Mein Fehler-Der Reaper Part 2

"Die Reine Seele eines Kindes, ist mächtiger als jede Waffe dieser Welt."


Ich habe nie verstanden warum Käptn Black es zugelassen hat, dass Kinder seine Fahrten und Reisen mitmachen.

Eine Horde von Piraten tummeln sich auf und unter Deck, schlagkräftige Gesellen auch die Weiber, jedoch den Kindern scheint es nichts auszumachen. Sie nehmen alles mit einer Naivität das ich sie beneide, wenn ich sie aus den Schatten heraus beobachte. Selbst die AERA HARD gibts sich vorsichtig mit Ihnen auf Deck. Die Kinder haben ihre Launen, toben auf Deck wie verspielte Welpen und wenn Gefechte oder Missionen anstehen, wissen die kleinen Teufel genau was sie zu tun haben. Sie begeben sich nie in Gefahr üben jedoch alle ernsthaft und eifrig. Jeder von Blacks Pack wird weich und umsichtig wenn die Kleinen sich oben tummeln. Kinder, wahrlich eine Art von Macht die sich mir nur als Wunder erklären lässt. Hier unten in meinem Reich haben sie keinen Zutritt, darauf achten Wall und Eckbert, jedoch sogar die zwei haben einen Riesenspass wenn die Kleinen sich hier herunter trauen. Der Käptn hats zwar verboten, Nein, dass ist das falsche Wort, er erlaubt es nicht aber die Kleinen finden immer einen Weg und Ausrede es hier runter zu schaffen. Sie wissen um Eckbert und Wall, hält sie aber nie davon ab. Mutig die kleinen Bälger. Erinnert mich in ihrer Widerspenstigkeit an die kleine Chi. Trotzig, Vorlaut und mit ihren grossen Kulleraugen und dem Staunen. Seltsam wenn ich darüber nachdenke wie lange das schon her ist. Meine kleine Chi die nun an der Seite von Black, die Crew und die AERA HARD durch die Zeiten navigiert. Die Zwei haben das gut im Griff und immer seltener muss ich mich zu Wort melden, was mir aber wieder genug Zeit lässt mich Meinem Fehler zu widmen.

Unbemerkt verlass ich das Schiff um ihn zu finden. Dieser schwarze Nebel der sich seit nun 2 Jahrhunderten ausbreitend auf dieser Erde umtreibt. Unsere Konfrontationen endeten immer mit seinem Entkommen und dieser Bastard von Reaper lernt dazu. Seine Mimikry erlangt den Höchstpunkt. Zwar noch nicht wie seine Herrin aber er wird stärker. Mittlerweile kann er sich sogar verbal äussern als nur per reine Gedanken. Damals in England hatte ich schon den Verdacht als er sich mit Sikes einliess was ich durch mein auftauchen mildern konnte. Bis auf den Verlust von zwei üblen Schlägern die zu Sikes gehörten und ein paar gebrochenen Rippen hatte der Reaper keinerlei Erfolg. Hätte er sich Sikes Seele geholt, möchte ich gerade darüber nicht weiter sinnieren. Diese Seele hätte im Kräfte verliehen die es schwer zu bekämpfen gewesen wäre. Der Gute ist was besonderes wie man an seinem anderen jungen Ego hier auf Schiff sehen kann. Ich respektiere seine gewollte Privatsspähre und lasse ihm in den Glauben das er sie hat. Besser ich sehe ihn als das er sich umtreibt. Es wäre schade um ihn. Der Gute wäre der perfekte Nährboden für des Reapers böse Saat. Auch das habe ich mittlerweile herausgefunden. Dieser Schatten hat einen Ort den er als Versteck , als seine Basis benutzt. Hier bringt er Menschen hin deren Seelen schon befleckt vom Bösen sind. Diebstahl, Körperverletzungen, Quälereien und so weiter sind der Nährboden für den Parasit den er Ihnen einpflanzt. In den alten Chroniken fand ich mehr über diese Schatten heraus die jenseits der Zeit im Grossen Kollektiv leben. Es gibt vier Kategorien von Ihnen. Die Königin die entgegen meines ursprünglichen Glauben, dass die Schatten ein Bewusstsein sind, herrschend koordiniert bis zu ihrem entschwinden. Ich hab diesen Zeitpunkt gesehen dank einer Erinnerung die eine von Blacks Crew in sich trägt und nur lebt weil andere Gnade zeigten und sich mir in den weg stellten. Dann haben wir die Soldaten, die nur zum reinen Schutz der Königin existieren. Einige folgten ihr und nahmen Gestalten an die in den Horrormärchen dieser Welt zu finden sind. Sie folgen dem oder derjenigen die ihnen stark erscheint. Jene morden nur auf Geheiss und hätte ich sie vorher erkannt, doch lassen wir das, ich bin nicht hier um die Probleme dieser Affenwelt zu regeln. Die dritte Sorte sind die Diener über deren Dienste nichts bekannt ist. Scheinen wohl nur aufzutauchen wenn Königin befiehlt. Nun dafür habe ich gesorgt das dies nicht mehr passiert. Nun zu den gefährlichsten der Schattengattung, wovon mir bekannter Weise nur einer sich hier aufhält. Die Jäger, in meinem Fall der Reaper, wie ich ihn nenne. Diese sind durchaus nicht zu unterschätzen. Sie agieren mit dem Geruchssinn, wenn man ihn so nennen kann. Sie riechen die dunklen Seelen, die tiefsten abscheulichsten Abgründe der Menschen und jagen sie. Sie zerfetzen sie um an ihr Inneres zu gelangen. Dem Seelenhof, indem sich die dunkle Seele dann vor ihnen ausbreitet in all den Eingeweiden wie ein riesiges Büffet. Sie saugen sie auf, extrahieren ihre Stärke und wandeln diese in neue Fähigkeiten. Eine dunkle bösartige Mimikry. Sie sind Seelenbehälter. Ich weiss nicht wann sie ihr Limit erreicht haben aber bei all dem was hier falsch läuft in dieser Welt durch fehlgeleitete Fanatisten und Geldgierige Menschenverachter würde es mich nicht wundern, wenn er bald platzt. Diese Seelen bringen sie zu ihrer Königin und ab hier muss ich selber weiter forschen denn ich fand keine Erklärung dazu, nur wahnwitzige Theorien um die Erschaffung einer neuen Rasse, eine neue Welt des Bösen. Nun ja auch Schreiber haben Fantasie.

