht. Man… das war awesome. Der Dekan hatte da gerade einen Blechkasten hingestellt.. … Boom”, begeistert führte sie dabei mit beiden Händen eine kleine Explosion nach. “Braucht mindestens 3 Stück. Sah aus, als hätte der Blitz eingeschlagen. Könnte an den 9 Stück liegen die wir reingesteckt haben.” Ramona lachte selten und wenn, war es meistens ein verächtliches oder aus Schadenfreude heraus. Letzteres war leise zu hören. “War ziemlich awesome.”, meinte sie dann andächtig und nahm sich den nächsten Keks.
Rika kicherte. Ja, sie konnte sich das vorstellen. Als Ramondis sie zuletzt aufgesucht hatte und ihr eine geschlagene halbe Stunde davon erzählte, dass Ramona gerade die Ausstattung eines Kanonendecks plante war er noch viel unbändiger in seinen Erzählungen gewesen.Sie lächelte, als Molar sich für eine kurze Zeit erhoben hatte um sich der Kleinigkeiten zuzuwenden die dort an der Wand hingen. So viele Gaben. Nicht viele entlohnen Rika bei barer Münze. Die meisten geben ihren Dank in Form von Worten. Viele Krieger jedoch machten es sich zur Aufgabe sie zu entlohnen, indem sie in den vielen Schlachten die schon geführt wurden ein Auge auf ihre Unversehrtheit hatten. Und wieder andere… Schafften oder Gaben ihr solche Werke. So viel wurde ihr schon gegeben. Manchmal.. ist es schwer dies zu händeln. Nun, so lange wie diese Werke bei ihr verweilten hatte sie nun Platz diese auch würdig aufzubewahren….
Als Molar dann darüber erzählte was denn seine Leibspeise ist, wunderte sich die Magierin.
“Verführung?”, fragte Rika und legte den Kopf schief. “Ich wusste nicht, dass kochen auch ein Akt der Reproduktion ist. Welcher Rasse gehört das an?”
Ramona verschluckte sich fast an ihrem Keks.Ein Ausdruck reiner Freude stand in Molars Gesicht als er vorsichtig fast Andächtig die Teetasse abstellte, die Hand an sein Gesicht hob und losprustete. “Ver...Verzeiht..Ri..Rika “ brachte Er hervor… Ich.. ichhhh… oh ihr Loah..” Mit nicht geringer Anstrengung zwang er sich zum Durchatmen .” Das war.. ich habe mich.. wohl ungenau.. ausgedrückt. Iiichh” ein weiterer tiefer Atemzug. Obwohl, Ein gutes Essen, Wein oder ähnliches, soll ja durchaus hilf… hilf...hilfreich sein Mann oder Frau ein wenig geneigter für , sagen wir annäherungen, zu machen.” Ein weiterer tiefer Atemzug und Molar schüttelte sich einmal.” So gesehen könnte das wohl für die meisten Spezien zutreffen. “ Eigentlich meinte ich eine Verführung der Sinne,Farbe, die Art wie sich etwas im Mund anfühlt. Aromen, ein Duft. Alles dinge mit denen der Koch spielt, alles Dinge mit denen wir dazu Verführen wollen neues zu kosten oder altvertrautes anders zu erleben . Und um eine weitere eurer Fragen zu beantworten, wenn das funktioniert bin ich dem was man Glücklichsein nennt wahrscheinlich recht nahe. " Nach einem weiteren fast keuchenden Atemzug lehnte Molar sich zurück. Für einen Moment schloss er die Augen und wenn man bereit war über die Art seiner Kleidung und die offen getragenen Waffen hinweg zu sehen wirkte er geradezu Friedlich. Wer ihn so erlebte mochte an manchem was über ihn erzählt wurde Zweifeln. Das dieser Molar in Aldradach vom Stadtrichter vor Gericht als " angesehener und ehrbarer Bürger" bezeichnet worden war wurde allerdings plötzlich Glaubwürdig. Der Schatten, das Werkzeug zeigte an diesem Tag Seiten seiner Natur die selten so ausgeprägt zum Vorschein kamen. Molar Der Diplomat, der Gastgeber, der Mann der sich durchaus auch in der Gesellschaft bewegen konnte war Sichtbar geworden.
Ramona, die nebenbei versuchte einem Erstickungstod zu entkommen starrte fassungslos Molar an. Zwar war sie nicht alleine damit gewesen, dass Rikas Frage einen Off-Guard erwischte, nein, er hatte gerade seinen Spaß. War das so? Hastig trank sie ihre Schokolade leer um ihre Kehle frei zu bekommen. Beim fünften Räuspern war es überstanden, und Molar konnte auch wieder fließender sprechen.
Einige Sekunden sah Rika besorgt aus. Zum einen, weil Ramona sich wohl an ihrem Keks verschluckt hatte und zum anderen, weil ihr Gegenüber scheinbar auch Schwierigkeiten hatte vernünftig zu Atmen. Dann aber erkannte sie, dass es wohl nur lachen war. Lachen ist etwas gutes. Über die Freude des Wesens kicherte Rika begeistert. “Ah, ich danke dir für die Spezifikation. Kann es sein, dass dieses Sprichwörter “durch den Ma-”, nein, “Liebe geht durch den Magen”, davon abgeleitet ist?”, sie giggelte. “Es ist gut zu hören, dass du diesem Zustand zumindest nahe kommst, denke ich.”, lächelte sie warmherzig.
Immernoch ungläubig schüttelte die Kanonierin ihren Kopf, stand auf und drehte ihren Stuhl um, damit sie sich breit breinig darauf setzen konnte. Mit skeptischen Blick schaute sie zu Molar, als sie ihre Arme über der Lehne verschränkte. “You’re weird fella.”“ Thanks i think : beschloss Molar die Bemerkung als ein Kompliment zu nehem, konnte sich jedoch nicht verkneifen anzufügen: You have no Idea in how many Way`s “ “ Liebe ach Liebe: Molars stimme bekam einen spottenden Unterton: so ein großes Wort. Lust verstehe ich die Liebe zu einer Arbeit die man so gut ausführen möchte wie man kann, selbst dann wenn es sich auf Messerarbeit bezieht. Das Reicht für mich.Alles andere macht das leben so Kompliziert” Er wusste das was er da sagte nicht vollkommen der wahrheit entsprach.So gut wie er auch wusste dass Ramona diese Aussage nach ihrem Gespräch in der Küche nicht ganz für voll nehmen würde. Rika? Rika kannte ihn nicht wirklich lange, aber bei einem Wesen wie ihr wusste man nie. Trotzdem zählte er darauf dass sie ihn damit durchkommen lassen würde, oder eben nicht. Was passieren sollte würde passieren.
Ella, seine Tochter, sein Blut, wenn es jemanden gab für den selbst Er Liebe empfand, oder zumindest etwas das dem sehr nahe war dann für Sie. Vor zwei Jahren erst waren sie im Tempel der Drachen gewesen und hatten gemeinsam geopfert, er hatte denen im Wandel denen er traute sein Kind gezeigt und Schutz eingefordert, die die mit ihm im Dolch gearbeitet hatten behielten sie im Auge, selbst vor Gericht hatte er sie Anerkannt und zu einer Bürgerin von Aldradach gemacht. Auf seine Art hatte er alles getan was er konnte um ihr Wohlbefinden zu gewährleisten. Ja, vielleicht war das tatsächlich etwas wie Liebe.
Er nippte an seinem Tee, griff nach einem zweiten Keks .
“ Mal überlegen.. was hatte euch noch interessiert, einen Ort an den ich will? Er sah Ramona von der Seite an. Das alles hier wurde langsam sehr persönlich. Aber hier an diesem Ort, heute gingen sie auf eine Art offen miteinander um wie sie es vorher nicht getan hatten. Und wer weiß ob das draußen… in der Welt… “
“Lasst mich Nachdenken. “
“Denke du ruhig nach. Aber ja: Liebe ist kompliziert, das ist wahr.”, bestätigte die Priesterin mit einem Kopfnicken. “Gefühle Körperlicher Natur… kann ich weitestgehend verstehen. Die Emotionen der Lebewesen sind faszinierend. Ich würde ja sagen, dass es ungewöhnlich ist Liebe zu einem Handeln oder einem Objekt zu empfinden, aber… die Jahrhunderte haben mir die seltsamsten Begegnungen gebracht und mich eines besseren belehrt. ”, lachte Rika und lächelte dabei schief.
Ramona hob die Augenbraue: “Hatten Sie sich nicht mit Picard verlobt?”
“Wenn man es so sehen möchte: Ja, durchaus. Ich finde es gemeinhin interessant zu was ihr alle fähig seid und wollte es mir genauer anschauen. Manche Experimente muss man selbst durchleben.”, sie zuckte mit den Schultern.
Ramonas blinzelte. Sie wirkte wenig überzeugt und irritiert davon wie selbstverständlich Rika das von sich gab. Colgajo war vielleicht ein seltsamer Kautz, Miss Illana hingegen…“Und wie ist es mit dir, Ramona? Bist du glücklich und hast du etwas vor?”
Zum Glück hatte die Seefahrerin ihren leeren Krug weggestellt. Er wäre ihr wohl abhanden gekommen. Sie hatte sich sicher gefühlt, weil der Smutje neben ihr so munter mit der Priesterin plauderte. Ramona dachte, sie wäre damit fein raus nicht weiter auf die vorhin gestellten Fragen eingehen zu müssen.
Sie legte ihre Wange auf ihrem Arm ab und schaute zur Seite weg; “Dunnow…”, murmelte sie zurückhaltend.
“Dunou? Liegt das in deiner Welt?”, fragte Rika mit schief gelegtem Kopf.
Ramonas Wangen wurden heiß: “N-nein… das.. ist nur ein anderes wort für: weiß nicht.”
Rikas Kopf wanderte auf die andere Seite: “Was weißt du denn nicht? Was du tun möchtest, oder ob du glücklich bist?”
Das bisschen was man von ihren Augen noch erkennen konnte sah hilfesuchend zu Molar: “Think faster.”Ein Teil von Molar hätte Ramonas Antwort zu gerne gehört.Mochte Falsch sein hier Einzugreifen. Aber er musste, seine Stimmung hatte sie in diese Situation gebracht.Wenn er ihr ein wenig Zeit kaufen konnte war das nur Fair. Manchmal muss man vor seine Kameraden stellen.
“ Verzeiht wenn ich euch unterbreche. Ramona. Rika hat eurer Erfahrung nach je ein Mensch außer vielleicht ganz kurz, gewusst das er Glücklich ist? Mag an mir liegen aber irgendwie hatte ich immer den verdacht wir wissen das meistens erst hinterher?” Mit halb geschlossenen Augen sah er in einen der Globen die diesem Raum Licht spendeten.” Was vielleicht sogar eine Antwort ist.. Der vor Molar war hatte einen Ort den er gerne aufgesucht hat. Kein Ort den Man Schön nennen würde. Jedenfalls die Meisten nicht. SEIN Ort. Etwas von ihm, in ihm war hier Glücklich, ist in gewisser Weise hier geboren, erschaffen worden. Etwas von ihm das in der Welt nicht sein sollte.. durfte?.. konnte hier … Atmen?...” Es fiel ihm schwer wirklich die richtigen Worte zu finden um zu beschreiben wovon er Sprach. Keine Namen nennen, den Ort nicht preisgeben, trotzdem versuchen ein Bild zu beschreiben das seinen Zuhörerinnen Sinnvoll erscheinen konnte. “Damals hat er nicht verstanden das er hier Glücklich war. Erst als der Ort unerreichbar wurde.” Heute… Molar will..Molar kann nicht zu diesem Ort zurückkehren.Ist nicht sein Ort Vergangen.. Und trotzdem .. “ Einen Herzschlag lang ließ er zu das die Sehnsucht, die Gier wieder in seinen Augen zu erkennen war.
Beim sprechen hatte er seinen Flachmann nun doch hervorgezogen nahm einen Tiefen Schluck und während er den Alkohol im Mund bewegte um die betäubende Wirkung noch zu verstärken bot er Ramona mit einer Geste die Flasche an. Gleichzeitig blickte er zu Rika, hob die andere Hand in Richtung Mund und machte eine Geste die wohl so etwas wie : “ Einen kleinen Moment bitte. ” bedeuten sollte.
“What gives.”, hatte Ramona nach einigen Sekunden des Zögerns gemurmelt und nach dem Flachmann gegriffen. Sie war dem Offizier ein paar Sekunden dankbar gewesen, dass er für sie einsprang. Ihr Zeit verschaffte. Doch das alles hier war seltsam intim. Und jetzt nachdem sie seine für sie wirren Beschreibungen hörte von seinem Ort fühlte sie sich tief beunruhigt. Und bereute ihren Hilferuf. Sie sah in die Flaschenöffnung hinein. Alkohol… Dann trank sie.
Rika hörte sich ruhig an was Molar versuchte zu beschreiben, dann seufzte sie mit einem Lächeln.
“Glück… ist vielfältig. Es hat abertausende Facetten. Glück ist ein Gefühl. Glück ist eine Emotion. Glück kann ein Wunsch und ein Traum sein. Glück findet sich an Orten, seien es Länder oder ein Wesen... Glück ist eine Erinnerung und auch das Vergessen. Solche die.. meist erst im nachhinein erfahren ob sie glücklich waren sind jene die vieles erfahren haben. Sie vergleichen ihr Jetzt mit dem Damals. Ein Punkt in ihrer Zeit. Ich kann dir nicht beantworten wie viele es waren, aber.. es hat sie gegeben. Und es finden sich immer noch welche. Ihr beide kennt zum Beispiel jemanden den ich erst vor ein paar Monden gefragt habe, ob er glücklich ist und er hat es bejaht… Glücklich sein passiert, wie auch immer es geschaffen sein mag.
Molar, ich weiß, dass Schönheit im Auge des Betrachters liegt, aber wenn dieser Ort von dem Molar redet, Glück in sich birgt, dann ist das Molars Glück, so lange wie Molar und... der davor so darüber entscheidet....”, sie hob und senkte die Schultern: “Warum sollte es dann nicht so sein? Genieß es.”Ramona setzte den Flachmann ab und verzog das Gesicht. Nur der Ganz grobe Unfug der Family hatte sie dazu bewegt ein alkoholisches Getränke wegen seines Geschmacks zu trinken. Alles andere kippte sie herunter um es hinter sich zu bringen. Das unangenehme Prickeln blieb auch hier. Schmeckte das hier schlimmer als der Kraken aus der Taverne? Sie wusste es nicht. Aus Gewohnheit heraus, wechselte sie von Rechts auf die Linke Hand um dem Offizier seinen Flachmann wiedergeben zu können.
“Thanks… an’ sorry… I guess…”, hauchte sie leise und rieb sich dann über den Arm. Glück…Jetzt war es an Molar verwirrt zu blicken .. Sorry? ..Wofür entschuldigte Ramona sich?Er zuckte die Schultern: “ Be my Guest.” Willensanstrengung war Nötig damit sein Blick nicht zu ihrem Arm glitt. Sie wollte nicht geschwächt gesehen werden . Und das konnte er Respektieren. Welche Entscheidung hatte sie getroffen und welchen Preis zahlte Sie dafür? Es mochte ihm nicht zustehen das zu hinterfragen, aber alles in ihm wollte genau das. Rika hatte gesagt der Arm wäre auf “ Herkömmlichen “ Weg nicht zu heilen. Für ihn hieß das es musste einen Weg geben oder es konnte einen Ungewöhnlichen Weg zur Heilung geben. Gut vorstellbar das er sich irrte, aber was wenn nicht ? Aber sich Ramona Aufdrängen würde nicht funktionieren.Sie war stolz. Sie scheute jetzt schon vor Nähe zurück. Was würde erst geschehen wenn er sie so etwas fragte, so etwas Anbot? Ihr Bruder hatte sich einmal um Hilfe zu erhalten an ihn gewandt.Wusste Ramon was mit seiner Schwester los war? Würde Er eventuell bereit sein ein weiteres mal …? Aber was wenn nicht mal er bescheid wusste. Sie liebte ihn, würde sie ihn damit belasten oder ihn schonen? Loah, kreisende Gedanken sind echt nicht Hilfreich.
Seine Blicke zuckten zwischen den beiden Frauen hin und her.
Er stand auf und legte die Hände hinter den Rücken um sich zu strecken. Dann, sehr langsam streckte er die Arme gerade soweit neben dem Körper aus das für einen Erfahrenen Menschen wie Ramona zu erkennen sein musste das er keine Chance hatte rechtzeitig in seinen Waffengurt zu greifen sollte sie sich ihrerseits entscheiden ihm eine Lektion zu erteilen. Fingerspitzen lösten zwei Bänder die um seine Handgelenke gebunden waren und mit einem hellen Geräusch fielen zwei Wurfmesser zu Boden.
“ Ich kann das nicht.Ich kann nicht so tun als ob ich nicht sehe das etwas mit eurem Arm FALSCH ist. Es tut mir Leid. Was beim Dunkeln geht hier vor? “ Er sah keine der beiden Frauen direkt an “ Wenn ihr Ramona nicht helfen könnt Wer oder Was dann? Sagt es und ich Schweige und werde nicht mehr darüber Reden. Sagt es und ich gehe um uns allen diese Peinlichkeit zu ersparen die ich hier gerade verursache. Sagt es ist unmöglich und ich gebe Ruhe. Aber wenn es möglich ist... “ Er wandte sich Ramona zu und mit einer Stimme so Kalt und Ruhig wie er sie sonst nur verwendete wenn er ein Leben beendete fuhr er fort.: “Die Family ist kein leeres Wort, was immer andere sagen oder Denken selbst was ihr davon haltet bedeute dabei nicht viel, für MICH gehört IHR zur Family gehört Ramon zur Family. Ihr Bittet nicht um Hilfe müsstet nicht einmal Bitten, Fordert Verdammt noch mal einfach ein was euch Zusteht. “
Sein Kopf sackte nach vorne und er sah nach unten. Was immer nun Geschehen würde sollte geschehen. Sein Angebot hatt er gemacht. Zeit für Andere eine Entscheidung zu treffen.
Zuerst war Ramona.. einfach nur verwirrt. Sie hatte sich nichts bei seiner Bewegung gedacht, bis er an Bändern nestelte. Sie hatte den Mann nicht so eingeschätzt, dass er grundlos oder aus realer unachtsamkeit seine Wurfmesser zu Boden fallen lassen würde.
Das war der Erste Part der ihr Skepsis einhauchte. Aber das was er dann sagte ließ sie sich schneller gerade hinsetzen, als sie denken konnte. Ein Stummes: “Was zum”, formte sich auf ihren Lippen, als sie ihm zuhörte. Und mit jedem Wort das er Sprach wuchs ihre Verwirrung. Ihr Arm? Ihr helfen? Ramona warf einen fragenden Blick hinüber zu Rika, die schaute aber einfach nur zu Molar auf und wirkte fast schon belustigt.
Und dann erwähnte er die Family. Ihr wurde erst heiß und dann kalt.
Sie stand langsam auf und hob den Stuhl mit der Rechten zur Seite - aus den Weg. Ihre Linke ruhte auf dem Griff ihres Langdolches. Während sie da stand, den Kopf etwas zur Seite gelegt überlegte sie. Beschaute sich den Offizier der Ambassador mit kühlem und berechnenden Blick.
“Bullshit.”, sprach sie langsam und versuchte das Zittern zu unterdrücken. “Ich.. bezweifle, dass das was sich Commander Reed dabei denkt dir egal ist. Die Ruby gehört zur Family. Aye. Ramon gehört zur Family. Aye. Es gibt zwei Personen die dazu nicht gehören: Brandon, der aufgrund seiner Bande zu McKentzie ihm treu ist.. und ich. Ganz explizit, Order von Commander Reed. Fine with me.”, antwortete sie unterkühlt. “Wüsste aber nicht, was das mit meinem Arm oder irgendwelcher Hilfe die ich benötigen würde zu tun hat.”
Sie warf einen verachtenden Blick zur Priesterin: “Was haben Sie ihm gesagt?”“Nicht viel, außer dass ich ihm die Hoffnung nehmen musste, dass dein Arm auf herkömmliche Methoden wiederherzustellen ist.”, lächelte Rika und wirkte selten so unbeteiligt an dieser Szene wie jetzt.
Ramona atmete langsam und hörbar aus. “‘‘that so…? fine.”. Sie rieb sich mit den Fingern zwischen den Augen. “Man.. weder habe ich den Willen noch das Recht irgendetwas einzufordern. Musste mir genug scheiße anhören und habe selber ziemlich verkackt. Diese ganze Offiziersscheiße, glad it’s over. Too many shitheads.. can’t trust a fly.”, fluchte sie und sah dann wieder zu Molar. “Srsly Molar, it’s fine. I-I…”, verlor sie das Wort und sah dann selbst zu Boden.
“Miss Illana?”
“Ja, Ramona?”, antwortete sie liebevoll.
“Könnt ihr alles so machen, dass es… wieder so ist wie früher?”“Natürlich.”
“Wie lange würde es dauern?”
“Ein paar Sekunden.”
“Was kostet es?”
“Viel.”
Ramona schwieg.
“Molar möchte, dass dein Arm wieder in Ordnung ist. Er hofft es für dich, und scheinbar würde er auch andere Wege gehen wollen, nicht wahr, Molar?”, fragte sie lächelnd.
Ramona schüttelte den Kopf: “Ich will es nicht.”, antwortete sie zähneknirschend und sah dabei Molar an. “So.. it’s fine, ya hear? Keine Ahnung wieso ausgerechnet dir das auffällt und warum ausgerechnet dich das kümmert. Aber…”, sie stockte und fluchte und sah jetzt tatsächlich ernsthaft wütend aus:
“Schau mir in’s Gesicht und denk dir einfach, was mit dem Rest ist!”, sie legte den Kopf etwas schief und hielt sich bebend für ein paar Sekunden das Haar aus ihrer Rechten Gesichtshälfte, damit die Narben die sie sonst darunter versteckte zu Tage kamen.“Erasing that.. it..”, ihr Blick verlor sich jetzt auch am Boden.. “Bringt nichts… ändert nichts an Ramons Schuldgefühlen.. nichts an meinen… ändert die Vergangenheit nicht… ändert… gar nichts…” Sie verschränkte nun fest die Arme ineinander. Ihre Gedanken rasten. Sie hätte überhaupt nichts davon sagen dürfen. Das wusste sie, aber selbst… selbst dann wenn das hier nur eine Scharade von Colgajo gewesen ist um sie aus der Reserve zu locken… selbst dann….
Molar hatte nur geknickt als Rika fragte ob er bereit war andere Wege zu gehen. Das Tier kannte nur Flucht oder angreifen. Der Mann hatte vor Jahren entschieden das Flucht nicht in Frage kam.
Sein Blick glitt über die Narben die ihr Gesicht zeichneten. Sollte sie Schrecken oder Ablehnung von ihm erwartet haben so musste er sie Enttäuschen. Nicht einmal Mitgefühl lag in seinem Blick. Er sah einfach nur den Menschen der vor ihm Stand. Langsam sehr langsam nickte er erneut. " Die Menschen vergessen das Ihr Schatten Augen und Ohren hat" : wiederholte er etwas das er Heute schon einmal gesagt hatte. Vergessen das ich gewohnt bin genau die Dinge zu sehen die ich nicht sehen soll. Die Menschen vergessen das ich nicht nur ihr Schatten bin. Wenn Ihr Ramona sagt ihr gehört nicht zur Family dann akzeptiere und Respektiere ich das.Wenn ihr Wütend und Enttäuscht von uns seid akzeptiere ich das. In vielen Dingen lasse ich zu das andere für mich entscheiden. Doch kein Comander, nicht einmal die Capitana entscheidet wen ich als Ebenbürtig anerkennen. Wer mein Feind ist und wer nicht. Und EUCH erkenne ich als Ebenbürtige an. Solange ihr mir nicht ausdrücklich das Gegenteil sagt seid ihr niemand den ich zum Feind will. . So einfach ist das.Musste euch dieses Angebot machen, alles andere wäre nicht richtig gewesen. "
Schlagartig füllt sich seine Stimme mit bitterer Wut." Feldor, Visconti, McKenzie und so viele mehr.. Verbündete Freunde, Männer und Frauen mit Fehlern aber sie haben uns vertraut. Reed? Wollen wir wetten wann Reed geht? Sehe ich nicht wessen Launen wieder und wieder Bündnisse zerstört haben? ICH bin die verdammte Family, ICH" Jetzt schrie er fast und Tränen strömten über sein Gesicht. " Geht zu ihnen und fragt ob Pyro mir die Treue hält oder der Ambassador, fragt die Mannschaften, selbst die Kapitäne selbst Darakh wem sie wohl vertrauen würden sollten sie sich entscheiden müssen. ICH muss nicht fürchten alten Freunden und Verbündeten zu begegnen, wenn ICH ihre Lager betrete zieht niemand eine Waffe. . Denn jeder einzelne Weiß MEIN Wort hat wert. " ruhiger jetzt aber immer noch erkennbar aufgewühlt." Ich bin der der bleibt wenn jeder gegangen ist, wenn Sie wieder Ihre Welt zum Einsturz gebracht hat , ich kann nicht anders. "
Molar bebte am ganzen Körper. Mit einer Hilflosen Geste sah er Ramona an und flüsterte. " Vergebt mir, ich habe euch verletzt und das habt ihr nicht verdient. "
Was sollte Rika sagen, wenn sie jemanden erklären musste was hier gerade vor sich ging? Übliche wäre wohl ein: Wir haben uns unterhalten, dabei Tee und heiße Schokolade getrunken. Und dann tranken sie etwas anderes. Jetzt weint eines und das andere ist wütend. So, oder so ähnlich wäre wohl ihr Stand in aller Kürze und würde nur mehr Fragen aufwerfen. Doch dieser Moment gebürte ihren beiden Gästen. Bis auf die paar Fragen würde sie sich hier nicht involvieren müssen. Sie würde warten und so lange die Regenbogenartigen Lichtlein an den Wänden betrachten…
Sie vergessen, dass er Augen und Ohren hat. Sie vergessen, dass er mehr oder anderes mitbekommt, als sie ihm glauben machen wollen. In Gewisser Hinsicht vergessen sie dann doch auch, dass er dann auch seine eigenen Meinungen bildet über das was er sieht und hört. Er hatte seinen eigenen Kopf.
Fuck. Sie verstand es.
Überrascht hebt sie den Kopf und wich instinktiv einen Schritt zurück. Die Hände aus Gewohnheit über ihren Waffen schwebend. Doch sie sah nur einen in die Jahre gekommenen Mann wüten. Es brauchte einen Moment bis sie ihren Schreck abschütteln konnte.
Ramonas Haltung entspannte sich. Zwar ruhte ihre Linke auf ihrem Dolch, aber das bedeutete nichts. Etwas was viele bis heute nicht gelernt hatten. Sie fuhr sich kurz nervös über den Nacken. Was soll sie sagen? Kurz schweifte ihr Blick zu Miss Illana hinüber, die schaute aber betont interessiert die Lichtflecken an der Wand an. Die Ärztin würde wohl keine Hilfe sein in diesem Moment.Also nahm sie ihren Mut zusammen, kam mit zwei vorsichtigen Schritten näher und berührte ihn ganz kurz an der Schulter und machte dann sofort wieder den Schritt zurück: „Well.. schaut.. eher aus als wärest du.. verletzt.“, murmelte sie und ihr Mundwinkel zuckte kurz als hätte sie versucht aufmunternd zu lächeln.
Abermals fuhr sie sich über den Nacken. Was soll sie sagen?: „Ehrt dich, dass du dich kümmerst... Ramon hatte davon erzählt... Bist der Geschenkemaat, hat er gesagt... Spricht in Bewunderung von dir... Bist wohl auch mehr.. versteh ich nicht... Werd ich nie.. hab's nicht so mit Vertrauen.. ya know? Umm.. “
Sie schwieg kurz.
„um.. I.. woudn't go so far.. was Reed angeht. Ihre Entscheidung. Bin eher.. der Typ für Befehle empfangen. Macht die Welt klar... ya know? Ich kann trotzdem.. nachvollziehen was du zuerst gesagt hast.. passiert mir auch.. Ständig... aber weil ich selten rede.. 'glaube sie haben alle vergessen wen sie damals angeheuert haben.. Was dich angeht.. weiß nicht, bislang allright. Magst deine Leute, magst Reed… Weiß aber nicht was dein Wort wert ist, woher auch“, sie legte nachdenklich die Hand über ihren Mund. Sie wünschte sich Ramon wäre hier. Er hätte gewusst was zu sagen und wie sich zu verhalten ist in solchen Momenten. Wie immer. Wahrscheinlich war sie hier auch schon wieder übereifrig mit ihren gestammelten Wörtern.„'weiß nicht, warum ich dir ebenbürtig sein sollte... Mach nur Ärger. Hast mich auch nicht verletzt. Hast nur komische Fragen gestellt... I..“, kurz fuhr sie sich über das Gesicht und verschränkte dann die Arme ineinander. „’Seh dich nicht direkt als Feind.. will keine Feinde. Hatte genug davon gehabt für den Rest meines Lebens..“, ihr Gesicht verdüsterte sich kurz und wieder überlegte sie lange. Dann schüttelte sie den Kopf: „Sorry… Bin aufgeschmissen ohne Ramon.. er wüsste dich zu trösten und aufzumuntern.“
“ Ihr.. Ihr kämpft wenn euch etwas Wert ist.Geht an alle Grenzen wenn es nötig ist. Über Grenzen. Kennt Treue.Schont euch nicht. Bleibt Mensch dabei. Habt ihr Heute bei den Kindern gezeigt.Gibt nicht viele von der Sorte in meiner Welt. Macht Ärger? Who dosent? Ebenbürtig… ähnlich .. Ist schwer in Worte zu Fassen. Nicht direkt Feind reicht für mich. “ Molar wurde ruhiger. Ein lächeln, traurig aber ein Lächeln: “ Habt schon recht, kennt mich kaum, habt keinen vernünftigen Grund mir oder meinem Wort zu vertrauen und wenn ihr sagt die Dinge sind für euch erträglich wie sie sind wer wäre da ich eure Wahl anzuzweifeln.“ Er fuhr sich mit der Hand über die Augen , schüttelte sich als käme er aus dem Wasser . “ Habt Ramon nicht gebraucht, weniger Worte bedeuten manchmal mehr.” Langsam ging er in die Knie und nahm die Wurfmesser wieder auf. “ Joder, was für ein Schlamassel. Ich habe mich gehen lassen, habe ein paar Dinge gesagt… “ Molar zuckte mit den Schultern “ Musste wohl mal Raus.”
Aus den Augenwinkeln blickte er zu Rika hinüber die noch immer die Lichter betrachtete, anwesend und zugleich auf ihre Art Raum lassend für alles was um sie Geschah.
“ Ich versichere Euch, normalerweise werde ich nicht so Laut Rika, wollte eure Gastfreundschaft nicht so vergelten. Ihr dürftet.. einiges ...gesehen haben, insofern …” :Abermals blieb ihm nichts anderes übrig als mit den schultern zu zucken: “ Nichts für Ungut.”
“I try to stay sane…”, murmelte sie unter seinem Lob und schüttelte irritiert den Kopf. “Bist nicht der einzige Schatten, der übersehen wird…”
Ramon und sie haben innerhalb sehr kurzer Zeit gelernt, dass diese Welt andere Regeln hat. Und, dass sie diese nicht verstehen. Sie fanden heraus wie verkorkst ihre Mates waren und das bereitete ihnen ernsthafte Sorgen. Keiner von ihnen wollte es verstehen, warum auch Ramona davon beunruhigt war. Ihre Schweigsame Art, das abweisende und manchmal aggressive Auftreten hatte ihr schnell übermäßiges Misstrauen entgegen gebracht und sich auf eine Art und Weise weiter entwickelt, wie Wasser das auf einen Ölbrand geschüttet worden ist. Wäre sie ein Mann - so wusste Ramona: Würde keiner ihr ihre Eigenschaften vergelten. Wie Carmello damals den Zwilingen eröffnete, dass er die Schnauze voll hat und Jonny entsorgen würde…. sein: “Ramona du hast endlich einen Grund zur Freude. Wir werden McKentzie aus dem Weg schaffen.”, hatte ihr wie so häufig gezeigt welchen Eindruck sich ihre Mates eisern erhalten wollten.. und dabei Ramonas Gedanken zu diesem Thema ignorierten. Wieder schüttelte sie den Kopf. Es hatte keinen Sinn.“Mir ist eine klar gewordene Bedeutung in.. tausend Worten lieber, als.. meine..”, sie seufzte. “Wie gesagt.. mir ist lieber die Leute reden. Geht schon klar…”, sie zog ihren Stuhl wieder heran und setzte sich erneut, die Rückenlehne vor der Brust, darauf. “so weird…”
Rika schien zu warten und murmelte ein paar Worte ganz und gar tonlos, bevor sie sich endlich wieder ihren Gästen zuwendete.
“War etwas?”, kicherte sie und winkte dann ab. “Selbst wenn ihr mich zum einschreiten gebracht hättet, hätte meine Gastfreundschaft nicht darunter gelitten. Wenn etwas so sehr an die Tore hämmert ist es häufig besser, wenn man dann Raum dafür schafft. Viele Herzen, Geister und Seelen sind bereits daran zerbrochen, weil sie nicht darüber sprechen. Andere sind daran zerbrochen, weil sie nicht mit denen gesprochen haben die ihre Gedanken umhüllt. Ihr könnt euch beide also glücklich schätzen, gesprochen und gehört zu werden, denke ich. Korrigiert mich, wenn ich mich irren sollte.”
“ Mhhm”: Das Geräusch das Molar von sich gab als auch er sich setzte klang gleichzeitig skeptisch und zustimmend.Mit leicht Zitternder Hand griff er seinen Tee und trank davon. Geist und Körper waren nach seinem Ausbruch noch nicht wieder zur Ruhe gekommen. Seine Unbeherrschtheit war ihm im nachhinein ein gutes Stück Peinlich. Er hatte keinen anderen Weg gesehen als sich Auszuliefern um sein Angebot überhaupt unterbreiten zu könne. Die Zeit würde zeigen müssen ob Erinnerungen an diesen Abend eine Kluft zwischen ihn und die Devries Zwillinge legen würde oder ob nicht. Nichts was er beeinflussen konnte. War nicht das erste mal dass er ein wenig einen Narren aus sich gemacht hatte, würde nicht das letzte mal sein. Loah hatte er diese Situation falsch eingeschätzt.
Es erstaunte ihn dass Rika die den Preis den diese Heilung gekostet hätte nie benannt hatte... verstand Sie dass eben dieser Preis ihn gar nicht interessiert hatte? Die meisten Magie wirkenden die er kannte hätten einen Ellenlangen Vortrag über Risiken seines Handelns gehalten. Nun, vielleicht wäre das passiert wenn Ramona zugestimmt hätte, vielleicht war es ihr auch einfach egal, war es ihm in dem Moment ja auch gewesen. Seine Hand glitt unter den Mantel, berührte die Knöcherne Klinge, sucht Ruhe in einem Werkzeug das er verstand. Vorsichtig und langsam zog er sie hervor, legte sie auf ein Bein und begann mit den Fingerspitzen der Rechten die Runen abzufahren.Die Waffe begleitete ihn noch nicht lange und doch war sie bereits eines seiner Lieblingsstücke geworden. Derselbe Händler der ihn mit dem Dunklen Traum versorgte hatte auch diese Klinge für ihn Aufgetrieben. Eigentlich hatte er einen Zeremoniendolch der Drow erwerben wollen, dabei war Quasi als Bonus diese Stück mit in seinen Besitz gelangt.
Ramona , selber der Schatten eines anderen. Das hatte er bisher nicht so gesehen. Stoff zum Nachdenken für einen anderen Tag.
“ Wenigstens : brach er das Schweigen: solltet ihr nicht sagen können das eure Gäste euch heute gelangweilt haben.” Ein kläglicher Versuch der Sache etwas Humor abzugewinnen, begleitet von dem nicht weniger kläglichen Versuch eines Lächelns. Doch erlaubt mir eine eurer Fragen etwas abzuändern und Euch zu stellen. Bei all der Macht über die Ihr verfügt, welches wäre da der Ort, oder ist es eine Zeit, eine Welt, die Ihr gerne Aufsuchen möchtet?”
Wo es für den Smutje ein kläglicher Versuch war, konnte Rika es aufgreifen und mit ihrem eigenen Lachen unterstützen. “Durchaus, ich habe meinen Sold daraus gezogen und etwas gelernt. Ob es einen Nutzen hat, nun das steht wie schon einmal umschrieben: frei.”, sie zwinkerte.
“Eine Frage an mich, ich habe nicht erwartet, dass ich sie empfangen darf.” Sie grinste und erhob sich aus ihrem Sessel. Es war Zeit neuen Tee vorzubereiten auch brachte sie eine Dritte Tasse die für Ramona bestimmt war. Sie soll nicht durstig bleiben.
Ramona froh, dass Molar versuchte die Stimmung abzulenken war noch etwas in Gedanken versunken. Aber es stimmte schon, Miss Illana hatte so viele Antworten gehört, vielleicht war es Zeit selber welche zu bekommen. Vielleicht würde das ihr eigenartiges Verhalten erklären. Apropo erklären. Sie schaute auf den Dolch und zuckte mit den Schultern. Die Kanonierin befand sich nicht in einer Taverne und wenn er es durfte… Sie zog ihren Langdolch und ließ ihn durch die Hände gehen. Sie hatte mehrere davon erstanden. Einen davon sofort Ramon geschenkt. Das erinnerte sie daran, dass sie immer ein Talent dafür hatte Gegenstände zu finden und nicht einmal ihr Zwilling wusste wie viele davon wirklich gekauft oder… gefunden.. worden waren.
“Bei all der Macht über die ich verfüge…”, Macht… “Was bedeutet das schon? Ich bin wohl mächtig in diesen oder jenen Punkten. Das sagen sie mir. Mit dem Titel und den Verantwortungen die ich innehalte, kann ich wohl gut von Teilen dieser Macht gebrauch machen. Wo möchte ich da gerne hin? Hmmm…”
Die Priesterin setzte sich wieder und sah nachdenklich ein. Ein seichtes Lächeln begleitete ihre Züge, während ihre Augen über ihre Umgebung glitten. “An und für sich genommen gibt es keinen Ort an den ich gerne gehen würde. Solange der Gedanke da ist, kann ich an alle Orte die mir gestattet werden. Aber es wäre niemals ein Ort an dem ich ‘gerne’ wäre. Es gibt nur Orte an denen ich sein soll und an denen ich sein muss. Ich soll dort sein, wo mich all diese Titel und Ämter hintragen, damit ich ihrer Verantwortung gerecht werde. Ich muss dort sein, wo mein Sinn und Zweck erfüllt wird. Häufig ist mir nicht in allen Facetten bekannt, ob ich diese erfülle.”, ihr Blick driftete langsam ab... “Ich muss an dem Ort sein, wo die Wesen um ihr Leben kämpfen. Ich muss an dem Ort sein, wo die Klinge mich trifft bevor es durch den Körper von Leben fährt. Dementsprechend.. sind dies die Orte die ich aufsuchen würde. Doch bleiben wir realistisch. Die Idee hinter meiner Existenz ist auf so vielen Ebenen derart… simpel, dass sie an der Realität scheitert. Mir ist es nicht möglich jedes Leben zu erhalten und mir ist es nicht möglich mich vor jedes Schwert zu werfen das ich kommen sehen habe. Also mach dir nichts vor. Macht ist ein Wort das in den Köpfen zu reichlich Verwirrung und Trug führen kann.”, sie zwinkerte mit dem Auge.Ramona runzelte die Stirn und ließ ihren Dolch sinken: “Können… Können Sie wirklich jeden Ort aufsuchen den es gibt?”
Rikas schüttelte sehr langsam den Kopf: “Fast. Tatsächlich gibt es.. Nur eine einzige Schwelle über die ich nicht gehen kann. Dieser Ort ist von manchen Göttern geschaffen, wird von Wächtern gesehen und dort wird eine jede Seele empfangen. Es gibt für mich keine Wiedergeburt und auch kein Nachleben. Diese Seite ist mir verwehrt, weil mein Sinn und Zweck sich einzig auf die Seite der hier wandelnden Seelen richtet.”, lächelte sie und wirkte traurig dabei.
Kein wie auch immer geartetes danach wenn der Körpertod zu einem kam? Selbst die Schlimmsten Kulte von denen Molar gehört hatte, und davon gab es einige, stellten ihren anhängern irgendeine Art von Belohnung oder Frieden in aussicht. Persönlich hätte er kein Problem damit gehabt wenn danach einfach nichts mehr gewesen wäre. Aber das glaubte er besser zu wissen und so wollte er sich mit Frieden begnügen wenn es so etwas für ihn gab.
Aufmerksam hatte er auf Rikas Worte gelauscht, hatte zuletzt die Traurigkeit in ihrer Stimme vernommen.
“ Welch Grausamer Gott kann ein solches Leben?! rechtfertigen? “ : entfuhr es ihm.Grausamkeiten hatte er gehört gesehen und auch selber verübt. Aber das malte für einige Augenblicke einen Schock in sein Gesicht. Fast im selben Sekundenbruchteil zuckte er zusammen. “ Ich… das war Dumm von mir..Arrogant.. solch ein Urteil steht mir nicht zu. Ist schon schwer genug die Welt zu verstehen in der ICH lebe, sollte mir nicht anmaßen zu glauben ich könnte die Eure begreifen.” Ein weiteres Zigarillo wurde hervorgeholt und zwischen die Lippen geschoben.
Rika schloss die Augen und schüttelte abermals langsam den Kopf. “Ich danke dir für dein Mitgefühl, Molar.”, als sie die Augen wieder öffnete, lächelte sie wie sie es sonst immer tat. Keine Traurigkeit und mit wachem Blick. “Ich trauere nicht darüber und ich empfinde auch keine Wut. Dir steht es frei deine eigene Meinung dazu bilden. Wahrscheinlich geht es vielen so, dass sie ihre eigene Welt selbst noch zu verstehen versuchen und dennoch auch ihre Gedanken teilen wollen zu der Welt anderer. Wenn wir keine Fragen stellen und auch sonst keine Gedanken daran verschwenden was um uns und in den Welten anderer geschieht, dann wären wir taub und blind. Ein Versuch ist kein Fehler.” Sie zuckte gleichgültig mit den Schultern.
Ramona legte ihre Stirn in falten: “Ramondis hat schon früh gesagt.. das die Welt hier andere Regeln hat.. als die wo wir herkommen.. Kann mir vorstellen.. für einen Voodoosi ist das.. schockierend.”, sie schaute dabei nachdenklich zu Molar und warf dann einen kurzen Blick zu dem Knochenschmuck und den anderen Werken die bei Miss Illana im Büro aufbewahrt wurde. “Aber.. Trollfuß hat erzählt, dass Ihr Glaube an die Drachen.. ein Kreislauf ist.. widerspricht sich das nicht?”, fragte sie irritiert und schaute wieder hinüber zu Rika.
Diese winkte lachend ab: “Nein, nein. Es kann einen Kreislauf geben und für mich steht trotzdem nichts weiter auf der Agenda. Priester sind perse Sprachrohre ihrer Götter. Und ich bin ein Werkzeug. Seht es so, wenn meine Aufgabe es ist ein Auge auf lebendige Lebewesen zu haben, dann wäre ich doch ganz fürchterlich nutzlos auf der Ebene derer die dies nicht mehr sind, oder nicht?”, sie kicherte als ob sie einen Scherz gemacht hätte. “Aber ein Kreislauf bedeutet auch, dass all jene die Gegangen sind auf die eine oder andere Art… irgendwo und irgendwann.. zurückkehren werden. So lange warte ich halt und beschaue mir, wie sie ihr Leben dieses Mal bestreiten werden.”Ramona senkte den Kopf. Ihr war das was Rika da erzählte viel zu hoch. Die letzten Monate haben die Zwillinge meistens einfach versucht sich nicht zu viele Gedanken darüber zu machen, wenn etwas anders war. Sie verstanden es nicht. Fremde Rassen und Magie.. es war alles so komisch und verzerrt. Und sie konnte einfach nicht verstehen wie Miss Illana ihnen so fröhlich von Nichts erzählen konnte. Wenn sie wirklich so alt war, wie sie andeutete.. und wenn es wirklich diesen Unsinn namens Wiedergeburt gab. Wie viel Zeit verbrachte sie dann mit Warten? Wie viele Menschen muss man verabschiedet haben müssen um derart gleichgültig darüber sprechen zu können? Das war wahnsinnig und Ramona wusste nicht was sie darüber denken und fühlen sollte.
Molar legte den Kopf in den Nacken und sah mit halb geschlossenen Augen zur Decke hinauf. Die Drachen. Harryette würde sagen die Loah in einer anderen Gestalt Er selbst war sich dessen nicht sicher.Zweien war er bisher gefolgt, war auf ihren Ruf hin auf die Dracheninsel gezogen. Im Hafen, unweit vom Durstigen Dolch gab es ein Quartier das auf ihn wartete.Manchmal gab er sich der Illusion hin das er hier seinen Lebensabend verbringen würde. Die Anhänger eines Dritten Drachen versuchten ihn zur Zeit sehr ihren Weg zu beschreiten. Und etwas tief in ihm hatte gefallen an der Idee gefunden.
So lange Existieren, zusehen wie sie alle fortgingen. Warten das, ob sie wiederkommen. Sie erneut bis zu ihrem Unausweichlichen Ende begleiten. Wieviel Kraft und Mut mussten dazu nötig sein. Schon der Verlust von zwei, drei Leuten denen er in diesem leben als Molar vertraut hatte riss tiefe Wunden. Wie es wohl sein musste vergleichbares unzählige male zu erleben? Seine Reaktion hätte wohl irgendwann darin bestanden zur Waffe zu greifen und jedem Gott, egal wie er genannt wurde den Krieg zu erklären. Wahrscheinlich aussichtslos, erschufen sich denkende fühlende Wesen doch immer wieder neue Götter, aber wer weiß am Ende konnten vielleicht selbst Götter sterben.
“ Ich habe nie darüber nachgedacht wie seltsam es für Ramon und Euch sein muss sich unter uns wiederzufinden.Hattet sicher andere Pläne und Hoffnungen, soviel war schon klar.” Er drehte den Kopf ein wenig und sah Ramona an: “ Wir haufen psychopathen sind wohl selten jemandes erste Wahl.Was wir anstellen, wie wir uns geben.” Er lächelte:” Hab wirklich nie darüber nachgedacht, sollte ich vielleicht. Ich, wir glauben das irgendwann irgendwo ein Urteil auf uns wartet. Leben nehmen ist meistens sehr sehr leicht. Daran Denken das man irgendwann einen Preis dafür zahlen wird.. DAS ist schwieriger. Menschen sterben oder leiden sehen kann zur Gewohnheit werden. Kinder? Jeder hat seine Grenze, kann Kindern nicht absichtlich ein übel zufügen. Kann die kleinen nicht leiden sehen. Wenn mein Tag kommt hoffe ich was immer Urteilt versteht das ich nur Leben wollte. ”
Langsam wanderte sein Blick zu Rika hinüber: “ Wiedergeburt macht mir Angst. Hoffe ich darf vorher einfach eine Zeit Ruhen, Traumlos, kein Denken mehr, kein Fühlen mehr, Frieden finden vor mir selbst.” Er zuckte zum wiederholten male an diesem Abend mit den Schultern. “ Könnte ich mir als ganz angenehm vorstellen.”
“Psychopathen… sind wir wohl alle.. Hab mal Ramondis Verlobte eine Amerikanische Shotgun an den Kopf gehalten und gezwungen den Ring herzugeben.. den sie trug, weil sie ihn immernoch so sehr liebte.”, sie schnaubte verächtlich. “ ‘n Scheiß hat sie.. dafür hat Ramon Thomas fast am Strand ertränkt, weil der mit mir ausgehen wollte.”. Auf Ramonas Lippen sah man kein besonders nettes Grinsen, das dann ganz schnell wieder verflog. “so.. sure..haben uns das hier nicht gewünscht. But.. in Teilen schon.”, sie legte ihren Kopf auf den Armen ab und schaute an den beiden vorbei. “Wollten auf ‘ne weit entfernte Insel.. niemand kennt uns.. und diesen Leuten ist alles egal..”, murmelte sie nachdenklich. Sie erinnerte sich daran, an das erste Mal darüber gescherzt hatten. Er war länger auf See geblieben als geplant.. und dann kam er mit Bart und 3 Ohrringen im Ohr zurück. Sie witzelten darüber das er gar nicht bei der Navy ist, sondern eigentlich ein Pirat…. Und Jahre später hatte er ihr versprochen sie wegzuholen.. weit weg.. Sie seufzte. “will mich nicht dran gewöhnen, werd mich nicht dran gewöhnen.. hoffe ich… aber Kinder… Könnte Kindern kein Haar krümmen. Alle anderen…”, sie zuckte betont gleichgültig mit den Schultern. “Packt meinen Bruder an und ihr seid tot.. oder werdet es euch wünschen.”, sprach sie kühl. “Bin wohl auch sonst nicht so nett, wenn man nicht zuerst nett ist...” Sie erinnerte sich an diese dämliche Büchse von dem Söldnertrupp die sich “Füchse” nannten. Er glaubte er könne Emma angehen und hat von Ramona den Prügel seines Lebens dafür bezogen.
Rika blinzelte etwas apathisch bei all dem was hier gesagt wurde: “Ich weiß, dass ich es zumindest Haryette gegenüber mal gesagt habe, aber nur für das Protokoll: Ich schätze es nicht sonderlich, wenn man über das Töten und Entfernen anderer spricht. Die Gründe dürften ungefähr bekannt sein?”, sie lachte und kümmerte sich darum das nun auch Ramona einen heißen Tee - mit reichlich Zucker darin - in die Hände bekam.
“Das Wünschen und Streben, die Ungewissheit und die Angst.. all dies macht euer Leben zu dem was es ist. In einem der Gebete des Tempels kommen folgende Worte vor “und vergib mir meine Sterblichkeit” - Dieser Satz wird nicht etwa gesprochen für den Schwarzen Drachen der unter anderem für das Ende und das Sterben steht, sondern für den Silbernen der da der Anfang und das Leben symbolisiert.. Diese Worte stehen symbolisch für alles was wir vergessen und aufgeben, weil wir uns nicht damit beschäftigen. Ob wollen oder können ist dabei gleich.”, Rika lächelte warm. “Versucht das Beste zu machen, ohne euch zu verlieren. Und ihr könnt gewiss auch gut leben und dabei ruhen. Wisst ihr.. Gnade ist auch nicht nur anderen.. sondern sich selbst vergeben zu können.”“ Und vergib mir meine Sterblichkeit” : leise wiederholte Molar die Worte. “ Das ist nicht übel, will versuchen mir`s zu merken.Könnte beinahe aus dem Voodoo stammen.”Noch einmal testete er die Worte wie er einem neuen Geschmack hinterher spüren würde. Hätte euch gegönnt eure Insel zu finden: murmelte er ohne Ramona anzusehen.” Denke tief drinnen hätten viele von uns euch beiden das gegönnt.Sind oft kalt, erscheinen Grausam, überleben so, trotzdem.. manchmal.. kennen einige von uns ..Träume.” Fast frustriert warf er die Rechte Hand in die Luft. “Joder, die Capitana kennt die Wörter die ich nicht finde.”
Er erhob sich legte das Messer auf seinen Sitz trat an eine Wand und betrachtete mit blicklosen Augen die Dinge die hier aufgereiht waren. Gedankenverloren berührten seine Finger die Stelle am Gürtel wo die Träume auf ihn warteten.” Ist es anstrengend für euch solchen wie uns zu lauschen? Schmerzlich? “ : fragte er ohne Rika anzusehen : “ Ihr die das Leben bewahrt und ehrt, wir die wir so Gedankenlos damit umzugehen pflegen. Es ist , für mich, schwer zu sehen warum Leben einen wert darstellen sollte nur aus dem Grund das es eben Leben ist. Manchmal, wenn wir von denen reden die wir genommen habe... wer sonst erinnert sich noch an sie? Wenn wir nicht von ihnen reden wer dann?” Er drehte sich zu den Frauen und immer noch waren seine Augen leer. “ Werde versuchen euch gegenüber nicht davon zu sprechen.” Er kehrte zu seinem Sitz zurück, nahm das Messer wieder auf und griff nach seinem Tee. “ Wie aus einem Freundlichen Abendessen doch so unerwartet viel mehr werden kann”: er schnaubte” Wahrhaft ein lehrreicher Tag bis hierher. “Wie zu Toast hob er seinen Tee. “ Auf unerwartete Erkenntnisse.”
Es war für alle nicht leicht, dass wusste Ramona. Sie weiß, dass jeder seine Umstände hat und versuchte diese so gut es ihr denn möglich war abzublocken. Ramona brauchte immer Zeit, um sich erst einmal an ihre eigenen gewöhnen zu können. Da fiel es ihr umso schwerer die von anderen zu berücksichtigen. Dennoch hatte sie die Worte gehört und nickte langsam Molar zu. Wieder ein Moment der Dankbarkeit der wohl unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit ertrinken wird. Seine Frage an Miss Illana brachte sie genauso ins grübeln. Gab es irgendjemanden der tot war und den sie vermisste? Sie hatte sich auf der Fêt de Ghede bewusst herausgehalten, denn ihr kam niemand in den Sinn. Ramon hätte da sein sollen, dachte sie sich. Er hätte Namen gehabt..
“Die Erkenntnisse sind endlich, wenn man sich vor ihnen verschließt.”, lächelte Rika und trank, mit einem kurzen anerkennenden Heben der Tasse, ihren Tee. “Aber geht ihr wirklich so Gedankenlos damit um?”, sie schloss die Augen und lehnte sich zurück in ihren Sessel.
“Jedes Leben hinterlässt eine Spur. Doch wie Wölfe Schafe reißen, so lässt die Raupe ein Blatt zerreiben. So wie Kinder sich dazu entscheiden im Bunde ein anderes zu hänseln, passiert an der Front ein Fehler und es ist der Kamerad der stirbt. Wer wird sich daran erinnern? Was werden wir wann sagen? Vielleicht wüten die Freunde gerade über einen Lieben, doch ungesehen stirbt dieser über ihnen in seinem Bett an einem schwachen Herzen. Ist es Gnade, wenn zwei Kinder frohe Gesundheit und ein gutes Mahl erfahren, wo doch ein guter Mann sein Leben lang Leben hart arbeitete und sein Ende in einer Tavernenschlägerei findet, weil er gestürzt ist? Was ist mit denen die sich in die Schwerter des Feindes stürzen, und solche die für ihr Land keine Ausnahmen machen? Wer urteilt über sie? Wer ist es wert, dass man sich an sie erinnert? Wer bestimmt ihren Wert? Wer bestimmt über den eigenen Wert? Ändern wir unsere Meinung der Gegenwart, wenn wir die Vergangenheit kennen, oder belastet uns die Zukunft mehr? Ein Kind liegt im sterben, umringt von seiner Familie. Ein Greis liegt im sterben und ist allein. Nur ein Tod kann verhindert werden.. so.. Wer soll sterben? Wer erfährt Gnade? Wissen wir genug, oder reicht es uns, wenn wir ihre Namen kennen?”
Rika seufzte gedehnt und öffnete dann wieder ihre Augen: “Es strengt mich nicht an. Und Es schmerzt mich nicht, denn ich empfinde keine Trauer. Ich wähle nicht, auch nicht zwischen 100 Kindern und einem Mörder. Mir ist es genug, dass sie sind. Sie sind und damit haben sie einen Wert. Wert, dass sie Zeit verbringen unter euch. Wert, dass ihr selbst nur entscheiden könnt ob ihr euch länger mit dem Wert dieses Geschöpfes beschäftigen wollt, oder einfach weiter geht. Eure Zeit an bestimmten Orten ist endlich. Und es ist nicht nur an den anderen, wie ihr über diese Zeit verfügt. Werdet ihr mit sichtbarer Tatkraft handeln, oder schweigend im Schatten verschwinden? Werdet ihr euren Wert laut machen, oder den der anderen abstreiten? Letzten Endes… Ob das Leben nun von uns genommen worden ist, oder nicht… Warum sollte es weniger wert sein, nur weil ihr sterblich wart?”Rika kicherte leise und nahm einen weiteren Schluck: “ Ob sie selbst es dahin werfen, oder sie es sind die werfen lassen… Für mich ist es gleich. Wie ist es für euch?”
“ Ändert nichts daran wie ihr Blut schmeckt” : rutschte es Molar heraus. Der Tag war anstrengend geworden und seine Wachsamkeit hatte nachgelassen. Eine entschuldigende Geste:” Sorry, das war …. unangemessen. Ist auch… nicht ganz Richtig.. willig gegeben, ist ...seltener.. delikater .” Der Zigarillo wanderte von einem Mundwinkel in den Anderen und zurück.Dann bemerkte er was er da eigentlich gerade von sich gab und Zuckte zusammen.” Nuuun..das habt ihr eher nicht gemeint: versuchte er zu überspielen:” Aber nur zu sein Reicht aus? DAS ist wohl für Menschen schwer zu verstehen, für mich zumindest. Will annehmen dass ihr das einfach besser erkennen könnt als unsereins. Bin wohl eher der der es irgendwann dahin wirft, geworfen wird, passiert bei Werkzeugen schon mal. Wird die Zeit Zeigen. Kann schon verstehen wenn man zulässt das man geworfen wird, andere Werfen ist unangenehm, gibt als Offizier Momente wo man sie rausschickt und nicht sicher ist wie es endet. Ist nicht so toll.”
Ramona musste sich noch von dem angewiderten Moment erholen den sie hatte, als er von Blut wie über eine Delikatesse sprach.
Rika jedoch lächelte unverblümt weiter, zeigte sogar Zähne: “Ja, unangemessen ist vielleicht wirklich nicht das richtige. Aber ich widerspreche dir auch da: Jedes Blut schmeckt so anders, wie es sein Träger ist. Larodars zum Beispiel… schmeckt furchtbar.”, sie lachte und sah dann Ramonas pikiertes Gesicht, die zweifelnd zwischen den beiden vor ihr hin und her wanderte. “Oh, ein Gespräch für einen anderen Tag, nehme ich an.”
Ramona nickte zögerlich: “I.. hope so..?”
“Ich entschuldige mich. Nun, das andere.. Ja. Es gehört wohl in den Ursinn der Lebewesen immer nach irgendetwas streben zu wollen. Werden die Instinkte gestillt öffnen sich neue Gedanken. Und ich erkenne es nicht. Ich weiß es einfach nur, weil.. es so gewollt ist.”, sie schmunzelte und betrachtete die Pfütze Tee in ihrer Tasse und sah dann wieder auf: “Ich vermute es ist auch nicht leicht sich werfen zu lassen.. vor allem dann, wenn man weiß wie es für einen Endet. Ramona, du warst Soldat und du warst, wenn auch nicht ganz freiwillig, Offizier, was sagst du dazu?”
Die Kanonierin war aus verschiedenen Gründen irritiert. Die Themen, die Gesprächsführung und auch das sie jetzt da mit -und sie fluchte stumm bei dem Gedanken- geworfen wurde. Zuletzt woher Miss Illana wusste, dass sie Offizier war, bis der Schwarzhaarigen eine Sekunde später wieder einfiel, dass sie es ja selbst vorhin gesagt hatte. Aber vielleicht hatte sie es auch schon vorher gewusst, hat ihre eigenen Kontakte..
Sie setzte sich gerader hin: “Genau genommen.. war beides nicht freiwillig, aber das mit dem Offizier.. ja.. nicht ganz stimmt schon…”, sie senkte den Blick und jetzt war sie es die ins tonlose abrutschte: “Als Soldat.. Geworfen werden ist normal, du hast keine Wahl und der Trupp zieht dich entweder mit oder du bist ehrenhaft im Kampf gestorben.. man gewöhnt sich an das sterben um einen herum. Solange man es schafft sich einfach nur darauf zu konzentrieren, kommt man durch diesen Alptraum ohne einzubrechen. Aber sobald es still wird fangen die Schreie an.”
Abwesend schob sie immer wieder den Dolch aus seiner Hülle, drehte ihn oder rieb ihn zwischen ihren Händen. “Wird nicht besser als Offizier… musst werfen und wirst geworfen. Mir tun die Schweine Leid, die unfreiwillig in diese Sachen geraten. Die gezogen werden, weil sie keine echte Wahl haben. Gönn ich niemanden.”Sie hielt einen Moment lang den Dolch fest in ihren Händen. Fast schon überrascht schaute sie darauf und ruckte dann mit den Kopf hoch: “Aber Sie Colgajo.. Sie sind wirklich okay damit? Die Leute mögen Sie scheinbar, wenn man denen so zuhört… Wäre da ein bisschen mehr Stolz und Überlebenswille nicht angebrachter? Also.. allein um.. die Gedanken zu ehren die.. andere haben… über Sie.. meine ich..”
Ein Lächeln erschien in Molars Gesicht als er Ramona ansah.So viele Worte hatt er von ihr noch nicht an einem Stück gehört. Außergewöhnlich.
“ So gesehen habt ihr nicht unrecht und ich habe durchaus nichts dagegen noch ein Weilchen unter den Lebenden zu verbringen. .Geht nicht darum das ich sterben will, Hell No. Aber.. Zu Viel Freiheit ist für einen wie mich nicht gut, nicht gut für andere in meiner Nähe .Ich… verliere die Kontrolle. Würden den der ich dann sein kann nicht mögen. Brauche jemanden der mir eine Richtung gibt. Wenn der Preis dafür ist irgendwann in einen Kampf zu gehen der alles Beendet? Fair, denke ich. “ In den letzten Minuten war Molar erkennbar wieder mehr zur Ruhe gekommen, hatte die Auswirkungen seines Ausbruches überwunden. Den wenig begeisterten Ausdruck der über Ramona Gesicht huschte als er so unachtsam über Blut geredet hatte war ihm nicht entgangen. Das waren wieder die Welten die ihn von so vielem das als Akzeptabel angesehen wurde trennten. Das allerdings Rika, die Heilerin, interessiert auf dieses Thema eingestiegen wäre, ja sogar Geschmack diskutieren wollte und dadurch wohl zugab aus mehr als nur Neugier davon gekostet zu haben, das verblüffte ihn dann doch. Doch warum eigentlich? Er wusste so gut wie nichts über die Frau die vor ihm saß.
Schlagartig war ihr Angebot vom früheren Abend wieder präsent . Auf seinem Rücken bildete sich Gänsehaut als er erkannte das die Möglichkeit von ihrem Blut zu kosten Real gewesen war. Er musste den Blick senken um das erneut kurz aufflammende Verlangen zu kontrollieren Mrs. Devries war alles andere als Dumm. Sie hätte den Ausdruck in seinen Augen erkannt, mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Thema das sie gestreift hatten in Verbindung gebracht und sich noch mehr geekelt als jetzt schon. Vor IHM geekelt. Und, warum auch immer er wollte nicht das Sie das tat. Es gab keinen Grund Ramona in ein solches Gespräch zu verwickeln daher war er erleichtert das Rika, die wenn er das richtig verstanden hatte erfrischend Taktlos sein konnte, beschlossen hatte dieses Thema nicht zu vertiefen.
All das ging ihm durch den Kopf ehe er an Ramona gewandt fortfuhr: " Sollte mein Tod am Ende auch noch einen Sinn haben würde ich mich nicht beschweren. Aufrecht, mit einer Waffe in der Hand, Lachend, das wäre… Luxus."
Fast entschuldigend sah er sie an. " Ist nicht viel was ich mir erhoffe, Ayu? Mag manchem wenig sein, mir ist es genug. "
Zum zweiten Mal an diesem Abend verschwand das Messer unter dem Mantel und ließ seine Hände unbeschäftigt zurück. Wie um diese Leere zu füllen griff er sich Tee und einen Keks." Die Bäckerin beherrscht ihr Handwerk:stellte er Anerkennend fest: eine Kunst die mir nie so recht gelingen will. Wenn ich backe kommen am Ende eher Dinge heraus mit denen man Werfen kann.
Das Lächeln hatte Ramona mit einem skeptischen Blick quittiert. Immerhin hatten die beiden aufgehört über Blut zu sprechen. Ramona schob das was sie vorhin gehörte hatte weit von sich, es war eines von diesen Sachen über die sie nicht weiter nachdenken wollte - für den Moment.
Das er von sich sagte, dass er von einem Wegweiser abhängig war überraschte sie. Doch wenn sie sich daran erinnerte wie die anderen über ihn sprachen und wie er selbst hin und wieder über Commander Reed, „seine Capitana“ Wort ließ.. Was für eine seltsame Abhängigkeit. Diese hätte ihm wahrscheinlich schon sehr früh den Tod erfahren lassen, würde er sich nicht mit so vielen Menschen gut stellen. Sie konnte sich nicht vorstellen was an ihm gefährlich war, aber letzten Endes kannte sie das Gefühl.
Ohne ihren Zwilling war sie kein ganzer Mensch. Sie würde ihren Bruder an jeden Ort folgen. Und wie Molar gesagt hatte dafür kämpfen und auch jede Grenze niederreißen. Sie brauchte Ramondis. Sein und ihr Versprechen war dieser kleine Funke gewesen der es ihr ermöglichte nicht verrückt zu werden. Er versprach sie weg zu holen und ein neues Leben anzufangen.. Sie versprach ihm ihn zu finden und zu schlagen. Sie hatten beide ihre Versprechen erfüllt, wenn auch nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatten. Hätte es dieses Versprechen nicht gegeben...
Die Frau schmunzelte. So oft sie auch darüber scherzten, dass Ramon einen Zwilling bekam damit ER nicht stirbt.. und Ramona einen Zwilling erhielt, damit andere nicht sterben.. In letzter Zeit schien es ihr, als würde Ramon dafür sorgen, dass Ramona nicht starb. Aber sie musste jetzt mehr darauf aufpassen wem sie was sagte. Haryettes Drohung war ihr präsent und klingelte ihr in den Ohren.. “..Ihr mögt an eurem Bruder hängen. Wir tun das nicht, also passt auf was Ihr sagt..”. Ramona würde diese Grenze vielleicht nicht niederreißen, aber über die Jahre hatte Ramona viele Wege gelernt wie man durch eine verschlossene Tür kam… Sie wollte hoffen, dass dieser Fall nicht eintritt. Es ist schade darum. Ramona hatte sich eingebildet auf einem guten Weg zu sein, dass ihre Mates auch Mates über das Arbeitsverhältnis wären und die Leute von der Ambassador - .. ach, was solls...
Sie seufzte: „Is nich' unmöglich dein Wunsch. Hab viele so gesehen.. hatten aber ihr'n Verstand verloren..“, sie zuckte mit den Schultern und sah ihm dann in die Augen. „Werd mich erinnern dir dein Messer in die Hand zu drücken, wenn's soweit ist.“, bot sie an. Wenig überzeugt davon, dass sie überhaupt dabei sein würde. Doch das sie mit Miss Illana und Offizier Colgajo hier Tee trinken würde hatte sie auch nicht erwartet, also.. why not?
Damit nahm sie sich noch einen der Schokoladenkekse und sandte ein Unterstützendes Nicken für Molars Lob über die Bäckerin aus.
Rika lächelte: “Ich werde Adelaiide das Lob ausrichten, es wird sie gewiss freuen, dass auch andere in den Genuss ihrer Kleinigkeiten gekommen ist. Sie hatte wirklich sehr viel Freude daran vor kurzem eine ungewöhnliche Menge herzustellen. Nun, Zumindest was die Versorgung durch essen angeht kann ich mich zumindest so schnell nicht beschweren.”. Sie grinste: “Ich hatte Brandon davon erzählt, oder? Ich besitze einen Beutel mit bislang unendlichen Raum. Es war alles ein Witz gewesen.. Mir fällt es schwer geregelte Mahlzeiten zu essen und da der Körper seine Energien aus spontanen erm… Snacks.. bezieht..”, sie kicherte.. “Auf meinen Reisen stolperten mir einfach zu viele über die Füße die in all ihrer Eile die Probleme anderer zu lösen vergaßen zu essen… Jedenfalls… Es wurde ein Treffen der Priesterschaften unter den Drachen ausgerufen, aber die Verantwortlichen hatten.. etwas zu wenig Essen vorbereitet… Und ich hatte wie so häufig eine große Menge an Essen dabei und sie immer in den gleichen Beutel gepackt. Trauben, Käse, Schinken, Würstchen, Brezeln und weiteres… Nun ihr könnt euch vorstellen wie hungrige Menschen darauf reagieren, wenn du irgendwann 9 Würstchen und lauter Trauben aus einem Beutel ziehst.. Sie nannten es den Wahren unsäglichen Beutel… Tja… und kaum kehre ich zurück höre ich nur ein Lachen und seither ist mein Beutel mit unendlichem Raum gesegnet. Aber immer wenn ich sie-,” dabei nickte sie in die Ecke ihres Büros wo ganz unauffällig ihr Stab lehnte “, frage wer es war habe ich den Eindruck sie schauen dabei unschuldig an die Decke.”
Ramona sah sie mit großen Augen an: “Passen Kanonen da rein?”
Rika schüttelte entschuldigend den Kopf: “In den nicht. Wäre mir aber nicht unmöglich einen davon herzu-” Sie sah Ramonas begeisterten Blick: “Nein, Ramona! Ich werde das nicht tun. Das Gespräch hatte ich schon mit Brandon. Carmello hatte schon Sorge ihm platzt gleich der Kopf, weil Brandon überlegte Planken und Maste darin zu lagern.., wer weiß was du und dein Bruder mit sowas anstellen würden.”
Ramona wirkte als wäre gerade eine kleine Welt zusammengebrochen.Das einfache Angebot wenn es ihr möglich war dafür zu sorgen das er am Ende sein Messer in der Hand hielt. Ihm in die Augen sehen wo sie so oft die Blicke anderer mied... Molar wusste er durfte ihr nicht sagen wieviel so etwas für ihn bedeutete. Darauf eingehen konnte nur dazu führen das sie sich unwohl fühlte. Es ging nicht einmal darum ob es wahrscheinlich war das Ramona sein Ende überhaupt erleben würde. Es ging darum das sie hier, heute versucht hatte ihn zu verstehen. Oder etwas das sie nicht verstand trotzdem anzunehmen. Er hatte eine Meinung von ihr gehabt, einen Eindruck. Die heutigen Geschehnisse bekräftigen manches, änderten anderes, ließen zu das sein Bild vollständiger wurde. Da war kein Zweifel, Ramona hatte ein Wort gegeben und wenn es ihr möglich war würde sie es halten. " Kouzen Harryette, Capitana, Grand'Mere Grete leite dich : flüsterte ein kleine Stimme in seinem Kopf: nicht diese Beiden, nicht im Zorn, sie sind so Fremd unter uns, so einzigartig unter uns, hab Geduld oder lasst sie in Frieden ziehen"
Die Minuten wurden ein Wechsel an Gefühlen und er war sich nicht sicher ob ihm das in diesem Tempo gefiel. Er konnte sich aber wohl kaum beschweren denn dazu war das was hier vorging einfach zu interessant. Ramonas Ernsthaftigkeit, der Eindruck dem Rätsel das sie für ihn war ein wenig näher zu kommen. Dann das erfreuen an der Anekdote die Rika erzählte im wechsel mit dem Rätseln ob sie wirklich hatte Snacks sagen wollen oder ob das kurze Zögern andeutete dass sie aus Rücksichtnahme ein unverfängliches Wort gewählt hatte.Unmittelbar gefolgt von der Unsicherheit als sie von ihrem Stab sprach als enthielte er lebendige Wesenheiten.Was für Wesen? Hörten sie zu? Er hatte nicht wenig von sich Preisgegeben, der Gedanke an Mithörer war daher erschreckend.Kraftvolle Wesen wenn sie ein solches Werkzeug wie diesen Beutel erschaffen konnte. Andererseits wenn sie Rika nicht Rede und Antwort stehen mussten auch gefährliche Wesen. Nun wieder ein grinsen als Folge auf Ramonas frage und fast so etwas wie Bestürzung als er die Reaktion auf Rikas Nein sah.
“ Eine Welt in der die Devries ein Kanonendeck in der Tasche mit sich herumtragen können? Sprengstoffe und ihre Experimente? Ahhh.. das wäre sicher keine langweilige Welt” : hörte Molar sich sagen. “ Riskant? Wer weiß? Aber vielleicht würdet ihr auch angenehm überrascht werden. “ Er zwinkerte Rika zu. “ Es ist ja nun nicht so das Sie Wahllos andere in Gefahr brächten. Bisher hätte ich nicht gehört das sie von sich aus Ärger gesucht haben. Manchmal haben sie vielleicht … Heftig… reagiert, aber mir will scheinen nur dann wenn sie Angegriffen wurden.” Es ist nicht einfach mit einem Tee in der Hand eine halb Entschuldigende, halb belustigte Geste zu machen, aber er versuchte es. “ Ist nur meine Meinung. Bin da von Berufswegen eventuell auch ein ganz klein bisschen befangen.” Wieder der Versuch dieser Geste. “ Vergebt, da die Folgen auch auf euch lasten würden verstehe ich das mit einem solchen Geschenk vorsichtig umgegangen sein will.” Er schmunzelte: “ Trotzdem würde es die Welt wohl deutlich... interessanter ...machen wenn die Zwei um ihrer Vorlieben willen nicht mehr darauf angewiesen wären beim Militär oder auf Schiffen zu dienen sondern ihre geliebten Kanonen immer bei sich hätten , Ayu?”
Es konnte erschreckend schwierig sein die Aufmerksamkeit der Zwillinge auf sich zu ziehen. Eine Aufmerksamkeit die freiwillig war und nicht getrieben wurden, weil die Arbeit und das Wohlergehen der Mates um ihnen herum da auf den Spiel standen. Natürlich fing man sich häufig einen kritischen Blick von Ramona ein, oder lief Gefahr von Ramondis Wortflüssen mitgerissen zu werden, aber es hatte immer mit Arbeit zu tun.
Nur nicht dann, wenn es eigentlich gar nicht um diese Arbeit ging.
Es war einer dieser viel zu seltenen Momente in denen man sehen konnte wo zuerst Misstrauen und Skepsis in ihrem Gesicht lagen und sich dann in Begeisterung verwandelte.
Als ob jemand “anzünden” gesagt hätte… Vergaß sie ihren Argwohn über diverser Seitenhiebe.
“Aye!”, sagte sie laut. Sie hatte sich voll aufgerichtet. “Hört auf Offizier Colgajo, er hat Recht. Unser Hobby ist ja nicht dazu da um andere zu schaden, sondern weil es halt unser Hobby ist. Außerdem bedenkt was wir noch alles darin aufbewahren könnten. Es sind ja nicht nur Kanonen… Wir mussten uns schon eine Werkstatt mieten, damit wir Zuhause nicht ständig den Geruch von schwefel und Salpeter in der Nase haben. Ist nicht so gesund, wissen Sie.” als ob das wohnen umgeben von den daraus gebauten Granaten und Bomben gesünder wäre..
“Wir machen zum Beispiel auch Sachen um Lagerfeuer schneller zum brennen zu bringen.” Und Häuser… “und Feuerwerk! Feuerwerk ist awesome.”, sie strahlte wie Ramon es immer tat und unterstrich ihre Worte mit diversen Bewegungen ihrer Hände.
“Wir könnten die ganze Zeit alle Zutaten dafür mit uns herumtragen. Ich wäre meine Taschen los und Ramon müsste nicht ständig von A nach B laufen, weil er mal wieder was sucht… jedenfalls.. man weiß ja nie, wann man wieder irgendetwas in die Luft jagen will. Als wir die Surprise anzünden wollten, war es uns wichtig, dass auch niemand an Bord ist.”
Sie schaute entschuldigend zu Molar: “War aber nur eine Idee gewesen, kam nie zur Ausführung.. War für den ernstfall… Und ich achte auch sehr darauf, dass sonst niemand schaden nimmt. Dafür hat Ramondis mich. Kareija ist das alles nicht so geheuer, aber sie lässt sogar ihre Nichte bei mir, wenn es um Feuer geht. Jonny meinte auch schon, dass er niemanden kennt der besser mit dem Zeug umgeht als wir. Kareija hat mich das gesamte Kanonendeck planen lassen… Deswegen kann ich Colgajo nur beipflichten. Wir nehmen das ernst, aber wenn wir nicht das Zeug bei uns haben um ein ordentliches Feuerwerk zu machen, wenn es mal gebraucht wird-” ,um im Ernstfall Bogenwald mit Gusto in die Luft zu jagen.
”-dann sind uns die Hände gebunden. Und es ist jetzt schon nervig ständig 10 Kilo an Brandwaren mit mir zu führen. Und hochgegangen bin ich bislang nicht. Colgajos Tasche existiert auch noch, oder hat sie nen Schaden? Glaube nicht! Also alles safe.”Rikas Augen wanderten immer wieder zwischen Ramona und Molar hin und her. Zu Molar, weil sie irgendwie.. ahnte…, dass er das gerade mit Absicht gemacht hatte. Nur welche Absicht dahinter lag, war ihr nicht bekannt.
Zu Ramona, weil sie einen ungewöhnlichen Redefluss hatte. Nicht ganz so ausschweifend wie ihr Bruder, sie hielt sich immer noch an der Oberfläche und sparte Details aus, aber.. viel. Vielleicht eine ganze Tagesdosis? Mehr?
Rika antwortete gar nicht. Sie wollte jetzt auch Öl hinzugießen und begnügte sich damit ihre Teetasse zu füllen. Wie interessant diese Lebewesen doch sein konnten. Spielten sie sich doch immer wieder zu und verursachten ein seltsames Wechselbad aus Erinnerungen, Worte und Emotionen. Hoffentlich verausgaben sie sich hier nicht..
Innendrin schlug Molar halb lachend halb verzweifelt die Hände vor das Gesicht. Bogenwald sprengen… von allen Beispielen wählte sie Bogenwald sprengen. Häuser anzünden… abermals, was für ein Beispiel.Das war… ungünstig. Loah, mit einem solchen Sturm aus Worten hatte er nicht gerechnet, überwältigend.“ Pläne für den Notfall zu machen ist Vernünftiger als überhastet Handeln zu müssen “nickte er Ramona anerkennend zu, No harm done. “
Er sah Rika längere Zeit an : “ Ramona hatte ein neues Experiment dabei und ich bat sie es mir mit meiner Ledertasche vorzuführen. Hellste Blaue Flammen haben gebrannt ohne meiner Tasche oder ihrem Inhalt den kleinsten Schaden zuzufügen. Impressiv. Sage das nur damit kein Missverständnis aufkommt. Ohne meinen Wunsch hätte sie mein Eigentum geachtet und so etwas nicht getan. Auch ihre Feuerzauber für Kochfeuer kenne ich, habe sie heute noch gebeten einen davon zu nutzen um meine Brühe rechtzeitig Fertig zu bekommen. Habe vor einiger Zeit gesehen wie sie aus wenig ein Lagerfeuer erschaffen hat das den Loah würdig war die wir an diesem Abend gefeiert haben. Habe auf einem Winterfest das Feuerwerk der Zwillinge bestaunt, wundervoller Anblick. Habe gesehen wie sie Kareijas Nichte Umgang mit und Respekt vor Feuer beibringt. Das Kind war zufrieden, hat gelernt. Kinder etwas lehren kann nicht jeder. Ja, sie können Sprengen, können Destruktiv sein wenn es ihnen Befohlen wird oder sie und die denen sie sich verpflichtet fühlen Angegriffen werden. Aber sie können so viel mehr. Wie schwer war es im Regenjahr auf der Dracheninsel ein Feuer zu entflammen nur um sich zu wärmen, etwas zu trocknen, zu Essen, ich hätte seinerzeit viel für einen der kleinen Helfer der Zwillinge gegeben. “
Seine Gedanken verloren sich kurz in einer Welt in der die Zwillinge Handel trieben und herumzogen statt an seinesgleichen gebunden zu sein.Nun, er hatte getan was er konnte ohne zu Direkt zu werden. Sich an einem Abend zweimal in ihr Leben einzumischen hätte Ramona sicherlich nicht vergeben.Und das bisschen Vertrauen das aus diesem Abend mit etwas Glück entstehen mochte zu zerstören war sicher nicht in seinem Sinne.