Mein Fehler also ist ein Jäger der im regelmässigen Turnus von 25 Jahren erwacht und aufs neue jagt und das nun schon seit zwei Jahrhunderten. Ich analysiere ihn während unserer Geplänkel und eine Schwachstelle an ihm habe ich gefunden, doch ihn vollends zu tilgen ist mir nie gelungen. Untätig war ich bei weitem nicht, dafür blicke ich schon viel zu lange zurück auf unzählige Erfindungen der Jahrhunderte, doch dieser Reaper ist mit diesen Methoden nicht zu vernichten. Verletzen ja aber niemals auszulöschen. Wie oft wurde meine Hybris zerfetzt wenn er sich aus unzähligen Teilen, die sich im Nebel auflösten, wieder zusammenfügte. Als würde er Spass daran haben mich so zum Narren zu halten. Es kommt mir vor als würde er nur darauf warten das ich auftauche und er es geniesst mich wie einen kleinen dummen Jungen aussehen zu lassen. Ich sagte ja, er lernt und ich habe den Verdacht das er es nicht erwarten kann mir zu begegnen. Seine Worte habe ich noch im Kopf: "Du bist anders. Du bist sehr böse." Das ich anders bin als jene Menschen ist mir durchaus bewusst und das ich nicht frei von Schuld bin dazu stehe ich aber dieses "sehr Böse" entzieht sich meinem Verstand. Ich bin nicht blind und zeige durchaus Rücksicht, in gewissen Grenzen die ich mir selbst stelle aber es so zu verallgemeinern ist eine Farce deren Grund ich erfahren will. Was nimmt dieser Fehler sich heraus mich so zu abzuspeisen. Eine Dreistigkeit dies von mir zu behaupten. Das versuchten andere schon und ihre Gebeine sind seit Jahrhunderten verrotet und Ihre Anwesenheit nur noch ein Haufen weggeblasener Staub in der Zeit. Dämliche Narren.

Doch ich schweife ab. Er hat Überraschungen parat. Ohne Zweifel eine Strategie und logisches taktisches Denken kann man ihm ohne Zweifel zu sprechen. Er hatte es doch fast geschafft mich und meine Talente in Bedrängnis zu bringen in dem er seine Soldaten auf mich losliess. Bemerkenswert und diese Überraschung ist im gelungen. Des Reapers Soldaten. Manipulierte seiner Saat wie ich schon erwähnte, seine Bauern in unserem Schachspiel des Todes. Er sitzt und wartet bis sie fett an böser Seele sind. Der Wolf der seine Lämmer mästet um sie zu zerfetzen und sie dann auszusaugen oder sie halt als Spielzeug zu nutzen um mich in Bedrängnis zu bringen. Bin ich etwa sein Zeitvertreib? Sein Bellerophon? Während er die Chimära auf dem Fels ist die all das Übel ausspeit? Entwickelt er sich doch weiter als ich es zu glauben wage?