“Wie gesagt, war nur so ein Gedanke,Ayu?”
Tief ließ er sich in seine Sitzgelegenheit sinken und ließ den Atem in einem langen langsamen strom entweichen um ihn ebenso langsam wieder einzuziehen.
“ Loah was für ein … intensiver.. Tag.”
Als sie noch Kinder waren hatte Ramona Devries sich immer hinter ihrem Bruder versteckt. Wenn es darum ging den Gemischtwarenladen der Banks aufzusuchen hatte sie sich immer hinter ihm gehalten, einen kleinen Knicks getan und jede Begrüßung nur sehr leise geflüstert. Sie war zu nervös und hielt sich immer bei ihrem Bruder auf, bei dem sie sich zumindest etwas sicherer fühlte. Wo immer es ging nickte sie nur, oder schüttelte den Kopf. Es war nicht so, dass sie wirklich Angst hatte vor Menschen. Jedoch war ihr Bruder schon immer ein verwegenes Schlitzohr und seltsam talentiert, wenn es darum ging ein Gespräch zu führen.
Das es also Ramon war der redete, war für die Zwillinge immer normal gewesen. Für Ramona war s auch völlig normal, dass er für sie sprach wo andere ihre vorsichtigen Gesten nicht verstehen wollten. Es dauerte einige Jahre und das Bild verlagerte sich allmählich. Ramona sprach immernoch nur sehr selten, aber sie hielt sich nicht mehr mit schüchternen Blick gen Boden halb hinter ihrem Bruder versteckt. Ihre Arme waren unter der Brust verschränkt und sie sah mit Desinteresse in die Welt. Und jetzt war es so, dass Ramona mit Misstrauen und Verachtung im Blick durch die Welt schritt und einen Auge auf Ramons Rücken hatte.
Und immernoch sprach eigentlich Ramon, und Ramona fühlte sich wohler dabei wenn er sprach. Damit war es auch normal für die Frau, wenn andere für sie sprachen. Ob es jetzt absoluter Humbug sei, oder nicht. Sie konnte dies ja später immer in Ruhe abstreiten, oder bestätigen. Wenn sie interesse daran hatte. Das aber dieser andere mal nicht Ramon war, oder ihre Vorgesetzten.. war ein wenig irritierend. Und wäre ihre Begeisterung über dieses Thema nicht gewesen, dann wäre sie wahrscheinlich sehr argwöhnisch und direkt geworden.
Also sah sie durchaus Hoffnungsvoll auf. Brannte für die Idee einen solchen Beutel zu besitzen in dem sie einfach alles mögliche aufbewahren könnte. Wie viel Schwarzpulver konnten sie darin aufbewahren? Wie lang wären die Quickmatches die sie damit ziehen könnten? Was würde Ramon zu einer schier unendlichen Masse an Hellfire sagen? Und alles das schnell griffbereit? Vielleicht sollten sie einen langen Urlaub nehmen, nach China fahren und sich irgendeinen Feuerwerksmeister schnappen, damit er ihnen alles das beibringt was sie nicht wussten.. und dann würden sie für ‘nen Penni und weniger den Markt leerkaufen und einfach nur noch experimentieren. Nur noch experimentieren…
Sie hatte gehört was er gesagt hatte. Ramona und Ramon hatten darüber schon gesprochen. Doch irgendetwas zog Ramondis auf die See. Und er liebte Kanonen mehr als Ramona es tat. Vielleicht würde es dazu kommen, wenn sie viel älter waren. Immerhin hatten sie schon eine Werkstatt und einen ganz guten Ruf in diesem Bereich, aber… Ramon hatte viele Freunde. Und sie alle fuhren zur See...
“Das.. klingt doch alles ganz fantastisch.”, sprach Rika und strahlte dabei.“Und es ist wahr, was Colgajo sagt.”, lächelte Ramona selbstgefällig.
“Das habe ich gehört. Und ich denke, dass so einige sich um ein wärmendes Feuer gefreut hätten, als die Meere sich über uns ergossen haben. Und deine Tasche ist wirklich ohne jeden Schaden..?”, erkundigte sich Rika.
Sofort fing Ramona an in ihrer Manteltasche zu kramen. “Moment. Ich zeige es.”, sagte sie schnell und zog einen dickwandigen kleinen Glasbehälter heraus.
Sie kippte etwas von der fast klaren und zähen Flüssigkeit auf ihren Handschuhe und rieb sich die Finger um diese zu verteilen. Ramona steckte den Behälter wieder zurück in ihren Mantel und fingerte dann nach ihren Streichhölzern. Zwei landeten in ihrem Mundwinkel, das Dritte wurde sogleich am Windshild entzündet. “Da.”
Als die kleine gelbe Flamme übersprang wurde ihre Hand umhüllt von blauen Flammen. “Das mit dem Zauber ist allerdings Blödsinn. Ich kann nicht zaubern.”, korrigierte sie und schloss die Hand zu einer Faust um die Flammen darin zu ersticken.“Es macht Spaß und ist praktisch. Carmello hat vor ein paar Wochen 3 Zigarren damit angezündet, haben aber zwei Versuche gebraucht, er war ziemlich betrunken.”, schmunzelte Ramona und zündete abermals ihre Hand an mit ihren verbliebenen Streichhölzern. Jedes bisschen sollte genutzt werden.
“Das ist wirklich sehr spannend!”, Rika war bisher gar nicht in den Genuss dieser kleinen Vorstellung gekommen. “Und ich heiße es gut, dass es keine Magie ist. Ich habe ständig Ärger mit Magiern die versuchen jedes noch so kleine Problem damit zu lösen.”, sie schüttelte enttäuscht den Kopf und beäugte dann wieder die Kanonierin. “Ich werde dennoch keinen Beutel für euch beide herstellen.”
Ramona wirkte nicht ernsthaft verärgert, trotzdem murrte sie und brachte Rika damit zum lachen.
“Sollte es euch irgendwann nicht mehr auf das Meer ziehen, werdet ihr gewiss genug haben um euch beschäftigen zu können.”, pflichtete sie dann der Idee von Molar bei und ließ ihren blick auf diesen Ruhen. “Viel und unterschiedliches Wissen, nicht wahr? Ich denke es ist durchaus ein Abenteuer für sich. Wenn ihr aber das Abenteuer beenden möchtet, nur zu. Ich kann euch zur nächsten Kutsche führen.”, mit einem Blick zum Fenster fügte sie dann an: “Das Wetter lädt nicht jeden zum Spaziergang ein.”Bedauernd blickte Molar sich im Raum um. “ Die Zeiten in denen ich Nächte mit Reden verbracht habe und am nächsten Tag trotzdem meine Pflichten erledigen konnte sind des längeren vergangen. Inzwischen sind sie selten geworden und ich fürchte heute ist keine solchen Nacht, so sehr ich unser Zusammentreffen auch genossen habe. Er erhob sich und deutete Ramona gegenüber eine Verbeugung an bei der er kurz mit zwei Fingern die Krempe seines Hutes berührte. Es war mir eine Ehre Mrs.Devries. Wenn die Rechnung für die Kleidung der Kinder an den Schreiber Reuben gesandt wird kümmert er sich darum das sie beglichen wird.Er bewahrt immer ein wenig für mich auf sollte er in meiner Abwesenheit über etwas stolpern das mich interessieren könnte. Seine Räume sind unweit des Hafens, der Schneider sollte also keine Schwierigkeiten haben ihn zu finden. Euer Angebot mir den Weg zu einer Kutsche zu zeigen nehme ich dankend an. “ wandte er sich an Rika “ und Danke euch für eure Gastfreundschaft und einen ...lehrreichen...Abend.” Er streckte sich, warf sich den Mantel um die Schultern, kontrollierte gewohnheitsmäßig den Zugang zu seinen Waffen und deutete nun auch Rika gegenüber eine Verbeugung an : Wann immer ihr bereit seid Dame Rika.
Rika trank ihren Tee leer, damit dieser nicht vergebens war und stellte ihre Tasse dann zur Seite um sich ebenfalls zu erheben. “Sehr gerne doch.. Ramona? Du musst nicht mitkommen...”
Die Kanonierin hatte sich unlängst erhoben und ihren Stuhl dahin gestellt wo er hingehörte. Gerade schloss sie ihren Mantel und sah Kopfschüttelnd zu Rika: “Time to go.”
Ramona kannte keinen Grund, warum sie Miss Illanas Gastfreundschaft ausreizen sollte. Dementsprechend würde sie sich dem Abfahrtskommando anschließen. Sowieso wäre sie morgen wieder hier. Ramona hatte gesagt, dass sie sich um Kleidung kümmern würde für die Mädchen, also wird das auch getan. Sie winkte also ab was die Rechnung anging.
Rika lächelte, nickte Molar zu. “Nagut, dann kommt.”
Die Priesterin hatte die Seitentür des Amtshauses geschlossen, als sie diesem den Rücken kehrten. Das Wetter war wirklich nicht das schönste und das Tosen der Wellen in zu ahnender Nähe unterstrich dies nur mehr. Der kühle sonnige Tag war dunkel geworden.
Ramona fror allein bei dem Anblick von Miss Illana die es kaum zu kümmern schien, dass Regen und Wind an ihnen zerrte. Mit federnden Schritten führte sie ihre Gäste in die Nähe des Gasthauses “Zu Sangillus Füllhorn”, dessen hölzerne Fensterladen ordentlich verriegelt worden waren. Dort gab es einen Stall wo sich tatsächlich eine einsame Kutsche aufhielt und die Tiere gerade ausgeschirrt wurden. Rika bat die beiden an einem trockenen Fleck kurz zu warten und eilte zum Kutschfahrer. Nach einem kurzen Gespräch sah man ihn mit den Schultern zucken und er machte rückgängig was er soeben eigentlich tun wollte.
Rika winkte die beiden lächelnd heran: “Er wird euch beide zurück zum Hafen bringen. Ihr habt durchaus Glück gehabt, dass ihn der Rückweg aufgehalten hatte. Mit Kundschaft hat er definitiv nicht mehr gerechnet.”, sie kicherte und schickte an den Herrn eine kurze dankbare Verbeugung.
“Kann ich nur bestätigen, aber holla - Zum Glück ist die Unterstadt nicht weit. Also lasst uns schnell aufbrechen, bevor auch noch meine Socken nass werden.”, lachte der Kutscher und zurrte am Geschirr seiner beiden Pferde.
“Also dann..” Rika verbeugte sich fließend und seicht. “Ich danke für euren Besuch. Die Tore des Krankenflügels stehen jedem offen und vielleicht treffen auch wir uns wieder, so die Drachen es wünschen. Möget ihr Schutz erfahren unter der mächtigen Herren Schwingen.”
“Thanks… Bis morgen.”, verabschiedete Ramona sich mit einem höflichen Nicken und kletterte in die Kutsche hinein.Molar zog kurz seinen Hut vor Rika.: “ Es war ein unerwartetes Vergnügen Euch etwas näher kennen zu lernen. Vielleicht auf ein andermal wenn die Loah es fügen. “ Er schwang sich in die Kutsche zog die Tür zu und ließ sich mit einem tiefen seufzen auf einen Freien Platz sinken. “ Welch ein … verwirrendes .. Wesen” murmelte er fast unhörbar vor sich hin als der Kutscher in Richtung Hafen abfuhr.
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Splitter und Bruchstücke aus Molar`s Leben 4
Jede größere Stadt hat solche Viertel, nicht die Slums oder Schlimmsten Wohnorte die es gibt aber doch ist Niedergang und Verfall dieser Bereiche bereits zu erkennen. Hier eine Fassade die dringend neu Gestrichen werden müssten, dort ein Fenster das statt es zu erneuern zugenagelt wurde, ein Dach das Handwerker bräuchte . Häuser denen man ansieht dass das Personal welches sich einmal um sie gekümmert hat weiter gezogen ist oder arbeitslos wurde.
Molar mag solche Viertel. Es ist immer wieder leicht hier Räume anzumieten denn die Eigentümer haben bereits gelernt das man mit Stolz nur einen Zeit lang gegen Unsicherheit und Angst ankommt. Münzen garantieren das nicht zu viel gefragt wird aus Sorge das Einkommen könnte noch geringer werden.
Gleichzeitig kann er sicher sein das seine Räume trotzdem weitestgehend Sauber und Trocken sind. Die Möbel mögen bessere Tage gesehen haben, die Tapeten verblasst sein und die Teppiche sind in Jahren der Abnutzung nicht selten dünner als der Stoff seiner Jacke geworden, aber diese Mindestmaß an Annehmlichkeiten reicht ihm völlig aus. Diskretion ist ihm wichtiger als Luxus.
Wenn man lange genug an Bord gelebt hat dann ist es schon ein Luxus das dieses kleine Haus über einen halbwegs brauchbaren Herd verfügt auf dem er einfache Mahlzeiten zubereiten kann, Im Erdgeschoss ein kurzer Flur von dem ein Büroraum ein Wohnzimmer und eine kleine Küche abgehen. Darüber Zwei Schlafräume und ein Dienstbotenzimmer.Eine Dachkammer und ein Keller runden sein Heim auf Zeit ab. Sicher, das alles kostet, aber er trinkt in maßen, legt keinen übermäßigen Wert auf das was er trägt und auch seine Speisen sind eher einfach wenn er nur für sich Kocht. Waffen und sein Hang zu dem Schwarzen Pulver das er in letzter Zeit Konsumiert sind der größte Kostenfaktor.
Nichts was ihm sorge macht, denn mit einer etwas flexibleren Moral gibt es immer die Möglichkeit den Geldbeutel aufzufüllen.
In einem dieser Räume bereitete Molar sich auf einen kleinen Ausflug vor. Zur Überraschung derer die ihn kannten ( hätten sie ihn sehen können) legte er seine geliebte Fetishjacke ab und schlüpfte stattdessen in eine Dicke Lederweste über die er einen alten Gürtel schlang. Ein an diesem befestigtes Halfter nahm quer über seinem Rücken liegend eine seiner Pistolen auf und diverse Messer wurden in Schlaufen oder hinter den Gürtel geschoben. Seine weichen Rauleder Stiefel waren kniehohen Schaftstiefeln gewichen deren Absätze und Spitzen an der Sohle mit Metall verstärkt waren. Eine Ledermanschette am Rechten Arm nahm einen weiteren Dolch auf bevor er damit begann ein Stück Seil in schlaufen um seinen linken Oberschenkel zu legen und am Gürtel zu Arretieren. Ein Kutschermantel ein Spazierstock mit einem schweren runden Knauf und ein ungeschmückter Zylinder ergänzten sein äußeres. Auf dem Weg hinaus zog er ein paar schwere Lederhandschuhe an und als er die Straße betrat war er zumindest auf den ersten Blick nicht mehr als Molar zu erkennen. Leicht gebeugt und scheinbar schwer auf seinen Stock gestützt machte er sich auf Tiefer in die Randbezirke der Stadt einzutauchen auf der Suche nach einem Gasthaus mit dem Wohlklingenden Namen Coeur des Soldats wo den Geschichten zufolge die er gehört hatte das Publikum überwiegend aus Ehemaligen Militärs bestand .
“ Das schöne an solchen Orten: sinnierte er aus seinem Weg : wenn sie erstmal die eine oder andere Schlacht hinter sich haben wollen die Meisten Soldaten nur in ruhe etwas Trinken. Machismo mag ja was tolles sein, aber wer die Schreie der Sterbenden gehört hat und genug Gewalt für 3 Leben gesehen hat neigt irgendwann dazu nur dann zu Kämpfen wenn es unvermeidbar ist.”
Das Coeur des Soldats lag in einer kleinen Gasse an der er trotz der Wegbeschreibung die er sich zusammengesucht hatte fast vorbeigelaufen wäre. Die hier wohl übliche Gruppe von einer handvoll Jüngerer Leute die den Eingang kontrollierte ignorierend betrat er ohne aufgehalten zu werden den Schankraum wobei er sich plötzlich deutlich Aufgerichteter hielt als noch auf der Straße.. Angenehm staubiges Licht empfing ihn . Selbst bei hellem Tageslicht hätte die Sonne gegen die Patina auf den vereinzelten Fenstern wohl nicht wirklich eine Chance gehabt und die wenigen an der Decke befindlichen Laternen trugen wohl auch in der Nacht nichts dazu bei den Raum besser zu beleuchten.Wozu auch, dies war kein Ort an den man ging um gesehen zu werden. An den Wänden eine Handvoll Zeichnungen, an die Wand genagelte Einheitsabzeichen und einige Orden waren der einzige Schmuck hier. Und auch wenn er gewettet hätte dass ihm jemand zu all diesen Stücken eine Geschichte erzählen konnte wurden sie von den Anwesenden nicht weiter beachtet.Trotz des frühen Nachmittags war der Schankraum bereits gut belegt und so dauerte es zwei drei Minuten bis der Wirt Zeit fand um seinen neuen Gast zu begrüßen.
“ Was darf's Sein der Herr Bier, Wein etwas schärferes? “ : erkundigte er sich wobei er den Neuankömmling unauffällig einzuschätzen versuchte. “ Rum, ne Flasche, wenn ihr habt, und nicht zu klein den Becher “ antwortete Molar “ macht ja keinen Sinn wenn ich andauernd aufstehen muss.Flasche und Becher wurden mit einem Blick der besagen sollte “ Mach hier keinen Ärger wenn du voll bist” gegen Münzen getauscht und Molar suchte sich an einem der Tische einen freien platz, setzte sich entkorkte die Flasche schenkte sich zwei Finger breit ein und ließ während er den ersten vorsichtigen Schluck von dem kostete was hier als Rum durchgehen mochte die Blicke vorsichtig schweifen.
Ruhe und nicht aufgehalten werden. Wenn es darum ging Geschäfte abzuschließen mit Leuten die Krieg gesehen haben, dann sollte man zumindest mit ihnen geredet haben. Für gewöhnlich war die Aufgabenverteilung bei den Zwillingen immer sehr klar aufgestellt: Ramondis war für die Gespräche verantwortlich. Ramona kümmerte sich um die Finanzen. Das die Geschwister dabei ein waches Auge aufeinander hatten gehörte dazu. Zudem war es immer wieder vorgekommen, dass andere Leute ihnen Avancen machen wollten. Etwas das beide mit geschlitzten Augen und verschiedenen Worten verfolgten und sehr regelmäßig zu unterbinden wussten. Doch das war nicht das einzige Problem die ihnen bei ihren Geschäften über die Füße stolperten.
Als Feuerenthusiasten konnten die beiden sich sehr gut alleine beschäftigen. Doch wenn dieses Hobby zu einer Möglichkeit wurde es auch noch zu einer Einkommensquelle zu machen, dann wurde das etwas prekär. Natürlich kann jeder bei ihnen etwas ordern. Natürlich könnten sie jedem etwas verkaufen. Aber sie machen nicht mit den Leuten Geschäfte die so wenig reden, wie es Ramona tat.. Ungerne wollten die Devries davon erfahren, dass ihre Experimente Freunde oder Verbündete geschadet hat. Also stellte Ramon Fragen und Ramona hörte zu.
Wenn aber eine Hälfte fehlte dann stolperte ein Zwilling über etwaige Probleme.
In diesem Moment saß Ramona mit geschlossenen Augen da, die Arme wie so oft fest unter der Brust verschränkt. Der Stuhl war leicht nach hinten an die Wand gekippt und sie überlegte wie lange sie den Bullshit der Leute am Nebentisch noch ertragen wollen würde.
Sie war hierher gekommen um danach zu lauschen was ein paar potentielle Kunden wohl für Vorhaben hätten. Ramona konnte sich nicht für immer in der Wohnung oder der Werkstatt ein- und damit die gesamte Welt ausschließen. Sie würde sonst nicht über andere Menschen schlauer.
Sich aber seit geschlagenen 20 Minuten anhören zu müssen, dass die zwei Typen dort in Sachen Blackmatches legen absolute Vollpfosten waren, fühlte sich an wie eine Beleidigung. Wie zum Teufel konnte so etwas gedient haben? Ramona versuchte sich damit zu beruhigen, dass diese Welt hier anders funktionierte. Und sie versuchte nicht zu vergessen, dass zwischen ihr und denen höchstwahrscheinlich auch das eine oder andere Jahrhundert liegt, aber… es machte sie wütend!
Der Junge Bursche der sich auf die Bank gegenüber von Mollar fallen ließ war sichtlich Angetrunken.Den leicht Ranzigen Geruch von altem Schweiß hätter er ignorieren können, die Dreckige Kleidung war nichts was er nicht zu genüge kannte, selbst der Ausschlag am Hals war etwas das man großzügig übersehen konnte, aber die mit Schorf Überzogenen Fingerknöchel ließen eine Alarmglocke in ihm Erklingen. Solche Knöchel hatte jemand der gerne und oft zuschlug. Sein gegenüber stützte das Kinn auf die Hände beugte sich ein wenig vor und fragte von einer Sauren Atemwolke begleitet: “ Wo hasn du gedient Alter? Siehst nicht nach Kugelfutter aus. Sach das du kein verdammter Offizier bis…” Molar zog seine Flasche etwas näher zu sich nahm einen weiteren Schluck von seinem Rum, der sich als erstaunlich trinkbar erwiesen hatte und verfiel in die Sprechweise des anderen. “ Geht's Dich an? Können nicht alle Fußvolk sein. Einer muß ja sagen in welche Richtung ihr geschossen wird.” Er wusste das waren Worte die ärger heraufbeschwören konnten aber der Teufel sollte ihn holen wenn er zuließ das hier jemand glaubte man könne so mit ihm reden.” Da soll mich doch”: der Bursche stieß einen Herzhaften Rülpser aus bei dessen Geruch Molar kurz mit dem Gedanken spielte das der Kerl mit zugenähtem Mund deutlich besser aussehen würde: “ klingst wie ein Feldwebel… Sind Schleifer..alles Schleifer..aber können was, geb ich zu. “ Er schielte auf Molars Flasche streckte eine Hand aus und wollte mit einem “ hast sicher nix dagegen zu Teilen “ danach greifen.
Zu einer anderen Zeit und an einem anderen Ort hätte Molar das vielleicht sogar zugelassen.Der Kerl vor ihm wusste gar nicht wirklich was er tat, war vielleicht einer von den unzähligen gebrochenen die Kriege hinter sich zurückließen. Aber… nicht hier und nicht heute, Er hatte schlecht geschlafen war schon seit Tagen gereizt und Unruhig, da kam ihm dieser Idiot gerade recht um Dampf abzulassen. Seine Linke Hand schoss vor und schlug den Arm auf den sich immer noch schwer das Kinn des Burschen stützte weg.Mit einem Zufriedenstellenden pochen schlug der Kopf seines überraschten gegenübers auf die Tischplatte wo er von Molars rechter Hand Festgenagelt wurde. “ Hab dich nicht eingeladen Kleiner, Sprach er in ein Ohr des vor ihm liegenden ” : mit der linken hatte er währenddessen seinen Stock gegriffen und dessen Spitze unterhalb des Tisches in die Weichteile des Kerls gebohrt : “ wenn du was Trinken willst verpiss dich und besorg dir am Tresen ein Bier auf meine Kosten, mir soll es recht sein, aber wenn du mir Ärger machen willst schwöre ich Dir werde ich erst die Flasche auf deinem Schädel zertrümmern und dich dann zwingen jede einzelne Scherbe zu fressen damit sie Dir von innen die Eingeweide zerschneiden und dann schlitz ich dich auf und du frisst sie nochmal . Deine Entscheidung. “ Das alles ging so schnell das die Leute an ihrem Tisch erst reagierten als Molar sich bereits wieder zurücklehnte und darauf wartete was nun geschehen würde.
Als sein Gegenüber sich Aufrappelte und wütend Aufstehen wollte um zurückzuschlagen wurde ihm bewusst dass irgendetwas an dieser Situation nicht Stimmte. Der Mann der ihn gerade niedergeschlagen hatte schien völlig entspannt und hatte einen Freundlichen fast Einladenden Ausdruck im Gesicht. Wer immer der Typ war, nicht nur war da keine Angst, nein da war nicht der geringste Zweifel dass wenn sie Kämpfen sollten die Drohung die gerade ausgesprochen worden war auch umgesetzt werden würde zu sehen.Selbst wenn man nicht lange Soldat gewesen war, diesen Menschenschlag kannte man. Die Zogen nicht für Krone oder Geld in den Krieg oh nein, solche wie der wenn die sich überhaupt einem Heer angeschlossen hatten dann weil sie einfach nur töten wollten ohne das man sie dafür bestrafen konnte. Die Erkenntnis wirkte wie eine kalte Dusche auf ihn.Vorsichtig trat er vom Tisch zurück und verließ Flüche vor sich hin murmelnd den Schankraum wobei er das Bier das ihm angeboten worden war völlig vergaß.
Molar warf einen Entschuldigenden Blick zum Wirt und zu seinen Tischgefährten, zuckte die Schultern und nahm einen weiteren Schluck von seinem Rum.
Ruhe. War gar nicht so unüblich diese hier finden zu wollen. Genauso war es aber auch üblich, dass solche die Krieg gesehen haben sich übernahmen. Sei es nun durch Wahn, oder durch Alkohol ist hierbei wohl herzlichst gleich.
Das Interesse über schnelle Bewegungen nach einem dumpfen Geräusch holte Ramona ein. Das Auge, welches schwer unter ihrem Haar verhangen lag, wurde geöffnet und richtete sich auf die angespannte Bewegungen zwei Tische weiter. Oh. Die Frau lachte zweimal kurz und stumm und beförderte ihren Stuhl zurück in die Gerade. Ihre Wut war wie davon geblasen!
„Oú vas-tu?“, fragte ihr Nebenmann als die Kanonierin sich nach einer Ewigkeit endlich wieder bewegt hatte.
Ramona ruckte mit ihren Kopf in eine bestimmte Richtung, legte sich ihren Ledermantel über die Schulter und dann locker die Finger an die Schläfe zum Abschied. Die anderen taten es ihr gleich.
Auf den Weg an Menschen und Tischen vorbei stellte sie sicher dem Vollidioten der ihre Ohren zuvor beleidigt hatte einen möglichst verachtenden Blick zuzuwerfen. Er wirkte ziemlich verwirrt. Dann war der freigewordene Platz an der Seite von dem Voodoosi auch schon in Anspruch genommen. Sehr zum Gefallen seiner Tischgenossen die sie geflissentlich ignorierte. Ramona war sehr dunkel gekleidet. Der dunkelbraune Ledermantel rutschte gerade kontrolliert ihre Schultern herunter und über die Rückenlehne des Stuhls. Darunter sah man ein schwarzes Hemd, dessen Ärmelenden unter den langen schwarzen Handschuhen versteckt lagen. Über ihrem Hemd die blau gefärbte lange Weste, an Ort und Stelle gehalten durch Gürtel und ihrem schwarzen Gunbelt der einen Teil ihrer Arbeitsausrüstung, wie Feuerzeug und Windshield, an ihrem Körper hielt. Eine weite schwarze Hose und flache Lederstiefel, wobei diese wohl mitsamt ihrer Haut das hellste an ihr waren. Die engen Locken ihres schwarzen Haares hatten sich unlängst ausgehangen, und wurden durch einen lockeren Zopf zurück gehalten. Dennoch fanden sich ein paar einzelne Strähnen an ihrer rechten Gesichtshälfte und Hals, wohl bekannt um die Sicht auf ihre Narben zu verdecken. Unter ihrem schwarzen Halstuch konnte man eine Silberne Kette mit Anhänger zu sehen, und selten genug waren auch die beiden silbernen Ohrringe in ihrem Linken Ohr zu erkennen.
„'nice one.“, begrüßte sie Molar Colgajo, wobei ihre Augen kurz dem Weg des Burschen hinterher lagen. “Was hasn dem gesagt?”
Molar hatte ein wenig überrascht aufgesehen als der Platz ihm gegenüber fast umgehend wieder mit beschlag belegt wurde nur um Ramona dann mit einem freundlichen Nicken zu begrüßen. Mit übertriebener Ahnungslosigkeit antwortete er: “ Weiß nicht was er hat, hab ihm nur die Auswahl zwischen Bier und etwas zu Essen angeboten. Muß einen Nervösen Magen haben. “
Er mochte älter sein, aber das hieß nicht das er sich an Schönheit nicht erfreuen konnte.Ihre perfekt abgestimmte Kleidung zum Beispiel. Ihre Frisur.Die seltene Tatsache das sie Schmuck trug. So etwas bereitete ihm Freude.Und verdammt er war auch nicht zu alt das Wissen das der eine oder andere im Raum ihn beneidete weil sie sich zu ihm gesetzt hatte und mit ihm Sprach zu genießen. Wer von denen wusste schon das Sie zu einem Anderen gehörte.Für ihn daher eine Unschuldige Freude.
“ Geschäftlich hier oder zu Entspannung ?” : setzte er das Gespräch fort und deute dabei einladend auf die Rumflasche.
Von Ramona war ein seltsamer, aber verächtlicher Ton zu hören als er auf einen nervösen Magen tippen wollte. “Sure, Bier ist aber auch widerlich.”, merkte sie an und hob anschließend die Hand um der Flasche Rum abzudanken. “Entspannen... seriously? ich könnt’ umgeb’n von Bomben sitz’n.”, murmelte sie entrüstet. Alles wäre ihr lieber als draußen zu sein, ohne etwas gerade anzünden zu können...
Für ein paar Sekunden musterte die Kanonierin den Offizier. Dann bewegte sie ihren Kopf auffällig langsam von einer zur anderen Seite, dabei erfassten ihre Augen ihre Umgebung… “Watcha doin? Whats goin’ on?”, erfragte sie die Lage. Nach Entspannung sah er ihr jedenfalls nicht aus. Sein Kram fehlte und so hatte sie ihn noch nicht gesehen.
Für kurze Zeit blickte Molar sie Nachdenklich an. Ihr Expertentum stand außer Frage andererseits konnte es gut sein das seine Geschäfte hier ihr nicht gefallen würden. Ein mögliches Problem, sollte es dazu kommen war jedoch immer noch Zeit sich den Kopf darüber zu zerbrechen.
" Einem… Bekannten .. Sind eine Anzahl Kartuschen mit Schießbaumwolle Angeboten worden: versuchte er vorsichtig zu Formulieren : Theoretisch potentes Zeug für das er sich interessieren würde. Praktisch fehlt ihm jemand der in seinem Namen verhandelt.. Da komm ich ins Spiel. Mir wiederum fehlt jemand der Qualität, sachgerechte Lagerung und ähnliches beurteilen kann…? "
Ramonas Augen weiteten sich. “Ich kenn das Zeug, wurde entdeckt gegen Ende meiner Zeit in-”, sie unterbrach sich, denn sie suchte nach einer passenden Formulierung, “meiner Welt... Hats ziemlich in sich. Ist’s unsauber fliegt es dir um die Ohren. Ists zu heiß fliegts dir um die Ohren. Lässt’ die Truhe fallen ists das gleiche Spiel. Sehr teuer, sehr aufwendig und vergibt dir keine Fehltritte.” Sie wurde leiser. “Wenn du die Basics nicht kennst.. why the fuck would ya go for it?” Natürlich. Wenn es um ihren Bruder oder sie gegangen wäre, wären sie ohne groß zu überlegen dabei. Es war bereits häufiger vorgekommen, dass Gäste in den Winden ihnen Schwarzpulverproben vor die Nase setzen um dessen Qualität zu beurteilen.
Dennoch war sie neugierig. Auch wenn das Zeug unnachgiebig war und nach seiner Entdeckung schnell großer Beliebtheit und guter Forschung unterworfen gewesen war, fragte sie sich aus welchem Gebiet und Jahrhundert der Anbieter kommen wollte. Vielleicht hatte der Stoff mittlerweile einen Grad erreicht den sie noch nicht kannte? Es wäre nicht unmöglich, dass das Zeug besser oder anders entwickelt wurde als mit ihrem Kenntnisstand. Und damit hatte Colgajo ihr Interesse, ob sie es wollte oder nicht. Sie hob kritisch die Augenbraue. Auch wenn er vorhin überrascht wirkte ob ihrer Anwesenheit.. das war vielleicht doch zu… passend. “Why here?”
“ Wir mögen diese Stadt, sie bietet… Möglichkeiten.Ab und an Ankert die Aera Hard hier und wir kümmern uns um Geschäfte oder Private Angelegenheiten. Irgendwie tauchen hier öfter Interessante Dinge auf. Dinge und … Menschen. “ : Er zuckte die Schultern: McGrinder war der Meinung hier finde ich jemanden der sich mit solchen Dingen auskennt. Das ausgerechnet IHR vor Ort seid. Zufall ...wenn man an Zufälle glaubt. “ Er stieß eine Mischung aus schnauben und Lachen aus. “ Ich für meinen Teil höre langsam auf daran zu glauben. Solltet ihr also die Zeit haben mir mit Rat beiseite zu stehen wäre ich euch zu Dank verpflichtet.Wenn die angebotene Ware taugt gibt es einen gute Provision zu gleichen Teilen aufzuteilen und wenn Ihr interesse habt lässt sich sicher zusätzlich auch eine .. angemessene.. Menge der Baumwolle für Euch als Bonus aushandeln.”
Einen Moment dachte er nach. “Aber auch wenn ihr keine Zeit haben solltet, denn ich will euch nicht mit etwas Ködern das euren Vorlieben so entgegenkommen würde: “ dabei zwinkerte Molar Ihr zu: sollte die Quelle sich als langfristig nützlich erweisen steht es euch Frei später selber dort zu beziehen und ich stelle Sie euch gerne zur Verfügung. Was den Käufer angeht werdet ihr allerdings damit Leben müssen das ich euch nicht sagen kann um wen es sich handelt ?” Er sah Ramona um Verständnis heischend an. “ Nicht meine Regel aber in dieser Zeit und Welt und als der für den man mich in dieser Stadt hält “: hätte Molar gestanden so hätte er wohl an sich hinunter geblickt , so gab er sich mit einer Handbewegung zufrieden die seine Erscheinung umfassen sollte: “gibt es Spielregeln an die ich mich halten muss.”
Ramona verzog den Mund zu einer Art schiefen Lächeln, als er auf ihren Enthusiasmus dem Feuer entgegen zu sprechen kam. Ja, das war wirklich ein zu großer Zufall. Und Ramona mochte Zufälle nicht, weswegen sie ihm da stumm zustimmen musste. Bei all dem Guten und all dem Scheiß der um sie herum passierte fiel es ihr wirklich sehr schwer ernsthaft an Zufällen glauben zu wollen.
“It’s your deal.”, tat sie seine Regeln dann ab. Und stützte sich locker auf den Tisch. “Spielregeln dieser Welt versteh ich nicht. Aber geübt im so tun bin ich mittlerweile.”, innerlich musste sie darüber den Kopf schütteln. Seitdem sie auf dieser Insel war passierte es kontinuierlich, dass ihr Situationen entgegen geworfen wurden wo sie Wissen vortäuschen musste, welches sie gar nicht besaß. Etwas was sie sehr häufig und lang genug beanstandet hatte, wo ihr Besserung versprochen wurde und es keine Besserung gab. Gewissermaßen hat sie einsehen müssen, dass er egal werden musste. Man würde schon entsprechendes Echo von ihr bekommen, sollte man sie jemals deswegen belangen wollen. Nicht ihr Fehler, wenn man “vergisst” sie vernünftig oder überhaupt zu informieren… “Außerdem.. da die Umstände mich in ähnliche Kreise gezogen haben”, beiläufig strich sie sich dabei mit einem Finger erst den rechten Unterarm gerade hinunter und fügte dann eine Art Bogen hinzu “-versteh ichs schon. Call me in. Ich besorg was zum trinken.”
Damit stand sie auf und bewegte sich Katzengleich durch die Tische an den Tresen. Eine der seltenen Vorteile als Frau war: Man wartete in einer so prägnant von Männer dominierten Umgebung nicht ernsthaft lange auf das was man haben wollte..
Still lächelte Molar in sich hinein, unter den vielen Menschen hätte das Schicksal ihn heute wahrlich jemand schlimmeres finden lassen können. Feuerteufel gab es mehr als genug und auch Sprengmeister mochte man so einige finden. Das hieß aber nicht das diese auch nur ansatzweise über die Kompetenz einer Ramona Devries verfügten. Wenn man dazu zählte das Fremde immer ein Risiko waren und er nun mit jemandem Arbeiten wird der Vertrauenswürdig ist hätte es um einiges schlechter laufen können.
Er holte eine mit einer grünlichen Patina überzogene Münze aus dem Aufschlag seines linken Handschuhs und flippt diese wie zu einem Münzwurf drei Mal in die Luft ehe er sie ohne auf die Ergebnisse zu Achten wieder verschwinden ließ. Momente später löste sich ein etwas heruntergekommener Mann aus einer Gruppe ins Gespräch vertiefter Leute und verließ den Gastraum.
“Was willste haben Devries?”, fragte ihr Gegenüber, nachdem die Schwarzhaarige sich einen Platz am Tresen verschafft hatte.
Ramona schaute den Mann hinter der Theke an, als hätte er wahrhaftig eine selten dämliche Frage gestellt. “As always.”, murmelte während zwischen all den Streichhölzern, Feuerzeugen und sonstigen Kleinigkeiten in ihrer Hosentasche die passende Zahl Münzen gesucht wurde.
Kurz darauf war die Kanonierin mit einer Flasche Schwarzwurzelsaft bewaffnet und nahm wieder ihre Position neben dem Offizier ein. Sie dachte an das letzte Treffen. Wie viele Wochen war es her?[1] Kein voller Monat. 3 Wochen und 5 Tage. Auch auf die Gefahr hin, dass er es bereits wusste konnte sie wohl trotzdem reden, oder?: “‘Wurdn ausgestattet ins Waisenhaus gebracht.”, murmelte Ramona aus dem Nichts und ärgerte sich dabei mit dem Verschluss ihrer Getränkes.. Innerlich. Nach zwei unkommentierten Blicken auf ihre Hand herab, wechselte die Schwarzhaarige auf Links und die Flasche war geöffnet.
Der mit Jagdhunden verzierten Johnny-hat-Scheiße-Gebaut-Gedenkbecher aus Zinn gab es ebenfalls zu sehen, denn diesen holte sie aus der Innenseite ihres Mantels. Nachdem sie sich etwas davon eingefüllt hatte rückte sie die Flasche in Molars Richtung. Falls er auch .
" Danke Euch" Molar goß einen sparsamen Schluck vom Schwarzwurzelsaft in seinen Rum. In gewisser Weise ließ er offen ob sich sein Dank auf das Getränk oder die Bitte die er bei ihrem letzten Treffen geäußert hatte bezog. An jenem Tag hatte er viel von dem Preisgegeben was in ihm vorging, sich Verletzlich gezeigt. Auch Ramona hatte sich… anders… präsentiert als die Oberfläche die er normalerweise zu sehen bekam Doch gerade deshalb ging er davon aus dass Sie verstehen würde das sein Dank der Tatsache galt das sie Sorge getragen hatte die Mädchen vernünftig auszustatten bevor man sie Notgedrungen ihrem weiteren Schicksal überlassen musste. Ihren kurzen Kampf mit der Flasche nahm er durchaus zur Kenntnis wusste jedoch ein Hilfsangebot wäre nicht angebracht gewesen, ja sogar eine Beleidigung. Unabhängigkeit, Stolz, es gab Dinge die man besser ernst nahm und nicht in Frage stellte.
' Werden in etwa einer Halben Stunde eine Kutsche vor der Tür finden wenn das in euren Zeitplan passt. Solltet ihr Unterwegs noch etwas besorgen wollen, zusätzliche Ausrüstung oder what ever.. Wäre kein Problem. Fahrt zum Ziel dauert gut 3 Stunden. " erneut blitzte kurz das für ihn übliche Schmunzeln auf: Euch muss ich wenigstens nicht fragen ob ihr Bewaffnet seid." Er sah sich erneut kurz im Raum um und fragte :" Sollte euch der Rauch nicht zu sehr stören würde ich mir gerne etwas T'Bak genehmigen? In der Kutsche möchte ich euch das nicht zumuten. "
Sie sagte zwar: “Sure.”, aber zu hören wird es wohl kaum gewesen sein. Ramona hatte gesagt sie würde sich kümmern. Und war darauf eingestellt gewesen es auch selbst zu zahlen. Molar hatte es auf sich genommen die Sachen zu bezahlen zu wollen, und das wurde dann auch so eingerichtet. Es gab keine vorausgegangene Absprache, aber beide haben sich an ihren Part gehalten. Die Kanonierin schätzte es, wenn die Dinge um sie herum einfach ihren Lauf nahmen ohne sich zu verkomplizieren. Eine Seltenheit.
Es war ebenso unausgesprochen, dass er sich bewusst darüber war, dass der Stolz um Unabhängigkeit in ihr wütet. Seine Ahnung das ein Hilfsangebot durchaus einer Beleidigung nahe gekommen wäre war die richtige.
Seiner Frage etwas Rauchen zu wollen gestattete sie mit einer genervt wirkenden Handbewegung, ihr Blick hingegen sprach jedoch von Irritation.
Der Zeitplan war nicht das was sie verwunderte. Vielmehr sprach er von Ausrüstung und Bewaffnung. Würde wohl keine Entspannte Sache werden, wenn man sie darauf ansprach. Sie erinnerte sich noch an das kleine Intermezzo mit Schuhmann, als er sie aufforderte beide Dolche bereit zu halten, weil das anständig ist. Danach hatte sie ihm mitgeteilt, dass es auch zum Anstand gehörte ein Messer im Rücken zu wissen. Daraufhin mussten beide kurz lachen und gaben sich die Hand..
“Tell me…”, begann sie langem, “ -was genau.. könntest du gebrauchen von mir?”
' Kenne das Zeug nur vom Hörensagen weiß also nicht ob ihr etwas besonderes zum Testen braucht? Wie gesagt Ausrüstung kann man holen. " Irgendwo hatte Molar ein Zigarillo hervorgezaubert das er nun entzündete. Er nahm einen langen genüsslichen Zug, lehnte sich etwas zur Seite und achtete darauf den Rauch von Ramona weg auszuatmen." Läuft alles gut und der Preis passt sehe ich keine Probleme, passt der Preis nicht werde ich zu einer anderen Gelegenheit vielleicht … Nachdrücklicher… Verhandeln müssen. Passt die Qualität nicht, nun man muss ja nicht kaufen. Sagt ihr allerdings das man versucht meinen Bekannten zu betrügen, dann kann ich nicht versprechen das es nicht Blutig wird. Dann würde ich euch jedoch lediglich bitten auf meinen Rücken aufzupassen?"
Ein weiterer tiefer Zug vom Zigarillo, gefolgt von einer Kurzen Pause ehe er fortfuhr:" Läuft alles nach Plan habe ich Augen vor Ort die über uns Wachen, sollte euch also nicht in größere Gefahr bringen. " Dann lachte er leise fast tonlos auf." Glaubt mir Ramon erklären das ich verschuldet habe das ihr einen… Unfall… hattet steht so wenig auf meiner Wunschliste wie ich euch vergleichbares erklären wollte hätte ich ihn statt euch hier angetroffen. "
Ramona lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und trank aus ihrem Zinnkrug. Sie überlegte wie viel Misstrauen sie dem Ganzen hier entgegen stellen wollte. Und wie viel Vorsicht geboten war. Er erzählte ihr hier von Gelegenheiten und Handeln. Allerdings auch von blutigen Geschichten.
Es würde ihr durchaus in den Kram passen, wenn sie nur ein Auge oder ein paar Ohren auf ihre Umgebung hatte. Wobei ihr jetzt häufiger angesagt worden ist, dass sie nicht drein schauen sollte, wie sie es tat. Was die Leute nur immer gegen die Art wie sie Leute anguckt hatten, es war ihr ein Rätsel.. Dennoch fragte sie sich wie viel sie dort für den Offizier tun konnte. Und ob sie schauspielern sollte, wahrscheinlich war es klüger diese Möglichkeiten nicht auszuschließen. Aber dann müsste sie ihrem Bruder ein Schnippchen schlagen, denn er würde niemand von denen danach bei guter Gesundheit antreffen wollen. Herrlich dieser Mann.
Den Zinnbecher nah den den Lippen halten schaute sie kurz Molar in die Augen: „Unfall, hn?“, sie nahm einen weiteren Schluck. „'nicht zu empfehlen.“. Nachdenklich ließ sie den Krug wieder sinken und schwenkte den Inhalt, wobei dieser dem Rand gefährlich nahe kam. Ramona warf sich die Karte der Insel und der Unterstadt in Erinnerung. Die Fahrt zum Treffpunkt würde also 3 Stunden dauern. Ihr war nicht bekannt wohin genau es ging, und Umwege waren keine Seltenheit. Dennoch hielt es die Wahl der Örtlichkeiten klein. Zudem durfte sie nicht vergessen, dass der Offizier hier relativ normal gekleidet war. Ramona selbst mochte zwar fähig sein sich unauffällig zu bewegen, aber... Gut, dass sie seit Tagen ihre Frisur vernachlässigt hatte. Der Umgang mit einem Lockenstab war nichts für schwache Nerven und damit die Zahl derer die Locken trugen doch ein seltener Anblick.
„Let's be safe.. and 'em sorry. Unsre Werkstatt is nicht weit.“, riet sie und fügte mit Düsterer Mine an: „...Werd tun was ich kann.. überschätz mich nicht..“ Ramon oder der Ambassador erklären, dass Colgajo etwas zugestoßen ist.. darauf wollte sie ebenfalls verzichten.
“ No Prob.” wieder dieses kurze Lächeln “ Zeit ist kein Problem. “ Molar nahm einen letzten Zug ehe er den Stumpen der noch übrig war wie gewohnt an seiner Stiefelsohle ausdrückte. Aus den Augenwinkeln sah er das der Mann den er mit dem Münzwurf seine Aufbruchs Bereitschaft signalisiert hatte zurückgekehrt war. Als er an ihrem Tisch vorüberging schien er kurz seine Kappe zu richten, für Molar das Zeichen das seine Fahrgelegenheit bereitstand. Loah er liebte diese Art zu Arbeiten. Konnte man auf die Ressourcen der AeraHard zurückgreifen wurde einiges so viel leichter. “ Käptn Black, Vize Kapitän, SIR, wann immer ihr gerade seid das Netzwerk funktioniert wie ihr es wünscht” : schoss es ihm durch den Kopf.
Er verkorkte seine Rumflasche und schob sie in eine Manteltasche. “Trinkt in Ruhe aus während ich kurz unseren Fahrer informiere. Wenn ihr aus der Gasse kommt haltet euch rechts, dann solltet ihr mich sehen. “ Damit erhob er sich , tippte an die Krempe seines Zylinders und verließ schnellen Schrittes den Gastraum.
Für Ramona die nicht wusste auf was zu achten war, war das richten der Kappe nur eine von vielen Bewegungen die Menschen so machten. Sollte sie davon erfahren, würde sie wohl dem ganzen unkommentiert ihren Respekt zollen. So aber war der Aufbruch des Offizieres ohne Hinweis. Sie nickte ihm langsam zu und verfolgte mit den Augen seinen Weg hinaus. Während sie sich also zurück lehnte war es wohl an der Zeit eine kleine gedankliche Inventur zu machen über alles was sie gerade bei sich trug. Und was sie gleich aus der Werkstatt nehmen würde, und wo dieses zu finden ist.
5 Minuten. Einfach nur 5 Minuten. Gerne hätte sie in Ruhe den Rest aus ihrem Becher getrunken als ihr ein bekanntes Gesicht sich dazu bequemte den freien Platz neben ihr zu besetzen. Der hagere Mann mit dümmlichen Grinsen schien sich ja außerordentlichem Wagemutes zu erfreuen. Er war safe. Hatte aber von Schwarzpulver keine Ahnung. Unter wem auch immer er gedient hatte, wer so erfolgreich 20 Minuten lang sie beleidigt hatte, konnte nicht einmal als Kanonenfutter gut sein. Mit ihm würde sie keine Geschäfte machen. Das er aber jetzt schwieg und sie nur auffordernd angrinste ließ sie sich an ihre von eben vergessene Wut zurückerinnern. Das er nach ihrem Getränk griff machte es nicht besser. Also schnappte sie ihm die Glasflasche vorweg und senkte sie kurz aber hart auf seine Hand herab.
“Fous le camp.”, zischte sie ihn an. Aber Ramona war es die aufstand, in einem Zug ihren Becher leerte und dann abdrehte. Was sollte das eigentlich mit dieser Zahl an Franzosen auf dieser Insel? Sie warf einen prüfenden Blick auf die reich behangene Wand. Das war doch lächerlich wie sich hier Jahrhunderte und Sprachen kreuzten.
Mit düsterer Miene zog sie ihren Mantel an und verstaute ihre Sachen. Die verschlossene Flasche würde solange in ihrer Tasche bleiben. Bei 3 Stunden Wegzeit konnte man sie gewiss noch genießen.
Der Anweisung des Smutjes folge leistend hielt sie sich am Ende der Gasse Rechts und hielt Ausschau nach ihrer spontanen Verabredung. Dort traf sie auf eine.. Kutsche. Nunja, solange es sie von A nach B bringt war ihr der Zustand eines Kahnes manchmal egal.
Was diese allerdings innen bereit hielt ließ die Kanonierin nicht nur innehalten, sondern auch einen Schritt zurück machen: “Fuck me running.” Skeptisch schaute sie Molar an: “‘n Bekannten, huh?” und stieg ein.
Molar lachte laut auf als er Hinter Ramona einstieg.Nachdem er die Türe Geschlossen hatte zog er an einer Signalschnur die an der Decke der Kabine hing um dem Fahrer das Zeichen zur Abfahrt zu geben. “ Sagen wir mein ...Bekannter... legt Wert auf seine Ruhe?! “
“ Wer immer dieses Gefährt sieht erblickt Kratzer im Lack, ausgeblichene Farbe, alles sieht nicht soo gut aus, Ayu? Die Perfekte Federung übersieht man dabei schnell.Außen könnte sie Sauberer sein , yes? Und doch , dabei blickte er sich anerkennend im innern um, die Bänke auf denen wir sitzen sind bestens Gepolstert um lange Fahrten angenehm zu machen.” Fast klang so etwas wie Besitzerstolz aus seinen Worten als er fortfuhr. “ Der Stoff mit dem die Wände bespannt wurden, durch die dank des Polsters übrigens recht wenig lärm herein, oder was das angeht hinaus gelangt, könnte in jedem besseren Wohnzimmer als Tapesserie dienen, das Glas, dabei deutete er auf die in die Tür eingelassene kleine Scheibe, von reinster Qualität und der Vorhang um Ungestört zu sein … um ehrlich zu sein habe ich schon überlegt ob man daraus nicht eine gute Weste machen könnte. “ Er deutete auf einen Kasten der in bequemer höhe an der Wand die der Tür gegenüber lag angebracht war. “ Selbst eine kleine Bar steht uns zur freien Verfügung.”
Dann legte Molar seinen Kopf schräg und sah deutlich ernster aus: “ Vielleicht, nur Vielleicht sollte der eine oder andere darüber Nachdenken dass all die Münzen die ich ausgebe irgendwo herkommen müssen, Ayu? “ Im sitzen legte er seinen Mantel ab und platzierte ihn neben sich.Er griff hinter sich löste das Pistolenhalfter und indem er mit seinem Absatz gegen die Verkleidung der Sitzbank stieß löste er einen Mechanismus aus der eine Schublade hervorkommen ließ. In diese legte er Halfter samt der darin befindlichen Perkussionspistole ab und entnahm ihr eine Sechsläufige Bündelpistole bevor er die Lade, die noch einige andere Stahlwaren zu enthalten schien, wieder zurück schob. Er prüfte kurz die Funktion der Pistole, legte sie auf dem Mantel ab und sagte dann an Ramona gewandt fast entschuldigend: “ Man muss die Engländer wahrhaft nicht lieben, aber ihre Pepperbox ist schon ein erfreuliches Stück Handwerkskunst. Ich weiß in der // Neuen Welt // : es gelang ihm spielend diesen Ausdruck ironisch zu betonen: arbeitet man an ähnlichen Waffen aber für hier reicht dieses alte Mädchen allemal aus.”
Ein Ruck der haltenden Kutsche zeigte an das sie den Weg zur Werkstatt der Devries Zwillinge in beeindruckender Zeit zurückgelegt hatten.
Auffordernd deutete Molar auf die Türe. “ Was immer ihr benötigt , lasst euch ruhig Zeit es auszuwählen, wenn ihr Hilfe beim Transport braucht stehe ich gerne zur Verfügung.
Eine Weste…. Ramonas blaue Augen streiften mit einer Mischung aus Skepsis und Abneigung über das Interior. Für ihr Gegenüber war es keine Unbekannte Sache, dass sie sich aus Schmuck und allem ähnlichen überhaupt nichts machte. Viel mehr sogar eine erkennbare Abneigung hegte. Für unnützen Kram hatte Ramona wenig Verwendung.
“Angeber, Luxus. Habs schon verstanden.” Das Wort mit dem er ihn bezeichnete klang jedoch ganz und gar nicht danach, als ob sie ihn beleidigen wollte sondern passte zu dem fast schon belustigten Fassungslosen Kopfschütteln.
Sich weniger heimatlich fühlend als der Offizier wanderten ihre Augen trotz allem weiterhin aufmerksam über jeden Zentimeter den sie erfassen konnte. Als würde sie eine Schwäche, einen Nachteil in diesem Ding hier suchen und finden wollen. Abermals schüttelte sie den Kopf. “‘Hab von den Dingern genug gesehen.”, Ramona deutete auf die Pistole, während sie im Stillen diese Schubladenkonstruktion honorierte. “Eins der wenigen Dinge denen ich fern bleibe, auch wenn ich ne gute französische Rifle schätze... Hab immernoch nen Tinitus davon.”, dabei hob sie ihre Hand und tat so als würde etwas in ihrem Gesicht explodieren.
Bereits wieder im Stillstand angekommen winkte die Kanonierin ab. “10 to 15 minutes..”, sagte sie ihm an und verließ die Kutsche.
Wie erwartet war die Werkstatt verschlossen. Das war Tagesordnung bei den Zwillingen, damit keine ungebetenen Gäste sie während ihrer Experimentier- und Bauphasen stören könnte. Drinnen sollte sie Ramondis begrüßen. Wie immer mit einem verwegenen Grinsen und Ruß im Gesicht. Aber da war nur Stille und die Kanonierin seufzte. Sie hatte nicht erwartet, dass er schon hier ist.. aber die Hoffnung war immer da. Schweren Herzens warf sie den Schlüsselbund auf die Werkbank und machte sich daran ihren vorhin erfassten Plan in die Tat umzusetzen.
Offizier Colgajo hat Schwierigkeiten nicht ausgeschlossen, ja sogar die Möglichkeit zu einer blutigen Angelegenheit in den Mund genommen. Sie wusste ihn und seine Fähigkeiten nicht einzuschätzen, aber sein Alter machte sich bemerkbar. Müsste sie sich auf das und die kurzen Gespräche verlassen, dann hatte sie nur noch diverse wenig aussagenden Lobgesänge Dritter auf die sie sich stützen konnte.
Aber sein Bekannter war definitiv nicht zu unterschätzen. Diese obskure Luxuriöse Kutsche und die wagen Informationen sprachen für sich. Und das waren nur zwei Punkte auf einer Liste. Das andere nicht darüber nachdenken wo jemand wie er sein Geld her hatte fand sie seltsam. Natürlich, wer nicht wusste das er einer Crew aus Piraten angehörte, oder nicht wusste wie er sich als Koch verdingte den würde es wohl auch sonst nicht kümmern. Dennoch war es nicht wenig an Zahlmittel die er da in den Umlauf brachte. Sie erinnerte sich an den Auftrag den Commander zu zeichnen, aber auch an das was er Miss Illana gegeben hatte. Schön, wenn Geschäfte hervorragend für einen laufen…
Für ein paar Sekunden machte Ramona halt vor den von Ramon gebauten Stabgranaten, zuckte mit den Schultern und nahm sich hiervon erst eine dann zwei weitere aus der Kiste. Dies und ein paar weitere Kleinigkeiten legte sie einmal ordentlich vor sich aus, was Zeit hatte in der Kutsche geprüft zu werden verschwand sofort in ihrer Tasche, der Rest wurde aufmerksam begutachtet. Dann fehlte es nur noch ihrem Verlobten einige Zeilen zu schreiben. Es fühlte sich falsch an. Damals wie heute war es nicht richtig verschiedene Wege zu gehen. Schon damals wollte sie sich nicht daran gewöhnen und hatte nach Wegen gesucht um irgendwie diese damit verbundene Leere zu unterdrücken. Gelungen war ihr das noch nie. Wohler wäre ihr, wenn er da wäre. Und noch besser: Mitkommen würde. Sie seufzte. Wieder einmal musste sie den Unmut darüber zur Seite schieben, obwohl er doch ihre Gedanken einnahm... Wenn alles gut ging, dann würde sie ihm am Ende des Tages stolz von der Schießbaumwolle erzählen können... und davon etwas ausprobieren.. Auf seine strahlenden Augen und sein Grinsen, während sie die Neuigkeiten anzündeten.. darauf freute sie sich schon jetzt. Es würde schon werden...
Nun, nachdem alles getan war und sie wieder in der Kutsche Platz fand nickte sie Colgajo zu: „Thats it.“
“ Während Ramona ihre Sachen zusammengesucht hatte hatte Molar es sich gemütlich gemacht. Der Mantel war zu einer Nackenrolle Umfunktioniert worden. Der Vorhang an der Türe war Vor das Fenster gezogen worden und zwei an der Wand befestigte Lampen entzündet worden um Licht zu Spenden. Nachdem das Signal zur Weiterfahrt gegeben Worden war legte Molar die Beine auf seinen Sitz stützte sich mit dem Rücken an der wand ab und legte die Mantelrolle wie ein Kissen in seinen Nacken.
Ramona zeigte es nicht, aber es amüsierte sie wie der Mann es sich hier bereits gemütlich gemacht hatte. Er musste sich trotz dem was anstand wohl und sicher genug fühlen sich derart angreifbar zu präsentieren. Da machte eine Schusswaffe an der Seite nicht viel her. Nun, viel gemütlicher würde es hier drinnen wohl kaum werden.
Sie legte ihre Tasche und den Mantel ab und überlegte in welcher Reihenfolge sie anfangen sollte sich für etwaige Eventualitäten vorzubereiten. Ramona wollte den Zeitplan nicht unnötig in die Länge ziehen, wo sie es doch bereits tat. Sie hier mitzunehmen war ja kaum vorher geplant gewesen, auch wenn sie sich immer noch fragte mit wem er sonst gerechnet hatte um das Angebot zu prüfen. "Wenns noch nennenswertes gibt, sags vorher.", merkte Ramona an und ließ dabei offen wann er es tun könnte. Sie wusste nicht wie er arbeitete und an wievielen Punkten sie Wissen vorweg täuschen müsste.
Jetzt standen ihr aber gut 3 Stunden bevor in der sie sich die Wartezeit zu Nutze machen konnte. Also zog sie ihren Linken Handschuh aus und machte sich daran ihr Haar zu flechten. Ein großer lockerer Zopf, der mit zwei Lederbändern und diversen Haarklammern, welche sie vom Schaft ihrer Stiefel gezogen hatte, im Nacken fest gemacht wurde. Dazu mehrere kleine auf der rechten Seite. Damit alles bedeckt war das bedeckt sein sollte. Eine Arbeit die sie nervte, nicht nur aufgrund der Länge, immerhin reichten sie ihr nun weit unter die Schulterblätter, sondern auch weil sie dafür den rechten Handschuh nicht auszog.
“Wie deutlich hätts denn gerne, wenn’s dich verarschen?”
Mit fast geschlossenen Augen hatte Molar ein kurzes Messer aus dem Gürtel gezogen und ließ es von der rechten in die linke Hand und wieder zurück wandern während er an einen willkürlichen Punkt an der Decke zu blicken schien Mit gewohnt milder, freundlicher Stimme begann er zu Reden : " First of all, wenn wir ankommen erwarte ich dass ihr euch links von mir haltet..Auf die Art laufe ich nicht Gefahr euren stärkeren Arm zu blockieren.achten beide darauf dem Kutscher freies Feld zu lassen. Kann wenn nötig Feuerschutz geben Ihr seid keine Mörderin also erwarte ich nur das solltet ihr, wir, angegriffen werden ihr alles nötige tut um euch zu verteidigen. Wie ihr dabei vorgehen wollt ist euch überlassen.Wenn Nötig ist das Töten unsere Sache. Wenn es sein muss Rennt, ist keine Schande wenn man erkennt das Rückzug klüger ist.Sollte ein Betrug vorliegen werden wir wenn Machbar einen Krater hinterlassen. Unbeteiligte werdet ihr dabei nicht gefährden. Wenn ich alles richtig verstanden haben werden wir ein etwas abseits gelegenes aufgegebenes Gehöft als Ziel unserer Fahrt vorfinden. Mir recht wenn jemand Lebend davonkommen sollte. Verbreitet die Nachricht besser wenn nicht alle Sterben "
Für einen Moment öffnete Molar die Augen : könnt immer noch aussteigen wenn ihr sagt so Arbeitet ihr nicht, no Hard Feelings. Geschäft hängt nicht an einem Tag mehr."
Langsam steigerte er die Geschwindigkeit mit der sich seine Hände bewegten. Ein Dolch oder Messer wurde gezogen, kreisten zwischen den Händen, wurde zurück gesteckt und von einer anderen Klinge ersetzt. Wobei die Hand welche die Waffe zog ohne erkennbares Muster wechselte.
“ Wenn alles gut läuft prüft einfach die Ware, jagt was Hoch, zündet was an, was immer nötig ist um die Qualität zu testen. Erwarte Papier Kartuschen von jeweils 1 Pfund. Fünf für Euch wenn es Recht ist? Womit mir auffällt ihr habt noch kein Honorar genannt?! “
Ramona hörte sich das ganze ruhig an. Sie sollte Links gehen? Na da hatte sich ihre Rechte Seite ja hervorragend unzuverlässig gezeigt. Aber ihr gefiel es, dass er dem Worst Case mehr Raum ließ, als der Möglichkeit, dass alles gut geht. Natürlich war ihr klar wie man sich in guten Situationen verhalten könnte, doch sie empfand es als störend, wenn bei fragwürdigen Situationen derart blind auf das Beste vertraut wurde…
“N Pfund.. Englischem? Apotheker? Auf ner Insel wo alles zusamm’ kommt kann n Pfund sonst wie verunstaltet sein.” Ließ sie ihre Skepsis lauter werden und fügte dann schnell an: ‘Bevorzuge das Metrische Einheitssystem… just sayin…” Wenns englische waren, dann reichten 5 dieser fast an 2,5 Kilo heran. Nicht wenig, wenn man bedachte, dass es sich hier um eine sehr dünnmassige Ware handelte. Zeug das in kürzester Zeit Fabriken in Flammen stehen lassen konnte.
“Explosiva braucht seine Zeit, könnt also Feuerschutz gebrauchen…”, bei dem Wort Feuerschutz musste sie kurz grinsen, denn für sie ist es damals wie heute ein albernes Wort. Doch so witzig dies auch sein mochte der Rest war es weniger.
“Ich bin ein Mörder. Wär Jonnys fast geworden, you remember? Hat früher nie den Mumm dazu.. Danach passierte diverses. Krieg tat sein übriges.. Ich halt Abstand davon, macht mir keine Freude und nen Gefallen tut man auch niemanden. Und wenn’s was taugt, sie uns jedoch verarschen.. haben sie den Krater selbst zu verantworten. Schade um das Zeug.” Das empfand sie wirklich so. Ramona verschränkte die Arme unter der Brust und lehnte sich in die Ecke: “Ist was neues Links zu stehen... so als Rechtshänder.”, antwortete sie mit verzogenem Gesicht. “No prob, ob links, ob rechts ich weiß mich zu arrangieren. Und was das Honorar angeht…” Sie legte den Kopf von einer Seite auf die andere: “Schwierig. Das Potential das das nach hinten los geht ist unverkennbar und wofür hier gearbeitet wird-”, dabei klopfte sie gegen die pompöse Innenverkleidung der Kutsche, “-machts nicht billiger. Stell dir vor die Hutkarten gehen dabei drauf.” Ramona schüttelte den Kopf und sah einen Moment lang dem Händespiel mit den Dolchen zu. “Wie war das? Eine Provision zu gleichen Teilen, auch für mich oben drauf die eben angesprochene Menge und sollten wir jemanden von uns wegen Unfälle vergüten müssen, wird das dein Bier sein. Als Honorar reicht es mir, wenn du Ramon im Detail erklärst auf was ich mich hier eingelassen habe mitsamt seiner Folgen, während dein “Bekannter” und Konsorten den Mund darüber halten dass ich hier beteiligt war. Brauch nicht noch mehr Gerüchte.”
Schlussendlich war der Mann hier Ramons Freund und das achtete sie - auf ihre Weise.
“ Deal, Niemand fragt niemand Redet. Was andere angeht wart ihr nie Anwesend. “ Molar nickte. “ Feuerschutz...Sharpie versteht ihr Handwerk, macht eine Faust und deutet auf etwas oder Jemanden und Sie wird es Treffen. Seht ihr das ich eine Faust mache und damit auf etwas Deute… naja dasselbe halt . Könnte kurz laut werden, überarbeitetes Büffelgewehr .Kosten für .. Unfälle .. Deal.. “ Ramon: und für einen moment zögerte Molar: Fair, hab euch angeheuert werd`s erklären.” Für einige Minuten schwieg er und gab sich ganz seiner Spielerei hin. “ Will 50 Kartuschen erwerben ,Plus 5 für Euch . Pro Kartusche 1 Silber für Euch. “ Dann seufzte Molar auf. “ Siebenundsiebzigtausendsiebenhundertsiebenundsiebzig Ladungen für Gewehre . Ein Wahnsinn. Aber was will man Machen. Er will sie er bekommt sie.” Er öffnete die Augen und sah zu Ramona hinüber: “ Ein Zeichen wenn ihr mit der Qualität nicht zufrieden seid wäre gut ?! “
Ramona pfiff anerkennend. Nicht zu der Zahl der Ladungen sondern zu dem Büffelgewehr. Sie hatte lange keines mehr gesehen, geschweige denn zu hören bekommen.
“Fine it’s a Deal.”, Ramona fuhr sich über den Nacken und schloss die Augen. “Bandenkrieg Kaliber, will er nen Midtown war stören?”, fragte sie - eher rhetorisch als ernst gemeint. Mit der Zahl, und der Menge an Kartuschen war es wert sich genau anzusehen wer da was anpries. Und es musste sein, dass zumindest eine Seite schweigt über ihre Beteiligung. Es könnte sonst jemand den Krater für einen Unfall halten und der Ruf der Devries kann sich solcherlei.. Versehen… nicht leisten. Piratentum schmeckt ihr nicht. Egal wie viel sie als Jugendliche und noch Heute darüber zu scherzen vermochte.
Ramona nahm aus ihrer Tasche die angebrochene Flasche Schwarzwurzelsaft und trank daraus. “Sharpie… wegen der Rifle? Wer und was ist noch dabei?” Sie wollte Kollateralschäden vermeiden. Zudem musste sie noch darüber nachdenken wie sie ihr Zeichen gab, SOLLTE der überraschende Fall eintreten, dass die Schießwolle durch die Qualitätsprüfung rasselte, oder schlimmer: Sie rausbekommen das es nicht mit rechten Dingen zu ging. Ihr Dolmetscher Ramon war nicht anwesend, also musste die Frau sich ernsthafte Gedanken machen.
Molar steckte das Messer das er gerade in der Hand hielt zurück setzte sich auf und entnahm dem Barkasten eine Flasche mit Wasser und einen Becher. Nach zwei herzhaften Schlucken verschloss er die Flasche stellte beides wieder zurück und machte es sich wieder Bequem. “ Hab sie nie gefragt, Sharps, Sharpshooter, irgendsowas wird es sein. Geübter Bodyguard. Hab oft mit ihr gearbeitet. Jemand dem Ich vertraue vertraut ihr.Reicht mir aus.”
Ernst gemeint oder nicht, er hatte beschlossen die Frage wofür das Explosivmaterial verwendet werden sollte zu übergehen. So weit lag Ramona gar nicht mal daneben. Allerdings ging es nicht darum eine Stadt einzunehmen oder einen Krieg zu führen. Es ging darum einen Stadtteil zu behalten. Klarzustellen das jeder Versuch dort die Machtverhältnisse zu ändern in Absoluter Zerstörung enden musste. Und wer wollte schon über Ruinen herrschen.
Noch gute zwei Stunden Fahrt, er beschloss ein wenig zu Dösen, falls Ramona etwas von ihm wollte würde sie ihm das schon mitteilen. Fast instinktiv zog er das Knochenmesser und während seine Finger die Runen nachfuhren Entspannte sich sein Gesicht bis er beinahe Friedlich aussah.
Das sollte ihr erst einmal als Antwort reichen. Sie hatte bereits mehr zu hören bekommen als in anderen Situationen. Einen guten Schützen konnte jeder gebrauchen. Und im besten aller Fälle würden sie alle einfach nur ihre Zeit investieren um einen guten Einkauf zu machen, mit guten Bezug für die Zukunft. Sie würde ihren Part schon übernehmen. Ramona freute sich sogar darauf die Schießbaumwolle zu testen und suchte in ihren Erinnerungen alle Weiten ab die es brauchte um eine sinnige Einschätzung über dessen Qualität liefern zu können.
Colgajos Entscheidung zu Dösen war gewiss eine Gute und vielleicht würde sie dem Soldatenschlaf später auch nachkommen. Doch bis dahin wollten alle ihre Schätze bereit sein und die hatte noch gar nicht kontrolliert was die Faustgroßen, kubisch geformten Schwarzpulverschätze hergaben. Eine Fastpipe ist natürlich zu erwarten, aber die Zwillinge waren sich schon immer uneinig gewesen was die Länge von Zündschnüren anging. Ein lustiger Streit zwischen dem Paar der bezeugte und doch genauso sehr widerlegte wie die zwei tickten.
Aber auch nachdem alles kontrolliert und die Flasche halb geleert war, gab es in ihr keine Ruhe. Ramona lehnte einfach nur in ihrer Ecke, die Arme unter der Brust verschränkt und mit die Augen nur leicht geschlossen. Warten, sie hasste warten…
Etwa 20 Minuten von ihrem Ziel entfernt ertönte ein Gedämpftes Klopfen an der zum Kutschbock gerichteten Wand. Molar setzte sich auf Nickte Ramona zu nahm sich ein weiteres Glas Wasser und schlüpfte in seinem Mantel. “ Fast da “ Er streckte sich im Sitzen , dann glitten seine Hände über Taschen und Gürtel und kontrollierten den Sitz seiner Ausrüstung. Erneut betätigte er die verdeckte Schublade, legte die Pepperbox zurück und entnahm dieses mal eine abgesägte Doppelläufige Schrotflinte. “ Better Safe than Sorry, Ayu? : murmelte er vor sich hin. Dann sah er Ramona an und Fragte: “ Habt ihr euch ein Signal, ein Wort überlegt falls ihr den Eindruck habt man versucht uns über den Tisch zu ziehen? “
Ramona hatte nicht ganz so entspannt wie Molar reagiert, aber nachdem die Obacht zur Seite geschoben wurde, konnten ihre Hände sich vom Griff des Dolches lösen. “Aye.”, antwortete Ramona und ihre Augen blieben etwas länger auf der modifizierten Schrotflinte liegen. Das weckte Erinnerung. Ramona streckte nach und nach ihre Glieder, sitzen strengte sie an.. viel lieber stand sie. Dann machte auch sie sich daran Mantel wie Tasche anzulegen und zu kontrollieren, ob alles saß. Auf seine Frage ob sie sich etwas überlegt hatte fuhr die Kanonierin sich über den Nacken. “Well… wenn wir uns seh’n streich ich mir die Haare aus’m Gesicht. Ansonsten frag ich nach Hilfe.”, antwortete sie ihm und ordnete ihren Pony wieder so an, dass ihr Rechtes Auge wieder darunter verborgen lag. “Und ihr? Eure Zeichen kenn ich immerhin noch nicht.”
Molar sah kurz überrascht aus, an ein eigenes Signal hatte er tatsächlich nicht gedacht. Nachlässigkeit pure Nachlässigkeit, wenn man gewohnt ist meistens mit denselben Leuten zu Arbeiten konnten die auf die Reaktionen des anderen eingespielt waren konnte es sobald man mit jemand anderem Arbeitete genau diese Sachen sein die einem irgendwann das Genick brachen. Dann, gewöhnt auch einmal zu improvisieren sagte er: " Normalerweise würde ich in der Gegenwart von solch explosivem Zeug nicht unbedingt Rauchen, sollte ich euch also Fragen ob ihr mir Feuer geben könnt dann ist das mein Signal."
Die Kutsche kam zum Halten und Molar erhob sich nach einem weiteren Klopfen an der Wand, öffnete die Türe und stieg aus wobei er sofort etwa anderthalb Schritte nach rechts Trat um einerseits Ramona das Aussteigen zu ermöglichen und andererseits wie Abgesprochen den Raum zu seiner Linken für sie frei zu machen.
Das Gehöft das sich dem Blick zeigte sah dafür das es verlassen sein sollte noch erstaunlich gut aus. Wer immer hier gelebt und gearbeitete hatte, hatte entweder sehr Solide gebaut oder war noch nicht sehr lange von hier verschwunden. Mann durfte als sicher voraussetzen dass hier in kurzer Zeit wieder betriebsames leben herrschen würde doch das war ihm relativ Egal. Landwirtschaft war nicht seins, er wusste ihre Erträge zu schätzen aber damit hatte es sich auch schon. Ein kleiner Platz vor dem Haupthaus auf dem ihre Kutsche stand , zu seiner linken eine Scheune vor der zwei weitere Kutschen standen, eine davon deutlich ein Transportfahrzeug die zweite gar nicht unähnlich der mit der sie gekommen waren obwohl sie von Außen deutlich gepflegter Aussah.Zu seiner Rechten eine weiter Scheune diese jedoch kein geschlossenes Gebäude sondern nach vorne halb offen gehalten, möglicherweise gedacht um größere Geräte zu lagern die beim Ackerbau hilfreich sein mochten. Zur Zeit jedoch waren dort in U-Form mehrere Tische aufgebaut. Neben der Scheune ein kleiner Teich. Molar hatte gehört dass die Papier Kartuschen in denen die Schießbaumwolle gelagert wurden Feucht gehalten werden mussten. So gesehen war das vorhandensein von Wasser durchaus ein gutes Zeichen. Sein Blick glitt über die Tische, links ein Tisch der geringfügig länger war als die Anderen Tische, abgedeckt mit einer Plane, möglicherweise der Versuch die angebotene Ware etwas Theatralisch zu präsentieren.Dahinter zwei Männer wovon einer für Transport und Bewachung zuständig sein mochte, einer jedoch eher den Eindruck erweckte ein Bücherwurm zu sein, wahrscheinlich hatte auch der Verkäufer einen Experten mitgebracht, allerdings wohl aus einem anderen Spektrum ausgesucht als Ramona. Rechts ein Tisch auf dem einige Flaschen und Gläser standen, dahinter eine Frau mittleren Alters. Am mittleren Tisch eingerahmt von zwei Leibwächtern ihr Gastgeber.Ein Mann von etwa 25 Jahren, auf schwammige Art übergewichtig und, wenn er das auf die Entfernung richtig deutete mit einem unangenehm schmollenden Gesichtsausdruck. Waffenhändler mussten nicht unbedingt Sympathisch sein , aber dieser hier erfüllte ihn bereits jetzt mit Abscheu.
Kaum das Ramona ausgestiegen war öffnete sich ihre Haltung. Auch ihr Gesicht entspannte sich, während ihr Blick, gewohnt langsam von einer Seite zur anderen glitt und dabei versuchte sich so viel einzuprägen wie es ihr möglich war. Der Aufbau der Scheunen, die Anzahl der Kutschen, Tiere und Menschen. Selbst die Zahl der Tischbeine von den aufgestellten Tischen. Sie war nun einmal ein Pendant. Die Planen irritierten Ramona, es war albern, die Aufstellung der Tische erinnerte sie an ermüdende politische Diskurse. Ob es für präsentation oder andere Überraschungen war würde sich noch zeigen. Wie viel dieser Ort an gut bürgerliche Bauernarbeit nach Außen zwar bewahren wollte und die eindeutige Diskrepanz von dessen Anwesenheit war seltsam. Es war auch seltsam nur so wenige Personen zu sehen. Für ihren Geschmack zu wenige. Gut, manche hielten sich allein für sicher und fähig genug, aber irgendwie kam ihr das komisch vor. Sie war anderes gewohnt. Der Gastgeber, wenn er denn auch der Verkäufer war? War immerhin ihren alters wie es den Anschein hatte, wer wohl die Frau mittleren Alter sein mochte? Ramona war es per se egal ob jemand symphatisch aussah oder nicht - sie war sich durchaus ihrer eigenen Ausstrahlung bewusst. Eine Ausstrahlung die sie nun dezent unter den Scheffel kehrte. Sie würde hier nur einen Hauch offener Auftreten, weil sie Antworten brauchte. Und um falsche Fährten zu legen. “Nach Ihnen.”, sprach sie schmunzelnd zum Offizier hinauf. Sie brannte auf die Ware.
Lächelnd ging Molar auf die Tische zu, fast schien er zu schlendern. An der Öffnung der U Form blieb er stehen, tippte mit einem Finger der linken Hand grüßend an die Krempe seines Zylinders und fragte : “ Master Wrayburn wenn ich nicht irre?”
Eine Frage die mit einem Kopfnicken von seiten des Jungen Mannes bejaht wurde der mit für Molar erstaunlich angenehmer Stimme antwortete. “ Durchaus,obwohl ich Mister bevorzugt hätte. Doch hier kann man eher nicht erwarten das die Feinheiten der Sprache allzu bekannt sind, nicht wahr? Sicherlich war euch nicht bewusst das “ master “ eine Anrede ist die eher den Knaben vorbehalten ist. So möchte ich euch bitten dies im weiteren Gespräch zu berücksichtigen wenn es euch nicht zu viel mühe bereitet. Mir wurde ein Mr. Colgajo angekündigt, derselbe dürftet dann ihr sein, nicht wahr?”
“ Nicht schlecht: schoss es Molar durch den Kopf: elegant beleidigt ...aber im gegensatz zu manch anderem das j korrekt als ch betont. “
“ Derselbige: bejahte nun seinerseits Molar: ich gehe davon aus ihr habt nichts dagegen wenn meine Begleiterin gerne als erstes die Ware sehen möchte? Man könnte wohl sagen sie Brennt schon Stunden darauf euer Produkt einmal zu begutachten. Verzeiht daher wenn es ein Unziemlich erscheinende Hast sein mag Mr. Wrayburn aber das Herz will was das Herz will, Ayu? Und ich möchte meiner Begleiterin die kleine Freude von jemandem mit eurem Ruf seine Ware präsentiert zu bekommen wirklich zu gerne machen.” Dabei machte er eine zugleich fragende als auch einladende Handbewegung die von Wrayburn zum abgedeckten Tisch ging.
Noch immer stand Molar vor der U-Form. Den Teufel würde er tun sich und Ramona mittig zwischen diese Fünf zu stellen und ein Kreuzfeuer zu riskieren.
Kurz, ganz kurz nur schien Wrayburn tatsächlich düpiert von dem Tempo mit dem sein Kunde zum Geschäft kommen wollte. Dann gab er seinem Mitarbeiter mit einem Kopfnicken zu verstehen die Plane beiseite zu ziehen. “ Mr.Roberts hier: Wrayburn zeigte auf den Bücherwurm: kann ihnen Rede und Antwort stehen wenn es um Fragen Technischer Art gehen sollte. Er ist maßgeblich am Herstellungsprozess beteiligt.” Etwas Umständlich erhob er sich und ging zu dem Tisch auf dem drei Kartuschen lagen hinüber wobei er seinen leibwächtern bedeutete zurückzubleiben.. “ Ich bin sicher sie werden zufrieden sein.Zufriedene Kunden sind immer mein Anliegen gewesen Mr. Colgajo.”