Fakt ist das dieser Reaper etwas an dieser Welt gefunden hat das für ihn neu ist. Ich sah es und war fast dazu geneigt von ihm abzulassen an jenem Tage denn ich sah etwas in seiner Fratze, eine Art Verwirrung. All das morbide entschwand aus seinem Gesicht. Ich war schon amüsiert über jene Regung und musste innerlich grinsen, eine Art Schadenfreude die mich überkam.

Es war ein kalter , wolkenverhangener Tag mitten in der Woche dieser Neuzeit und ich war dem Reaper auf den Fersen. Ich hatte ihn in ein Wohngebiet verfolgt. Abgehetzte Gesichter streiften meinen Blick, es war kurz vor Weihnachten. Ich wandelte unbemerkt unter ihnen denn diese Zeit gebietet keine Aufmerksamkeit mehr, eine Wegwerfgesellschaft die sich ebenso wie seine Güter entsorgt sobald sie Fehlerhaft oder Defekt sind. Der Glaube an Gemeinschaft, dem Wir, wird überschattet von Geldgier, gesätem Hass auf das Fremde, durch dümmliche Fanatisten und Kriegen auf diesem Planeten indem der Mammon das Zepter schwingt. Eine perfekte Zeit für den Reaper, denn die Seelen vieler Menschen sind verblendet ins Dunkle abgetaucht. Es klammerte sich ebenso kalt wie das Wetter an die Gemüter der Menschen . Eisiger Wind pfiff mir durchs Gesicht der jenen hier das Herz und die Sicht gefrieren lässt. Der Reaper bewegte sich nun immer schneller und ich hatte Mühe ihm zu folgen. Sein Ziel konnte ich nicht erahnen. Hier machte es keinen Sinn. Wohnungen in denen normale Menschen leben . Arbeiter, Arbeitslose, sozial schwache Menschen die sich an Hoffnungen klammern, die ihnen die Gesellschaft vorgaukelt. Sie leben in ihren Häuser aus Stein, am Rande der Stadt zusammengepfercht wie Hühner in ihren Massentierkäfigen. Wartend auf das Goldene Ei das ihnen Freiheit vorgaukelt.

Hier hastete er nun von Dach zu Dach vollkommen lautlos und unbemerkt, während ich mir Mühe geben musste ihn nicht aus den Augen zu verlieren oder abzurutschen. Er klebte förmlich auf den Dächern und sprang die Häuserschluchten ohne Mühe. Er hatte ein Ziel. Nur was? Meine Verwunderung nahm erschreckend Gestalt an als ich Stimmen vernahm. Junge Stimmen, sehr zahlreich und geballt auf einen Punkt. Das würde er nicht wagen! Mein Herz schlug kräftiger. Ich ahnte was er vorhat. Ich beschleunigte mein Tempo. Diesemal nicht Reaper, die bekommst du nicht, waren meine Gedanken die je unterbrochen wurden als ich mich im Absprung vertan hatte und hart auf den Boden in einem Busch aufschlug. Ich hatte mich verschätzt und ihn wieder verloren. Ich raffte mich auf, denn das ungute Gefühl das in mir wie Feuer aufloderte trieb mich zur Eile an. Ich rannte auf die Strasse, nicht mehr bedacht darauf ungesehen zu bleiben und sah ihn. Er hockte auf einem Kamin aus dem weisser Rauch in den Himmel stiess und sein Blick war auf einen Schulhof gerichtet wo junge Kinder wohl ihre Pausen verbrachten.