“ Was ich euch nur zu gerne Glaube Mr. Wrayburn, aber leider muss ich darauf bestehen dass einer eurer Mitarbeiter einige weitere Exemplare die mein Kutscher Auswählen wird zur Begutachtung herbeiholt . Bitte, glaubt nicht ich würde euch Misstrauen , aber in Verantwortung gegenüber meinem Auftraggeber möchte ich doch sagen können ich habe alles getan um seine Interessen zu wahren, Ayu?”
Wieder dieser Anflug von Mißfallen in Wrayburn`s Gesicht,doch auf sein Nicken hin ging einer Seiner Männer zum Transportwagen. Sharpie war ihm gefolgt und indem sie wahllos auf drei weitere Kartuschen zeigte die zum Tisch transportiert wurden verdoppelte sie die Auswahl für Ramona. Danach schwang sie sich sofort auf den Kutschbock zurück und nahm ihre Wache wieder auf.
Wrayburn deutete auf die sechs Kartuschen die nun vor ihnen lagen: Fühlt euch frei mein Produkt zu begutachten Mrs. ?!”
God... Ramona ließ zwar selten eine Möglichkeit aus die eine oder andere weniger nette Bemerkungen über andere zu murmeln, aber sie musste innerlich die Augen rollen. Nett von ihm die „Feinheiten der Sprache“ nochmal auf den Tisch zu bringen. Sie wusste im Gegensatz zu Colgajo nicht zu unterscheiden, ob das eine elegante Beleidigung gewesen sein sollte, oder einfach eine Hintergrundlose Berichtigung und Erklärung. 'Mister, 'Knaben“ und er mischte Anreden, hm. Sie hielt sich also still und leise neben dem Offizier und hatte sich sich leicht vor ihrem Gegenüber verbeugt. Wrayburn, Roberts Hm. Leibwachen die ihre Aufgabe ernst nehmen, aber hörig sind. Schön. Wie schnell Molar dann auf sie zu sprechen kam fand sie etwas überraschend. Musste daran liegen, dass sie es gewohnt war vergessen zu werden
Lustig, wie sie alle Ramona in ihrer Ansprache verheirateten, oder war das Kulturell irgendwo so? „Mister Wayburn, Miss Devries mein Name. Für ein Mrs. Müsste ich wohl erst aufhören mich für Ihre Waren und Geschäfte zu Begeistern.“, schmunzelte Ramona, nachdem sie abermals den Kopf gesenkt hatte. „Danke für diese Möglichkeit, es wird mir eine Freude sein.“
„Danke Mr. Colgajo.“, lächelte sie anschließend zu Molar hinauf und ging dann hinüber zu den Tischen. Es war gar nicht so schwierig so zu tun, als wäre sie begeistert, weil sie sich tatsächlich auf die Ware freute. Das machte es einfacher nicht enthaltsam zu sein.
Auch sie wollte sich nicht in die Mitte begeben, also Schritt sie interessiert um die Kartuschen herum. Die Augen neugierig die Verfassung der Kartuschen am überprüfen. Bevor sie sich aber einfach eine der Behälter schnappte und irgendwas damit anstellte, sah sie zu Roberts hinüber. „Mr. Roberts, wollen Sie mir erst einmal die Ware vorführen? Wenn Sie die eigentliche Quelle sind, lässt mich das glauben, dass sie Chemiker sind. Die Fachrichtung ist hier nicht verbreitet.“
Ein schüchternes lächeln zeigte sich auf Roberts Gesicht. “ Die Wissenschaften sind hier allgemein ein wenig…. unterrepräsentiert,Ja?! Um so größer das Vergnügen ein Fachgespräch zu führen,Ja?! “
Molar überließ Ramona ihrer Arbeit in dem Beruhigenden Wissen das Sie von dieser Materie sowieso mehr verstand als er und daher ein verlässliches Urteil abgeben würde.Er selbst schlenderte auf eine aufordernde Geste von Wrayburn hin zum Tisch mit den Getränken wobei er abermals nicht in das U trat sondern sich dem Tisch von der Seite näherte . “ Während die Fachleute reden seid doch so gut und stellt mich eurer ...Begleiterin? Angestellten? vor Mr. Wrayburn”: sagte er während er die Getränkeauswahl zu betrachten schien.
“Alexandrine steht schon lange in Diensten der Familie Wrayburn Mr.Colgajo, wie ihre Eltern und Großeltern vor ihr. Wir bevorzugen Personal das mit unseren Eigenheiten vertraut ist. Ich glaube mich zu erinnern Ihr Auftraggeber pflegt es ähnlich zu halten, nicht wahr?! Umso überraschender heute gleich zwei unvertraute Gesichter zu sehen die in seinem Namen handeln.”
“ Bezaubernder Name, ich fürchte auf dieser Insel muss man sich mit Mollys und Pollys und anderen doch eher groben Namen zufrieden geben. “ Molar hob eine Augenbraue, deutete auf eine Flasche mit Wasser, nahm mit einem Dankwort ein Glas davon entgegen und sah seinem Gastgeber direkt ins Gesicht.Mit sehr leiser und kalter Stimme erklärte er: “ Sikes schickt wehn Sikes schicken will Mr. Wrayburn. Manche Geschäfte kann man dem Personal überlassen, andere erfordern , sagen wir, ein eher persönliches Engagement .Und glaubt mir, dieses Geschäft hat Sein und damit automatisch auch Mein größtes Interesse.Wenn ich euch bisher unvertraut erscheine so mag sich das im laufe der Zeiten noch ändern wenn ihr weitere so interessante Angebote habt” Er betrachtete das kunstvolle Kristallglas in dem ihm das Wasser angereicht worden war und fuhr mit normaler, fast fröhlicher Stimme fort:” Ein weniger bedachter Mann als ihr könnte auf die Idee kommen diese Getränke mit etwas ungesundem zu versetzen, es ist beruhigend zu wissen das eure … Eigenheiten.. vieles mit einschließen mögen, Giftmord oder Dummheit haben jedoch bisher noch nicht dazu gehört.” Molar nahm einen Schluck , sah Wrayburn erneut an und fuhr fort: “ Solltet ihr jedoch zweifel hegen können wir gerne wieder Fahren, ich bin sicher Sikes wird dann einen anderen Unterhändler zu euch schicken. Er wird ob der Zeitverschwendung enttäuscht sein aber das könnt ihr dann ja beim nächsten Gespräch klären.”
Es mochte so scheinen als ob Molar während dieses Gespräches ,bei dem er sich bewusst als unangenehmer Mensch gab,seine Umgebung nicht beachtete. Nichts hätte weniger stimmen können. Er war sich genau bewusst wo jeder der Anwesenden im Moment stand, nahm aus den Augenwinkeln Bewegungen in sich auf, achtete auf sich verändernde Schatten und ähnliche Dinge die ihm verraten konnten wer sich wie um ihn herum verhielt.Gleichzeitig war er sicher das sein Verhalten dazu führte dass Wrayburn, Alexandrine und mindestens einer der Leibwächter sich voll auf ihn konzentrierten.
Oh wow, das läuft ja hervorragend, dachte die Kanonierin sich voller Sarkasmus. Er kam nicht aus der pötte. Natürlich kann sie ihm Fragen stellen, aber sie wollte sich zuerst ein Urteil auf einer Fremden Basis aufbauen. Sie wollte sehen wie er die Ware händelte, ob er zögerte oder eiferte. Ob sein Kiefer sich anspannte, er sich herausfordern ließ und wie sich ihre Umgebung verhielt. Und danach sehen wie er reagierte, wenn sie anschließend selbst experimentierte...
Ramona bestätigte die Worte ihres Gegenübers mit einem nicken. “Unterrepräsentiert…”, sie schnaubte amüsiert. “-Das’ ist wirklich noch ‘ne nette Formulierung. Sie haben Recht.”, sprach sie ihren Gedanken aus. “Fällt schwer die Menschen hier auch nur in die Nähe des 10. Jahrhunderts einzuordnen. Einige Bauten passen, indeed, aber der Rest…”, kommentierte sie mit gerunzelter Stirn und schüttelte den Kopf. “Hier weiß niemand, was Benzen ist…”, sie malte dabei ein Zeichen in die Luft, was, sollte er ihrer Vermutung Chemiker zu sein nahe zu kommen, er gewiss als dessen Strukturformel erkennen sollte… “Umso erfreulicher, wenn ich Chancen erhalte Modernität und Intelligenz anzutreffen. Das scheinen Sie zumindest zu haben, ja? Wie weit sind Sie? Möchten Sie mir Ihr Werk nicht zeigen?”, sie deutete dabei auf die Kartuschen. “Ansonsten beschaue ich mir allein ob wir noch bei Xyloidine sind, oder wenigstens bereits bei Nitrocellulose.” Forderte sie ihn in freundlichem Ton heraus.
“ Miss Devries, die Wrayburn´s würden niemals ein Produkt zum Verkauf anbieten das nicht ausgereift ist, ich möchte sogar soweit gehen zu sagen das dies etwas ist das sie von manchen Mitbewerber abhebt.” erwiderte Roberts.Dann kicherte er leise und fügte hinzu “ Benzen, sehr gut, sehr gut, wenn sich erst einmal die regelmäßige Benutzung von Seife herumsprechen würde wäre schon viel gewonnen, und die ist ja nun nicht sooo schwer herzustellen,ja?!” Er zog ein langes Skalpell aus der Tasche , brachte vorsichtig einige schnitte an einer Kartusche an und zog Faserstränge des Materials welches sie enthielt hervor. Nachdem er diese abgelegt und mit dem Skalpell beschwert hatte zog er aus einer anderen Tasche einen Kohlestift und warf mit einigen schnellen Strichen eine Formel auf das Tischtuch.
“ Ich glaube hieran gibt es nichts auszusetzen, ja?!” wandte er sich fragend an Ramona.Danach holte er ein Tablet mit mehrere Laborschalen teils aus Porzellan, Teils aus Keramik oder Metall unter dem Tisch hervor in die er jeweils eine kleine Menge des von ihm entnommene Material gab, griff das Tablet ging einige Schritte in Richtung Vorplatz und fragte . “ Wünschen Miss Devries selbst eine Zündprobe vorzunehmen ? "
Ah, er lässt sich also auf’s lästern ein. Perfekt. “Yeah. Gibt da draußen Orte und Zeiten die sichs entweder nicht leisten können… oder sie denken, dass das Badewasser Erreger in den Körper trägt.”, sie zuckte mit den Schultern. Ramona hatte sich früher immer gefragt zu was sie das Zeug in der Schule jemals gebrauchen könnte, also abseits davon für ihren Bruder Mathematikaufgaben zu lösen sowie lesen und schreiben zu können, aber zum ersten Mal schienen die ihr sonst langweiligen Anekdoten des Dekans plötzlich mal nützlich zu sein.
Aufmerksam beobachtete sie sein tun. Das Skalpell, die Kartusche, den Inhalt… die ersten Eindrücke der Schießbaumwolle. Auf den ersten Blick.. sah es ziemlich gut aus. Das es feucht war - perfekt. Wie er es so behutsam behandelte. Sie wäre nicht einmal halb so vorsichtig damit gewesen. Aber das lag einfach nur daran, dass sie wusste wie man diese Menge an Zeug im feuchten Zustand nutzen konnte.
Das ihn auch noch die Herausforderung packte.. Ramona hob erstaunt die Augenbrauen und schaute interessiert zu, wie er eine Formel einfach auf das Tischtuch zeichnete, sehr sympathisch. Es ist so, dass die Devries bei solchen Themen vorbelastet sind und jeden der auch nur in die Nähe kam ihr Interesse zu wecken sofortige Aufmerksamkeit erhielt. Und dabei ganz ehrliche Begeisterung wecken konnte. Und wenn die Devries auch nur das Wort wie “Feuer” oder “anzünden” hörten, hatte man sofort ein Doppeltes Paar Augen und Ohren auf seiner Seite. Eine Stärke und eine Schwäche. Eine Schwäche die Ramona den Kopf abwenden ließ um zu Ramon hinüber zu grinsen, der jetzt in irgendwelche Gespräche verwickelt war. Doch letzten Endes erhielt dann nur Colgajo dieses. Sie wurde sich dem gewahr, zuckte dann mit den Schultern und wandte ihren Blick wieder interessiert dem zu was niedergeschrieben wurde. Nachdenklich fuhr sie langsam über die Formel und nickte zufrieden. “Da gibt es nichts zu beanstanden. Lehrbuchmaterial.”, lobte sie ihn geduldig.
Er war übervorsichtig, vorbereitet, aber..
“Das bisschen wird mich wohl nicht zufrieden stimmen.”, lachte Ramona zu Robertson hinüber. “Ich meine… Ich bekomme seltenst eine perfekte Formel aufgeschrieben mit mehreren Kilo Probe zur Auswahl.” Sie breitete damit die Arme aus, als ob sie ihr Glück nicht fassen könnte. Gewissermaßen stimmte das auch, es war fast Perfekt.
Sie drehte sich wieder zu den Kartuschen und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, unter die schwarzen Haare die normalerweise ihr rechtes Auge versteckte: “Darf ich mir Ihr Skalpell ausleihen und noch etwas mehr entnehmen?”
Bis zu diesem Augenblick hatte Molar gedacht es würde zur Abwechslung wirklich etwas einfach laufen. Roberts schien durchaus zu wissen was er tat, die Formel die er aufgeschrieben hatte musste etwas sein von dem er überzeugt gewesen war das sie Aussagekraft hat. Die Probenentnahme, das Angebot an Ramona die Proben selbst zu Zünden.. Wirklich, alles gut gemacht. Und dann, mit einer einzigen Handbewegung hatte sich alles geändert.
Seine Hand glitt an den Gürtel und entnahm eine Winzige Phiole schwarzen Pulvers das er kurz gegen das Licht hielt. " Vergebung, wandte er sich an den Gastgeber, aber ein altes Leiden verlangt nach Linderung. Mit einem Fingerschnipp entfernte er den Korken und beförderte das Pulver in seinen Mund wo er es mit dem Letzten im Glas enthaltenen Schluck Wasser vermischte. “
Währenddessen hatte Roberts das Tablet auf den Boden gestellt und ging zu Ramona zurück.
Molars nächste Handlungen erfolgten mit einiger Geschwindigkeit.Er wandte seinen Kopf in Richtung Alexandrine und pustete ihr das aus Wasser und Pulver entstandene Gemisch wie einen Sprühnebel ins Gesicht und ließ das Wasserglas fallen.Während er das tat griff er mit der linken unter den Mantel und rammte Wrayburn die Läufe der Schrotflinte in den Magen der daraufhin in die Knie ging,,fast gleichzeitig hatte die Rechte die eben noch das Wasserglas gehalten hatte ein Wurfmesser gezogen das Sekunden später in der Schulter eines Leibwächters steckte und griff bereits nach einem weiteren.
Im Hintergrund hatte Sharpie sich erhoben und als der Zweite Leibwächter seine Waffe auf Ramona richten wollte gab es einen Lauten, trockenen Knall gefolgt von einem Aufschrei als eine Kugel aus ihrem Gewehr knapp oberhalb des Ellbogens seinen Arm durchschlug danach schwang sie den Lauf der Waffe herum und nahm den Ramona gegenüberstehenden Mann ins Visier..
Mit unangemessen Fröhlicher Stimme hörte man Molar Fragen. “ Master Wrayburn , oh Entschuldigung Mister natürlich,möchtet ihr mir sobald ihr wieder Atmen könnt vielleicht erklären was mein
e Expertin zu dem Schluss bringen könnte das Eure Ware ganz und gar nicht den Ansprüchen des Käufers genügen wird? Solltet ihr wirklich dem Wahnsinn anheimgefallen sein einen Betrug zu versuchen ? Alexandrine sobald ihr wieder sehen könnt sollte eure nächste Handlung darin bestehen einfach nur still stehen zu bleiben. “ Deutlich ernster dann: “ Miss Devries, warum genau werde ich Mr.Wrayburn möglicherweise in Kürze mit Schmerzen bekannt machen die ihresgleichen suchen?”
Roberts hatte sich nach der viel zu kurzen Fachsimpelei wohl genug geführt um in Ramonas Nähe zu sein. Sie nahm noch am Rande wahr, wie Molar Alexandrine den Nebel in das Gesicht prustete, da tat Ramona bereits einen Schritt Rückwärts und duckte sich halb. Was letztlich nicht so bald nötig gewesen ist. Colgajo mochte Sharpies Schusskünsten zwar vertrauen, aber bei der Kanonierin gab es eine einfache Baseline: Sie vertraute niemanden. Aber eine Waffe weniger in ihre Richtung, war eine weniger.
Mit einer fließenden Bewegung visierte sie Roberts Brust an, Schlug ihm mit der Rechten Elle erst auf Höhe seines Solarplexus und dann mit der Linken fuhr ihr Handballen hoch gegen seinen Kehlkopf. Wieder in der Aufrechten holte sie zur Sicherheit aber nochmal aus, packte über seinen Kopf hinweg in seinen Nacken und warf ihn fast schon in den Tisch hinein. Sie hatte es nicht darauf abgesehen ihn diesen zu brechen, aber einer der beiden Schläge sollte ihn zumindest für ein paar Minuten sehr Handlungsunfähig machen. Er war Bücherwurm genug gewesen, dass er hinbekommen hatte ihr eine Formel zu präsentieren die sie mochte.
Immernoch mit innerer Alarmbereitschaft ließ sie ihren Blick schwenken, wobei sie erst ihr Feuerzeug vom Gunbelt löste und danach in ihrer Tasche nach etwas zum spielen suchte. Ah, sie wusste was sie gleich nutzen würde. Und soweit waren die Leute hier die sichtbar waren.. im Griff.
“Offizier Colgajo, Sie machen das verkehrt. Wenn ich ihm die Lösung vor sage, weiß er doch die Antwort.”, antwortete sie süffisant lächeln. Sie war enttäuscht. Sehr enttäuscht. Und enttäuschung schwang doch immer in eine Richtung bei ihr: Die Bereitschaft mit Gewalt vorzugehen. Sie atmete tief durch und schüttelte den Kopf: “Roberts hat erst auf einem Stofftuch geschrieben und anschließend Stahl benutzt.”, sie griff demonstrativ in die Fasern vor ihr, hob sie hoch und ließ die Masse wieder auf den Tisch fallen. “Details: Er war an der falschen Stelle übervorsichtig und an der falschen Stelle dämlich. That’ ‘nough explanation?”
Ehrlicherweise hätte Molar zugeben müssen das er immer noch nicht wirklich verstand was Ramona da bemängelte, aber genau deshalb war sie Ja hier. Er ging vor dem immer noch knienden Wrayburn in die Hocke und hielt sein Messer mit der Spitze mitten an dessen Oberlippe. “ Loyalität ist eine Feine Sache: wandte er sich an niemanden bestimmten: falsch verstanden kann sie aber schnell unangenehm werden sollten also außer Mr.Roberts und Alexandrine die noch benötigt werden jemand gehen wollen wäre JETZT der geeignete Zeitpunkt.” Mit sanftem Druck der Klinge zwang er den Knienden Mann aufzublicken und ihm in die Augen zu sehen. “ Narr, Götter Verdammter Narr, du magst ja reich sein und sogar über ein wenig Einfluß verfügen, aber wie konntest du nur glauben mit so einer Nummer durch zu kommen? Fast liebevoll zeichnete die Spitze seines Messers den Verlauf der Lippe nach.
Um millimeter zog er die Klinge von Wrayburns Gesicht zurück und sah genauso belustigt wie fragend zu dem vor ihm Knienden Mann hinunter.
“ Ich...Ich verstehe nicht : stammelte Wrayburn : es muss sich hier um einen Schrecklichen Irrtum handeln, sicher ein Mißverständnis.Vielleicht… Vielleicht das eure Expertin..oder Roberts.. wenn ich eine Kartusche vorführen dürfte..”
Molar lachte laut und Herzhaft auf, allerdings lag sehr sehr wenig Humor in seinem Lachen: “ Bitte sagt mir das ihr gerade nicht versucht mir zu sagen das Ramona Devries sich bei etwas das brenne oder explodieren kann irrt ?!Und wenn doch Bitte oh Bitte macht mir die Freude und sagt IHR das ins Gesicht.” Enttäuscht schüttelte er den Kopf. “ Eigentlich sollte ich Sie bitten euch für diese Beleidigung zu bestrafen aber das wird nicht gehen. IHR gehört MIR. “ Es war gerade einmal eine kurze Bewegung des Handgelenkes die Molar ausführte doch sie Reichte um zwischen Wrayburns Nase und Oberlippe einen Schnitt aufspringen zu lassen der sofort heftig blutete. Diese Aktion wurde von einem Aufschrei sowohl von Wrayburn als auch von Alexandrine belohnt. Die Frau ignorierend drückte Molar die Läufe der Schrotflinte unter Wrayburns Kinn und zwang den Mann, der sich mit beiden Händen ins Gesicht gegriffen hatte und versuchte die Wunde zusammenzudrücken, ihn wieder Anzusehen. Diesmal zeichnete er mit der Klingenspitze den linken Augenwinkel nach. “ Warum ?”: fragte er nur. Er wartete einige Herzschläge lang ab. Dann mit einem weiteren zucken der Hand schnitt er unmittelbar neben dem Augenwinkel ins Fleisch worauf das Messer zum rechten Auge wanderte.
Ramona wirkte abgelenkt, als sie ihr Feuerzeug entsicherte, die Kappe abzog und ein paar mal betätigte. Nach dem 4. mal sah sie über die Flamme hinweg zu Wrayburn und dem Offizier, während die Augenbraue skeptisch hochgezogen war.
Die Kanonierin mimte fast völliges desinteresse, teilweise spürte sie eine eigenartige Form von unbeteiligt sein. Auf der anderen Seite war dieses Bild ihr nichts neues. Scheiße, in meinem Kopf läuft echt einiges falsch, überlegte sie amüsiert. Sie hatte bei Miss Illana bereits gelernt, dass Molar ein geselliger, aber nicht normaler Typ war. Er bewies es mit der Art, wie er den jungen Mann gerade behandelte.Das einzige das ihr unbekannt war an der Szene war, dass es hier um Sprengstoff ging und ihr Name hin und wieder fiel. In Gedanken zollte sie Colgajo ihren Respekt dafür, dass er Wrayburn gegenüber so hohe Stücke von ihr halten wollte. Das war etwas - ob wahr oder nicht - ein wenig aus der Fassung brachte, aber zum Glück war das Geschehen hier so unwirklich und seltsam…
Ramona nahm die geöffnete Kartusche auf und anstatt um den Tisch herum zu gehen um zu Molar zu gelangen, duckte sie sich und kletterte ohne Mühe unter dem Tisch her.
“Colgajo..”, murmelte Ramona, ignorierte ihr aufgeregtes drumherum und kam bei ihm zum halt. “Lass nach jedem Schlag etwas Zeit. Sonst betäubst du den Schmerz vom vorherigen.”, antwortete sie und ging breitbeinig neben ihm in die Hocke.
Sie wiegte die Kartusche in ihrer Hand. “Muss n Idiot sein…”, sagte sie langsam und sah zu dem Verwundeten hinüber der vorhin von Sharpie erwischt worden ist: “würd nicht in Richtung von sowas schießen…”. Ramona schaute kurz nachdenklich auf ihr Feuerzeug und dann ausdruckslos, fast gelangweilt zu Wrayburn auf: “Sags, oder weis jemand anderes an zu antworten. Zeit ist Geld, ya know?”
Wie sollte er Ramona erklären wie schwer es ihm fiel sich zu bremsen wenn erst einmal Blut floss.Die Farbe, der Geruch. Schnitt für Schnitt für Schnitt hätte er weitermachen wollen. Aber sie hatte schon recht. Ein abgestumpfter Wrayburn brachte ihm nichts.” Lasst euch ruhig Zeit :konnte er sich nicht verkneifen Wrayburn zu raten: “ Ihr dürftet gute “ 2,5 Quadratmeter Haut haben.Wir haben also genug Material zur Verfügung.” Kurz warf er einen Blick auf Alexandrine. “ Euer Publikum scheint allerdings nicht allzu begeistert zu sein.”
Wrayburn musste sich eingestanden haben das er Aktuell nichts zu gewinnen hatte.
“ Dachtet ihr Si…: er fing Molars Blick auf: .. euer Auftraggeber hat keine Gegner? Ein Vermögen für mich wenn er meine Waren genommen hätte und sich rumgesprochen hätte das Er sich hat betrügen lassen. Und DAS hätte sich rumgesprochen. Und dann kommt IHR..Ihr und eure Expertin: Er spuckte das Wort fast aus: Wenn die selben wie immer gekommen wären hätte ich Gewonnen. Fast wäre ich trotzdem damit durchgekommen. “Er zog die Schultern hoch und in seiner Stimme klang eine Bitte mit als er Fortfuhr: “ Gespielt und verloren, aber der Gewinn war zu hoch um es nicht zu versuchen, das versteht ihr doch?”
“Sweety…”, raunte Ramona dunkel. Er hatte gerade einen Nerv gefunden und getroffen der in ihrem Kopf einen Schalter umlegte. Sie lächelte und zeigte dabei sogar Zähne. “Nur’n Trottel nimmt Karten in die Hand von’n Spiel das er nicht kennt. Dunnow wie lang du hier bist, glaubst’ doch nicht das wir son bullshit-”, sie hob dabei die geöffnete Kartusche kurz auf Augenhöhe “-rumgehn lassn... Das unser Sandkasten, Schätzchen.”
Sie legte die Kartusche weg und holte dann eine Mandarine aus ihrer Tasche. Ramona trug in diesem Moment das Gesicht ihres Bruders, wenn er sich gerade diebisch auf das freute was er gerade ausheckte. Sie hielt das Feuerzeug an den Stil der Mandarine. Mit einem lauten fauchen und fing dieser Feuer. “Experte… könnt man sagen. Is nur’n Hobby... Ich bin nett… ich beweis’s.“, meinte sie Schulterzuckend und warf dann die Mandarine über den armen Wrayburn hinweg. Die Richtung wirkte völlig achtlos gewählt, aber war nur der Schein. Sie sollte mit gehörigen Abstand von Leuten und Interior landen- zumindest wenn sich da niemand versteckte.
Als die Frucht auf dem Boden aufkam und einfach nichts passierte schaute sie Molar an: “Du möchtest vielleicht die Ohren abdecken.”
Es knallte Laut. Zwei Mal kurz hintereinander, wenn man hinhören wollte, denn erst explodierte die Frucht an sich und dann entflammte sich der dichte Nebel der sich auf gut 2 Meter verteilt hatte. Die Kanonierin hatte sich gar nicht erst die Mühe gemacht sich mit etwaige Sicherheitsvorkehrungen, wie den Schutz ihrer Ohren, zu beschäftigen. Sie hatte sich sogar etwas aus ihrer Hocke gehoben um einen guten Blick auf die Bämdarine zu bekommen. Aus dieser Situation strahlte sie die beiden an: “Ein fantastisches Hobby, nicht wahr?!” Die Begeisterung lag in ihrem Gesicht und scheinbar erwartete sie ähnliche Reaktionen. Dann aber seufzte sie: “D’bist schlecht fürs Geschäft, Sweetheart.”
Die Ohren Bedecken? Aus sicht von Ramona war das wohl ein guter Rat und Molar hätte diesen auch gerne umgesetzt, aber wenn die eine Hand eine Doppelläufer hält und die andere ein Messer gestaltet sich das schwierig. Also zog er die Schultern so hoch wie möglich während er zugleich versuchte den Kopf einzuziehen. Der Doppelschlag mit der daraus entstehenden Feuerwolke war Spektakulär, soviel stand fest. Die Rezepturen der Zwillinge, jedenfalls ging er davon aus, mochten für manchen ein Vermögen wert sein aber der Wahnsinn der Nötig gewesen wäre diese Rezepte zu Verlangen geschweige den später auch zu nutzen … Nun, an ehrlichen Tagen gab er zu das Wahnsinn für seine Verfassung keine schlecht Beschreibung war, aber das Ausmaß das dazu erforderlich war hatte er noch nicht erreicht.
“Impressiv : er sah Ramona an und hoffte das sein Gesicht den Respekt vor dem eben gesehenen zeigte bevor er sich wieder an Wrayburn wandte.
“Anders als Miss Devries wäre es mir ja egal wenn ihr den Markt mit minderwertigem Material flutet wenn ihr es nur nicht unbedingt bei uns getan hättet. Und den Reiz am Spiel?? Oh, den verstehe ich durchaus. Leider habt ihr euch die Falschen zum Spielen ausgesucht. Schlecht fürs Geschäft trifft es gut, Ayu ? Schade eigentlich, ich glaube es hätte ...unterhaltsam ...werden können mit euch als Geschäftspartner.” Während er sprach war Molar langsam in die Hocke gegangen so das er nun mit Wrayburn auf Augenhöhe war und als die letzte Silbe des Wortes Geschäftspartner verklang rammte er mit der Rechten das Wurfmesser dass er darin hielt mit solcher Gewalt in Wrayburns linke Augenhöhle das die Spitze erst durch die Schädeldecke aufgehalten wurde. Mit einer drehenden Bewegung zog er das Messer zurück und erhob sich während Wrayburns Körper zuckend vor ihm zusammensackte. Er ließ die Läufe der Schrotflinte zwischen dem immer noch am Boden liegenden Roberts und Alexandrine, deren Aschgrau gewordenes Gesicht einen Grotesken kontrast zu den verwischten schwarzen Flecken die von seiner Ablenkung übrig geblieben waren bildete, hin und her wandern. “ Personal möchte ich Heute nicht töten.. Heute..Sharpie, Mr.Roberts wird uns begleiten,seid so gut und verstaut ihn auf dem Dach. Miss Alexandrine, ich habe heute Zeit und Geld verloren,ehe ich also auch noch die Geduld verliere und beschließe das mir dafür Blut zusteht sollten sie JETZT mit dem Laufen beginnen.”
Nachdem er sich versichert hatte das Sharpie auf dem Weg war um seine Anweisung umzusetzen wandte er sich wieder zu Ramona: Miss Devries, wenn es für euch in Ordnung ist wäre ich euch verbunden wenn die Kutschen zu Splittern und Asche würden? Die Häuser würde ich gerne erhalten wenn sich das einrichten lässt.Den Rest:und dabei ließ er seinen Blick über die Tische schweifen: wird wohl Aufräumen müssen wer immer als erster hier Auftaucht.”
“In-fucking-deed.”, lächelte Ramona selbstgefällig. Sie war noch zu sehr eingenommen von ihrer Begeisterung die das zünden und explodieren der Bämdarine hinterlassen hatte. Eine solche Begeisterung der ihre sonst zurückhaltende und misstrauische Ader völlig im Schatten zurück ließ. Wahnsinn könnte man es wohl nennen. Wobei Ramona sich in diesem Punkt überhaupt nicht für wahnsinnig halten würde. Sie ist wie ihr Bruder ein Feuerenthusiast und weiß die schönen Seiten von giftigen Chemikalien die Feuer machen oder explodieren.. beziehungsweise Feuer machen UND explodieren einfach zu schätzen. Und ihnen war es persönlich sehr wichtig sämtliche Rezepturen und Tricks nicht nur zu kennen… sondern auch umzusetzen und zu verbessern. Da stand nichts darüber.
Wrayburn.. er hatte sich wohl wirklich die falschen ausgesucht für seine Spiele. Es war wirklich schade drum. Es hätte gut sein können und das war es nicht…. Nein, es war nur schlecht. Als Colgajo, wie lange doch schon darauf vorbereitet und angekündigt dann das Messer in den Kopf des Mannes jagte sah sie für einen kurzen Augenblick alarmiert drein. Spürte etwas feuchtes in ihrem gesicht. Dann sah sie nur zu wie Wrayburn nach hinten kippte und leidete… Sie ahnte die Schmerzen die er hatte. Ramona hatte schon viele Männer so sterben sehen. Sie wusste gar nicht ob sie mehr Männer unter dem Einschlag eines Bajonetts verenden sah, oder durch die Kugel eines anderen. Selbst wenn sie das überlebt hatten, wurden diese Leute dann doch aufgehangen….
Ramona hob den Kopf, als sie ihren Namen hörte und wischte sich die Tropfen Blut welche sie abbekommen hatte von der Wange, nahm das Päckchen in die Hand und stand auf. “Aye. Need time for that.”, antwortete sie und löste dann, mit gewohnt desinteressierter Miene den Blick von Wrayburn um sich ein neues Bild von der Situation zu machen.
Im gehen beschaute sie sich nochmal das Päckchen und roch daran. Vielleicht überlegte sie sogar etwas davon auf die Zunge zu nehmen. Wer sie beobachtete hätte das wohl gedacht, doch mit einem wenig begeisterten Gesicht ging sie ein paar Schritte vor, und platzierte die Kartusche auf dem Boden zusammen mit einem kleinen rohrartigen Ding. Die Stoßflamme die es nach oben schoß als es entzündete war von einem grellen Rot und brannte in gut einer halben Minute hinunter. Da das Röhrchen zu Asche zerblätterte war es wohl aus Papier, bis die Flamme endlich auf die Wollartige Substanz traf. Dann lag die Wolle in hohen wilden weißen Flammen. Ramona war erst begeistert, aber ihr anschließend heftiges Kopfschütteln sprach von einer darunter liegenden Erwartung die wohl zerfallen war. Das war in seinen Grundfesten vielleicht Schießbaumwolle, aber verhunzte… Der Geruch hatte sie entfernt an etwas erinnert, aber die Flammen sagten ihr nun das höchstwahrscheinlich mit Aceton gepanscht wurde. In kleinen Mengen hätte es geknallt, das war ihr bewusst. Ganz hübsch wäre es sogar gewesen, es hätte jeden überzeugt… Sie regte sich innerlich auf darüber.
Dann hob Ramona den Kopf und dachte nach. Mit der Hand am Kinn, bewegte manchmal nur manchmal sacht den Kopf. Es waren aber ihre Augen die schnell von Links nach Rechts huschten und die Lippen die sich stumm bewegten. Sie berechnete die Abstände, mögliche Flammenausschläge… Sie musste auch an die Tiere denken, welche Ramona ungerne zu Schaden kommen lassen wollte. Und natürlich war auch wichtig was die Masse an gepanschten Schießpulver-Kartuschen anstellen konnten. Mit einem Schulterzucken und gezückten Dolch ließ das “kleine” Feuerchen hinter sich und wollte sich die Kutschen beschauen. Wenn Colgajo keine Unfälle wollte und sie seinem Wunsch folgen.. dann nahm sie es lieber genauer.
Als die Zwillinge das Haus ihrer Kindheit in Flammen aufgehen ließ war es ihnen verdammt egal ob noch irgendetwas darin unterging. Doch das hier war nichts persönliches. Es war einfach nur Arbeit die ein bisschen Vorbereitungszeit einforderte und wenn sie schon eine Aufgabe erhielt achtete - ganz der Pendant der sie war- das das auch vernünftig von statten ging.
Molar sah auf den Körper zu seinen Füßen und wer genau hinsah hätte gesehen das sich seine Schultern versteiften. Der Tod den er hier gegeben hatte war unsauber, unbefriedigend gewesen, nicht auch nur ansatzweise Sättigend. Ein Teil von ihm wollte die Alten Rituale Ausführen.Hände und Füße entfernen Augen und Zunge entnehmen auf das im Nachleben Sicherheit herrschte. Dafür allerdings war hier nicht der Richtige Ort. Er ging in die Hocke und zog eines seiner kleinen Knochenmesser hervor , nachdem er es auf sein Knie gelegt hatte zog er die Handschuhe aus , griff er nach dem Messer und mit schnellen Schnitten zeichnete er kleine Symbole auf die Hände des Toten. “ In den Schatten wirst du nicht nach mir greifen “ : murmelte er. Ein Symbol platzierte er zwischen den Augen und fügte an: “ Im hellsten Licht wirst du mich nicht sehen.” Seine Hände glitten den Körper hinab und schnitten knapp oberhalb der Knöchel ein Symbol in die Beine Wrayburns .” Niemals wirst du meine Pfade kreuzen.” Das Knochenmesser verschwand wieder und er zog die Handschuhe über die nun Blutbefleckten Hände. Bewusst darüber das er Ramona, sollte sie ihn in ihren Gedanken an Feuer und Explosionen überhaupt beachtet haben , ein für Sie möglicherweise Absurdes Schauspiel geboten hatte seufzte er beim Aufstehen einmal kurz auf. Er streckte sich einmal zu voller Länge, entspannte sich ein wenig, wandte sich von der Leiche ab und zog seinen Flachmann hervor.Nach einem Schluck der auch den letzten Geschmack des Wasser Tintenfischtinte Gemisches entfernte steckte er sich eine Zigarette an und fragte: “ Wie weit sind wir Miss Devries?”
Ramona hatte nur ihren Namen klar gehört als sie gerade wieder aus der zweiten Kutsche heraus kletterte. Ein kurzer Blick in Richtung zu Colgajo und sie ahnte was wohl die gedämpften Vorwörter gewesen waren.
“Just a bit…”, antwortete sie in seine Richtung und kippte summend aus einem großen Flachmann den sie aus ihrer Tasche geholt hatte eine klare Flüssigkeit von der einen zur anderen Kutsche. Dann wand sich an die Pferde. Ja, diese mussten hier weg. Also setzte sie das auch in die Tat um. Dabei war sie gar nicht einmal unbeholfen. Wer zur französischen Artillerie gehörte musste regelmäßig sich um diese Viecher kümmern. Den Tieren verpasste sie jeweils einen heftigen Klapps gegen die Flanke, damit sie sich endlich in Bewegung setzten. Sie konnte mit Pferden nichts anfangen, aber… was sich vermeiden ließ das hätte sie dann auch sehr gerne.
Einige Schritte ging sie rückwärts und holte erst eine Stabgranate raus und dann wieder eines der langen Pappröhren. Sie würde so gerne die Stabgranate benutzen, aber… Ramona ließ die Schultern hängen und stopfte diese zurück in die Tasche. Sie hatte mit der Bämdarine vorhin schon übertrieben, zumindest glaubte sie, dass man das andere so darüber denken würden… aber.. Die Hand immernoch in der Tasche legte sie den Kopf schief und tauschte die Gegenstände. Wann hatte sie schon Chancen was anderes als Sandhaufen und Übungsmaterial damit hoch zu jagen?!
“Ready when you are.”, rief sie dann und hob ankündigend die Stabgranate und ihr Feuerzeug hoch.
Er ließ einen letzten Blick schweifen. Sharpie hatte ihren Teil erledigt und saß bereits wieder auf dem Kutschbock wo sie ihre Zügel kurz genommen hatte um sicher zu sein das ihre Pferde bei dem was nun kommen mochte ruhig blieben.Soweit so gut. Diesmal hatte Molar die Hände frei, also hob er sie und bedeckte seine Ohren und schloss die Augen bis auf einen Spalt um nicht zu sehr geblendet zu werden. “ Lasst es Krachen” : konnte er sich nicht verkneifen seine Bereitschaft zu signalisieren.
Lass es Krachen…. Ramona drehte sich, immernoch die Hände gehoben in Colgajos Richtung und grinste schief: “Weißt ja doch wie man m’mir spricht.”
Stumm lachen drehte sie sich wieder ab. Die Kappe vom Feuerzeug wurde mit den Zähnen abgezogen, das Spielzeug entsichert und die Flamme an die Lunte gehalten. Mit dem bekannten hellen Zischen zeigte sich die Granate bereit die kurz darauf in die Richtung der Kutschen geworfen wurde.
Dann plötzlich wurde Ramona hektisch, machte ein paar Schritte rückwärts und drehte sich auf den Absatz um. “Beweg deinen Arsch Colgajo!”, lachte sie in einem schnellen Schritt und warf kurz einen Blick über die Schulter. “Ich hab daneben geworfen!”
Es war nicht so, dass Ramona sonderlich verärgert darüber war. Sie war durch und durch belustigt. Daneben bedeutete in diesem Fall, dass die Stabgranate geradewegs unter eine der Kutschen geraten war. Gut, wenn man etwas hochjagen möchte - schlecht, wenn man es nur…. “ein bisschen” hochgehen lassen wollte. 12… 13.. Knapp bevor sie bei Sharpie angekommen war blieb Ramona stehen und drehte sich um. Ne Sekunde später knallte es, deutlich heftiger, denn es zog der ersten Kutsche den Boden weg. Zumindest sah Ramona mindestens ein Rad in Fetzen davon fliegen. Sie riss die Fäuste in die Höhe: “WOHOO!
DAS war überraschend. Eben noch hatte er Ramona bei ihren letzten Handgriffen zugesehen und schon wetzte sie an ihm vorbei und forderte ihn auf zu laufen. Er wirbelte um die eigene Axe und tat sein bestes mit ihr Schritt zu halten.Als er schlitternd zum stehen kam tat es einen beachtlichen Schlag der die erste Kutsche ein gutes Stück anhob. Ramonas Jubel und ihre unverfälschte Freude waren ansteckend . Sein nahezu ehrfürchtiges WOW wurde von einem tiefen freudigen Laut abgelöst. Er hatte gesagt “ Splitter und Asche” und offensichtlich würde er genau das bekommen.
Mit Feuer und Flammen in den Augen und immernoch schiefen Grinsen das Zähne zeigt, wirkte sie kurz erhaben über das Staunen von Colgajo hinweg, als sie meinte: “Ain’t all..” Dann sah sie erwartungsvoll zu dem brennenden Holz und zählte stumm die Sekunden. Nur ein bisschen mehr Hitze… Und dann knallte es. Deutlich leiser und die Funken die aus den Ritzen der Kutsche schossen waren Rot und Blau. Ramona legte die Hände über die Ohren. “THATS IT!”, brüllte Ramona und es gab dieses Mal einen Knall der gegen die Brust drückte. Mit einem weiteren Bumm - aus dem innern der Kutsche, riss es die Kutsche auseinander. Das grelle Feuer griff nach der zweiten Kutsche die weniger besonders sofort in Flammen gehüllt wurde. Wie brennendes Magnesium, so grell waren die Flammen, welche so nur sein konnten wegen dieser Panscherei. Ramona hob die Arme fast schon theatralisch: “MAN! It’s a shame Ramon.. Hätten die nicht gepanscht… Idiots! But ain’t it awesome?!”, und freute sich diebisch über diesen Anblick. Die grellen Flammen, die bunten Funken die manchmal aus dessen Mitte, oder vereinzelt links und rechts noch zu sehen waren.
Immerhin: Es brannte nichts was nicht brennen sollte. Und Ramona kann hier stehen bis zur letzten Glut und das Feuerchen feiern.
Bereits vor dem zweiten Knall war in Molar die Ahnung das es gleich erst Richtig losgehen würde zur Gewissheit geworden. Sich nach Ramonas Bestätigung herum werfen und in das Geschirr der Kutschpferde hängen war kaum getan als ihn der Druck der zweiten Explosion traf.Die scheuenden Kutschpferde unter Kontrolle zu halten die weder den Lärm noch das trotz Scheuklappen extreme Licht unterhaltsam fanden brauchte Sharpies ganzes Geschick sowie einige erfrischend Gotteslästerlich Flüche und verlangte Molar einiges an Körperkraft ab. Erst als er sicher war das dieses Problem gelöst war wandte er sich wieder dem Feuer zu und betrachtete Ramonas Werk. Hier eine kleine Flammenzunge deren Kern eine interessante ja sogar überraschende Farbe zeigte wenn ein Rest Chemikalien darin verglühte, dort ein kurzes aufflackern an einem glühenden Metallrest das erahnen ließ welche Hitze hier freigesetzt worden war . Zwar bedauerte er die Reisekutsche zur Vernichtung freigegeben zu haben, denn diese hätte sicher einen hübschen Preis erzielen können, aber das geplatzte Geschäft und die damit verlorene Provision waren Grund genug für ihn Ramona zumindest diese Freude zu machen.Der praktisch nutzen keine Spur bei deren Verkauf zurück zu lassen war ebenfalls nicht zu verachten, und wer immer sich um den toten kümmern würde der hier zurück blieb dürfte die Botschaft des heutigen Tages verstehen. Genausogut hätte er “ Verschwendet nicht unsere Zeit” in Meterhohen Buchstaben an die Wände schreiben können, wäre aber nicht so Eindrucksvoll gewesen. Er schmunzelte vor sich hin, Ramona in diesem High das ihre Arbeit ausgelöst hatte zu erleben war schon etwas Besonderes, ein Down mochte folgen aber das war bei ihnen allen so wenn das Adrenalin erst einmal nachließ. Er überließ sie ihren Gedanken die sie beim beobachten des Feuers haben mochten und machte es sich so gut es ging auf der Fußraste ihrer Kutsche bei einem weiteren Zigarillo Bequem. Yodder, er hätte schwören können dass während er mit den Pferden beschäftigt war eine Kutschenlaterne an ihm vorbei gesegelt war.Damit musste man wohl rechnen wenn ein Devries am Werk war.
Etwas an dieser Geschichte hier veranlasste Ramona dazu überhaupt kein Gespür dafür zu haben, dass es hier andere Personen gab die ihr beim zelebrieren des Feuers zuschauen konnten. Hin und wieder ging sie sogar näher heran um brennende Einzelteile aufzuheben, damit Ramona sie zurück auf den gestreuten Haufen werfen konnte. Es war eine ganz eigenartige Mischung aus Respekt vor der potentiellen Gefahr und Gleichgültigkeit sich Haar und Haut ansengen zu können, während sie wie eine schwarze Katze über das Feld schlich.
Die Kanonierin weiß nicht wie viel Zeit vergangen war bis sie sich wieder zurück zur Kutsche aufmachte. Ihre Wangen waren gerötet, und sie schaute etwas verhalten drein. Das Adrenalin über ihr Feuerchen kämpfte in Form eines diebischen Grinsens mit der peinlichen Realität, dass ihr Dritte über die Schulter geblickt hatten. Rein theoretisch wäre es nichts neues, doch nahm Ramon stets Rücksicht auf seine Schwester die es bevorzugte mit ihm alleine zu zündeln… oder wartete bis die Sterne den Himmel bedeckten.
“Woll’n se ihn lieg’n lass’n?”, fragte Ramona mit Blick in Richtung des Toten, die Hände tief in ihre Taschen gesteckt. “Könnt ihn dazu werf’n…”
“mmmh??” Molar hatte sich in eigenen Gedanken verloren während er Ramona aus halb geschlossenen Augen zugesehen hatte. “ Mag den Geruch von brennendem Fleisch nicht. Aber denke auch nicht das er lange hier liegen wird, irgendwen wird seine Angestellte schon informieren. Bis dahin kann er von mir aus einem Tier als Nahrung dienen, hat sein hiersein heute wenigstens irgendeinen Sinn. Wenn es nach mir geht...lasst uns diesen Enttäuschenden Ort verlassen.” Er zögerte einen Moment ehe er Anbot: “ Kann nachsehen ob er Wertsachen oder Münzen in den Taschen hat wenn Ihr Sie möchtet?”
Ramona verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. “Bin nicht im Krieg.” - wo es ganz üblich war die Rationen seines Gefallenen Kameraden zu plündern, um gemeinsam mit den noch intakten die nächste Stunde zu überstehen.
Sie sah dann kurz nach oben wo ein verpackter Roberts sein sollte. “Enttäuschend.. aye…”
Ramona würde aufpassen müssen. Manch einer würde behaupten, dass es allein Colgajos Verdienst war das hier geschehen ist, aber so spielte die Welt nicht. Ihr Anteil am Mord von Wrayburn war genauso groß, wie das hübsche Feuer. Damit war es wirklich enttäuschend. Auch im Hinblick dessen, dass sich jemand mindestens die Mühe gemacht hat eine Formel auswendig zu lernen, während in einem Haufen Kartuschen gepanschtes Material lag.
“to bad..”, murmelte sie leise mit Blick auf den brennenden Haufen und hob die Schultern. Es war ein Geschäft das Colgajo führte und sie war nur “Gast”. Dann sollten sie wohl fahren, wenn er das möchte. Es war sowieso erstaunlich, wie viel Zeit sie hier verbracht haben und noch mehr, dass die Pferde nicht Hakengas genommen haben.
Er erhob sich von seinem Sitz und nach einem letzten Blick in die Runde öffnete er die Türe, wartete bis Ramona eingestiegen war und nach einem kurzen “ Lass sie Laufen” : in Richtung Sharpie folgte er ihr in das innere der Kutsche.
Gemeinsam erfüllten sie die Kutsche mit einer Duftwolke des Feuers und ein wenig musste er bei dem Gedanken das Sikes dieses Gefährt wohl für einige Tage lüften musste Grinsen. Der Alte der dafür bezahlt wurde diese und ähnliche Fahrzeuge zu pflegen würde schimpfen und jammern und Molar wenn er wieder eine Kutsche brauchte Zornige Blicke zuwerfen, aber das gehörte einfach dazu. Zeiten von hier entfernt hatte er in London eine Droschke zurück gebracht die innen so mit Blut besudelt war das der Alte noch Monate später mit ihm gegrollt hatte.
Aus dem Mantel schlüpfen, die Waffe verstauen und es sich halbwegs bequem machen, aus dem Kühlkasten ein weiteres Glas mit Wasser befüllen, kurzum die üblichen Vorbereitungen für eine längere Fahrt treffend wandte er sich an Ramona. “ Sorry, ist nicht so gelaufen wie ich gehofft habe. Kein Explosivstoff, keine Prämie, keine Warenprobe, nicht der beste Tag heute. Aus der Lade in der er die Doppelläufige verstaute nahm er einen schmalen Stoffbeutel in dem es klimperte und reichte ihn zu Ramona herüber. “ Nennt es eine Aufwandsentschädigung, sollten 10 Silberlinge sein, nicht die Welt aber hoffe es reicht um verbrauchtes Material zu ersetzen. Er setzte sich zurück schloss die Augen und ballte die Hände zu Fäusten, entspannte sie, ballte sie wieder usw. dabei genoss er das Gefühl wie das antrocknende Blut unter den Handschuhen auf der Haut spannte. Das war ein Teil an den er sich gewöhnen könnte. Mit Ramona Arbeiten hieß man konnte schweigen.Wenn sie sprach dann weil ihr etwas wichtig genug dazu war und nicht um irgendeine Stille mit geräuschen zu füllen wie es zum Beispiel McKenzie tat.
In der Kutsche war auch Ramona sofort dazu übergegangen erst ihre Tasche loszuwerden und dann den schweren Mantel in eine Ecke zu pfeffern. Allmählich verlor das Adrenalin gegen die Vernunft und fand keine Chance mehr sich erfolgreich über ihren Mundwinkel zu schleichen. Sie hatte sich ausgiebig gestreckt und Molar gelauscht, bis das die Münzen den Besitzer wechselten. Stumm zählte sie das Geld und schob sie dann durch die Schlitze in ihre Gürteltasche.
Irgendwann rückte sie an den Rand ihrer Sitzgelegenheit und sah Molar an. Scheinbar um etwas zu sagen, doch dann langte Ramona nach ihrer Tasche. Diese war immernoch bis zum Anschlag gefüllt und da entnahm sie 3 Packete die sie schweigend vor ihre Füße legte. Dann griff sie nach ihrem Mantel. Aus den beiden Innentaschen wurde jeweils 1 weiteres geholt und vorne versteckte sich zwei kleine, die wohl mal zusammen gehörten, den aus der Mitte quollen weiße Fasern entgegen. Nachdem diese Pakete alle ordentlich nebeneinander ausgelegt worden sind fuhr sie sich über den Nacken, unsicher ob sie das Kommentieren sollte…
Auf die wenigen Geräusche um ihn herum reagierend öffnete Molar ein Auge und betrachtete die Aufgereihten Pakete. Das zweite Auge ging schon deutlich schneller auf als er die Hände auf den Knien abstützte sich leicht vorbeugte und Fragte " Ist es das was ich Vermute? Und wenn ja, verzeiht wenn die Frage euch seltsam erscheint, Das tragt ihr einfach in eurem Mantel herum? Hatte ich euch falsch verstanden oder ist das nicht vielleicht etwas… Riskant?" Dann als würde ihm nachträglich einfallen mit wem er da eigentlich sprach lachte er auf und winkte mit einer Hand ab." Aaah, Ramona Devries, vergesst es, wer wenn nicht ihr würde es denn sonst bei sich tragen. Erworben oder eine eigene Mischung? " : hakte er interessiert nach.
Ramona hatte erst die Lippen zusammengepresst und wollte dann zögerlich antworten, doch da korrigierte Molar Colgajo sich selbst. Seine Worte veranlassten die junge Frau dazu die Schultern nach oben zu heben. Da ihre Haar immernoch in einem Zopf lag, hatte es nicht den Effekt, dass ihre Gesichtzüge so von schwarzen Locken verdeckt wurde. Jetzt erkannte man deutlich, dass die roten Wangen nicht von der Feuernähe gekommen waren, und auch das dunkle Makeup das ihr sonst so finstere Züge verlieh, konnte nicht über ihre Verlegenheit hinweg täuschen.… Nur langsam erholte sie sich, sein Interesse half ihr wieder entspannte Gesichtszüge einzunehmen. “umm… Ist deren Zeug und es ist gepanscht.. Aber.. es wäre ne Verschwendung gewesen, wenn…”, sie senkte kurz den Blick und rieb sich die Hände. Sie ring wohl um Formulierungen und Worte und wünschte sich Ramon an ihre Seite. Dann räusperte sie sich und sah ihm fest in die Augen. “Well.. umm.. Ich kenn die Theorie der Herstellung. Hab nur keine Möglichkeit gehabt es in der Praxis umzusetzn. Wär’s echt gewesen, ob nass oder nicht.. Schoneinmal ne gewischt bekommen? Roberts hat mit Kohle aufn Tuch geschrieben und dann ein Stahlskalpell benutzt um das Zeug zu entnehmen… well, du gehst nicht an sowas dran, das aus irnem Metall gefertigt ist.. Ist scheiße anfällig… Naja. Deswegen wird es auch feucht in Papierkartuschen aufbewahrt bis sie was anderes erfinden. Das Zeug hat gestunken, erinnerte mich an Aceton.. bin mir relativ sicher, dass es das ist, nachdem ich die Flammen gesehen habe. Echte brennt eher orange und ja.. riecht anders… Die Proben hätten reagiert wie echte Schießbaumwolle, aber die Masse.. hast ja gesehn was fürn Flammeherd das war...” Zum Schluss leuchteten ihre Augen in der Erinnerung von dem Feuerchen das sie gelegt hatte.
“ Aceton.. Seltsam..Trüffel riechen so wenn sie nicht mehr die frischesten sind..hätte es gerochen aber mir nichts dabei gedacht..hätte mich wahrscheinlich amüsiert..” Ganz leicht schüttelte Molar den Kopf. “ Um so besser das ihr heute da wart.” Nachdenklich blickte er auf die Päckchen hinab.” Ist eure Beute..Fair verdient.. wünschte nur sie wäre besser.. “ Er ließ seinen Blick mehrmals zwischen Ramona und den Päckchen hin und her wandern.” Keine Möglichkeit, hmm? Ein Labor, Rohstoffe, abgelegen genug um den einen oder anderen Test zu machen, vielleicht ein bisschen… Fortschrittlicher… als hier.? Das… könnte Arrangiert werden wenn Ihr das wolltet. Oder in eure Werkstatt? “ Als er sie wieder ansah wirkte er Verunsichert, er war sich einfach nicht klar darüber ob er eine Grenze übertrat indem er ein solches Angebot machte. “ Wenn es in eure Pläne passt ..Dachte mir kann nicht schaden zumindest zu fragen.”
Trüffel riechen nach Aceton? Das wäre wohl für sie Wissen aus der Kategorie: Random Facts die sie wohl niemals gebrauchen würde, aber sollte ihr jemand ernsthaft mal nen alten Trüffel präsentieren, wüsste sie jetzt wohl Bescheid. Sie müsste sich wundern, dass Colgajo so etwas wusste, aber dann müsste sie vergessen in was für einer Kutsche sie gerade saß. Dafür war sie erleichtert, dass sie keine Grenzen überschritten hatte. Das ihn das auch noch zu amüsieren schien, war dann wohl positiv für sie geendet. Als sie in der Kutsche von Wrayburn gestanden hatte, umgeben von diesen Päckchen war es ihr das einfach nicht wert. Zu schade wäre es gewesen alles zu verbrennen. Nun, jetzt war das meiste in lichten Flammen gehüllt und würde verkommen. Gepanscht oder nicht, sie wusste es ja zu schätzen, denn auch so hat es ganz wundervoll gebrannt….
Und dann kam ein Angebot, was sie abermals an den Rand ihres Sitz brachte. Seinen Unsicheren Blick wusste Ramona nicht zu deuten, aber sie kämpfte abermals. Mit ihrer Vernunft und dem Enthusiasmus der ihr wie ein lästiger Schalk im Nacken saß: “Bevor ich dem Enthusiasmus verfalle..”, gab sie einen seltenen Einblick in ihre Gefühlslage und ihr Interesse.. “N gutes Labor und die Substanzen kostn meist ’n Vermögen….” Mit hochgezogener Augenbraue musterte sie ihn äußerst misstrauisch: “Was schwebt dir vor?”
“ Ausrüstung ist eher eine frage der richtigen Zeit, und wehn man wann kennt. “ Molar blickte auf seine Hände als er Antwortete : “ Und Geld “ er sah sich in der Kutsche um und begann zu Grinsen: “ sagen wir einfach Geld ist nicht wirklich ein Problem. Vertrauen, Vertrauen ist da schon schwieriger. Mein...Bekannter arbeitet gerne mit Leuten denen Er vertrauen kann und ohne anmaßend sein zu wollen würde Er sich dabei auf mein Wort verlassen. Ich würde dich bitten eine Liste von Dingen und Materialien die Du brauchst anzufertigen und einen Ort vorzuschlagen oder mir die Wahl von Zeit und Ort zu überlassen. Dann, wenn alles arrangiert ist entwickle dein Rezept, stell es her, teste es, und wenn du sicher bist das es Funktioniert müsste man ausarbeiten wie man vernünftige Mengen herstellen kann. Wenn das alles getan ist geht das Labor als Bezahlung in deinen Besitz über, jedenfalls Handhaben wir das normalerweise so.Von da ab wäre es deine Entscheidung als … Berater… weiter zur Verfügung zu stehen oder eben nicht. Eine wichtige Bedingung gäbe es Allerdings” und jetzt musste er wieder Grinsen “ Jag Dich beim Experimentieren nicht in die Luft.”
Sie verschränkte die Arme ineinander und lehnte sich zurück. Ein eigenes Labor.. Ihr Blick wanderte hinunter zu den Päckchen. Schon eine Werkstatt zu besitzen war etwas gewesen, was Ramon und Ramona sich früher niemals zu träumen gewagt hätten. Sie hatten ganz andere Probleme mit denen sich Tag ein Tag aus hatten beschäftigen müssen. In dieser Welt, mit ihren seltsamen Regeln, zu sein hatte viel Gutes mit sich gebracht. Es war sogar Ramon der von sich aus sagte, dass er genügend Salpeter in der Nase hatte um zu wissen wie ungesund es ist das in der eigenen Wohnung zu lagern. Carmello hatte damals diese flinke Idee sofort mit Geldern unterstützt und seither besaßen sie es.. eine Werkstatt. Vorher mussten sie sich mit dem eingeschränkten Raum, oder sogar der Seeluft herum schlagen, um auch nur einfache Granaten zu bauen, aber jetzt.. Das Tüfteln hatte seither ganz andere Ausmaße genommen.
Aber dazu ein Labor. Ramona kannte es nur aus Büchern. Und dieser Art Fachbücher waren auf Nantucket nun wirklich nicht verbreitet. Mehr hatten ihr die Lektüren in ihrer Zeit an der Front bereitet, doch dieser konnte sie sich auch nur aufgrund bestimmter Umstände zu Rate ziehen und waren waren eingegrenzt in ihrer Tiefe... Aber hatte es wirklich einen Sinn und Zweck zukünftig Substanzen und Kreationen selber herzustellen? Unvernünftig gedacht wäre es sicherlich JA, aber.. Ramona durfte nicht vergessen wo sie verdammt noch einmal war. Und das war nicht das Jahrhundert der Zwillinge. Auf der anderen Seite, egal wie unrein die Materialien dieser Zeit auch waren, sie hätte vielleicht eine Chance diese zu verbessern... für mehr.. Bumm. Doch dafür brauchte sie entsprechende Lektüre. Fachwissen, schwarz auf weiß. Colgajo konnte dies wohl einrichten lassen, aber wollte sie das denn? Geld ist eine Sache, Vertrauen eine ganz andere. Doch unterm Strich konnte die Kanonierin sich wirklich nicht vorstellen, dass es bereits mit der Entwicklung getan sein soll. Als Berater könnte sie sich natürlich durchaus hin und wieder verdingen. Allerdings war ihr Bruder da der Ansprechpartner. Doch dann brachte Molar ihre Gedanken zum halt.
Ramona schaute auf. Sie gab ein tiefes Lachen von sich, dass aber keinen Hohn oder die übliche Distanz beinhaltete, mit der sie sonst lachte: „Damn.. Du solltest es dir endlich merken, Molar: Wir können von Feuer nicht sterben.“
Sie schüttelte amüsiert den Kopf und löste die Arme wieder voneinander: „Crazy stuff... Du willst uns also sponsorn lassen. Evry Nook and Cranny. Für eine Potentielle Bezugsquelle von was... Schießbaumwolle, aye? Und wenn wir's nicht packen, müssen wir in die Tasche greifen.“, sie verengte misstrauisch die Augen. „Ich muss moderne Fachbücher dafür studieren um zu wissen, was wir brauchen. Das braucht Zeit, würd ne lange Liste werden... oh.. wissen Du und deine Leute überhaupt wie man Munition für Shotguns, Rifles und damit verwandte Büchsen herstellt…..?“
“ First Things First: für einen winzigen Moment sah Molar ärgerlich aus: “ Wer hat gesagt das ihr in die Tasche greifen müsst? Du verhandelst mit mir, nicht mit jemand anderem. Versprecht etwas das ihr nicht halten könnt und wir ..ich..wären...Entäuscht.. Sagt ehrlich dass ihr nicht Sicher seid ob und wann etwas zu erwarten ist und wir können damit Arbeiten..Ich kann damit Arbeiten.Ayu? Zeit?? Du wirst dich wirklich irgendwann an den Gedanken gewöhnen müssen das Zeit etwas ist das Unbedeutend wird wenn man für und mit den Richtigen Leuten Arbeitet. Ob ich in so jemanden investiere : dabei zeigte er zur Decke: oder in Euch das gehört zu den Dingen die mir in meiner Position Freistehen. Ratet was mir lieber wäre.”
Er zog die Handschuhe aus und betrachtete die vereinzelten flockigen Blutflecken auf seiner Haut. “ Sharpie mag wissen wie sie ihre Ladungen herstellt.Andere mögen wissen wie man Schrotpatronen Herstellt. ICH.. für mich waren Apostel und eine Kugelzange der Höhepunkt der Technologie…: “ einen Moment sah man etwas wie trauer über sein Gesicht huschen: “ Einfachere Zeiten damals. Ich bin ein Einkäufer, ich Kaufe Wissen, Fähigkeiten die uns nützlich erscheinen, ich kaufe die Zeit fähiger Leute und davon Viel.Manches kann ich mir zu nutzen machen, manches werde ich nie verstehen.Ich versuche das Pragmatisch.zu sehen. Wenn du etwas nicht kannst dann finde jemanden der es für dich macht, Zahl fair Zahl gut aber laß die Welt wissen was geschieht wenn man dich Betrügt. Und wenn jemand Sklaven einsetzt bring ihn um. Okay, ich gebe zu der letzte Teil ist wohl eher persönlich.“ Er schüttelte sich und das gewohnte Molar Gesicht war wieder da. “ Kann ja sein das ihr im Feuer nicht sterbt, aber Gebäude sind da Empfindlicher .Zu ihrer Linken sehen sie die Devries Krater von 36, entstanden bei dem Versuch Schießbaumwolle zu Komprimieren. Klingt nicht nach dem was man über eine Gegend sagen möchte.” Er grinste Ramona an “No offense, aber wenn das Zeug so potent ist wie man sagt …”
“ Joder, eigentlich einfach, wenn ihr das Zeug herstellen könnt gut, wenn nicht haben Ihr und Wir ein wenig Zeit und Geld verschwendet und jemand hatte Spaß dabei , gibt schlimmeres.”
“ Solltet Dir das alles etwas zu unsicher, seltsam erscheinen ist das völlig in Ordnung. Wie gesagt, fragen kann man ja mal.”
Es fehlte nicht mehr viel, aber die Form die Molar für seine Erzählung wählte erinnerte entfernt an das Gespräch dem sie beiwohnte, als sie beide bei Miss Illana gesessen haben. Was für ein komischer Kauz er doch war. Das er sogar zu Beginn fast schon verärgert reagierte hatte Ramona stutzen lassen. Wie seltsam es doch für sie ist, dass die andere Seite lieber Geld heraus warf, und sich dieses nicht wieder einholen zu wollte. Zudem musste sie sicher gehen. Sie musste es. „Fortschritt... pff. Wonderfull“, antwortete sie ihm sarkastisch. „In Nantucket wird man als Frau nur eines: Eheweib. Forschritt is da relativ, ya know?“, sie rollte dabei mit ihren stahlblauen Augen. „Müssn halt beide klar kommen, dass wir woanders sind.. Bisn Typ, Hast Geld aus Gründen,“- dabei wanderte ihr Blick kurz Richtung Dach, „Und kannst dich anpassen. Bist länger hier als ich.. Hast mir also einiges voraus.“, schmunzelte Ramona mit gerunzelter Stirn.
Sie setzte sich in einen Schneidersitz und schaute nachdenklich. „Ich kenn nur die Meinung meines Bruders und das was offn über dich gesagt wird. Dazu die random Einblicke bei Miss Illana. Lässt mich aber nicht vergessen zu wem du gehörst… und gehören scheinst. Und was grad ablief... Also: Keine Ahnung wann ich dir ne Liste geben kann mit dem Stuff. Muss mich informieren, einlesen.. Kenn hier niemandn der mehr ist als diese erm.. Alchis... Weiß nichtmal ob der da oben was taugt.“, dieses Mal sparte sie es überdeutlich Richtung Kutschdach zu blicken. „Well shit. Bin kein Betrüger, aber ein Pendant. Nurn Niemand mit nem Hobby und tu was ich kann. Wer mehr erwartet ist n Idiot und wer mir das in die Schuhe schieben will: Bitte. Häng ne Null dran und wir kommen der Zahl an Kratern dann näher. 'N Haus oder Schiff mehr.. wär nicht das erste was ich in die Luft jag. Mein dach übern Kopf würd ich nur gern behalten.”, sie machte dabei eine unwirsche Geste über ihr Haupt entlang unds tützte sich dann mit den Händen auf die verschränkten Beine. “Hab keinen Bock für ein Labor einzuschlagen und Jahre später aus irgendwelchen Gründen einen von euch in der Bude stehen zu haben, weil ich nichts liefern kann.“
“N Labor.. wär halt echt cool.”, murmelte sie unzufrieden.
Durchaus zufrieden mit dem Verlauf des Gespräches lehnte Molar sich zurück. Er hatte sein Angebot gemacht. Ein Samen war gepflanzt worden und ob dieser Früchte trug würde sich im Laufe der Zeit erweisen. Sicher, würde ramona im namen der Zwillinge sein Angebot annehmen würde die ganze Sache eine mehr als beachtliche Summe Geld kosten, aber die Vorstellung was Ramona, was die Zwillinge aus einem voll Ausgerüsteten labor hervorzaubern würden… Atemberaubend. Vielleicht sollte er bei Gelegenheit einmal mit Käpt'n Black und der ViezeKapitänin plaudern wie es um die Möglichkeit stand den Beiden ein paar Fachbücher zukommen zu lassen die es in diesem Zeitstrang so eigentlich nicht gab. Verlockender Gedanke. Ein Forschender Geist musste beschäftigt werden. Was die Zwillinge aus Langeweile oder Frustration erschaffen könnten mochte er sich lieber nicht vorstellen.
Blieb ihm vorläufig nur noch das Problem Namens Roberts zu lösen. Ihn mitzunehmen war eine Spontane Entscheidung gewesen, aber mit dem Kerl auf dem Dach in die Stadt einzufahren mochte selbst die Toleranz dieser Insel überfordern. Zumal, wenn er Ramona recht verstand , der Kerl wohl nur ein Handlanger war der seinen Schauspielkunst versucht hatte und an seiner Rolle gescheitert war. In dem Fall war Roberts von einem möglichen Aktivposten soeben zu einer sinnlosen Belastung geworden. Nun, dafür gab es eine Lösung die angenehmerweise nebenbei sein Verlangen sich gehen zu lassen befriedigen konnte.
Er betätigte die Signalleine und während die Kutsche ihr Tempo verringerte sagte er an Ramona gewandt:” Sorry, aber ich fürchte hier werde ich euch fürs erste Verlassen. Das da: er zeigte zur Decke: erfordert meine Aufmerksamkeit.Wenn es euch Recht ist wir Sharpie euch am Coeur des Soldat absetzen? Es war angenehm heute mit euch zu Arbeiten, man wird sehen wann und wo man sich wieder begegnet .”
Weiß nicht wann wir hier spielen, suchen Sie sich ne Zeit aus
#pendant
Molar Colgajo
Reisender;
Wenn du dem Weg des heiligen Jakobs folgend dein eigentliches Ziel ignorierst und deine Reise um ein geringes verlängerst so wirst du über kurz oder lang die Felsige Küste und an ihr gelegen das Fischerdorf Muxia erreichen.
Nachdem du den Rohbau einer Kathedrale betrachtet hast die die Ortsansässigen in der Hoffnung sich die Kirche gewogen zu machen errichten und die wenigen Boote im eher rudimentären Hafen begutachtet hast, ist bereits alles erledigt was man in diesem Örtchen als Reisender unternehmen kann.
So jedenfalls erscheint es.
Wenn es dir aber gelingt ob mit Gold, Alkohol oder einem angemessenen Einsatz von Gewalt einen der Fischer gewogen zu machen oder ihm deinen Willen aufzuzwingen so kann es sein das du dich auf einem Fischerboot wiederfindest das, den Schatten des Kathedralen Turms um ein vielfaches verlängernd Stunde um Stunde mit dir aufs Meer hinaus segelt. Nach einigem Suchen mag es dir gelingen die Isla Santa Isa zu erreichen.
Es ist diese Insel, die manchen der älteren Einwohner von Muxia nicht ruhig schlafen lässt. Sehnsucht, Angst, Gier, soviel Einwohner es in Muxia gibt so viel Gründe mag es auch geben Isla Santa Isa zu meiden. Ihre Existenz ist auch der Grund warum das Dorf so verbissen versucht sich unter den Schutzmantel der Kirche zu flüchten und an den vermessenen Plan festzuhalten hier, mitten im Nirgendwo eine Bischofskirche zu errichten die einmal fertiggestellt einzigartig in ihrer Art sein soll.
In einer Felsnische oberhalb des Weges ins Dorf verborgen blickte Molar auf die leere Absinth Flasche zu seinen Füßen und kicherte über seine eigene Beschreibung. „Loa ich sollte sowas nicht so früh am Tag trinken, sonst rede ich nachher immer so. “ Er hatte schon unbequemer gelagert als hier. Tief genug um sich hinlegen zu könne und soeben hoch genug, um aufrecht zu stehen war diese Nische Trocken und bot Schatten vor der kommenden Mittagssonne. Hier, vor neugierigen Blicken verborgen würde er auf den Anbruch der Nacht warten ehe er sich zum Hafen hinunter begeben würde.
Mit dem Rücken an den Abschluss der Nische gelehnt machte er es sich so bequem wie möglich. Eine Dosis T`Bac war wonach es ihn jetzt verlangte und nachdem er einen Zigarillo entzündet und den warmen würzigen Rauch tief in die Lungen gezogen hatte schloss er die Augen, um vor sich hin zu dösen. Wie immer wenn das bewusste Denken langsam zur Ruhe kam wanderten seine Hände über die verschiedenen an seiner Kleidung befestigten Fetische glitten hier über einen Knochen, strichen dort über eine Zopf, spielten mit einem Ring oder einer Münze um am Ende eine seiner Klingen hervorzuziehen und sie wieder und wieder hin und her zu drehen.
Als er sich erlaubt wieder aus der Welt in seinem Kopf in die Außenwelt zurückzukehren ist es Dunkel und das Dorf liegt im tiefen Schlaf. Am Ende ist er länger in seinen Gedanken gewesen als er geplant hat, aber das kommt schon mal vor und ist zumindest heute kein Beinbruch. Er greift seinen Seesack verlässt die Nische, die ihm Schutz geboten hat und macht sich mit raschen schritten auf zum Hafen wo sein Transportmittel auf ihn warten wird. Je näher er dem Hafen kommt umso mehr erhöht sich sein Tempo , als er den kleinen Anleger erreicht auf den die Dörfler auf amüsante Weise stolz sind läuft er bereits, als er das Boot befreundeter Schmuggler erkennen kann das auf ihn wartet wird aus dem Lauf ein Sprint und die letzten Meter überbrückt er mit einem beachtlichen Sprung der ihn mitten auf das Niedrige Deck der „Fisgon“ trägt. Mitten im Sprung entfährt ihm ein Schrei voll Lust Erfüllter geradezu Urtümlicher Wut der weit über das Wasser trägt und sich an den Mauern Muxia`s bricht. Der eine oder andere Einwohner mag kurz aus dem Schlaf schrecken und vielleicht mag er heute Nacht auch für Alpträume verantwortlich sein doch in diesem kurzen Moment in der Luft ist ihm das egal. Man kann das Tier in sich nicht immer unterdrücken, es gilt zu erkenne wann man ihm Lauf lassen muss, um nicht zu ersticken. Ein Teil von ihm hofft das Wind und Wasser seinen Schrei bis zur Isla Santa Isa tragen und von seiner Ankunft künden.
Als er auf dem Deck aufsetzt deutet er mit gebeugtem Knie einen Gruß gegenüber dem Käpt’n der Fisgon und seinem Gehilfen an, der eben so knapp wie wortlos erwidert wird und noch während er sich aufrichtet nimmt das Boot Fahrt auf, um ihn zu seinem Ziel zu bringen.
Die Fisgon ein schlankes elegantes Boot ist fast ausschließlich auf Geschwindigkeit ausgerichtet. Ihr Eigner hat bereits vor langem begriffen das es nicht die Größe sein muss, die den Wert einer Ware definiert. Was er schmuggelt mag manchmal nur wenige Gramm wiegen doch ist es für den der es haben will in der Regel von größtem Wert. Aber das was am höchsten bezahlt wird, und was er wie kaum ein anderer beherrscht ist der Transport von Personen von A nach B ohne sich mit lästigen Formalitäten aufzuhalten. Heute Nacht ist nicht das erste Mal dass er Molar seine Dienste zuteil werden lässt und soweit es nach Molar geht wir es auch nicht das letzte Mal sein. Im Bug des Bootes hockend starrt Molar auf den Horizont und wartet auf den Moment, in dem sich die allzu vertrauten Umrisse einer Insel aus dem Dunkeln schälen die er zugleich fürchtet und liebt wie nichts anderes auf der Welt.
„Solange der Mensch nicht zum Fliegen geschaffen war, kam das was dieses Boot vollbrachte dem wohl noch am Nächsten „: Schoß es ihm durch den Kopf. Die Absolute Stille in der die wenigen Handgriffe verrichtet wurden, die Dunkelheit, die sie umgab, trugen zu diesem Gefühl bei. Nachdem rund drei Stunden vergangen waren tauchte der erwartete Anblick von Santa Isas Küste vor ihm auf. Molar stieß einen Tiefen Seufzer aus der zugleich von Schmerz als auch von Sehnsucht kündigte. Dann begann er sich vorzubereiten. Vielleicht war es gut, dass er seinen Begleitern den Rücken zukehrte, denn sein Gesicht war kein schöner Anblick als er begann sich zu entkleiden. Es war nicht etwa verzerrt oder in irgendeiner Form von Gefühlen geprägt, nein es war von einer absoluten leeren erfüllt die sein Gesicht in jüngeren Jahren so oft gezeichnet hatte, nicht einmal seine Augen enthielten mehr etwas von dem Leben und den unterdrückten Gefühlen, die man sonst darin glimmen sehen konnte.
Er entledigte sich seiner geliebten Jacke auf der unmittelbar danach der Zylinder abgesetzt und mit seiner Weste und dem Hemd bedeckt wurde. Sein Gürtel und die daran befestigten Waffen folgten und wurden um die Stiefel, Wollstrümpfe und Hose ergänzt. Dem Seesack entnahm er eine einfache, ungeschmückte Matrosenhose. Einen Moment stand er nackt in Wind und Gischt dann schlüpfte er in die Hose. Er legte einen schlichten abgetragenen Gürtel um in den er seine kurzen Knochen Dolche steckte und schob sein ebenfalls knöchernes Messer hinten in den Bund. Zuletzt entnahm er dem Seesack zwei aus dünnem Leder gefertigte Armschützer, die er anlegte, bevor er die abgelegte Kleidung darin Verstaute. Mit zwei aus weichem Seil gefertigten Schlaufen war seine aus Knochen gefertigte Axt an dem Seesack befestigt gewesen welche er nun an sich nahm.
Während seiner Vorbereitungen war das Boot unaufhaltsam in eine Bucht gesegelt, die den natürlichen Hafen von Santa Isa bildete. In einem eleganten Bogen näherte sich das Boot dem Strand so nahe an wie es konnte, ohne anzulanden und auf dem Scheitelpunkt des Bogens verließ Molar es mit einem Sprung ins Wasser während die Fisgon bereits wieder Fahrt aufnahm und aufs offene Meer hinaus steuerte.
Einige Schwimmzüge später betrat Molar den Strand , schüttelte sich einmal kurz und stieß eine Mischung aus Knurren und Lachen aus als er seine Lungen das erste Mal in einer Gefühlten Ewigkeit mit der Luft des Ortes füllte der ihn geprägt hatte wie kein anderer.
In tiefen langsamen Zügen ließ er zu das der einzigartige Duft seiner Umgebung in ihn sickerte. Für ihn eine eigenartige Mischung die es nirgendwo sonst auf der Welt gab. Der leichte Salzgeruch vom Meer vermischte sich mit dem Duft der hier wachsenden Pflanzen vermengt mit einem leichten hauch Moder von den Orten wo das Pflanzenwachstum verging. Unter all dem schwang eine mineralische metallische Note mit die an lang vergossenes Blut erinnerte.
Nun dieser letzte Teil mochte seinen Erinnerungen geschuldet sein und wenig mit der Realität zu tun haben, doch für ihn, hier und jetzt war er so wirklich wie es nur Ging.
Sein Blick glitt über eine Wand aus dichtem Pflanzenwuchs die den Strand beendete und der Anfang vom inneren der Insel war. Isas Pflanzenwelt, wo so gut wie jede Pflanze ein Gift oder eine Droge enthielt hatte ihm tatsächlich gefehlt. „Wer hätte gedacht das ich erst hierher kommen muss, um zu merken was ich vermisse.“: dachte er bei sich. Sich umsehend entdeckte er seinen Seesack, der mit geübtem Wurf für ihn auf den Strand befördert worden war, ging zu ihm, ergriff ihn und machte sich auf den Weg zum Herzen der Insel. Nach einigen Schritten hielt er inne, schob ein paar Pflanzen beiseite und verbarg sein Gepäck.
Nach etwa Fünf Minuten Fußweg stellte er fest das er erfolgreich die hier heimischen Nachtaktiven Insekten verdrängt hatte, die offensichtlich beschlossen hatten samt ihren Familien vorbeizukommen und ein Festmahl zu haben. „DAS habe ich jedenfalls nicht vermisst.“: knurrte er. Mit einem Seufzer zog er einen Dolch und brachte sich am Unterschenkel einen kleinen Schnitt bei. Nervig, aber das würde die Viecher nähren und sie würden nicht vor seinem Gesicht rumschwirren. Er blickte kurz auf den dünnen Faden Blut der an seinem Bein herab lief, kostete sein eigenes Blut von der Knochenklinge und murmelte: „Geschmack haben sie jedenfalls.“ Weitere Zehn Minuten später lichtete sich das Wirrwarr aus Pflanzen langsam bis er schließlich auf einen Weg stieß.