Ich nutzte die Schatten des Hofes und tauchte in sie hinein. Den Reaper und die Kinder im Blick. Meine Hände ruhten auf den Waffen. Wir waren bereit und in mir kam der Krieg hervor. Der Krieg den der Reaper erleben würde wenn er das umsetzt was ich befürchte. Nicht die Kinder, du Bestie! Ein Schwächling wärst du wenn du sie holst. Ich stehe und du wagst es besser nicht. Meine Gedanken suchten die Möglichkeit. Es waren an die vierzig Kinder. Erstklässer, gerade erst aus dem Kindergarten heraus bis zum Viertklässler. Sie geniessen ihr Unschuld und leben die Naivität ihres Seins aus. Diese Kinder noch so vollkommen frei von Schuld, frei von Vorurteilen und er dort oben. Der Wolf der die Lämmer begutachtet seine Beute zu werden. Warum? Mir schwirrte der Kopf. Es sind Kinder. Was willst du von Ihnen? Die Kleinen hier ahnten nichts von ihm. Die Luft war erfüllt in all dem Grau von ihren Lachen, den Rangeleien, dem Toben. Ihre Stimmen malten Bilder. Der Reaper blickte durch den Rauch hinunter. Er verdrehte seinen Kopf, zog tief die Luft ein. Hier ist nichts böses du Scheisskerl. Lass es! Er reckte den Kopf weiter aus dem Rauch, sog tiefer und hastiger. Sein Kopf schwang von links nach rechts und zurück. Er knurrte. Sog wieder, immer hastiger als suche er was. Ich verstand was los war. Meine Hände liessen die Waffen los. Der Reaper hatte nun so viel schon gelernt. Seine Sinne und Erfahrungen hatten ihm die Abgründe offenbart und nun, angelockt durch die Stimmen der Kinder hatte er einen Fehler gemacht. Hier gibt es nichts für dich, du Bestie! Der Reaper wurde hektisch in dem Rauch, er beugte sich soweit vor das er fast von dort oben runterfiel und er sondierte mit schwarzen Augen jedes einzelne Kind. Er sog tief ein und ich erkannte von hier unten das sich Verzweiflung in seine blutig schwarz gefärbten Visage widerspiegelte. Ich zwang mich nicht laut zu lachen. Hier findest du keine Vorurteile, keine Fanatiker, keinen extremen Hass. Sie kennen das nicht. Sie unterscheiden nur zwischen Ich mag dich-Ich mag dich nicht. So einfach kann es sein ehe die ach so gepriesene Zivilisation ihre Regeln und Meinung ihnen auferlegt und Dir Reaper, den Tisch deckt. Oh, es war amüsant zu sehen wie er litt und ich ergriff die Möglichkeit seiner Unachtsamkeit und erklomm den Dachfirst auf dem er in dem Rauch des Kamines seiner Verzweiflung erlag. Keine Beute für dich Reaper, stiess ich hervor als ich nur wenige Meter hinter ihm auf dem Dach ankam. Er wirbelte in dem Rauch herum und zum ersten Mal in diesem grauverhangenen Himmel erkannte ich ihn. Er war nun vollkommen menschlich unter der Kapuze und seine Augen glänzten. Das konnte nicht sein! Er war echt verzweifelt. Er riss seine Arme hoch zum Kopf und schüttelte sich. Er fauchte und knurrte aber nicht angriffslustig oder wütend. Nun dann werde ich dir ein Ende setzen, rief ich ihm zu und schoss einen Adamantium Pfeil in Richtung seines Herzens oder da wo ich hoffte mehr Glück zu haben ihn zu verlangsamen und festzusetzen. Doch ich war zu gutgläubig. Er fing den Pfeil auf und warf ihn auf das Dach wo er hinunter in die Rinne glitt. Sein Kopf neigte sich zu mir und der Rauch aus dem Kamin wurde schwarz. Diesemal nicht! Ich war vorbereitet und schoss eine Ätherwanze in den Nebel die sich anhaftete und mit ihm verschwand. Diese Wanze wirst du nicht los Reaper. Sie führt mich ständig zu Dir und bald werde ich Dir ein Ende setzen und dahin schicken woher du gekommen bist. Ich begleiche meine Fehler. Immer!


Nun, während ich dies hier so niederschreibe wird mir bewusst warum Käptn Black und seine Crew Kinder an Bord haben. Er nutzt sie, er analysiert sie und an ihnen ermahnt er sich wohl das es viel einfacher sein kann als wir es wohl nicht mehr sehen. Vielleicht sollte ich den Kleinen mal einen Rundgang präsentieren doch wenn ich so darüber nachdenke ist es keine Gute Idee. Sollen sie weiter solange frei leben, denken, fühlen wie sie es jetzt noch können. Doch den Schutz unser aller hier sollten sie sich sicher sein. Lasst Kinder Kinder sein und vielleicht sehen wir ja nocheinmal eines Tages wie sie unsere Welt voller Wunder.

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