Hier und da hatte es eine Ranke geschafft sich auf den Weg hinauszuschieben, doch insgesamt war er in einem guten Zustand. Eine Tatsache, die ihn nicht hätte verwundern sollen, wieder und wieder hatten sie hier den Boden gelockert und gesalzen nur um ihn wieder fest zu stampfen bis die Erde so Giftig war wie die Pflanzen die in ihr wachsen wollten und so Dicht das auch die Hartnäckigste Wurzel ihn nicht durchdringen konnte. Noch heute konnte er an schlechten Tagen die Mischung aus feuchter toter Erde und Salz an seinen Fingern fühlen, spüren wie sie auf und in seiner Haut trocknete. Oh Loa, wie er das Gefühl von Erde an den Händen hasste. Kein Wasser konnte diesen Ekel von der Haut spülen, kein Blut Ihn heraus schwemmen, keine Droge Ihn vergessen lassen.
Rechts oder links? Molar versuchte sich zu Orientieren. Nichts worauf es wirklich ankam den sie hatten einen Rundweg anlegen lassen der ihn über kurz oder lang zum Ziel führen würde, aber die richtige Wahl mochte etwas Zeit sparen. Er betrat mit geschlossenen Augen den Weg und versuchte zu spüren in welche Richtung die winzigen Spuren, die ihre Werkzeuge hinterlassen hatten, verliefen. Es gab eine Zeit da hätte er diese Hinweise noch in absoluter Dunkelheit erkannt, ohne sich dazu anstrengen zu müssen. Wie sie alle hätte er an einem guten Tag wahrscheinlich sogar erraten können wessen Werkzeug welche Spur hinterlassen hatte, doch diese Zeiten lagen in der Vergangenheit, heute wollte es ihm nicht einmal gelingen mehr als auch nur eine Andeutung wahrzunehmen. „Rechts“: entschloss er sich einem Gefühl nachgebend und lief los.
Etwa 20 Minuten später wusste er das er seinem Ziel näher kam. Wieder war es ein Geruch der seine Erinnerungen stimulierte. Asche, kalte Asche, nur ein Hauch davon lag noch in der Luft aber in seinem Geist färbte sich der Nächtliche Himmel schlagartig im glühenstem Rot einer Lang vergangenen Feuersbrunst. So intensiv das er fast in die Knie brach hörte er die Schreie jener Nacht in sich aufs neue ertönen, das bersten von Balken die sich in der Hitze verformen, das Knurren von Männern und Frauen die man zu Tieren gemacht hatte und die nun mit jedem Mittel das sie hatten ihre Peiniger angriffen mit dem einzigen Vorsatz zu töten egal was es sie kosten möge.Er roch wieder den eigenartig angenehmen Duft von Brennendem Fleisch, schmeckte Blut das es nur noch in seiner Erinnerung gab. Molars Kehle entrang sich ein Laut aus Gier und Leid der nur wenig Menschliches in sich trug und zum Ende hin eine so urtümliche Wut in sich barg das sein ganzer Körper davon schmerzte. Wie in Trance trugen ihn seine Füße vom Weg herunter und ohne eine bewußte Entscheidung zu treffen begann er auf den Mittelpunkt der Insel zuzugehen. Seine rechte Hand löste die Knochenaxt vom Gürtel und begann sie in ruckartigen Halbkreisen vor seinem Körper durch die Luft zu schlagen. Mit der Linken zog er sein Messer hinter dem Rücken hervor. Langsam nahm sein Körper eine leicht gebeugte Haltung an, sein Gang verwandelte sich mit jedem Schritt mehr in das schleichen eines Tieres das sich an seine Beute anpirscht während sein Verstand längst vergangene Kämpfe Ausfocht. Mochte sein Gesicht am Anfang des Abends für eine Zeit eine Ausdruckslose Maske gewesen sein konnte man das nun nicht mehr sagen, und doch trug es nicht mehr die Züge von Molar.Sein Schrei war so heftig gewesen das die Mundwinkel eingerissen waren und an diesen Stellen lief nun ein Faden blutiger Speichel herunter, die Lippen waren zurückgezogen wodurch er unwillkürlich seine Zähne fletschte, in Weit Aufgerissenen Augen brannte ein Zorn der es unmöglich erscheinen ließ das sie je einen anderen Ausdruck getragen hatten. Vielleicht wenn jemand den Mut gefunden hätte ihm in die Augen zu sehen, wenn jemand dazu nahe genug hätte an ihn herankommen können, so jemand hätte ganz hinten in seinen Augen einen winzigen Funken Angst gesehen, die Angst eines Tieres das in sich selbst in der Falle saß.Mechanisch setzte er einen Fuß vor den anderen während das wenige bewußte von Molar das in ihm verblieb um einen Weg an die Oberfläche und hinaus aus dem Gewittersturm unterdrückter Erinnerungen der einmal Freigesetzt mit alle Gewalt durch ihn tobte kämpfte.” Zzzzzurück” : entfuhr es im Zischend: “ Nicht deine Zzzzzeit, nicht dein Orrrt.” “ Meinsssss, nicht deinssss:” “ Zzzzzurück” Mit jedem hervorgestoßenen Wort festigte sich seine Stimme, Schweiß lief in Strömen über seinen Körper als sich Muskeln verkrampften die von dem widersprüchlichen Drang vorzustürmen und zugleich zu verharren auf unmögliche Art belastet wurden. “ Meinerrrrr, Meinerrrr, nicht deiner, Mein Ort, Meine Zeit. ZURÜCK!!! Seine Beine gaben Endgültig nach, er fiel zu Boden wo sein ganzer Körper sich in sich selbst zu verknoten schien .
Zurück,Zurück,Zurück, bitte bitte bitte zurück
Er verlor nicht wirklich das Bewusstsein, aber für einen Zeitraum den er nicht einschätzen konnte balancierten Körper und Geist auf der schmalen Grenze zwischen Ohnmacht und Wachen. Langsam, sehr langsam entkrampfte er, der Körper erschlaffte in Erschöpfung und der Geist suchte Zuflucht im Stillstand. Endlich entrang sich ihm ein stöhnen und mühsam, steif erhob er sich, in seinen Bewegungen vorsichtig wie ein alter Mann der austesten will mit welchem schmerz sein Körper ihn wohl heute überraschen wird. Mit zögerlichen Bewegungen nahm er seine Waffen wieder auf und verstaute sie. Er blickte in Richtung Straße, in Richtung Inselmitte, und machte sich erschöpft wieder auf den Weg.
Seine Schritte waren langsamer geworden doch zugleich auch bestimmter. Er mochte nicht mehr so schnell laufen wie am Anfang des Weges doch die Schritte die er nun setzte zeugten davon das stehenbleiben bevor welches Ziel auch immer erreicht war nicht auf dem Plan stand. In gewisser weise hatte sein Körper sich an den Sklavenschritt erinnert, man sparte bei jeder Bewegung soviel Kraft wie man konnten denn man wusste nie wann es eine Pause geben mochte,man versuchte aus jedem Schritt Energie und Bewegung für den nächsten zu gewinnen. Wenn nötig konnte man auf diese Art Stunde um Stunde um Stunde gehen.
Nach und nach, als der Körper das geschehene verkraftete wurde der Gang fester, straffte sich der Körper aus einer in sich gesunkenen Haltung wieder in die Aufrechte und als er nach einer Weiteren halben Stunde den Rand des ehemaligen Lagers erreichte das die Mitte von Santa Isa beherrschte hatte er sich soweit erholt wie es unter diesen Umständen möglich gewesen war. Mochten die Tore hinter denen er alte Traumata verschlossen hatte auch beschädigt sein und nicht mehr sicher so musste es doch ausreichen um zu Funktionieren.
Er ließ sich am Rand des Lagers nieder und blickte lange auf die Überreste die sich im Dunkeln abzeichnete. Auf das erste Morgenlicht würde er noch 2 vielleicht 3 Stunden warten müssen, doch an diesen Ort würde er im Dunkeln ganz sicher nicht einen Schritt setzen. Respekt und eine gute Portion Aberglaube hielten ihn zurück.” Hochtrabender Unsinn : raunte er sich selber zu: nenn es wie du willst, aber du hast Angst.” Angst? Vielleicht, doch dies war für ihn, wenn auch für niemanden sonst auf dieser Welt , Heiliger Boden. Ein Ort der Kraft, geweiht mit dem Blut von Opfern und Peinigern gleichermaßen. Jeder Krümel des Bodens durchtränkt mit Leid, Hass und Rache, veredelt mit den wenigen bruchteilen von Menschlichkeit die die Gepeinigten sich gegenseitig erwiesen hatten, verfeinert mit den Sinnlosen Grausamkeiten der Peiniger und auf ewig konserviert mit dem
Salz von Schweiß und Tränen. Auf Licht zu warten war hier dann doch eher eine verständliche Schwäche befand er. Molar legte sich so gemütlich wie es seine geschundenen Muskeln zuließen hin, betrachtete die alten Sterne über sich von denen die ersten bereits verblassten um von der Ankunft eines weiteren Tages zu künden und erwartete die Dämmerung.
Auch hier ließ er zu das der Duft vergangener Zeiten ihn erfüllte, doch sein Geist war zu geschwächt um einen weiteren Sturm zu entfachen und so entführten der Geruch von kaltem Rauch, modriger Erde und die Spuren verwester Körper ihn hier nicht mehr in die dunklen Räume seines innersten sonder spendeten ihm auf absurde weise eher Trost und Ruhe. Hier, am Ursprung fand er zu einem kalten frieden der in seiner Seltenheit für ihn umso Kostbarer war. Weit entfernt in seiner Kindheit hatte es eine solchen Ort gegeben, ein aufgegebenes Räucherhaus in dem ein Junge der ihm heute Fremd Geworden war das leid und das Blut kleiner Lebewesen in sich aufgesaugt hatte und genau diese Art von Frieden verspürt hatte wenn sein Trieb befriedigt worden war. Als der Junge Älter wurde wurden es auch die Tiere die ihm zum Opfer fielen und irgendwann später folgte der erste von einer beachtlichen Anzahl Menschen. Name und Geld seiner Familie hatten ihn eine Zeitlang geschützt, doch irgendwann musste auch der käuflichste Magistrat die Geduld verlieren und so geschah was wohl für alle außer ihm absehbar gewesen war. Man brachte ihn Fort. Ob seine Familie geahnt hatte wohin? Ob es sie gekümmert hatte? Er hätte es nicht beantworten könne. Santa Isa, der Ort an die man diejenigen brachte die nicht einmal der Henker töten wollte. Für die selbst das reinigende Feuer zu gut war. Hierher kam man um zu Sterben. Um im Leben jede Qual zu spüren die man selbst gegeben hatte und am Ende ohne Trost oder Vergebung zu verrecken. Wer Santa Isa betrat hatte aufgehört als Mensch zu existieren und begann sein neues Leben als das Tier das er in den Augen seiner Richter war. Versunken in diese Gedanken verfiel er in einen kurzen doch für seinen Zustand bitter nötigen Schlaf. Sein Gesicht entspannte sich und einen Augenblick lang schienen die vertrauten Gerüche der Insel ein Lächeln auf seine Züge zu zeichnen.
Molar erwachte auf eine seltsame Art erfrischt, seine Muskeln schmerzten zwar und er war relativ sicher das er für ein paar Tage Heiser sein würde aber schmerzen waren nichts neues, sie kamen sie gingen, man Ertrug sie und beachtete sie nicht weiter. Alles in allem war es ihm schon schlechter gegangen. Er erhob sich und streifte die Insekten ab die sich während seiner Pause auf ihm niedergelassen hatten, an sich herunter blickend betrachtete er die Wunde die er sich am Bein zugefügt hatte. Verkrustet und bereits von den Spuren einer Entzündung gezeichnet. Nichts was er hier ändern konnte also nebensächlich. Er fügte sich einen neuen kleinen schnitt nahe dem ersten zu und zuckte zusammen als er Gewohnheitsmäßig das Blut an der Klinge kostete und merkte wie die eingerissenen Mundwinkel erneut aufbrachen. “DAS war unangenehm”: schimpfte er leise vor sich hin.
Kurz blickte er auf die verschmierte Knochenklinge in seiner Hand. “ Ich musste ja mit euch reden Dame Rika, konnte einfach nicht die Klappe halten, hätte wissen müssen das wenn ich davon spreche : eine kurze Geste mit der Klinge beschrieb das Gelände vor ihm: ruft es mich hierher zurück.” Er lächelte fast: “ Vielleicht sollte ich euch Danken, hab vergessen das ich mich hier wohlfühlen kann.”
Im Morgenlicht betrachtete er endlich den Ort den aufzusuchen er so lange gezögert hatte.Für andere mochte er überwiegend aus Verbrannten Ruinen bestehen, für ihn, vor seinem inneren Auge, sah das anders aus. Er hätte jedes Gebäude, jede Nuance beschreiben können. Da die verkohlten überreste eines Baumes, unauffällig, unbedeutend wenn man ihn nicht kannte. In seinen Ersten Tagen hier war er dort angebunden worden.Peitschenschlag auf Peitschenschlag war gefallen, nicht die kleine schmale Peitsche die dir die Haut aufriß, oh nein,ein schwerer Breiter Lederriemen der Prellung auf Prellung häufte, ohne Grund ohne Erklärung, dann eine Pause, dann Stockschläge, Fäuste, Tritte. Keine Worte, keine Erklärung, Meisterhaft ausgeführt ohne ihm die Gnade einer Ohnmacht zu gönnen.In jener nacht hatte er das erstemal die Zungen seiner Mitgefangenen auf sich gespürt die seine Wunden auf die einzige Art reinigten und behandelten die sie zur Verfügung hatten. Zwei Wochen jeden zweiten Tag dieselbe Behandlung bis sein ganzer Körper nur noch aus Prellungen bestand und die Haut straff wie eine Trommel war die sich über den verschwollenen Muskeln spannte. Am Ende Reichte eine Feste Berührung um ihn vor Schmerzen winseln zu lassen..Er wäre nicht der erste gewesen daran zu sterben, doch er überlebte. Dann das Fieber.Sie gaben ihm Medikamente, Gifte, Drogen Und jetzt sprachen Sie zu ihm, oh ja, Stunde um Stunde sprachen Sie zu seinem vom Fieber zerrütteten Verstand.Sanft und bestimmt, nie die Stimme hebend, fast Freundlich. Erklärten ihm das er ein Tier sei, das sie die Schmerzen nehmen könnten wenn er nur verstehen würde dass er kein Mensch sei, ihm so gerne helfen würden wenn er nur erkennen könnte dass er ein Tier, ja vielleicht sogar weniger als ein Tier sei.Wenn er das nicht erkannte müssten Sie ihm weiter wehtun. Er möge Sie doch bitte nicht dazu zwingen, nachgeben würde es ihm so viel leichter machen Tier, Tier, Tier…. Bis einzig diese Wort durch seinen Geist Echote. Als der Körper heilte spielten Sie mit seinen Verstand. Er wollte keine Schmerzen mehr, wollte den Stimmen Glauben, Akzeptierte das er ein Tier war, schon immer gewesen war. Wie hätte er Qual und Tod bringen können wenn es nicht schon immer so gewesen wäre. Immer war da etwas gewesen was ihn getrennt hatte von der Welt um sich. Das es daran lag dass er kein Mensch wahr erschien so Richtig.
Er ergab sich.Akzeptierte.
Wenn Sie nur im ansatz verstanden hätten was sie Heraufbeschworen hätten sie ihn vielleicht in diesem Moment getötet. Aber es hatte immer Funktioniert, hatte jeden gebrochen, wie sollten sie ahnen das sie ihn gestärkt hatten als sie ihm die Bürde des menschlichen nahmen.Sie hatten ein Tier erschaffen wollen, stattdessen hatten sie das Tier das immer ein Teil von ihm gewesen war befreit. Nicht das gebrochene Ding das sie wollten hatten sie etwas erschaffen das sich anpassen würde, alles tun würde um zu überleben, und am Ende wenn es nur die Chance dazu bekam würde es gegen jene Wüten die es befreit hatten.
Mit einer rollenden Bewegung der Schultern warf er diese Erinnerung von sich ab und blickte abermals über das vor ihm liegende Gelände. Da hinten war der Garten des Masters gewesen, Samen und Setzlinge die der Master sich von woher auch immer besorgt hatte wurden hier aufs gründlichste gepflegt.Wer hier arbeiten musste wurde schnell Krank vor Angst.Zu viel Wasser oder zu wenig, Welkende Blätter übersehen, zu wenig von dem Dünger der an anderer Stelle aus Vogelscheiße gewonnen wurde , es gab ungezählte Möglichkeiten etwas Falsch zu machen, und jeder fehler wurde Brutal bestraft.Er hatte gesehen wie der Master als er der Meinung war eines der Tiere hätte zu wenig Dünger verwendet dem Unglücklichen mit einem Säbel Streich die halbe Hand abgetrennt hatte und den Boden mit Blut düngte. Das Verblutende Tier hatte seine eigene Halbe Hand an der Pflanze vergraben müssen um sie zu nähren. Erst dann wurde sein Stumpf notdürftig verbunden. Wundfieber raffte es kurz danach hinweg. Zählte man dazu das Masters Pflanzen so giftig waren wie Master selbst und eine Falsche Berührung ernste Folgen haben konnte dann konnte eine Woche Gartendienst eine schwaches Tier ohne weiteres in den Wahnsinn treiben.Er, Er hatte hier gelernt. Was brachte den Tod, was brachte schmerzen, was vergessen. Santa Isa war eine Schule für ihn und er hatte vor sie als Meister zu verlassen.
Da hinten war es zur Grube gegangen. Hatte ein Tier Glück gelangte nach seinem Ende sein Körper hierher und wurde mit etwas ungelöschtem Kalk dem Vergehen überlassen. Vor einiger Zeit hatte er ein Faß mit Fleisch geöffnet das nicht richtig eingesalzen war, der Duft nach verrottendem Fleisch hatte ihn im Kopf für einen Moment zurück an den Rand der Grube geschickt. Kein guter Moment für den Händler der versucht hatte ihm diese Ware unterzujubeln.
Tiere die weniger Glück hatten wurden von anderen Tieren zerlegt, ihre Knochen vom Fleisch befreit und gereinigt, denn der Master hatte erkannt das es immer wieder Doctores Alchemisten und ähnliches Volk gab die dafür gutes Geld zahlten.Wieder erhielt er Unterricht, wieder lernte er, nicht alles was er lernte hatte er Wissen wollen, doch das Tier wusste jeder fetzen Wissen mochte sich als nützlich erweisen. Und mit der Geduld eines Reptils lernte es jede noch so unbedeutende Kleinigkeit und wartete, wartete, wartete.
Seine erste Waffe hier auf der Insel war hier entstanden, ein Stück Rippenknochen von einem solchen Unglücklichen, angespitzt und an einem Stein zurecht geschliffen.
Was mit der Erinnerung an diese Waffe über Molars Gesicht glitt konnte man wenn man sehr wohlwollend war vielleicht als Lächeln bezeichnen. Wenn ja, dann war es ein Lächeln das man nicht unbedingt ein zweites mal sehen wollte.
Eine weitere Erinnerung die er durch sich fließen ließ und am Ende mit der Gleichen rollenden Schulterbewegung abtat die er vor wenigen Minuten benutzt hatte.
Vorsichtig eine Fuß vor den anderen setzend betrat er Endlich die Überreste des Lagers.Nach der letzten glorreichen Nacht waren die Knochen seines Rudels, seiner Brüder und auch der Wenigen Schwestern die es im Rudel gegeben hatte und die damals gestorben waren in diese Erde gesunken. Weder wollte er diese Knochen zermalmen noch wollte er das Rudel wecken. Als das Ende kam hatte er selber einigen von Ihnen den Tod gebracht. ER hatte Santa Isa verlassen, doch das Rudel war zurückgeblieben. Selbst das Tier hatte gewusst dass es für ihresgleichen keinen Platz in der Welt gab. Er hatte ihnen und der Welt den Schmerz erspart den das Rudel gebracht aber auch empfunden hätte wenn es sich unter die Menschheit gemischt hätte.
Ganz anders sah es aus mit dem Knochenhaufen in der Mitte des Lagers. Verkohlt, angesengt, Zersplittert, das was hier lag waren die Reste derer die Santa Isa am laufen gehalten hatten. Wächter und ähnliches Personal.Diese Knochen zu feinstem Pulver zu zermahlen hätte ihm nicht das geringste ausgemacht. Sollten diese Erwachen dann nur um festzustellen das er sie erneut und mit einfallsreichem Vergnügen zur Hölle schicken würde.
Er schlenderte hinüber zu den Resten der Unterkünfte in denen man die Gefangenen untergebracht hatte. Gruben die etwa anderthalb Meter in den Boden getrieben waren und über denen man eine Art Hütte von vielleicht 70 Zentimetern Höhe errichtet hatte. Für ihren Bau hatte man massive Balken und Eisenbänder verwendet damit die Gefangenen nicht etwa Bretter lösen konnten um sich einen zusätzlichen Ausgang zu schaffen,so das sie wenn man davor Stand großen Truhen ähnelten. Kleine sorgfältig vergitterte Öffnungen sorgten dafür das Luft ins innere Gelangen konnte waren allerding nicht groß genug als das die Menge Licht die hindurch fiel mehr als Zwielicht im inneren Erzeugen konnte. Hinein
gelangen war nur möglich wenn man sich im liegen hineingleiten ließ und um sie zu verlassen musste man sich hinausziehen. Clever gelöst seiner Meinung nach, einmal drinnen war es unmöglich das mehrere Gefangenen sie Zeitgleich, geschweige denn schnell verließen. Lächelnd stand Molar vor den überresten der Grube in der er selbst untergebracht gewesen war . Die Hütte hatte zwar bessere Zeiten gesehen aber sowohl den Brand als als auch die Jahre ganz gut überstanden.
So geschmeidig wie es sein wunder Körper zuließ glitt er in das warme Halbdunkel das ihn im inneren erwartete und hockte sich an seinen alten Platz. Manche hatten um einen Platz nahe des Eingangs gekämpft, andere stritten um einen Platz unter den Luftlöchern, er selber hatte einen Platz angestrebt der einfach nur möglichst wenig Licht abbekam. Vielleicht hätte er ein Alpha sein können und den scheinbar besten Platz dieses Lochs für sich Beanspruchen können, doch er verstand nicht wozu. Ein Alpha, selbst damals hatte er über die Vorstellung gelacht. Der Master war der Einzige Alpha der Insel auf den es ankam.Nach ihm die Wachen. Jemand der sich in den Gruben für einen Alpha hielt erlebte trotzdem jeden Tag wie er Gedemütigt wurde, wurde gebrochen, gequält, und das alles vor den Augen derer die er oder sie sich unterwerfen wollte.So Sinnlos. Trotzdem gab es einige die diesen Platz anstrebten, bei Wesen wie ihnen wohl nicht wirklich verwunderlich. Narren, diese selbsternannten Anführer mochten einen Zeitlang von den Hungerrationen die es gab etwas mehr erhalten haben, mochten sich überlegen fühlen, und doch überlebten die wenigsten von ihnen mehr als Drei, Vier Monate denn das Rudel mochte sich Scheinbar unterwerfen, zog es aber vor in den Momenten wenn es am dringendsten darauf ankam jede Unterstützung zu verweigern. Eine Wunde die nicht mehr gepflegt wurde konnte so sicher töten wie ein Messer, etwas verdorbenes im Essen, ein herbeigeführtes Stolpern, sie alle waren oder wurden Meister darin diese Lästigen Möchtegern los zu werden. Wer sich aber eingefügt hatte, nicht mehr nahm als ihm zustand und den wenigen trost annahm und spendete den zu geben möglich war konnte für eine Zeit lang überleben.
Mann erlebte Molar selten wirklich entspannt, das Leben als Tier hatte Spuren hinterlassen und die deutlichste davon war vielleicht sich niemals wirklich sicher zu fühlen. Flucht oder Kampf, das alte Dilemma das ihn immer begleiten würde. Das Misstrauen eines Wesens das einmal zu oft geschlagen wurde. Man konnte an Umschreibungen benutzen was man wollte, das Ergebnis blieb gleich, immer wirklich immer war ein Teil von ihm auf der Hut. Hier, abseits aller Menschen, im gnädigen Zwielicht und der muffigen Wärme dieser Behausung ging eine Wandlung mit ihm vor. Kleine Anzeichen ließen erkennen das eine Anspannung von ihm abfiel die erst durch ihr Fehlen offensichtlich wurde. Er erhob sich gerade lange genug um sich in der Mitte des Raumes hinzusetzen. Mit weit geöffneten Augen denen jeder Fokus zu fehlen schien begann er mit einer Kreisatmung die ihn nach und nach mit der Luft, der Atmosphäre dieses Raumes füllte. In seinem innersten fielen Jahre wie Schichten von ihm ab. Sein Gesicht wirkte freundlich gelöst, fast glücklich als seine rechte das Runenverzierte Knochenmesser hervor holte und er begann Zeichen in den Boden zu schneiden die er mühsam erlernt hatte. Gelegentlich hielt er inne, fügte sich selbst einen feinen Schnitt zu und zog einzelne Linien damit nach. Der Grund hierfür mochte sich niemand außer ihm selbst erschließen, und außerhalb der Wachtrance in der er sich befand hätte selbst Molar nicht erklären können warum dieser Strich oder jener Schnörkel bedeutsamer war als andere. Hier und jetzt wusste er nur das es so war.
Nach und nach begannen von einem imaginären Mittelpunkt aus Linien aus Zeichen um ihn zu entstehen, manche kürzer manche länger stand jede dieser Symbolreihen für einen Namen, manche für Mitglieder des Rudels, andere für seine Opfer, wieder andere für Menschen, Wesen, zu denen Molar auf seine ganz eigene Art eine Zuneigung gefasst hatte. Scheinbar planlos gesetzt begannen zum Ende hin auch die Schnitte auf seiner Haut eine abfolge der immer gleichen vier Symbole zu ergeben. Wer sie lesen konnte und gut über ihn bescheid wusste, was nicht auf viele zutraf, hätte den Namen seiner Tochter erkennen können. Sein Wunder Punkt und doch zugleich auch sein Anker. Wenige wussten dass es Sie gab, noch wenigere kannten ihren Namen und nur eine Handvoll auf das sorgfältigste ausgewählte wussten wie Sie aussah. Als er mit seinem Werk zufrieden schien legte er das Messer vor sich auf den Boden und begann erst mit leichten fast unsichtbaren Bewegungen dann mit immer deutlicher werdenden ausschlägen seine Oberkörper vor und zurück Pendeln zu lassen. Vor Ausatmen, zurück Einatmen, vor Ausatmen, zurück Einatmen, vor… es entstand ein Kreislauf der ihn tiefer und tiefer in seine Trance sinken ließ.Als er sich aufrichtete schien es nur die Fortsetzung zu sein als hätte alles andere nur dazu gedient Kraft und Schwung für diese Bewegung zu speichern. Er glitt in die Ecke in der sein angestammter Platz gewesen war und fand mit tastenden Fingern in einer Erdspalte ein Stück Rippenknochen das mit feinen Löchern Durchbohrt war . Damit in der Linken schnellte er herum fischte sein Messer aus dem Kreis den er erschaffen hatte und tauchte mit einem Sprung der ihm eigentlich nicht hätte möglich sein sollen durch die Türöffnung ins Freie wo er sich um die eigenen Achse Rollend erst auf alle Viere und dann in den Stand hoch drückte.
Seine immer noch Blicklosen Augen erfassten trotzdem die Ruinen eines Hauses das sich einige hundert Meter von ihm entfernt befand . Während Blutfäden von seiner Brust sich einen Weg durch seine Haare bahnten und nach und nach auf den Boden tropften liefen Krampfartige Wellen durch seinen Körper. Eine Mischung aus Angst und Wut schüttelten ihn bis sie sich in einem einzigen Giftigen Wort Luft machten.
“Masssster” : zischte er . Wenn ein einzelnes Wort einen Hass ausdrücken kann, groß genug um damit eine Welt in Finsternis zu tauchen und zu verdammen, dann war er in dieser Sekunde und in diesem Wort enthalten. Er hatte das Wort so heftig ausgestoßen das die Wunden in seinen Mundwinkel sich erneut geöffnet hatten. Ähnlich den Wunden an seinen Beinen hatten sie sich in der durch tausende Pflanzen mit Gifft gesättigten Luft von Santa Isa bereits entzündet und als er ein weiteres :” Massster” hervor stieß wurde es von einem dünnen Nebel aus Blut und Eiter begleitet.
Ein wacher Molar hätte vielleicht an diesem Punkt erkannt das er auf dem besten Wege war zuzulassen dass die Insel am ende doch sein Leben einforderte, und auch wenn nicht gesagt ist dass ihn das von einem Besuch abgehalten hätte so wäre er doch vorsichtiger geworden. Es gab Eide und Verpflichtungen die die Entscheidung über seinen Tod aus seiner Hand genommen hatten. Ein Wacher Molar hätte dies respektiert, doch in seinem jetzigen Zustand war Rationales Denken und Handeln weiter von ihm entfernt als seit langer Zeit und ein Teil von ihm, der Teil den er ein Leben lang zu unterdrücken gelernt hatte genoss es ohne Besinnung, nur dem Hass auf alles existierende hingegeben zu handeln.
Er spie einen Klumpen Schleim auf den Boden und wandte sich zu dem Haufen aufgestapelter Knochen auf die er sich langsam, fast zögerlich zubewegte. Waren seine Bewegungen eben noch von einer seltsam unpassenden Eleganz gewesene wirkten sie nun wieder Hölzern, fast abgehackt.
Sobald Molar den Haufen erreichte schob er sich das Stück Rippe zwischen die Zähne und begann, erst vorsichtig, Knochen für Knochen aus dem Gebilde zu lösen wobei er einerseits auf Insekten achtete die sich im Laufe der Jahre hier eingenistet hatten und andererseits Pflanzen welche die Knochen als Nährboden genutzt hatten mied. Doch Bald wurden seine Bewegungen hektischer, schneller und er nahm oberflächliche Wunden an den Händen genauso in Kauf wie Insektenbisse Stiche oder die Tatsache daß Pflanzensäfte in die Wunden drangen oder ihre ätzende Wirkung entfalteten.
In seinem Blut begannen sich Gifte mit Psychoaktiven Substanzen zu vermischen und gegenseitig zu ungeahnten Wechselwirkungen aufzubauen. Er, der ein Leben damit verbracht hatte sich und seine Triebe zu Kontrollieren entglitt sich selbst immer mehr.
Blutiger Sabber lief über seine Lippen, Bruchstücke von Namen Sinnfrei aneinander gereiht wurden hervor gestoßen während er Schicht um Schicht von Gebeinen auseinander fetzte und achtlos beiseite warf. Tage hatte es gedauert diesen Hügel zu errichten. Auf seine Art war er ein Kunstwerk gewesen das seine Erschaffer überdauern sollte. Es mochte seltsam klingen, aber die Konzentration die bei seiner Erschaffung nötig gewesen war hatte ihn soweit aus dem Tierhaften zurück gebracht das eine Flucht, ein neues Leben überhaupt möglich geworden war. All das riß er nun ein in seinem Drang zum Kernstück dieses Grabmals zu gelangen.
Jedes Körperteil das er nun beiseite warf wurde mit einem Knurren oder Zischen kommentiert. Dann, endlich,immer ungeduldiger reagierend erreichte er sein Ziel. Im Mittelpunkt des Hügels, gehalten von Toten Händen, lagen die Überreste eines sorgfältig in Tuch eingeschlagenen Körpers.
" Massster" : diesesmal war das Zischen von Triumph erfüllt.
Fast zärtlich versuchte er das Bündel von seinem Lager zu heben doch die Hände die es hielten wollten es nicht einfach so freigeben. Eine Zornesfalte erschien auf seiner Stirn als die Toten sich ihm widersetzen. Einige unkoordinierte Schläge ließen hier einen Fingerknochen splittern, da wurde eine Hand zertrümmert alles in allem aber war es recht wirkungslos. Ein wimmern entfuhr ihm. Dann, als seie ein Schalter in ihm umgelegt worden kam Ruhe über ihn, ein Funke intelligenz der eben noch verschwunden schien blitzte in seinen Augen auf.Jetzt Zielgerichtet schob er seine Klinge unter Finger und bog sie auf, hebelte er Hände aus ihren Verankerungen und da wo Stoff und Knochen im gemeinsamen Verrotten zu einer Einheit verschmolzen waren setzte er Schnitte um sie zu trennen. Muskelzucken und ein leises Zischen deuteten an das die Geduld mit der er zu werke ging endlich sein mochte, doch gelang es ihm sich zu beherrschen bis er fertig war.Mit jedem moment in dem er sich auf die vor ihm liegende Aufgabe Konzentriert hatte war er mehr zu sich sich zurückgekehrt und als er sich mit dem Bündel in seinen Armen erhob war das Tier erneut zurückgewichen und Molar wieder an seine Stelle getreten.
Widersprüchliche Bedürfnisse ausgelöst durch die bunte Mischung an Substanzen die inzwischen durch seine Blutbahn gespült wurde kämpften gegeneinander an. Müdigkeit wechselte sich blitzschnell mit Euphorie und dem Gefühl nie wieder schlafen zu müssen ab. Brennender Durst flammte auf nur um genauso schnell abzuklingen und durch Heißhunger ersetzt zu werden. Sein Herz raste in einem Moment nur um im nächsten kaum noch zu schlagen. Eine allgemeine Unruhe hielt ihn fest im Griff und sich zu konzentrieren war anstrengend. Es wäre leichter gewesen abzugleiten in den Dämmerzustand der Freiheit versprach, aber von tiefer Angst davor erfüllt kämpfte er dagegen an. Santa Isa mochte wie schon oft ihr möglichstes Versuchen ihn in den Wahnsinn oder den Tod zu treiben. Doch noch war Molar nicht bereit den Frieden den beides gewähren mochte in Anspruch zu nehmen.
Er blickte an seinem Körper herunter, betrachtete die Blutfäden auf seiner haut und kam schwerfällig zu dem Schluß das dieses Rot reichen musste.
“ KRABINAY”
: ließ er seine Stimme über die Lichtung hallen:
“ Diese eine mal steht mir bei ihr Furchtlosen. Ihr deren Wesen dem Meinen so ähnelt, ich rufe euch an und erbitte euren Beistand. Seht in mich, seht was ich bin,was ich war, und helft, auf das ich weiter meinen Weg gehen darf .”
Innerlich grinste er, die Capitana wäre möglicherweise wenig begeistert gewesen ihn so zu sehen, doch manchmal musste man Pragmatisch sein und in der Not verließ er sich lieber auf die Krabinay die ihm in ihrem Zynischen Wesen so nahe waren. Petro, sicher, ab und an alles andere als freundlich,aber als Nothelfer durchaus von gutem Ruf.
Er hätte genauso gut Loco anrufen können. Der schutzpatron der Heiler wäre gerade durchaus nützlich gewesen. Die seinen hätten für diese Wahl auch eher Verständnis gezeigt, doch ihm war nach deutlich schlagkräftigerem Beistand. Congo Savane hätte sich hier wohlgefühlt, wer weiß, eines Tages, doch noch schreckte selbst er vor diesem zurück.Ti-Jean-Petro Herr aller schwarzen Magie wäre eine Option gewesen, doch Molar kannte seine Grenzen. Etwas so Mächtiges um Hilfe zu bitten kostete für gewöhnlich irgendwann einen Beachtlichen Preis. Spätestens wenn er einst vor Legba stand wollte er das nicht erklären müssen. Noch nicht, jedenfalls.
Die Zeiten ändern sich, wir passen uns an, überleben, nicht wahr Master?: “ wandte er sich an das Bündel in seinen Armen: “ Wobei, überleben war nicht wirklich eure Stärke, oder? Irgendwann hättet ihr zumindest in Geschichten Unsterblich sein können, wer weiß. Aber wer außer mir erinnert sich nun noch an Euch? Und ich,: ein fröhliches kichern entrang sich Molar: “ oh ich werde euch zwar nicht vergessen, aber ich werde euch auch ganz sicher nicht mit der Welt Teilen.Wenn mein Tag kommt wird alles was ihr jemals wart mit mir gehen.Aber tröstet Euch, wo immer wir zwei auch Landen mögen, wir werden in ausgesuchter Gesellschaft sein, nicht wahr? ”
Behutsam legte er das Bündel ab und schnitt es auf. Knochen, hier und da noch ein paar Haare wenig mehr war vom Master geblieben. Einst ein Hüne von Mann, nun Moder und Reste. Er setzte sich halbwegs gemütlich neben die Überreste derentwegen er hierhin zurückgekehrt war und führte sein Gespräch mit ihnen fort.
“ Damals habe ich euch die Füße genommen auf das ihr im Jenseits nicht meinen Weg kreuzen könnt. Heute? Heute würde ich das nicht mehr machen. Oh Master, was wäre das für eine Jagd geworden. Wir beide auf alle Ewigkeit im Hass vereint an der Kehle des anderen. Hätte euch gefallen, mhh? Ich nahm euch die Finger auf das ihr sie nicht anklagend auf mich richtet, die Hände auf das ihr mich nicht ergreift, Zunge und Augen das ihr auf Ewigkeit Stumm und Blind sein möget, mich nicht seht und nicht Zeugnis gegen mich ablegt. Und am Ende, da nahm ich euch von eurer Wirbelsäule auf das ihr Kriechen möget. Vodun der übelsten Art, nicht wahr? Nun ich wusste es nicht besser. Heute? Oh Heute kenne ich … Elegantere … Wege Master. Und doch muss ich zugeben das ihr ein Zäher Brocken wahrt, erst die Wirbelsäule gab euch den Rest.Hätte damals gewettet ihr haltet nicht so lange durch”: er nickte den Knochen zu: “ Meine Hochachtung dafür.”
" Wisst ihr, manchmal vermisse ich die Zeit hier tatsächlich. Alles war einfacher. Keine Maske tragen für die Welt, habt unmöglich ahnen können welch Geschenk ihr damit macht. Jetzt bin ich wieder Zivilisiert" : Molar spuckte das Wort förmlich aus:" Jedenfalls meistens. Der Beruf bringt es dankenswerterweise mit sich das es Tage gibt an denen ich Spielen darf. Gibt auch mal Ärger deswegen, aber das gehört dazu. Könnt ihr euch vorstellen das ich Sterbeverbot habe? Das es Leute gibt denen meine Existenz etwas bedeutet? Seltsame Zeiten, Ayu? "
Während er sprach hatte er damit begonnen die vor ihm liegenden Knochen ein wenig zu sortieren und umzuschichten, ein leises Bedauern darüber das keine Fingerknochen mehr vorhanden waren beschlich ihn. Die wären schon eine nette Ergänzung seiner Schmuckstücke gewesen. " Eure Wirbel haben mich übrigens lange begleitet, aber inzwischen hängen sie bei einem Stamm der mir erlaubt hat diesen Teil meiner Vergangenheit dort zurück zu lassen. Ihr hättet sie für Primitive gehalten, kein Eisen oder ähnliches totes Material, nur Holz Knochen und Steine. Sympathisches Völkchen, großartige Krieger, herausragende Jäger, vielleicht ein wenig sehr Familienorientiert, aber jeder hat so seine Schwächen. Ayu? Schmücken sich ab und zu mit dem Blut ihrer Feinde. Ihr seht warum ich sie mag, nicht wahr? "
Molar hob den Schädel an und begann ihn Sanft zu reinigen.
" Habt ihr jemals von den Kender gehört Master? Seltsame Wesen. Ein ganzes Volk das absolut keinerlei Verständnis für Geld aufbringt. Tauschen, das können die. Aber selbst da orientieren sich die Kender eher an Schönheit oder ihrem persönlichen Geschmack und nicht an dem was ihr und ich als Wertvoll bezeichnen würden. Kaum Verständnis für Macht. Aber auch wenn sie verheerend Nerven können ist es einfach sie gern zu haben. Glaubt nicht das sie schwach sind.Furcht ist auch etwas das sie nicht kennen. Neugierig sind sie. Und wenn es sein muss Mutige Aufopferungsvolle Kameraden und Kämpfer. " Molar dachte zurück an die Trauerfeier für Grandemare Grete und wie sehr ihn die Opfergabe der Kender berührt hatte. Das fröhlich alberne Völkchen hatte ihn damals auf dem völlig falschen Fuß erwischt.
Als ein leichterer Krampf durch seinen Körper lief seufzte Molar genussvoll auf :“ Ahhh, Eure Lieblinge sind kraftvoll herangewachsen.Ich kann sie in mir brennen fühlen. Da plaudere ich hier mit euch obwohl sie langsam ihr Werk an mir verrichten. Das einzige was ich je gefunden habe was dem gleichkommt nennt sich Dunkle Träume, keine Ahnung was da alles drin ist aber Loa wenn man es nimmt…. oh es fühlt sich… ich kann nicht mal beschreiben wie es sich anfühlt… seltsam.
Nun, ich fürchte wir müssen unser Gespräch hier unterbrechen. Arbeit, Arbeit,Arbeit. Ihr kanntet das ja.
Nun, jetzt haben wir gar nicht darüber geredet warum ich zu euch gekommen bin, Aye? Ihr dürft mir einen Dienst erweisen.” : ein spöttischer Ton hatte sich in Molars Stimme geschlichen:” Hätte gewettet eure Knochen rotieren alleine bei dem Gedanken daran MIR zu helfen. Wohl ein weiteres sprichwort das nur bedingt Wahrheit enthält.”
Er sammelte die Knochenstücke für die er sich entschieden hatte auf und füllte das innere des Schädels damit. Als er Aufstand schenkte er dem was von den Überresten noch vorhanden war keine Beachtung mehr. Ihr Wert für ihn war nicht mehr existent . Mochten sie endgültig vergehen, mochte ein anderer sich ihrer Bemächtigen, für ihn war es ab heute Gleichgültig. Das was er hatte würde er nutzen, darüber hinaus konnte er nichts mehr damit anfangen.
Er ließ sich wieder in das Dunkel seiner Behausung gleiten und nahm seinen Platz im Kreis ein. Mit fast geschlossenen Augen begann er Knochensplitter und Stücke zwischen den Zeichen zu verteilen. Erneut erschien die Anordnung seltsam willkürlich, erneut ergab sie tief in seinem Unbewussten einen perfekten Sinn.
Den Schädel in seinem Schoß begann er mit erhobener Stimme wieder und wieder dieselben Worte vor sich hin zu sprechen.
Asche derer die Schuld auf sich geladen haben Bringe ich Dir . Blut getränkt mit unaussprechlichen Sünden hier vergossen ruft Dich an.Staub der Deinen Namen nicht kannte und Dir doch Treu gedient hat fleht zu Dir. Die welche gegangen sind rufen zu Dir für jene welche noch kommen mögen jene welche sind Bitten für jene welche nicht mehr Bitten könne.
Bereits nach den Ersten Silben wurde jedes seiner Worte von einem Rucken des Kopfes begleitet und langsam verkrümmten sich die Finger an Molars linker Hand bis sie eine Klaue bildeten.Wort für Wort war seine Stimme rauer geworden bis sie mehr einem Krächzen als Sprache glich. Die Heiserkeit die ihn schon nach seinem ersten Ausbruch begleitet hatte. Seine rechte befreite eine kleine Ampulle die in seinem Hosenbund eingenäht war und warf sie zu Boden. Beim zerbrechen wurde die darin enthaltene Mischung Sauerstoff ausgesetzt und begann als eine kleine aber heiße Flamme zu brenne. Eine weiter Ampulle folgte die in der Flamme zerspringend Salz freisetzte das beim vergehen die Farbe der Flamme geringfügig veränderte.Eine dritte kleinere und letzte Ampulle zerbrach und fügte der Flamme eine winzige Menge Petroleum hinzu. Konzentriert starrte Molar in das Feuer das er so erschaffen hatte. Was immer er im Herzen der Flamme sah es schien ihn zufrieden zu stellen. Ein unangenehmes Lächeln glitt über seine Züge als er die zur Klaue geformte linke ausgestreckte und mit mehreren Schlägen die Flamme löschte.” Pied Cheche, mein Dank und meine Dienste sind DEIN : formulierte Molar im Geiste.Er stand auf, setzte den Schädel in der Mitte des Kreises ab und zerstampfte ihn mit einigen Tritten. Etwas von dem Staub zu dem die Knochen die er benutzt hatte geworden waren legte er sich auf die Zunge, kostete ihn und schluckte ihn herunter. Mochte er zu einem Teil von ihm werden wenn es so sein sollte. Ein wenig mehr inhalierte er durch die Nasenlöcher wie er Schnupftabak oder das Coca Pulver das so mancher den er kannte so sehr liebte.Dann verwischte er den Kreis den er erschaffen hatte mit den Füßen und sah sich ein letztes mal um. Welche Bedeutung dieser Ort auch immer für ihn gehabt haben mochte, sie war vergangen. Was immer ihn auch hierher gezogen hatte, der Drang war vergangen. “ Zeit zu gehen”: flüsterte er.
Als er die Grube für ein letztes mal verlassen hatte klopfte er sich oberflächlich den Dreck aus der Hose. Mit jedem Meter den er sich zurück zum Strand bewegte fühlte er wie die Erschöpfung dieses Tages ihn übermannte. Die Gifte in seinem Körper setzten ihm mehr und mehr zu. Die Wunden die er sich selbst zugefügt hatte waren genauso unnatürlich schnell entzündet wie die Wunden die er eher unbewusst empfangen hatte. Fieber begann seinen Körper zu schwächen und er war Durstig, oh so Durstig. bei seinem Seesack angekommen zog er ihn aus seinem Versteck, befestigte seine Axt wieder daran und zog ihn hinter sich her an den Strand. Hier angelangt legte er sich in das Wasser, ließ seinen Körper davon kühlen und Reinigen. Seinen Seesack wie ein Kissen benutzend um seinen Kopf zu stützen blickte er zu dem Wenigen was er vom Horizont erkennen konnte.
Mit brüchiger, undeutlicher Stimme flüsterte er:
“ Heilerin, ich fürchte das hier war mehr als ich leisten konnte.”: Ein trockenes verächtliches lachen drang über seine Lippen als er seine linke betrachtete die sich nur widerwillig entspannen mochte: “ Um einiges mehr um ehrlich zu sein. Hochmut vielleicht, Leichtsinn. Keine Ahnung ob die eine unter vielen Stimmen zu euch dringt, und wenn nicht soll es eben so sein. Ihr sagtet ihr urteilt nicht, sagtet ein Leben ist ein Leben. Nun, wozu auch immer es gut ist, heute bitte ich um das meine. Sterben wäre in Ordnung, aber noch glaube ich das meine Reise nicht abgeschlossen ist. Hört ihr mich Dame Rika ? Das Werkzeug ist noch nicht bereit zu zerbrechen und zum ersten mal in sehr sehr langer Zeit will der Mann nicht sterben. Daher bitte ich, helft.”
Rika wurde schon für viel mehr gerufen. Doch hatte man sich auch an sie gewendet, für so viel weniger als ein Leben. Doch... Bei der kurzen Zeit die die Lebewesen verbrachten, bündelten sich so viele Gedanken, dass diese ihren ganz eigenen Willen vermochten. Und so war es auch manchmal nur ein Gedächtnis, eine Stimme die da irgendwo nach etwas sehnte und so eine wie sie rief. Gefolgt, oder nur durch seltsamste Umstände und Zufälle hinein gestolpert, was machte es schon für einen Unterschied? In ihren Gedanken gab es den nicht.
So galt ihre Überraschung auch nur dem das um sie herum geschah. Der Veränderung der Ströme, der Sterne, der Gezeiten, der Luft und den Schlägen. Eine Mimik in ihrem Gesicht die nur dazu diente denen die sie sahen ein Verständnis dafür zu geben, dass sich etwas verändert hatte. Sie spürte ihre Füße im Sand des Meeres einsacken. Und auch wie ihre Kleider durch das Wasser auftrieben und langsam schwerer wurden. Und dann sah sie herunter auf die erschöpfte Seele mit seinem geschundenen Leib der da neben ihr lag. „Du also.“, lächelte sie und Sorge stand in ihren Augen. „Ihr Kinder... was ihr nur immer treibt.“, sie kniete sich hin und sah zum Meer. Wohl würde die Kühle des Wassers nur die Schmerzen betäuben. Wenn er denn noch welche hatte. Sie könnte ihn mit sich nehmen. Aber es wäre doch ein Risiko. Wenn es wahr ist, was sie gehört hatte, dann war er Willens. Aber nicht jeder Wille kann sich über die Gesetze der Zeit hinwegsetzen. Und er war zu schwach, zu krank und hatte sicherlich ein kleines Abenteuer hinter sich. Nein, jetzt mal wieder Personenbeförderung zu spielen mochte sichtlich unnütz sein in diesem Moment. Ein Geschäft mit Risiko. Rika hob die Hand und strich ihm die Stirn frei. Anschließend krisselte sie an den Gegenständen auf seiner Brust, damit sein Herz möglichst frei lag. Mit geschlossenen Augen nahm sie zwei tiefe Atemzüge und lächelte dann wieder zu Molar hinunter. “Ich weiß, Du und Blut.. und viele Anderer mit ähnlichen Glauben und Denkweisen halten viel und manchmal auch fantastisches davon. Doch es macht das auch einfacher..” Sie löste einen goldenen Armreif von ihrem Handgelenk und ließ die scharfen Kanten durch das Fleisch ihres Hand gleiten. “Trink es wird bald besser sein. Und danach musst du mir vertrauen. Es wird weh tun, aber danach geht es dir besser..”, ermunterte sie ihn und hielt die blutende Hand an seine Lippen.
Gar nicht so lange her das Molar sich gleichzeitig nach diesem Angebot verzehrt und es gefürchtet hatte. Blut von solcher Qualität zu kosten. Wer wusste schon was in Äonen in diese Blut übergegangen war, wer konnte ahnen was es bewirkte. Weniger müde wäre eine Altvertraute Gier in ihm aufgeflammt, doch nun war er nicht einmal sicher nicht nur zu träumen.” Was soll's,es könnte schlimmer sein”: ging es ihm gefühlt im Schneckentempo durch den Kopf. Er berührte den ersten Tropfen vorsichtig mit der Zungenspitze, ließ los und begann zu Trinken ungewiss ob er Meerwasser oder wirklich Heilung in sich sog, und beides willkommen heißend.Ein einzigartiges Aroma erfüllte ihn, brachte an seiner Oberfläche Ruhe und forderte etwas tief verborgenes zugleich heraus. Was immer auch der Kern von Molar sein mochte war noch nicht fertig mit diesem Leben und begrüßte die Kraft die hier mit ihm geteilt wurde in sich. Schmerz war ihm angekündigt worden. Er würde ihn genauso begrüßen wie diese Gabe. Vertrauen wurde verlangt und er war bereit es zu geben. Kurz, ganz kurz wollte er wieder eine Kralle Formen in der instinktiven Reaktion auf Blut, doch dieser Moment verging so rasch wie er gekommen war.
Gewiss konnte man es erleichterung nennen. Das hier war eine Prüfung. Nichts das einen für das Leben knechten würde, sollte man die Prüfung annehmen. Nein, es hatte eher eine.. wissenschaftliche Natur. So wie man prüfen konnte, ob jemand atmete, wenn man die Hand ganz leicht über Mund und Nase hielt, so war es auch eine Prüfung wie viel Kraft in diesem gefallenen Körper noch verblieb. Er trank. Es war immer ein sehr seltsames Empfinden, wenn die Kinder der Zeit das Blut hinaus sogen. Doch so waren sie näher am Leben als das sie am Tod sein würden.
Der Armreif war fast schon vergessen, viel mehr strich die nun freie Hand beruhigend über seine Stirn und Rika wartete. Wartete bis die Stimmen sich sammeln. “Gut gemacht.” Und als sie das Blut von ihm entfernte verschloss sich die zuvor gezogene Wunde. Die Rechte Hand schwebte über seinem Herz, die Linke über seine Stirn.
Abermals schloss Rika die Augen. “Fokira hyaer presia reen. Ma zweie rairs manaf chyet oz omnis.” Sie atmete tief durch. Ihr Blut würde in seinen Kreislauf hin übergehen. Es würde das Puzzel ihr offenbaren. Wird lindern. Wird suchen. Wird finden. Wird schaffen. Es würde erhalten, so wie es ihr zur Aufgabe gemacht ist. Immer dann, wenn die Stimmen es so von ihr erbitten, verlangen, als nötig erscheinen oder befahlen.
Die Pupillen waren verschwunden, als sie ihre Augen wieder öffneten. Ihr Blick wanderte über das was vor ihr lag. Sterbend, wie sie es alle taten die sie umgaben.
“Körper.. ich anbefehle dir-”, mit diesen Worten berührte sie den Punkt.. das Dritte Auge.. und sein Herz. “-höre auf mein Wort. Lasse los von der Regel und folge deiner Bestimmung.
Geist ich anbefehle dir: Erkenne meine Absicht und sei dir gewiss die Mauern zu öffnen.
Seele-
ich anbefehle dir:
Lasse zu was hier geschieht. Dir wird kein Leid geschehen.
Foukira hyaer presia reen. Lass mich sehen das Puzzel deines Seins. Den Atem deiner Bestimmung. Kehre zurück zum Willen.” - und da nur für sie, für die Augen die schon lange nicht mehr die Welt der Sterblichen sahen leuchtete und regte sich alles. Das Leben und das Sterben. Sie starben, alles war darin gleich. Und doch sah sie die einzelnen Teile. Solche die jung waren, solche die alt waren. Kamen und gingen, oder fehlten. Zuerst würde er gestärkt werden müssen. Wie Ein altes Kunstwerk das von seinem angestammten Platz hinunter gefallen war und so Risse und Löcher sich zugezogen hatte. Sie muss die Wege ebnen, ihnen wieder rechte Form geben. Die Risse und Löcher müssten stabilisiert werden, damit die Leinwand und das Bild das sein Leben.. sein Sterben ist.. eine neue Kraft verlieh um nicht im Zahn der Zeit zu vergehen. Also tat sie dies.. und das Blut in ihm war wie ein Leuchtfeuer das all diese kleinen Gassen auftat und neu verwebte. Wohl gewählt musste es sein. Damit die Kanten verwässerten, mehr und mehr und dann wieder jene waren die ihm angehörten. Schlimm war jeder Schaden. Doch besonders diese, die fern ihrer Rettung waren. Herauskratzen, Herausschneiden. Beseitigen. Entfernen. Stoffliches in seinem Innern das eben gewesen, löste sich auf. Machte nicht halt vor seinem Formen. Seien es die kleinsten Organismen, sei es Gift, sei es Luft, sei es Knochen oder dunkles Blut. Erneuern? Nein, es war ein Puzzel die Sterblichen waren ein fantastisches Puzzel und hier wo sie saß lag es aufgebreitet in allen Formen und Farben. Doch die falschen Teile mussten fort. Wo es doch meinte dazuzugehören, wie das Gift das sich an einem Teil festklammerte.. es musste los gelassen werden. Und dann wurde gesucht. Gesucht und sortiert und gesucht nach altem.. nach gleichem.. Und wo nichts war da wurde geschaffen. Und für jedes Schaffen musste sein Geist zahlen. Sein Wille erneut bewiesen werden.
Wenn sie den Schmerz erwarteten war es besser.
Wenn sie vertrauen konnten war es einfacher.
Doch der Preis war immer der Gleiche geblieben.
Wenn sie ehrlich war, dann war jedes Wort und jede Gestik nur dazu dienlich es ihnen einfacher zu machen. Ihnen verständlich zu machen, dass ihr Auftrag kein böser ist. Das alles nur mit dem Willen verbunden war zu gesunden.. und nicht in naher Zeit zu sterben. Es kostete Rika keine Kraft und keine Mühen. Wie viele hatte sie schon geheilt? Benötigte sie wirklich noch einen Gedanken um einen gebrochenen Oberkörper zu fügen? Nein, alles nur damit die Sterblichen sich weniger fürchteten. Alles damit sie teilhaben, denn sonst herrscht Misstrauen. Und Misstrauen verhindert ihre Aufgabe.
Der Preis aber, der Preis - für sie war es nichts. Die Schmerzen auf sich nehmen, ihnen nur ein paar lassen. So das sie wüten, so das sie die Zähne zusammen beißen, so das sie wimmern, weinen… aber erleben. Aber das was gewesen wäre, hätten sie Kraft und Zeit um ihre Leiden natürlich zu ertragen, die nahm Rika auf sich. In wenigen Sekunden, kein Augenblick. Doch sie musste sich Zeit lassen… die Kinder erleben lassen. Und sie nimmt die Erschöpfung auf sich die ein Körper sonst durchleben würde, um ein vielfaches verstärkt.
Das Gemälde des Lebens und Sterbens erhielt seine alte Farbe. Es wurde nicht übermalt, kein kreativer Austausch. Immer wieder ein Schritt zurück um sich das Werk anzusehen. Verschätzt? Entfernen und überarbeiten. Ein Knochen der nicht zum Rest passte? Anpassen. Sehnen, Adern und all das was sie fühlen ließ fügen. Bewegen.
Wie traurig es wohl wirklich wahr, dass die Sterblichen das Werk das sie doch waren nicht zu achten wussten? Rika weiß es nicht. Jedoch ist ein jedes Kind wie das andere. Schützenswert und so über alle Maße wertvoll.
Würde er sich wehren? Sie würde ihn halten wo er war. Daran erinnern was seine Aufgabe ist. Sollte er um sich schlagen und den Schmerz nicht ertragen wollen? Sie würde ihn halten wo er war. Daran erinnern was hier passiert. Würde er aufgeben wollen? Sie würde ihn halten und in seinem Geist ersuchen was ihn dazu gebracht hatte sein Werk weiter zu malen. Weiter und weiter dieses Puzzel zusammensetzen, pflegen und achten, bis alles gut ist… Bis alles gerichtet ist, so wie er Leben wollte. Mit den Leiden die er erhalten wollte. Mit dem Glück das verborgen lag. Ganz gleich.. nur dafür sorgen, dass das Puzzel wieder das seine ist. Ein Werk geschaffen durch die Zeit.
“Ma zweie rairs manaf chyet oz omnis…”, hauchte sie liebevoll und zog sich zurück. “Ruhe… und erinnere dich..”, lächelte Rika liebevoll. Gab ihm Ruhe. Sollte er sich erholen. Sollte er schlafen, aber nicht vergessen. Sie würde warten bis er entschied die Augen zu öffnen… bis wohin sein Wille wohl gegangen war. Nun, war es so wichtig?
Weinte er als sie ihn heilte? Wahrscheinlich. Auf seine Art hatten ihn Tränen befreit. Schrie er so gut es seine heiser stimme zuließ als er spürte wie sich seine Schnitte schlossen und der geliebte name von seiner Brust verschwand? Sicherlich. Und doch, als der Schmerz sich einen Weg durch seinen Körper bahnte lachte er auch. Schmerz war immer der Indikator gewesen der ihn wissen ließ dass er noch lebte, ein alter Freund. Er spürte wie sein Geist die Kreuzung aufsuchen wollte, konnte Legba beinahe sehen. Spürte wie er gehalten wurde, ihm geholfen wurde nicht zu gehen. Weinte weil er gehen und zugleich bleiben wollte und er nur eine Entscheidung treffen konnte. Vielleicht stieß er unzusammenhängende Flüche aus. Vielleicht sagte er Dinge und rief Namen die er klaren Geistes nicht offenbart hätte. Vertrauen, Vertrauen. So leicht, so unfassbar schwer. Vertraute weil jemand den er Achtete Vertraut hatte.Vertraute weil er Vertrauen wollte.Irgendwann glitt er in die Bewusstlosigkeit ab und als aus der bewusstlosigkeit ein Tiefer Erschöpfter Schlaf wurde wusste er sich geborgen.
Als er langsam aus dem Schlaf auftauchte war das erste was er wahrnahm dass Dinge die Schmerzen sollten nicht Schmerzten. Seltsam. Die Drogen des Masters mochten für einiges bekannt gewesen sein, Schmerzlosigkeit gehörte nicht dazu. Noch bevor er versuchte die Augen zu öffnen spannte er vorsichtig ein paar Muskeln an. Kein Schmerz, vielleicht im hintergrund ein wenig Wund wie an den meisten Tagen, aber keinesfalls der Schmerz den er erwartet hatte. Er konnte Denken, war klar, kein Fieber kein Rausch ausgelöst durch Gifte. Langsam schlug er die Augen auf. Er musste den tag verschlafen haben denn er sah die Sterne über sich stehen. Ihr Duft machte ihn darauf Aufmerksam das er nicht alleine war. Immer noch vorsichtig und eine Rückkehr der Schmerzen fürchtend drehte er seinen Kopf.Da, unmittelbar neben ihm, so wie er zum Teil im Wasser zum Teil am Land war Rika.Ihre Züge trugen das Geduldige Lächeln das er bereits bei ihrem letzten Treffen gesehen hatte. Sah sie Ihn an? Betrachtete sie den Streifen Insel den sie von hier aus sehen konnte? Sah sie die Sterne? Oder war ihr Blick auf etwas gerichtet das nur sie sehen konnte.War es wichtig? Sie war hier, hatte den Ruf gehört , war gekommen als es niemanden sonst gab an den er sich hätte wenden könne.Er ließ seinen Körper der Drehung seines Kopfes folgen bis er auf der Seite Lag, blickte an sich herunter, bemerkte die fehlenden Wunden und was das anging das fehlen der Narben die die eine oder andere Wunde normalerweise hinterlassen hätte, stützte sich auf einem Arm auf und sagte Rika ansehend. “ Kein Fiebertraum oder? Ihr seid wirklich hier? Dann Wilkommen auf Santa Isa. Willkommen in meiner … sagen wir mangels eines besseren Wortes Heimat.” Er spannte und entspannte unwillkürlich seine linke Hand. “ Ich…Ich… Danke.”
Während sie starben. Wartete Rika. Immer und immer wieder und immer und immer weiter starben sie. Das gehörte dazu. Warten auf das Sterben. Die einen gehen schnell, die anderen gehen langsam, das sagen sie. Die Zeit macht das mit vielen, allen. Also wartet Rika, wartet manchmal am Rande und schaut was so geschieht. Schreitet ein, hält auf oder beschleunigt das Rad, geht weiter, zieht sich zurück, wird fortgeschickt. Manchmal weisen sie auch ab, aber das hört die Priesterin nicht. Nur ganz selten, da ist es Zeit, dass sie aufhören zu sterben. Die einzige Zeit in der es ihr erlaubt ist die Sanduhr, die Kerze des Lebens zu nehmen und den Sand und den Wachs zurück zu schicken. Wohin es auch sein muss. Sie haben ihre Wege und Kreuzungen. Sie alle haben ihre Bestimmung. Sie werden einen Ort finden und dort sein. Traurig ist es wohl um die, die glauben, dass sie keinen Ort haben. Oh, wie werden sie überrascht sein.
Doch bis dahin wartet Rika. Es ist mehr geworden, seitdem ihr der Tempel anvertraut worden ist. Die Regeln haben sich geändert. So macht das die Zeit manchmal. Wo sie früher dazwischen sprang, muss sie nun zusehen. Eine seltsame Ausnahme. Umso besser die Momente, wenn solche Ausnahmen ruhen und sie ihre Aufgabe erfüllen kann. Aus den Energien schöpfen darf um Wasser zu geben, wo es gebraucht wird.
Da ist das Warten auf ein müdes Wesen kein schlimmes. Getriebener Geist wie sie war, gab es genug zu tun. Konnte Beobachten, konnte lernen. Konnte sehen und sich auch mal unterhalten. Mit jenen die nicht wissen, dass sie die Ebenen nicht teilten. Mit jenen die nicht verstanden haben, dass ihre Stimmen nicht die Ohren erreichten, wie sie es wünschten. Freunde, Feinde, Vergessene, solche die nie waren und die die sind. So viele.
Um Molar war viel Unruhe. Sie unterhielt sich mit den wirren Gedanken. Scherzten und stritten. Wie es so ist. Wie es so ist.
Einmal musste sie aufstehen um ihn etwas näher an Land zu bringen, wo das Meer unruhiger geworden war. Hatte ihren Mantel, der ohne Zuspruch Molar nicht hätte wärmen können, über ihn gelegt. Ein leichter Schutz vor dem Wind, den Gezeiten, nur ein paar stumme Gedanken damit er nicht auskühlt. In einem Kleid ohne Ärmel, vollgesogen mit Wasser IM Wasser zu sitzen.. was macht das schon.
Warten und warten. Sich verabschiedet und neue Stimmen begrüßen. Dieser Ort war reich an ihnen. Und wieder warten. Die Sterne… Die Sonne der Welten - war nicht überall gleich. Und auch hier mögen sich Sternenbilder erdenken lassen, mit anderen so gleich. Und doch anders.
Rikas Augen weiteten sich kurz und sahen dann zur Seite. “Guten Abend Molar.”, begrüßte sie ihn unbeschwert und fügte kichernd an: “Nein, nein. Ich bin hier und soweit erkennbar bist du ziemlich wach. Danke für die Begrüßung. Das Empfangskomitee war sehr gesprächig.”
Neugierig betrachtete sie ihn, als hätte sie den Dank nicht gehört. “Wie geht es dir? Alles wie es soll? Bei den Göttern, du hast dir einen ziemlich… wie heißt es… ah! Giftcocktail eingeflößt. Wusstest ja gar nicht mehr wo oben und unten ist.” Sie zog die Knie an und stützte schief lächelnd ihr Gesicht auf die Hände. “So ein Unsinn ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. War interessant. Wenn dir mit etwas unwohl ist, oder du vermisst… lass es mich wissen. Noch ist das gestrige klar. Bis dahin.. glaube du solltest etwas essen. Und trinken! Meerwasser ist jetzt nicht sooo das gesündeste.”, sie machte irgendeine Gestik. Ein Säckchen, genäht aus blauen Sariborten war nun da und sie steckte die Hand hinein um kurz darauf Molar einen großen Schokoladenkeks vor die Nase zu halten. “Ich müsste nur wissen ob dir roter oder weißer Traubensaft lieber ist.” Ihre Augen, nun völlig normal und blau, ruckten kurz zur Seite und Rika fügte im entschuldigenden Ton an: “War hierauf nicht vorbereitet.”
Etwas verdutzt blickte er auf den Keks vor seiner Nase . Es war ja nicht so das er nicht wusste das Danke etwas war worauf Sie keinen Wert legte, aber manchmal war es schwer. Selbst seinen Göttern Dankte er oder bot ihnen seine Dienste an. Machte auf irgendeine Art einen Deal mit ihnen. Was, wenn er ehrlich war vielleicht mehr über seine Götter als über ihn aussagen mochte. Rot bitte sagte er Leise, seiner Stimme noch nicht ganz vertrauend und irgendwie immer noch halb auf ein kratzen im Hals wartend das ihn spüren ließ das die Heiserkeit zurückkehrte. Dankbar nahm er die Nahrung die ihm geboten wurde an. Er ließ die Augen schweifen, Empfangskomitee? Gesprächig? Meinte sie ihn? meinte sie das was auch immer auf dieser Insel zurückgeblieben war? Der Gedanke mit was oder wem sie hier wohl Plaudern konnte machte ihn frösteln.
“ Ich dachte ich wäre vorbereitet gewesen, und nun seht euch an was es mir gebracht hat . Ist vielleicht besser Unvorbereitet zu sein wenn Vorbereitungen dazu führen, Ayu?” Er lächelte. Etwas das in ihrere Gegenwart erstaunlich einfach war. Nicht lange her das sie ihm ein ehrliches freudiges lachen geschenkt hatte. Selten, Kostbar, irgendetwas ließ ihn wieder und wieder vergessen das sie vielleicht das mächtigste und in ihrer Getriebenheit trotzdem seltsam Hilflose Wesen war das er kannte.
Vorsichtig erhob er sich, schüttelte sich und testete seine Glieder. “ Alles an seinem Platz will scheinen, alles Funktioniert, sogar weniger … wund… als sonst. Er horchte so tief in sich hinein wie er es wagte.
Der Zorn, sorgfältig gepflegt, die Verachtung und zugleich Gleichgültigkeit dem Leben gegenüber das ihn Umgab, für diesen Moment schienen sie verschwunden, besänftigt. Sie würden zurückkehren, da war er sicher, Rika würde etwas das so sehr teil von dem war das ihn zu sich selbst machte nicht auf lange von ihm Nehmen. Doch diesen seltenen Moment des Friedens zu genießen konnte nicht verkehrt sein.
“Masters Kinder sind ohnen ihn stärker geworden als ich erwartet habe. Es war nie sehr Gesund Isas Luft zu Atmen, aber so Giftig habe ich diesen Ort nicht in Erinnerung gehabt. Andererseits: er grinste: ich habe wohl auch nicht wirklich gut aufgepasst. Verlegen blickte er auf den Boden. Ich… war leichtsinnig… Stolz… keine gute Mischung… habe euch Arbeit gemacht die nicht hätte notwendig sein sollen. “ : Er hielt einen weiteren Dank den er instinktiv aussprechen wollte zurück. Auch das so Typische Versprechen eines Dienstes verkniff er sich. Abgesehen davon das es wenig gab das er ihr anbieten konnte mochte ein Teil davon gegen alles stehen wofür Rika sich einsetzte. Mann bietet jemandem der Leben erhält nicht an in seinem Namen ein solches zu verkürzen. DAS hatte sie mehrmals recht Deutlich zum Ausdruck gebracht.
Schlussendlich setzte er sich wieder in den Sand und nahm einen herzhaften Bissen von dem Keks den sie Ihm gegeben hatte. Nahrung war Heilig, Nahrung teilen war Heilig, und vielleicht war die Tatsache das er Nahrung von ihr annahm , er , der nicht selten Angebotene Speisen und Getränke zurückwies weil er mit dem geber weder Essen noch Trinken wollte, der eine dank den er anbieten konnte.
Sie hatte genickt und mit einem lächeln aus dem kleinen Beutel eine Flasche gezogen. Die Zeichen waren flach und verschlungen, Staub, vielleicht Sand hatte sich an den Rändern des Handbeschrifteten Papieres abgesetzt. Rika kämpfte mit dem Korken, meckerte still in sich hinein, und löste es dann mit dem Einsatz ihrer Zähne.
„Da hast du wohl Recht.“, kicherte Rika und steckte ihm die Flasche in den Sand, damit er nicht umkippte. „Vorbereitung machen die Dinge nur einfacher, denke ich. Solltest du es wiederholen weißt du was zu tun ist, aber es wird dann nur anders und schwieriger. Du kennst das Spiel und die Regeln die vorher geruht haben treten in Kraft.“ Wie, wenn man ein neues Würfelspiel erlernte. Zuerst gab es eine Proberunde und dann konnte man sich entscheiden wie viele der zahlreichen regeln man aufnahm. Das Spiel schwieriger gestaltete, aber auch spannender..
Neugierig sah sie zu wie er sich ausprobierte. Besah sich des Puzzels das sie zusammen setzen musste und wirkte zufrieden. „Sehr fein. Solange wie keine Woche dazwischen liegt kann ich korrigieren. Ich denke ich muss dir dennoch mitteilen, dass sich die.. Magie erst noch legen muss. Vermeide nach Möglichkeit in naher Zukunft eine Wiederholung deines Abenteuers, es könnte sonst etwas auseinander fallen.“ Auch wenn schon einige Stunden vergangen waren und so die Warnung längst nicht nötig. Wunden konnten altes Verwässern. Und je mehr die Lebewesen auf sich achteten, desto besser – auch wenn es Rika damit Arbeitslos machte. Deswegen konnte sie auch nur über seine Verlegenheit lachen und mit der Hand schlug sie seine Entschuldigung ab. Als ob ihr das etwas ausgemacht hätte! Nie! Niemals!
Schöner wäre anderes gleich wohl – zumindest für die Kinder, aber so es ihr Möglich ist.. warum sollte sie dann sich weigern zu helfen? Nicht das ihr das jemals ernsthaft in den Sinn käme… Ja, er tat Dinge die nicht zu vereinen waren mit dem wofür sie stand. Doch dies war für Rika niemals ein Grund, niemals ein Argument, niemals ein Hindernis gewesen. Und so musste sie ihm keine Angebote ausschlagen. Sie weiß was die Wesen manchmal tun und Rika hatte damit keinen Unfrieden. Sie würde nicht wählen..
„Weißt du Molar.“, begann Rika und strich mit der Hand durch das Wasser, beobachtete die Erhebungen die aus den Tiefen zu ihnen beiden getragen wurde und die kleinen Wellen die sie schlug. „Viele von ihnen sind schon immer so stark gewesen. Aber etwas hat sie klein gehalten. Ist es denn nicht häufig so? Allein sind sie auf die Probe gestellt. Ihr könnt beweisen was euch Möglich ist. Irgendwo habt ihr verstanden wie es geht und wenn nicht, könnt ihr euch daran probieren. Viele vergessen ihre eigene Stärke, weil sie immer nur Andere gesehen haben.“
Es war schön, wenn es ihnen gut geht. Wie sie wachsen und lernen. Viele Erfahrung machen und daran stärker wurden. Sie summte vor sich hin, während sie strahlend im Wasser planschte. Giftig war dieser Ort nicht. Vielleicht waren es die Lebewesen die nicht gemacht waren für diesen Platz. Wobei es auch Lebewesen gab die Gift sind. Aber das konnte man nur sein, wenn sie unter der falschen Umgebung war.
„Was gedenkst du als nächstes zu tun?“
" Ihr könnt nie die Leichten Fragen stellen, oder?" Er lächelte, versuchte zu zeigen das seine Antwort mochte sie auch einen Wahren Kern enthalten trotzdem nur ein freundliches Necken sein sollte "Wenn Durst und Hunger auf das gröbste gestillt sind? Warten, vielleicht. Vereinbart war das jemand vorbeischaut ob ich eingesammelt werden möchte. Ob noch etwas da ist was eingesammelt werden lohnt." Über die Schulter machte er eine fahrige Geste zum Inselinneren." Masters Kinder sind auf ihre ganz eigenen Weise Schönheiten, Ayu? Mögen sie schützen was immer hier noch zu schützen ist. Heimat, aber kein Zuhause mehr, war gut hier zu sein, ist gut das es nun kaum noch etwas für mich gibt das hier wartet. Denke ich.." Trauer klang in seiner Stimme mit. " In letzter Zeit warte ich viel, so vieles ändert sich, ist im Umbruch, wenig ist sicher. Habe ein paar Vorkehrungen zu treffen. Ein paar Rechnungen zu begleichen. Nichts von dem Ihr wirklich wissen wollt fürchte ich. Ernüchternd wenn die die nahe sind uns enttäuschen. Wer weiß, vielleicht wird der olle Knochenkopp noch einmal seine Welt niederbrennen, wenn auch dieses mal nicht um zu Sehen was daraus entsteht. "
" Ach, hochgestochenes Gerede ohne Gehalt, vergebt. " Er blickte zu Rika :" Ich weiß es nicht wirklich, einige Fesseln sind gefallen, bin Freier als ich es lange war. Und Freiheit, so erstrebenswert sie manchem zu sein scheint, Freiheit,macht mir Angst. Werden sehen wohin mich die nächsten Tage und Wochen führen."
" Solche Hilfe benötige ich hoffentlich nicht so Bald wieder,: er kicherte : es könnte es fast Wert sein um die neuen Regeln kennen zu lernen, aber so wirklich scharf darauf bin ich nicht.," Vorsichtig und noch immer leicht beunruhigt schielte er dahin wo er das alte Lager wusste." Könnte ja sein es findet sich ein Preis der selbst mir zu hoch ist, ayu?
Molars Blick ging in Richtung Festland : " Manchmal, manchmal möchte ich nur Wandern und sehen was die Welt bringt. Es muss schön sein sich ohne Furcht treiben zu lassen. “ Erneut klang Trauer in seiner Stimme mit. “Eines Tages vielleicht, in irgendeinem Leben, wer weiß. Bis dahin, warten, lernen, lauschen und das passende Werkzeug sein wenn ich benötigt werde."
Er blickte erneut zu Rika, zuckte mit den Schultern :" Kurzform, warten ob ich abgeholt werde, eine Taverne finden, mich Betrinken, jemanden finden der sein Bett für ein paar Momente mit mir teilen mag und zurückkehren zu jenen denen ich verpflichtet bin." Er nahm einen Schluck Saft, grinste und sagte: " Und wenn auf dem Weg etwas Tbac auf mich wartet werde ich mich nicht beschweren.. "
„Wenn dem so ist.“, lächelte Rika und erhob sich aus dem kühlen nass. Mit einer Grimasse presste sie Wasser aus ihrem Kleid und das gleiche tat sie mit ihrem Mantel, bevor sie ihn wieder anlegte. „Eeh, vielleicht sollte ich gestern direkt im Bad auftauchen. Sonst meckert Ursula mit mir, weil ich alles nass mache.“, überlegte sie laut mit dem Blick zu den Sternen und dann zu ihm: „Erzähl aber niemanden davon, dass ich in Kasador herum teleportiere. Wobei.. würde dir eh niemand glauben.“, mit dem Schalk befreundet streckte sie die Zunge heraus und dachte über seine Worte nach.
Heimat.. Warten.. Eine Reise die folgen würde.. Warum überlegten so viele immer alles darniederzu brennen? Oder war es dem zu nutze, damit andere diesen Wegen nicht folgen konnten? Sie würden andere Wege finden, gewiss.. aber dieser wäre dann verwehrt.. „So hoch gegriffen ist das doch überhaupt nicht. Leb, und dann sterbe.Verbringe deine Zeit indem du handelst und die Welt veränderst. Halt auf deine Art.“, sie zuckte mit den Schultern und öffnete erneut ihren Beutel um darin weitere Nahrung zu ersuchen. .„Preise gibt es viele. Und du wirst den deinen schon noch entdecken. Und wenn nicht jetzt, dann wird dir die Zeit schon noch das Gespür vermitteln wohin du diesen geben musst. Hier.“ Sie reichte ihm 2 weitere Kekse an und dann einen kleinen Laib Käse. „Proviant für die erste Station. Du wirst abgeholt werden, aber bis dahin musst du dich an deine eigenen Worte halten. Sonst gibt es keinen Tabak!“
Rika lachte und wirkte abermals zufrieden. Ein weiterer Blick, dieses Mal wie er in die Ferne folgte. „Viele haben bereits bereut, weil sie an den falschen Stellen geschwiegen und in den falschen Momenten nicht aktiv gehandelt haben. Du hast noch genügend Möglichkeiten zu wandern. Musst es nur sehen.“ Dann beugte sich Rika vor und tippte ihm zwei Mal gegen die Stirn: „Überlass das warten und Werkzeug sein mir. Du hast eines zur Aufgabe: Leben und sterben. Zu sterben bist du bereit, aber leben das wolltest du. Vergiss das nicht.“, sie zog sich zurück tätschelte ihm kurz noch über den Kopf. Die Augen wechselten zu ihrem violetten Kranz.. „Tu gefälligst Dinge und sei lebendig, du der sich Molar Colgajo rufen lässt! Möge der Götter Blick schützend über euch liegen.“. Ein letztes breites Grinsen schenkte sie ihm, schenkte es der Insel, während sie einen Schritt zurücktrat und in einer fließenden Umdrehung verschwunden war.
Lange blickte Molar auf die Stelle an der Rika verschwunden war.Sah ihre veränderten Augen vor sich und genoß das ihm dieser Anblick eine Heidenangst eingejagt hatte.Dann sprach er in die leere Luft hinein: “ Muss in Mode gekommen sein mir zu sagen das ich Leben soll”: grummelte er. “ Habt schon recht, Leben habe ich gewählt, hätte nicht nach euch rufen müssen, Also… versuchen wir mal zu Leben. Wäre mal eine Abwechslung. Aber bei all eurer Weisheit, ihr wollt nicht wirklich das ICH Dinge Tue: ein amüsiertes Lachen entrang sich ihm: oder vielleicht doch? Bei Euch weiß man nie. “Er wandte sich dem Meer zu und wartete auf die Fisgon die irgendwann auftauchen würde. Kurz überlegte er den Seesack zu leeren und sich Anzukleiden, aber der Aufwand erschien ihm zu groß.
Hier sitzen, unter vertrauten nicht länger gefürchteten Sternen, dem Wasser lauschen, den Frieden spüren, Leben, das war fürs erste genug.